Okt 122012
 

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Große Freude und Genugtuung empfinde ich bei der Erklärung des Nobelkomitees, mit der es seine Verleihung des Friedensnobelpreises an die EU begründet.

Es lobt an der EU die machtvolle Friedens- und Versöhnungsbotschaft, stützt den Einsatz für Menschenrechte, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Beilegung ethnischer Konflikte. DAS hält die EU zusammen. Und das ist in der Tat  eine beispiellose Erfolgsgeschichte.

Das Wort „Wohlstand“ kommt in der Erklärung des Komitees gar nicht vor! Die Europäische Union ist ja auch wirklich keine Veranstaltung zur Mehrung des Reichtums. Sie dient nicht der Umverteilung von Hab und Gut. Das geht mir runter wie Öl! Endlich einmal erkennt eine politische Körperschaft, dass der gesamte Bereich der Wirtschaft, des Handels und der Währungsunion ausschließlich in dienender, in nachrangiger Funktion zu sehen ist! Die Europäische Union hängt doch nicht am Geld! Dass dies noch jemand so deutlich ausspricht, war ich mir gar nicht mehr vermutend!

Endlich! Mir kamen spontan die Worte Paul Gerhardts aus seinem Danklied für die Verkündigung des Friedens in den Sinn:

Gott Lob! Nun ist erschollen
Das edle Fried- und Freudenwort,
Daß nunmehr ruhen sollen
Die Spieß und Schwerter und ihr Mord.

Wer dich betrübt und kränket,
Der drückt sich selbst den Pfeil
Des Herzleids in das Herze
Und löscht aus Unverstand
Die gülden Freudenkerze
Mit seiner eignen Hand.

Gelobt sei das Loben!

Bild: Ölweiden – uralte Symbole des Friedens vor dem Jüdischen Museum in Kreuzberg.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/nobelpreis-fuer-eu-erklaerung-des-komitees-im-wortlaut-a-860952.html

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