Okt 102015
 

Eines der polnischen Lehnwörter in unserer schönen deutschen Muttersprache ist das Wort „Grenze“. Es stammt vom polnischen Wort „granica“ ab. Goethe selbst, der große Hochachtung für die slawischen Sprachen hegte, schrieb folgerichtig meist eigenhändig „Gränze“, so etwa in „Im Gränzenlosen sich zu finden“, obgleich schon damals die Schreibung „Grenze“ sich durchzusetzen begann. Säße der Knabe Goethe heute in einer Grundschule, dürfte er ebenfalls schreiben, wie er wollte, denn wer wollte einem Goethe vorwerfen, dass er kein richtiges Deutsch schreibe? Kaum ein Schüler lernt ja heute noch die deutsche Rechtschreibnorm zuverlässig. Wer vermöchte es ihm auch zu verdenken bei all der Anomie, die uns umgibt?

Entscheidend ist doch, daß wir die Gedichte Goethes wieder fleißig lesen, sie laut den Kindern vorlesen, sie selbst auswendig lernen und sie laut und deutlich, klingend und singend vortragen in Trepp und Kammer, in Kita und Schul und wer weiß sogar am Goethe-Gymnasium, in Aula und Saal, auf Schritt und Tritt.

Hören wir den greisen Goethe selbst. Er hat uns noch was zu sagen. Das Bild weiter unten zeigt das Arbeitszimmer Goethes in Weimar, wie wir es am 19. Juli 2015 vorfanden.

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