Jan 212010
 

Interessante Abstimmung zu der folgenden Frage:

Kann Integration per Gesetz funktionieren?

Das Ergebnis der Befragung scheint mir einen deutlichen Stimmungsumschwung anzuzeigen! Noch vor 5 Jahren hätte sich wohl eine Mehrheit der Leser dafür ausgesprochen, dass der Staat mehr tun müsse. Heute ist die Mehrheit, zu der ich mich selbst ebenfalls rechne, der Ansicht, dass der Einzelne – also die Eltern, die Kinder – mehr tun müssten.

Wir sind eine Chancengesellschaft. Auf, nur zu! Packt es an!

 Posted by at 16:19

  2 Responses to “Kann Integration per Gesetz funktionieren?”

  1. Sie sagen es! Wir brauchen beides. Dass manche Maßnahmne der staalichen Integration kontraproduktiv gewesen sind, entbindet uns als einzelne nicht von der Verpflichtung, aufeinander zuzugehen und die Stadt zusammenwachsen zu lassen.

  2. Die Umfrage ist unsinnig (und vielleicht sogar böswillig), weil sie einen Gegensatz konstruiert, der nicht existiert.

    Wer für staatliche, auch gesetzliche Maßnahmen ist, VERORDNET damit nicht Integration, wie die Umfrage insinuiert, sondern versucht, die Rahmenbedingungen für sie zu verbessern.
    Natürlich kann man Integration nicht verordnen, genauso wenig wie Liebe und Respekt und Stolz und Optimismus etc.

    Ich habe den Verdacht, dass hinter der Umfrage jemand steckt, der der Integration von vorne herein feindlich gegenübersteht.

    Die Aussage drei bedeutet nämlich faktisch, dass man nichts zu tun braucht. Nur bei dem seltenen Menschentyp, den Johannes Hampel repräsentiert (und zu dem ich mich auch zähle), bedeutet Aussage drei (dass es letztlich am Einzelnen liege), dass ich selber auch wirklich aktiv was beitrage zur Integration. Für alle anderen ist es eine bequeme Entschuldigung, und außerdem eine Rechtfertigung dafür, dass Integration durch staatliches Nichtstun nicht gefördert wird.

    Das hatten wir ja schon mal: Bis in die 90er Jahre SOLLTE nichts für die Integration getan werden, weil die Ausländer ja bitte wieder in ihre Heimat zurückkehren sollten, und jede Integrationsmaßnahme in diesem Sinne kontraproduktiv gewirkt hätte. Wir sind schließlich kein Einwanderungsland!

    Ich erinnere mich noch gut, wie damals oft argumentiert wurde: Wenn wir (zum Beispiel) bessere Bedingungen für unsere ausländischen Schüler schaffen würden, dann wäre das ja nur ein Anreiz, dass sie und ihre Eltern hier bleiben!

    Da scheinen manchen wieder hinkommen zu wollen: „Integrier dich mal rasch – oder hau ab! Und wenn du dich nicht sofort integrierst, dann machen wir dir Beine!“

    Die Strategie der Ausländerfeinde war und ist: Machen wir denen das Leben so sauer wie möglich, damit sie einen Grund haben, abzuhauen.

    Das Resultat ist dann natürlich, dass sie trotzdem bleiben, aber als Problemgruppe am Rande der Gesellschaft und in ghettoähnlichen Verhältnissen wie in Hampels Nachbarschaft leben. Kein Problem für die Ausländerfeinde: Die gedeihen ja unter solchen Verhältnissen und meinen, sie hätten’s ja schon immer gesagt, dass Integration nicht gehe.

    Herr Hampel,
    wir müssen aus dem Teufelskreis raus, und das heißt, wir brauchen beides, staatliches und individuelles Engagement für Integration.

Sorry, the comment form is closed at this time.