Jun 242010
 

Einen recht nüchternen Blick wirft Gunnar Heinsohn in der heutigen FAZ auf unsere Sozial- und Einwanderungspolitik: Wir machen so ziemlich alles falsch, was für eine nachhaltige Einwanderung und Integration nötig wäre. Wir holen aus anderen Ländern die besonders Hilfsbedürftigen, entlasten die Kassen anderer Staaten, nehmen ihnen ihre Problembevölkerung weg, und die Leistungsbereiten verlassen unser Land schaudernd ob der gigantischen Verschuldung.

Und  Daniel Cohn-Bendit berichtet in der taz heute (WM03) aus Frankreich etwas, was uns in 10 oder 20 Jahren ebenfalls bevorstehen könnte: Die leistungsbereiten Chinesen protestieren zu Tausenden gegen die aus dem Maghreb stammenden Franzosen, die mehr und mehr ethnisch abgeschlossene Räume errichten, wie ich sie in Ansätzen in Berlin ebenfalls kenne: diese oder jene Straße in Kreuzberg, ganze Blocks in Wedding und Neukölln.

Die Schrumpfvergreisung der Deutschen: Deutschland verschläft den Kampf um Talente – Integration – Feuilleton – FAZ.NET
Australien verlangt, dass „Einwanderer bestens ausgebildet sind“ und „sehr schnell einen Beitrag zur australischen Wirtschaft leisten können“. Kanada setzt diese Forderung am strengsten um und hat deshalb bei den Kindern seiner Zuwanderer einen höheren IQ als beim einheimischen Nachwuchs. Nirgendwo hingegen liegen Migrantenkinder tiefer unter dem einheimischen Leistungsniveau als in Deutschland. Das liegt nicht an ihrer Fremdheit und Anderssprachigkeit, sondern an den schlechten Noten ihrer Eltern bereits in der Heimat. Es geht also gar nicht um „Ausländerprobleme“. Die wirklichen Probleme sind selbst mit Integrationsmilliarden nicht schnell heilbar. Exzellenzstudenten leben nun einmal nicht mit Schulabbrechern gleicher Sprache, Religion und Hautfarbe zusammen. Das unterbleibt in Istanbul genauso wie in Berlin.

 Posted by at 15:08

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