Nov 062010
 

05112010040.jpg Immer wieder spreche ich mit alleinerziehenden Müttern, Sozialarbeiterinnen, Lehrerinnen, Polizistinnen, Psychologen usw. Sie berichten mir, was es bedeutet, Kinder alleine großzuziehen, die ganze Last des Alltags alleine zu schultern. Dann stürze ich sie gerne spielerisch ins helle Entsetzen, indem ich frech und dreist folgende Behauptungen aufstelle:

„Kinder brauchen unbedingt den Vater in Fleisch und Blut. Ein zu strenger Vater, der sich kümmert, aber auch ein zu weicher Vater ist besser als gar kein Vater. Das Verlassenwerden durch den Vater, ja Vaterlosigkeit schlechthin ist eine der schwersten Benachteiligungen für die Mutter und das Kind. Sie ist weit schlimmer für das Kind als Arbeitslosigkeit oder schwere Krankheit der Eltern.

Wenn alle Kinder einen strengen, liebevollen, anwesenden Vater hätten, der sich um Mutter und Kinder kümmerte und zu seiner Verantwortung stünde, dann wäret ihr Gefängnisaufseherinnen, Polizisten, Psychologen, Sozialarbeiter weitgehend beschäftigungslos. Dann würden sich die Gefängnisse allmählich weitgehend leeren, dann gäbe es viel weniger Probleme mit Sucht, Schulversagen und Kriminalität!

Zwei Eltern, die sich um ihre Kinder fest, unerschütterlich, mit Liebe und Strenge kümmern, machen unsere Kinder nahezu unbesiegbar, gefeit gegen die meisten Stürme des Lebens!“

Dreist lächelnd schleudere ich diese Provokationen meinen Gesprächspartnerinnen entgegen – und werde immer enttäuscht! Denn statt mir zu widersprechen, erhalte ich folgende Antworten von den Fachkräften:

„Ist so.“

„Sie haben recht.“

„Uns wird aber trotzdem auf Jahrzehnte die Arbeit nicht ausgehen.“

Merkwürdig ist folgendes: Gestern las ich bei Dussmann einen der vielen neuen Erziehungsratgeber. Ich suchte pfeilschnell das Kapitel über die Väter heraus. Erschienen ist das Buch 2010. Und was soll ich euch sagen: Was ich durch mühsame Beobachtungen, durch eigenes Fehlverhalten, durch das Wälzen von Literatur und viele Gespräche mit Müttern über die „kaum zu überschätzende Bedeutung des Vaters“ herausgefunden habe – ist mittlerweile Allgemeingut.

Niemand hat mir bisher in dieser Behauptung ernsthaft widersprochen: Kinder brauchen starke, anwesende Väter in Fleisch und Blut!

Was tun, wenn der Vater die Familie verlässt? Dann muss das Problem benannt und erkannt werden. Und sofort muss die Suche nach dem Vaterersatz oder besser Ersatzvater beginnen! Das kann ein Pate sein, ein Lehrer, ein Fußballtrainer, ein Imam, ein Onkel, ein Rabbiner, ein Großvater, ein älterer Bruder, ein Pfarrer… egal wer. Aber irgendjemand, irgend ein männliches Wesen muss einspringen! Die helfenden Institutionen – also Sozialamt, Erziehungsberatung, 4-6 Sozialarbeiterinnen, Lehrerinnen, Kindergarten, Schule, Gefängnisse, Psychotherapie, all das „Ritalin auf Staatskosten“ – werden als solche diesen Ersatz nicht liefern können!

Es ist heute in Fachkreisen Gemeinbesitz geworden, dass dem Vater eine überragende, nur mit größter Mühe zu ersetzende Rolle beim gesunden Aufwachsen der Kinder zukommt.

Der gute Vater oder ein guter Ersatzvater oder Vaterersatz sind weit wichtiger für das gesunde Aufwachsen des Kindes als die gute Schule. Frechheit? Ich steh dazu. Das ist meine feste Überzeugung.

Hier mein neuester Beleg – ein Buch, das ich allein schon deswegen empfehle:

Das ElternBuch – 978-3-407-85863-4 –  Verlagsgruppe BELTZ

 Posted by at 13:38

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