Nov 112010
 

Renate Künast ist die große grüne Gefahr für die Berliner sogenannten „bürgerlichen“ Parteien CDU und FDP. Haben sie es schon begriffen?

Wenn Künast jetzt von der sie unterstützenden Presse mit solchen Aussagen wie „Berliner, strengt euch an!“ zitiert wird, ist dies als auch als frontaler Angriff auf die sogenannten „bürgerlichen“ Parteien zu werten. Kein CDU-Mann hat sich meines Wissens bisher getraut, eine derart richtige, obgleich harte Forderung ans Wahlvolk heranzutragen.

Das würde in letzter Konsequenz bedeuten, dass nicht der rot-rote Senat an allem schuld ist, was in dieser Stadt falsch läuft!

Berliner, strengt euch an!“ – das ist das bürgerliche Arbeitsethos in Reinkultur.

Wenn das käme, wenn diese gefährliche Haltung sich durchsetzte, dass es auf die Anstrengung der einzelnen ankommt, wäre dies fast schon der Abschied vom liebenden allgütigen Versorgungsstaat, dem die großen Berliner Parteien (also SPD, Linke, CDU, Grüne) im Andenken an selige Mauerzeiten bisher gehuldigt haben.

Das entspricht ja schon fast meinem eigenen Spruch: „Wir müssen uns alle mehr abstrampeln!“ Mit diesem Spruch könnte ein CDU-Mann zum Beispiel vors gemeine Wahlvolk treten, wie selbstverständlich auf dem Fahrrad sitzend.

Oder wie es der Berliner IHK-Chef Eric Schweitzer mal gesagt hat: „Wir müssen uns alle mehr anstrengen!

Warnung! Künast hat eine evangelische Grundschule besucht, sie kennt also das protestantische Arbeitsethos und das christliche Liebesethos von Kindesbeinen an in- und auswendig. Da könnte die Christenunion was abgucken. Fast ist man versucht, den bekannten Spruch Wagners aus Goethes Faust abzuwandeln:

Ich hab es oftmals rühmen hören:
Eine Grüne könnt‘ einen Christdemokraten das Fürchten lehren.

Künast kann das säkularisierte Arbeits- und Liebesethos buchstäblich herunterbeten – ohne jedoch die hartgesottene linksgrüne Kerntruppe zu vergraulen. Große politische Klasse, lest Künasts Interviews!

Renate Künast hat also sehr gute Chancen, mehr Stimmen als Wowereit einzusammeln.

Guter Move war auch, dass sie nicht zu den Anti-Atom-Demonstrationen hinfuhr. Das hätte Stimmen in der Mitte gekostet. Andererseits kein Bekenntnis zum Rechtsstaat! Das würde ebenfalls Stimmen kosten – bei der linksgrünen Stamm- und Sturmtruppe.

Besser stillhalten, niederducken, rumlavieren und keinem Aal was zuleide tun.  Gut gemacht, Renate!

Berliner, strengt euch an! – Berliner Zeitung

 Posted by at 12:53

Sorry, the comment form is closed at this time.