Herzliche Einladung, von Prenzlauer Berg nach Kreuzberg umzuziehen, Frau Vancauwenberghe!

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Nov. 082010
 

Wirklich gut ist das Interview mit Nadja Vancauwenberghe auf S. 24-25 der heutigen taz! Allein schon der Ausdruck „schöne, gemütliche Blase“ gefällt mir! „Berlin ist ihre Heimat, sie lebt hier in einer schönen gemütlichen Blase.“ Zustimmung! In der Tat besteht Berlin weitgehend aus lauter solchen schönen gemütlichen Blasen, in denen es sich die Blasenbewohner behaglich eingerichtet haben.

Und dann wird gejammert und geklagt, dass es eine Lust ist.

Jeder lebt am Heizpilz seiner eigenen Gruppe, lebt unter seinesgleichen.

Gerade die Menschen in Prenzlauer Berg klagen oft, dass es alles „zu weiß“ sei. Ich sage seit jeher: Dann kommt halt zu uns, zu den schmuddeligen Migranten nach Kreuzberg, Wedding oder Neukölln!

„Ja, aber unsere Kinder …! Die Schule! Die vielen arabischtürkischkurdischlibanesischmuslimischrussischen Kinder ohne Deutschkenntnisse, die unsere Kinder dann … hauen!

Dennoch tolle Aussagen der Chefredakteurin der Exberliner! Immerhin: Sie hat 5 Jahre in Moskau gelebt, kann also Sein von Schein unterscheiden.

Sie weiß, dass es uns allen im Vergleich zu Moskau gold geht. Solche mutigen, klugen Frauen mit ihren Familien brauchen wir in Kreuzberg SO 36, in Neukölln, in Wedding, da wo es so schön bunt ist. Kommen Sie zu uns! Ziehen Sie zu uns!

Montagsinterview mit Chefredakteurin der „Exberliner“: „Ich bin eine schlecht integrierte Ausländerin“ – taz.de

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Soll Politik ein sozialer Wärmestrahler sein?

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Nov. 072010
 

Einen guten Punkt spricht Eberhard Diepgen an:

Eberhard Diepgen: „Schwarz-Grün muss reale Chance werden“ – Politik – Tagesspiegel

So sind grün-bürgerliche Wähler prinzipiell sehr offen für langes gemeinsames Lernen von leistungsstarken und schwachen Schülern, sie schwärmen vom kulturellen Austausch in einer Migrationsgesellschaft. Für ihre eigenen Kinder verlassen sie aber die Problembereiche oder gründen Privatschulen.

Da ist was dran! Ich gehöre selbst einer hübschen kleinen Familie mit Migrationshintergrund an, ich bin ein echter Verfechter von Vielsprachigkeit, vom europäischem Konzert der Stimmen, ich lese gern den Koran, ich lese gerne jetzt zum Beispiel die 1970 in Beirut geborene Joumana Haddad.

Aber hier in Friedrichshain-Kreuzberg beobachte ich einen ganz starken Anpassungsdruck an die wabernde linksgrüne Mehrheit, die sich – so jedenfalls mein Eindruck – herzlich wenig für das interessiert, was etwa die Russen, die Polen, die Christen, die Juden und – schlimmer noch! – die Muslime so tun und treiben, was sie so denken und fühlen.

Die gesamte osteuropäische Völkerlandschaft scheint in den Köpfen der braven deutschen Menschen nicht vorzukommen.

Man wirft sich heldisch in die Bresche, wenn es wieder einmal ein Privileg für die ach so benachteiligte arme Migrantenschar zu erstreiten gilt – man plappert von Partizipation und Teilhabe.  Und dann schmeißt man noch einmal ein paar Millionen für die „soziale Stadt“ unters Volk, schmeißt noch eine Schippe Mietbeihilfe für die Sozialschwachen unters Volk – etwa bei uns im Fanny-Hensel-Kiez.

Die vielbeschworene soziale Wärme, die Solidarität kommt bei uns so nicht an. Die sogenannte soziale Wärme wird mit Sozialleistungen, also mit Geld gleichgesetzt! Ein Riesenirrtum, den ich gerade auf dem linken Flügel der Grünen, bei der Linkspartei und der SPD beobachte. Soziale Wärme wird mit Geld, mit Sozialhilfe abgegolten. Aber: „Niemand spricht mit uns, niemand interessiert sich so richtig für uns!“ Tja, tut mir echt leid, so erzählen mir das „unsere Ausländer“ bisweilen.

Ich verwende übrigens bewusst den Ausdruck „Ausländer“, denn unsere Mehrheit verleiht uns Migrantenfamilien gerne dieses Gefühl, nicht dazuzugehören. Ich hoffe sehr, dass alle, die dies lesen, sich sehr darüber ärgern, dass ich den Ausdruck Ausländer zu verwenden wage!

Das ist natürlich das genaue Gegenteil dessen, was mit Solidarität gemeint ist.

Was wäre besser? Ganz einfach! Man schicke die eigenen Kinder zu uns Sozialschwachen, zu uns Migranten, und wenn es Probleme gibt, dann benenne man diese offen und furchtlos, statt endlos rumzueiern und noch einmal eine Schippe Geld zur eigenen Gewissensberuhigung draufzuwerfen.

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Was haben Hitler, Andreas Baader und Stalin gemeinsam?

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Nov. 062010
 

Kaum zu glauben, dennoch wahr! Man möchte annehmen, die drei genannten Herren hätten außer einem unwiderstehlichen Hang zur Gewalt, verschrobenen politischen Ideen, Phantastereien von Weltverbesserung und schrankenloser Brutalität nichts gemein!

Ihr denkt jetzt wohl: „Die hatten sicherlich einen strengen Vater, der sie windelweich verprügelt hat. Von daher kommt die Brutalität von Hitler, Stalin, Andreas Baader, ihre absolute Hemmungslosigkeit, wenn es darum ging, Menschen zu ermorden!“

Aber weit gefehlt! Hitler, Stalin und Andreas Baader wuchsen vaterlos auf!

Geht dem nach! Sprecht mit Kriminellen, mit Drogensüchtigen, mit „Schulversagern“ über ihre Väter!

In den allermeisten Fällen werdet ihr hören: Der Vater war nicht da, wenn ich ihn brauchte. Der Vater fehlte.

Was heißt dies? Es heißt nichts anderes, als dass zerbrechende Familien oder Vaterlosigkeit eines der ernstesten sozialen Probleme überhaupt darstellen.

Für die Gesellschaft bedeutet es: Wir müssen alles dafür tun, dass die Väter bei den Familien bleiben, dass sie zu ihrer Verantwortung stehen und den Kindern ein Vorbild bieten.

Keineswegs bedeutet es, dass Kinder aus zerbrechenden Familien oder vaterlose Kinder  Probleme wie Kriminalität, Sucht oder Gewaltneigung entwickeln müssen. Man kann dem entgegensteuern!

Aber umgekehrt gilt leider, dass bei fast allen männlichen Kriminellen – z.B. auch bei den meisten RAF-Mitgliedern und überhaupt bei männlichen Terroristen – meist der Vater fehlte oder komplett versagte. Die Frauen haben die Kinder dann ersatzweise verwöhnt. Verhätschelung, Verwöhnung durch die Frauen, Verlassenwerden durch den Vater – das ist etwas Schlimmes für jeden Sohn. Der Sohn muss gewaltig arbeiten, um diese Erfahrungen wegzustecken. Einige wenige schaffen es leider nicht. Sie „rutschen ab“.

Die Politik muss das Problem erkennen und durch geeignete Maßnahmen die Bildung von festen Familien fördern. Das wird derzeit aber nicht getan! Ein schweres Versäumnis!

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Nov. 032010
 

Freunde, wer aufmerksam lauscht, bekommt allmählich ein Ohr für Zwischentöne. Etwa 2 Mrd. Euro gibt Deutschland pro Jahr für all jene aus, die es innerhalb der normalen Schulzeit nicht geschafft haben, ein berufstaugliches Deutsch zu lernen oder eine sonstige Qualifikation zu erwerben.

Unsere „Schule im sozialen Brennpunkt“ hier um die Ecke ist fantastisch ausgestattet, hat die besten Lehrer, die besten Programme, die schönsten Räumlichkeiten, hat mehr Geld als die normalen Schulen.

Jetzt wird erneut mehr Geld für Integration gefordert. Die Bundesregierung wird mit Vorwürfen überschüttet, weil sie weniger Geld als erhofft bereitstellt.

Ich meine: Ein klarer Fall von Überversorgung! Je mehr Geld in die Integrationsmaschine geschüttet wird, desto stärker wird der Anspruch entstehen, der Staat müsse die Hauptarbeit der Integration leisten. Ich halte dies mittlerweile für einen Irrtum.

Der Hebel zur Integration ist die Umsteuerung im SGB.  Der entscheidende Anreiz zur Integration wird für Erwachsene über die Notwendigkeit der Erwerbsarbeit kommen müssen, bei den Kindern wird die Integration über die Familien erfolgen.

Gebt uns mehr Geld, dann werden wir uns integrieren!“ So habe ich selbst gehört. Wörtlich, und sinngemäß in unendlich vielen Variationen. Jammern hilft halt. Viel Jammern hilft viel. Grotesk falsch. Das ist Erpressung! Jeder kann hier kostenlos die Schulen besuchen.

Ich fordere den Staat auf, weniger Geld zu geben. Und wenn Geld gegeben wird, dann nur unter Bedingungen.

Wer immer nur bedingungslos schenkt, der wird verachtet: „Warum seid ihr Deutschen auch so blöd, uns Geld ohne Gegenleistung zu schenken!“

Integrationsgipfel: Nett lächeln, endlos ankündigen – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Politik
Die Bundesregierung rühmt sich dennoch ihrer neuen Vorhaben, was aber nicht über eine niederschmetternde Erkenntnis hinwegtäuschen kann: Der vor vier Jahren gestartete Gipfel hat erneut an Symbolkraft und Glaubwürdigkeit verloren. Die Bilanz fällt umso bitterer aus, weil parallel zu aufwändigen Kampagnen fürs Deutschlernen Gelder für Integrationskurse gestrichen wurden, und Integrationslehrer oft extrem schlecht bezahlt werden. Bei der Städtebauförderung will die Regierung künftig nur noch für Bauprojekte Geld ausgeben, nicht mehr für Integrationsprojekte in Brennpunkten.

 Posted by at 20:49

Ich fordere größere Klassen und ein Streichkonzert bei Sozialausgaben und Bildungsforschung!

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Nov. 012010
 

„Ja sind Sie denn verrückt geworden, werter Herr Blogger, Herr Hampel! Berlins Kitas, Berlins Schulen werden systematisch kaputtgespart, der rot-rote Senat vernichtet durch seine Kahlschlagpolitik Bildungschancen für die Kinder. Die Kinder lernen deswegen aus Geldmangel schon gar kein Deutsch mehr, die Schultoiletten sind aus Geldmangel in einem erbärmlichem Zustand, die Kinder bekommen alle deswegen Blasenentzündungen, es gibt keine Sportplätze, überall fehlen aus Geldmangel Turnhallen, ohne eine Halbierung der Klassengrößen bzw. eine zweite Lehrkraft in jeder Klasse werden wir auf keinen grünen Zweig kommen! Berlin braucht doppelt soviele Lehrer, doppelt soviele Erzieherinnen, aber dieser unfähige Senat hat kein Geld dafür! Sie sind verrückt, wenn Sie diese Zusammenhänge leugnen, werter Herr Hampel!

Na, ich kenne diese Melodie – diese Arien kann ich vorwärts und rückwärts singen, da könnt ihr mich um 12 Uhr mittags (also in exakt 21 Minuten) aus dem Büroschlaf wecken.

Strukturdebatten und Finanzdebatten in der Berliner schulpolitischen Debatte sind in der Tat außerordentlich langweilig, außerordentlich einschläfernd. Das Repertoire der Argumente ist sehr beschränkt, die Argumente sind alle mit Pauken und Trompeten orchestriert und klingen einstudiert  – einen kleinen Klavierauszug habe ich hier oben gebracht.

Einen trefflichen Beleg für meine Diagnose, dass Berlins Landespolitik im Wesentlichen eine Ressourcenumverteilungspolitik ist, liefert heute für den wichtigen Bereich Schulpolitik die Berliner Morgenpost auf S. 11:

Vorgezogene Einschulung – Gymnasien müssen noch mehr Schüler aufnehmen – Berlin – Berliner Morgenpost – Berlin
Die Berliner Oberschulen stehen vor einem eklatanten Problem: Sie müssen zum Schuljahr 2011/12 wesentlich mehr Grundschüler aufnehmen als in den Jahren zuvor. Grund dafür ist das vorgezogene Einschulungsalter vor fünf Jahren. 2005 wurden auch Kinder mit fünfeinhalb Jahren eingeschult, was dazu führte, dass fast ein doppelter Jahrgang in die ersten Klassen drängte. Jetzt sind diese Kinder in der sechsten Klasse und stehen vor dem Übergang an die Oberschulen.

Zum Sachstand: Es fehlt in Berlins Schulen an Geld, an Lehrern, an Räumlichkeiten.  Es fällt zuviel Unterricht aus. Es fehlt an den genannten Ressourcen.

Diese  vorhandenen Ressourcen lassen sich nicht vermehren. Nicht mit Geld und nicht mit guten Worten. Vor allem fehlt es an Nachwuchslehrern (auch an Erziehern fehlt es).

Was tun? Meine Antwort: Die vorhandenen Ressourcen müssen effizienter verwendet werden. Die einzige Stellgröße, die dafür möglich ist, ist meiner Meinung nach der Klassenschüssel.

Ich meine: Die gegenwärtigen Klassenfrequenzen müssen vorübergehend quer durch die Schulbank um etwa 5-6 Schüler pro Klasse erhöht werden, dann wird das Geld reichen, dann werden die Lehrer ausreichen, dann werden die Räumlichkeiten ausreichen. Die vorübergehende Erhöhung der Klassenfrequenzen um fünf bis sechs Schüler ist vorerst das einzige Mittel, um den vorhandenen fürchterlichen Verteilungsk(r)ampf, der die Berliner Schulpolitik prägt, friedlich zu beenden.

Ich sehe keinen anderen Weg. Ob nun 22 oder 28 Schüler in einem Raum arbeiten, macht keinen qualitativen Unterschied.  Es gibt meines Wissens keinen wirklich triftigen Beleg für die Behauptung, dass eine Senkung der Klassenfrequenzen zu besseren Lern-Ergebnissen führt.

Ich gebe zu: Schön wären Klassenfrequenzen von etwa 10-12 Schülern in allen Stufen und allen Schularten. Aber die sind nicht finanzierbar, denn dann würde der gesamte Berliner Landeshaushalt ausschließlich für die Bildung draufgehen. Dann müsste man einen großen Teil der sonstigen Ausgaben streichen.

Die fast komplette Streichung der Ausgaben für Bildungsforschung wäre Teil meines Maßnahmenkatalogs. Bei der Bildungsforschung herrscht eine geradezu unfassbare Ressourcenverschwendung.

Wichtig wären auch kleine, bösartige, aber äußerst wohltuende Operationen wie etwa die komplette Streichung aller Sozialleistungen für alle gesunden Personen von 16-40 Jahren. Allein diese Maßnahme würde bei den Schülern Wunder bewirken! Sie hätte einen  Schneballeffekt sondergleichen. Wie ein Schreckensruf würde sich die Kunde verbreiten:

„Wir müssen in den Familien unseren Lebensunterhalt selbst erarbeiten, sobald wir die Schule verlassen! O Jammer! O Graus! Das würde ja bedeuten, dass wir schon mit 16 Jahren Deutsch in Wort und Schrift können müssen! Das würde ja bedeuten, dass wir bereits mit 16 Jahren die vier Grundrechenarten beherrschen müssen! O Jammer! O Graus! Welche Härte!“

Wer bringt den Mut dazu auf?

Die Familien und die Schüler werden diese Zusammenhänge einsehen lernen. Statt ständig nach mehr Geld und „besserer Unterrichtsqualität“ zu greinen und zu jammern, werden sie zusammenrücken – und sie werden sich abstrampeln.

Die Familien werden erkennen, dass sie selber den Hauptteil der Arbeit beim Spracherwerb leisten müssen. „Die Eltern müssen mehr tun.“ So hat es ja auch in aller wünschenswerten Bösartigkeit unser Bezirksbürgermeister Dr. Schulz klipp und klar angesagt. Bravo! Bitte mehr solche klaren Ansagen!

Bitte seid etwas böser zu uns Bürgerinnen und Bürgern, oh Politikerinnen und Politiker!

Die Schüler werden erkennen, dass sie die Toiletten selber sauberhalten müssen, statt sich über imaginäre und echte Blasenentzündungen zu beschweren.

Der Senat wird erkennen, dass er mit Geld und guter Laune den Schülern die Arbeit des Lernens nicht abnehmen kann.

Weniger ist mehr!

 Posted by at 12:41

Kaufen Sie das Sozialgesetzbuch (SGB), solange es DAS noch gibt!

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Okt. 302010
 

Trotz der Segnungen des Internets empfehle ich allen sozialpolitisch interessierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern (hüstel …), das SGB in der wohlfeilen Volksausgabe  des DTV (Beck-Texte im DTV) zu kaufen. 39. Auflage, 2010, Seitenzahl des Textes: 1551 Seiten.

Ich selbst greife immer wieder zu dem herrlich anschmiegsamen Band und nutze den einen oder anderen Paragrafen, um meinen Blutdruck hochzutreiben. Dadurch spare ich Aufputschmittel.

Eine politische Freundin erwiderte mir: „Hoffentlich hast du eine Loseblattsammlung gekauft, denn es wird sich alles ändern.“

Nein, ich habe das BUCH gekauft, um Sozialpolitik sinnlich erfahren zu können. Neben meinen zahlreichen Gesprächen und Begegnungen mit den Begünstigten oder Anspruchsberechtigten dient mir die auf Umweltpapier gedruckte Textausgabe des Beckverlags als wesentliche Argumentationshilfe im Umgang mit sozialpolitisch interessierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern.

Erste Erkenntnis: Das Buch ist aber dick!

Zweite Erkenntnis: Viele Leistungen sind überflüssig und schädlich. Sie gehören gestrichen.

Dritte Erkenntnis:  Wenn die Sozialpolitiker nicht einsehen wollen, dass ein Hauptproblem der Sozialgesetzgebung die gestrüppartige ÜBERVERSORGUNG ist, dann ist Hopfen und Malz verloren. Dann sollte man sie wirklich an die Hand nehmen und einen Tag mal mit einer Familie „in Armut“ von Begünstigten verbringen lassen, oder einen Tag ins Sozialgericht setzen, oder ihnen einige ausgewählte Paragraphen laut rezitieren, z. B. SGB XII, § 67: ein echter Gummiparagraph! Da kann ja jeder mithilfe eines ausgepichten Sozialanwaltes nachweisen, dass er DAS und DAS und DAS braucht, z.B. RITALIN, weil er sich nicht konzentrieren kann, da sein Goldhamster gestorben ist.

Sozialgesetzbuch (SGB) SGB I bis XII

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Okt. 242010
 

Der taz widmete ich mich bei schönstem Sonnenschein an diesem Wochenende, während ich mit meinem Sohn durch das Museum für Verkehr und Technik streunte und das neue Nokia E 72 mit seinem vortrefflichen Navigationssystem auf Herz und Nieren erprobte. Die Akademiker-Boulevardzeitung erweist sich wieder einmal als außerordentliche Fundgrube an klugen Irrtümern, erlesenen Torheiten und scharfsinnigen Fehlnavigationen.

Ein echter Coup: ein Diktat eines Neuntklässlers als Aufmacher!  Es ist gespickt mit Fehlern. Endlich wird einmal der Sprachstand dokumentiert, wie ich ihn aus zahlreichen Alltagsbegegnungen mit typischen Jugendlichen in Berlin kenne! Dafür gebührt der guten taz Lob und Ehr!

Christian Füller, der eigentlich früher auch viele kluge Bemerkungen über die Schule gebracht hat, schreibt den miserablen Sprachstand der Berliner Jugendlichen dem ineffizienten, ungerechten und undemokratischen Schulsystem – auch der Pisa-Sieger – zu. „Es liegt am Auslesedruck der gegliederten Schule.“ Ei der Daus. Diesen Unsinn  hören wir schon seit vielen Jahren.

„Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen“ –  unter dem Schutzschirm dieser Behauptung wird wieder und wieder die alleinige Schuld auf das Schulsystem, auf die gescholtenen Lehrer, auf die fälschlich unterstellte Unterfinanzierung der Schule geschoben.

Ich für mein Teil schiebe mindestens einen Teil der Schuld an den niederschmetternd niedrigen Sprachkenntnissen auf die Familien, auf die chronisch überfinanzierte soziale Sicherung, auf mangelnden Erwerbsdruck, auf mediale Übersättigung, auf Bequemlichkeit und Lernunlust. Ich stelle bei Schülern und Eltern in Berlin eine alle Grenzen sprengende Verwöhnungserwartung fest:

„Wir Familien sind bezahlte Gäste im Hotel Schule. Nun mach mal! Wo sind die Luftballons? Wo ist das Gratiseis?“

Ich spreche wirklich aus Erfahrung. Bei einer Befragung von Eltern, wie ihnen denn die Schulfeier gefallen habe, hörte ich fast nur Kritik: „Das Eis hat nicht für alle Kinder gereicht. Die Luftballons haben nicht für alle Kinder gereicht. Der Saal war zu klein.“

Das ist die Haltung, welche das Hotel Deutschland über die Jahrzehnte herangezüchtet hat.  Mit dieser Haltung kommen die Kinder dann ins Hotel Schule.

Nichts, aber auch gar nichts – am allerwenigsten Erfahrungen aus einem Land mit ungegliedertem Schulwesen wie etwa Frankreich –  können die Gegner des gegliederten Schulwesens zur Stützung ihrer kühnen Behauptungen vorbringen.

Am Ende der neunten Klasse sollte man schon Deutsch können. Ist das ein unmenschlicher Leistungsdruck?

 Posted by at 20:52
Okt. 202010
 

Etwas, was ich unserer sozialpolitischen Debatte wieder und wieder vorwerfe, ist, dass Sozialleistungen mit übertriebenen Gefühlswerten aufgeladen werden. Die Sozialleistungen werden nicht als rein materielle Hilfe zur Überwindung von Not dargestellt, sondern als eine Art sozialer Wärmespender, eine Ofenstube, in der die Frierenden und Zitternden so etwas wie moralischen Halt, gefühlte Nähe, helfende Hände, verlässliche Behausung erfahren.

Der Staat soll die Sehnsucht der Menschen nach Geborgenheit stillen, soll ihr tiefstes Wollen und Wünschen befriedigen. Der Staat soll die Menschen lieben! Ein Unding, wie ich meine!

Jeder, der – mit einem Blick auf unsere deutschen Türken – stattdessen die Familien zum besseren Zusammenhalt auffordert, der das Prinzip Nächstenliebe statt staatlicher Hängematte befürwortet, wer –  wie dieser arme einsame Kreuzberger Blogger –  Befristung, Einschränkung oder Zurückstutzung dieser sperrfeuerartigen fürsorglichen Belagerung durch den Staat fordert, wird sofort mit dem Bannfluch der sozialen Kälte zum Schweigen gebracht!

Die Politik bedient romantische Sehnsüchte! Einen bezeichnenden Beleg für diese maßlose emotionale Überforderung des Sozialstaates und der Politik  liefert soeben SPIEGEL online:

Sozialreform: Gegen Hartz-IV-Fluch – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft
„Wir leben in unsicheren Zeiten, in denen die Menschen sich nach Orientierung und Verlässlichkeit sehnen. Auch diese Sehnsucht hätte die Regierung zu Beginn besser bedienen können.“

Ein großer Irrtum, wie ich meine. Die demokratische Regierung muss es zurückweisen, die Sehnsüchte der Regierten bedienen zu wollen. Die Bürger müssen es zurückweisen, wenn die Regierung antritt, um ihre, der Bürger Sehnsüchte zu stillen.

Verlässliche Orientierung, tiefsten Halt im Leben kann niemals die Regierung geben. Diesen Halt können die Bürger nur im gelebten Leben erfahren, also etwa in der mitmenschlichen Zuwendung. Die tiefste Sehnsucht jedes Menschen ist es doch, angenommen zu werden, geliebt zu werden und zu lieben. Mit dieser Sehnsucht darf Politik nicht spielen. Sie tut es aber, wieder und wieder! Das ist verheerend. Sie schaufelt sich ihr eigenes – nicht Grab, aber zimmert doch ihr Prokrustes-Bett. Dieses selbstgezimmerte Prokrustes-Bett nennt man auch den „Hartz-IV-Fluch“.

Schaut auf die Türken! Sie haben nichts, was unserem Sozialstaat nur im entferntesten nahekäme! Dennoch – oder gerade deswegen? – waltet unter ihnen ein großer Zusammenhalt, eine große menschliche Wärme. Das erfuhr ich immer wieder auf meinen Reisen, das erfahre ich Tag um Tag hier in Kreuzberg.

„Ja, was soll denn dann an die Stelle des Sozialstaates treten? Wollen Sie denn die Menschen ihrem Schicksal überlassen, Herr Hampel? Du Böser! Du Sozialkalter! Du Geier!“

I wo! Ich sage nur: Die Sozialpolitik muss sich leiten lassen vom Gedanken der Subsidiarität und der Solidarität. Das heißt nichts anderes, als dass die kleinen Gemeinschaften, die Gemeinden, die Familienmitglieder füreinander in der Verantwortung stehen. Väter, Mütter, Kinder, Großeltern, Enkel, alle füreinander. Die Familie ist und bleibt die Trägerin und Keimzelle sozialer Sicherheit. Die Familien müssen durch Erwerbsarbeit den Lebensunterhalt für alle nicht Erwerbstätigen und nicht Erwerbsfähigen verdienen.

Der Sozialstaat kann nur von unten her aufwachsen – niemals als schuldenfinanziertes Füllhorn von oben her ausgereicht werden.

Ehemänner für Ehefrauen, Ehefrauen für Ehemänner, Eltern für die Kinder, Kinder später für die Eltern.

Und das obige gut türkische Motto? Habe ich der deutsch-türkischen Ausgabe der Broschüre „Chancen durch Integration. Ratgeber für Familien“  entnommen, herausgegeben vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Berlin 2008, S. 5

Es lautet auf gut deutsch: Jeder ist seines Glückes Schmied.

 Posted by at 08:33

Ist der Staat oder die Familie die Keimzelle der Gesellschaft?

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Sep. 282010
 

Lauscht man den Zänkereien und dem Gezeter um die Neuberechnung der Hartz-IV-Sätze, so fragt man sich, ob der Staat letztlich allein dafür verantwortlich sein soll, jedem Menschen ein größtmögliches Lebensglück zu verschaffen. Es wird der Anschein erweckt, der Staat stünde in der Pflicht, jedem Menschen durch finanzielle Zuwendung das Klima der Geborgenheit, der Liebe, der Wärme und der Fürsorge zu gewähren.

Zahlt der Staat nicht soviel, wie die Polit-Schickeria sich das vorstellt, wird sofort der Peitschenknall der „Sozialen Kälte“ losgelassen.

Dieser Eindruck entsteht bei zahlreichen Diskussionen und bei der Lektüre von Zeitungsartikeln.

Etwa 1 Million Kinder, also die Hälfte aller Kinder, die in Hartz-IV-Haushalten leben, wachsen bei Alleinerziehenden auf. Ministerin von der Leyen hat gestern bei Anne Will noch einmal auf diesen vielfach belegten Zusammmenhang zwischen Ein-Eltern-Familien und dauerhafter Arbeitslosigkeit hingewiesen.

Ich hege keinen Zweifel: Der Staat steht selbstverständlich in der Pflicht, allen Kindern bestmögliche Entwicklungschancen zu sichern, und muss vor allem den Alleinerziehenden unter die Arme greifen, wenn sie Hilfe brauchen.

Dennoch erschreckt mich so eine Zahl. Dass so viele Kinder mit nur einem Elternteil aufwachsen, halte ich für höchst beunruhigend.

Ich habe hunderte von Kindheitsgeschichten gehört und gelesen.

KEIN ERWACHSENER IN MEINEM BEKANNTENKREIS HAT JEMALS SEINEN ELTERN VORGEWORFEN, SIE SEIEN  ZU ARM GEWESEN.

Mir selbst fehlte es in der Kindheit manchmal an Verständnis, dass unsere Eltern uns nie die herrlich gezuckerte Capri-Sonne kauften, sondern immer irgendwelche selbstgemachten Früchtetees hinstellten. Wir hatten keinen Fernseher, keine Mickey-Mouse-Hefte, und ich musste in früher Kindheit oft die Sachen meines älteren Bruders übernehmen.

Heute weiß ich: Die Eltern mussten sparen. Die Hartz-IV-Kinder heute bekommen die süße Capri-Sonne, sie haben Fernsehen satt, aber es geht ihnen nicht besser als mir damals.

SEHR VIELE ERWACHSENE BEKLAGEN, DASS IHRE ELTERN ODER EIN ELTERNTEIL ZUWENIG ODER ÜBERHAUPT NICHT GREIFBAR WAREN.

Fast alle Vorwürfe, fast alle Bitterkeit gegenüber Eltern kommen heute daher, dass die Eltern zu wenig oder gar keine Zeit mit den Kindern verbrachten.

Der nicht vorhandene Vater, die abwesende Mutter sind die größten seelischen Belastungen für unsere heute aufwachsenden Kinder.

Stabile, feste Familien mit Vater und Mutter, in denen die Kinder sich geliebt und angenommen fühlen, sind hingegen nahezu unverwundbar. Diese Kinder sind lebenslang gefeit gegen Rückschläge, gegen die meisten seelischen Krankheiten, gegen Arbeitslosigkeit und Armut.

Wir müssen ein Interesse daran haben, dass Kinder in dauerhaften, stabilen Familien mit Vater und Mutter aufwachsen.  Diese emotionale Stabilität ist für die Kinder unendlich viel wichtiger als der Schutz vor materiellen Entbehrungen.

Das Sozialsystem sollte die sich davonstehlenden Väter viel stärker in die Pflicht nehmen.

Die Schulen müssen viel stärker auf das Eingehen starker, langjähriger Paarbeziehungen hinerziehen. Nicht nur Sexualerziehung sollte auf dem Stundenplan stehen, sondern ebenso sehr auch Familienerziehung, einschließlich der Teilfächer Kochen, Kleinkinderpflege und Hauswirtschaft. Sowohl Jungen als auch Mädchen  sollten von der Grundschule an auf haltbare Paarbeziehungen und lebenslange Verantwortungsgemeinschaften hin erzogen werden.

Gerade die türkischen Väter in Berlin, deren Ehen zerbrechen, stehen meist vollkommen hilflos da, wenn sie ein Leben mit Kindern, aber ohne Frau allein meistern müssen.

Da das deutsche Sozialsystem jedem Einzelnen unmittelbar einen Rechtsanspruch auf Unterstützung zuspricht, hat es fast naturgesetzlich eine auflösende, zersetzende Wirkung auf die Bindung zwischen den Generationen, auf  die Bindung zwischen den Ehegatten.

Jahrtausendelang waren es die Ehe und die Familie als Schicksals- und Notgemeinschaft, die dem Einzelnen soziale Sicherheit verschafften. In Familien wurde Vermögen angesammelt, geteilt und weitergegeben.

In der oftmals streitigen, oftmals heftigen Absetzung von den Eltern erlernten die Kinder, eigene Kräfte zu entfalten.

Die Familie ist auch heute noch die beste rahmensetzende Gewissheit, die es für das Aufwachsen von kleinen Kindern geben kann. Familien setzen Kinder in die Welt und sichern so die Versorgung der Alten.

Die meisten sozialen Probleme – etwa Sucht, Gewalt, Kriminalität, psychische Krankheit – haben ihren Ursprung in Störungen der Familie, nicht in der Gesellschaft überhaupt, nicht im Arbeitsplatz, nicht in der Arbeitslosigkeit.

Das deutsche Sozialsystem bedarf des Umbaus. Es muss so umgestaltet werden, dass Familien eher gestärkt, eher aneinander gebunden und nicht zersetzt werden.

Im jetzigen Zustand ist das System der sozialen Sicherheit mittelbar für zerbrechende Familien, für bedrohlich sinkende Geburtenraten und für die heute bereits absehbare Sprengung der Sozialkassen verantwortlich.

Ich bin der festen Überzeugung:

Nicht der Staat, sondern die Familie ist die Keimzelle der Gesellschaft. Das werden euch alle Sozialarbeiter, Lehrer, Psychiater, Jugendrichter, Psychologen und Polizisten sofort bestätigen!

Leider sehe ich in Deutschland keine politische Partei, die diese Überzeugung mit der nötigen Gewissheit und Überzeugung verträte. Schade, schade!

Ich werde aber weiter Rabatz schlagen und das Thema Familie auf die politische Agenda zu hieven versuchen – sowohl in diesem Blog wie auch in Gesprächen und Veranstaltungen.

 Posted by at 00:04
Sep. 272010
 

Mulmige Gefühle beschleichen den Blogger im sozialen Brennpunkt, wenn er das Geklapper und Geschrei, das Zeter und Mordio der trutzig-ernsthaften Ritter von der lächerlichen Gestalt wegen 5 Euro Hartz-IV-Erhöhung hört.

„Sie lassen die Ärmsten der Armen am ausgestreckten Arm verhungern“, „eine Verhöhnung ist das!“, „die Woge der Empörung schwillt an“, „so ist menschenwürdiges Dasein nicht möglich!“

Eine Komödie der Empörung. Soll man lachen oder weinen?

Dazu bemüht man sich habituell, Bilder des Elends einzufangen – allein, die Bilder des Elends gibt es nicht. Das Elend wird hinzukommentiert von Menschen, die ein Zehnfaches des Hartz-IV-Satzes in der Tasche haben.

Ideal wäre es, man könnte in die Osttürkei, in die Palästinensergebiete, in den Libanon fahren, die Kamera draufhalten und sagen: „DAS ist Elend! DAS ist Armut! Das ist Hartz IV!“ Aber der Zuschauer würde den Trick merken.

Meine Kurden, meine Palästinenser, meine Libanesen um die Ecke hier in Kreuzberg leben prima und lachen uns Deutsche aus. „Diese dummen Deutschen – immer schön schuldbewusst.“

Der Deutsche ist halt schuldbewusst und liebt alte Bäume.

Mit diesen 5 Euro wird die Attraktivität des deutschen Sozialsystems noch einmal geringfügig erhöht. Es gibt noch einmal etwas weniger Anlass, sich daraus emporzuarbeiten.

 Posted by at 11:24

„Der Papa werd’s scho richten, dös khert zu seinen Pflichten…“

 Das Gute, Entkernung, Faulheit, Integration, Migration, Neukölln, Pflicht, Sozialadel, Sozialstaat, Tugend, Verwöhnt  Kommentare deaktiviert für „Der Papa werd’s scho richten, dös khert zu seinen Pflichten…“
Sep. 022010
 

Ein wunderbares Phänomen in meiner Kindheit war Helmut Qualtinger auf einer 45 U/min-Platte. Darunter das herrliche Lied, dessen Refrain ich oben zitiere.

Genau dieser herrliche Gesang  kommt mir in den Sinn, wenn ich die Berliner Bildungsdebatte verfolge. Bei allen Missständen wird sofort nach dem Staat geschrien. Der Papa Staat ist für alles zuständig. Der Herr Papa!

Wir haben nunmehr hier hin Neukölln, Kreuzberg, Wedding und anderen Bezirken massiv abgeschottete, in sich geschlossene Gemeinden, die keinen Anlass sehen, ihren Kindern sehr frühzeitig vernünftiges Deutsch oder ein Minimum an Disziplin, Fleiß und Respekt vor nichtmuslimischen Lehrerinnen beizubringen. Über sie sagt Astrid-Sabine Busse, Schulleiterin einer Grundschule in Neukölln:

„Sie bleiben einfach untereinander. Man muss sich ja hier auch gar nicht integrieren. Man nimmt das Viertel in Besitz, und man lässt sich pampern. Ich seh doch an den Bescheiden für die Lebensmittelzuschüsse, wie viel Geld in Wahrheit in diesen Familien  ist, alles Sozialhilfe; wenn viele Kinder da sind, ergibt das 3000, 3500 Euro. … Wissen Sie, wie viel Sozialhilfe jeden Monat allein an die Eltern meiner Schule ausgegeben wird? 400 000 Euro.“

Diese Feststellungen muss ich leider aus eigener persönlicher Erfahrung bestätigen. Es ist so. Der deutsche Staat hat eine unfassbare, grenzenlose Anspruchshaltung herangezüchtet- nicht nur bei den eingesessenen, den autochthonen Deutschen selbst, sondern auch bei jenen ursprünglich etwa 200.000 Menschen arabischer Muttersprache, die vor etwa 20 Jahren sich unter rätselhaftem Verlust ihrer Pässe und Dokumente aus dem Libanon aufmachten, um ihr ganzes Glück bei uns zu finden. Und sie haben es ja gefunden, sowohl materiell als auch sozial. Denn sie können ganz nach eigenen Vorstellungen ihren eigenen Stil leben. Und der Herr Papa Staat zahlt für alles.

Für alle Missstände wird sofort der Staat angeklagt und in Haftung genommen. Eine groteske Situation.

Die Kinder dieser Menschen bilden heute an einigen Neuköllner und Kreuzberger Schulen im sozialen Brennpunkt bereits die absolute Mehrheit der Kinder und haben begonnen, die verbleibenden Türken der dritten Generation aus Neukölln und Kreuzberg zu verdrängen. Die deutschen Eltern lehnen es – mit ganz wenigen Ausnahmen – ab, ihre Kinder in diese Schulen im sozialen Brennpunkt zu schicken.

Aber unaufhörlich erschallt der Ruf nach mehr Staat. „Der Papa werd’s scho richten …“

 Vergleichstest – Berliner Migrantenkinder scheitern an Deutsch-Test – Berlin Aktuell – Berliner Morgenpost – Berlin
„Die Ergebnisse zeigen, dass wir mit unserer Einschätzung richtig lagen“, sagt Jürgen Schulte, Sprecher der Initiative „Grundschulen im sozialen Brennpunkt“. Jetzt müsse die Bildungsverwaltung die Voraussetzungen schaffen, damit auch die Schulen mit einem hohen Anteil an Schülern nicht deutscher Herkunftssprache die Anforderungen erfüllen können. Die Grundschulen benötigten mehr Personal, stattdessen gebe es in diesem Jahr an den Brennpunktschulen aber sogar weniger Lehrer zur Förderung der benachteiligten Schüler als in den Jahren zuvor.

Zitatnachweis: Thilo Sarrazin, Deutschland schafft sich ab, München 2010, S. 323

 Posted by at 09:45

Beklagter: der Staat

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Aug. 272010
 

Lustige Überschrift der heutigen taz auf S.  21: Hartz IV macht reich. Der Staat wird in der heutigen Sozialgesetzgebung als Gewährträgerhaftungsleistender für alle Ansprüche der Anspruchsberechtigten, also seiner Bürger gesehen.

Wir haben heute etwa 14.000 Rechtsanwälte in Berlin, 1990 gab es etwa 3000. Das geltende Sozialrecht ist eine unerschöpfliche Arbeitsbeschaffungsversicherungsanstalt für Sozialrechtsanwälte, Sozialrichter, Sozialgerichtssekretärinnen, Rechtsberatungsstellen, Integrationshelfer, Sozialberater, Umschulungs- und Weiterbildungszentren sowie deren SachbearbeiterInnen und SekretärInnen geworden.

Wer kann ein Interesse daran haben, diesen Zustand zu ändern? Niemand – außer den Bürgerinnen und Bürgern, die nichts daran verdienen, sondern dafür Steuern zahlen.

Nebenbei: Wer macht Gesetze? Die Juristen! Können Juristen ein Interesse daran haben, die Gesetze einfacher, verständlicher, effizienter zu gestalten? Nein! Denn sie schafften damit Arbeitsbeschaffunsgmöglichkeiten für Berufskolleginnen und Berufskollegen ab. Das würde sich die Zunft nicht bieten lassen. Sie würde sofort mit guten Erfolgsaussichten im Namen der Einzelfallgerechtigkeit Normenkontrollklage gegen ein auch nur minimal vereinfachtes Gesetz erheben.

Lest und lacht über den folgenden Artikel, wonach das Jobcenter Friedrichshain-Kreuzberg extern einen Großauftrag über 350.000-560.000 Euro zu vergeben hat. Ist es zum Lachen oder zum Weinen? Entscheidet selbst – fällt ein nicht anfechtbares, subjektives URTEIL:

Klagen überfluten Jobcenter: Hartz IV macht reich – taz.de

Zur schwierigen Lage der Rechtsanwälte in Berlin vgl.: Kirsten Heisig: Das Ende der Geduld. Herder Verlag, Freiburg 2010,  S. 60:

„Vielleicht hat die Unerbittlichkeit, mit der heute gestritten wird, auch ein wenig damit zu tun, dass mehr als 14.000 Rechtsanwälte in Berlin zugelassen sind. Es ist schwierig geworden sich zu etablieren. Als ich 1990 in den Justizdienst eintrat, gab es 3000 Anwälte, diejenigen aus dem ehemaligen Ostteil der Stadt nicht mitgezählt.“

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Kriminalität als Ausweg aus der Armut?

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Juli 212010
 

21072010005.jpg Immer wieder lassen die Leute sich ins Bockshorn jagen: „Es ist ein Armutsproblem„, berichtet heute wieder einmal die Berliner Zeitung auf S. 2.

Da die Familien so arm seien, müssten die Kinder auf anderen Wegen Geld verdienen. Ein grotesker Unfug! Ich kenne viele Familien aus dem Kiez, spreche mit ihnen, wir laden auch immer wieder Kinder ein. ARM sind die Familien nicht. Für die berühmte und beliebte Capri-Sonne, das kariesverursachende Getränk der Wahl, ist schließlich immer noch Geld da. Jeder weiß doch oder sollte wissen, dass ein Professor an der amerikanischen Universität in Beirut weniger Geld zur Verfügung hat als die Familien in der Düttmann-Siedlung.

Und das, liebe Leserinnen und Leser, ist durchaus ein erlaubtes Pauschalurteil: Jeder Familie, die von Hartz IV lebt, geht es materiell besser als den allermeisten Erwerbstätigen in Ländern wie Libanon, Syrien oder Türkei. Das ist auch der Grund, weshalb praktisch keine Familie nach Beendigung des Bürgerkriegs in das Herkunftsland zurückgekehrt ist.

Als eine Hauptursache für das staatlich geförderte Entstehen krimineller Milieus in Berlin erblicke ich das Zusammenwirken folgender Faktoren:

a) Starkes Überangebot an Wohnungen im geförderten Sozialwohnungsbau in den 80er Jahren, jahrzehntelange Verquickung krimineller, scheinlegaler  und legaler Tätigkeiten im Bau- und Wohnungswesen. Dieser Sumpf ist bis heute nicht annähernd geklärt.

b) Korruption in der Vergabe  der Wohnungen durch Mitarbeiter der großen Berliner Wohnungsbauunternehmen. Es gab weithin bekannte Sätze, zu denen die Wohnungen vergeben wurden, 5.000 D-Mark waren üblich, zu zahlen in bar. Und es wurde gezahlt.

c) Deshalb Vergabe von ganzen Wohnblocks an besonders finanzstarke Zuwanderer aus Libanon, Syrien, Türkei, die alle sorgfältig mit der passenden „Legende“ ausgestattet wurden: „Bürgerkriegsflüchtlinge“, „schwer traumatisiert“, „betreuungsbedürftig“ und was dergleichen Schnurrpfeifereien mehr sind. Teils mochten sie stimmen, teils stimmten sie sicher nicht. Ziel der Legende ist es stets, sich als Opfer der Umstände zu präsentieren.

d) Intensive Debatte über den Umgang mit Bürgerkriegsflüchtlingen. Die Ausgabe von Gutscheinen anstelle von Bargeld wurde mehrheitlich abgelehnt: „Entwürdigend!“

e) Heutiger Zustand: Extrem abgeschlossene Milieus, hervorragende materielle Lage dank zuverlässiger Existenzsicherung durch den Staat. Der Berliner Senat und das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg agieren in großer Hilflosigkeit weiterhin so, als seien ihnen diese Zustände unbekannt. Aber sowohl Senat als auch Bezirksamt müssten eigentlich wissen, was hier gespielt wird.

Was tun?

Jahrzehntelange Misswirtschaft, jahrzehntelange Korruption und Fehler der Bau-, Sozial-, Schul- und Zuwanderungspolitik lassen sich nicht über Nacht beseitigen.

Wichtig: a) Augen nicht weiter verschließen. Ursachen erkennen und benennen! Legenden entmystifizieren!

b) Mieterumzug fordern oder erzwingen! Arbeitsaufnahme fordern oder erzwingen! Keine zusätzlichen Zahlungen über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus. Geschlossene Milieus auflösen. Viele Milliarden Euro sind zur Schaffung dieser Milieus bereits ausgegeben worden. Es wird Jahre oder Jahrzehnte dauern, ehe diese massiven politischen Fehler ausgeglichen sind.

c) Fordern statt fördern!  Immer wieder wird verlangt, mehr Lehrer, mehr Sozialhelfer, mehr Psychologen müssten den „schwer Traumatisierten“ beistehen. Ein Irrweg. Wenn etwas traumatisierend und entwürdigend wirkt, dann ist es gerade das Bombardement mit öffentlichem Geld und Förderung.

d) Soweit echte Identität überhaupt bekannt ist und keine deutsche Staatsbürgerschaft angenommen worden ist: Rückkehr in das Land der Staatsangehörigkeit bewirken, da jetzt kein Bürgerkrieg mehr herrscht.

Es wird ja häufig so getan, als könnte man unter allen Ländern des Erdkreises nur in Deutschland glücklich werden. Das ist ein großer Irrtum. Richtig ist freilich, dass kaum ein anderes Sozialsystem es Inländern und Ausländern derart leicht macht, über Generationen hinweg eine sichere, von allen Risiken abgeschottete Existenz zu führen.

Kriminalität als Ausweg aus der Armut : Textarchiv : Berliner Zeitung Archiv
Mangelnde Bildung gepaart mit einer Unfähigkeit zur Erziehung führt dazu, dass die Eltern oft die Kontrolle über die Kinder verlieren. „Es ist ein Armutsproblem“, sagt Angelika Greis. Je weniger Zukunftschancen es gebe, umso mehr kriminelle Strukturen entstünden. Auf diesem Markt würden einige Jugendliche schließlich ihre Chance sehen.

Bild: Ein Blick aus dem U-Bahnhof Möckernbrücke auf den Landwehrkanal, aufgenommen vor 2 Stunden.

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