Nov 022008
 

01112008002.jpg „Was du mit der Lernenden Volkspartei meinst, haben wir einigermaßen begriffen“, höre ich immer wieder. „Aber welche Rolle spielt der Begriff der Positiven Kommunikation, auf dem du doch ebenfalls so stark herumreitest?“

Hierauf erwidere ich: Die Lernende Volkspartei ist der Gesamtrahmen – die Positive Kommunikation ist das unabdingbare Mittel, um diesen neuen Lern-Ort mit Leben zu erfüllen.

Mit der negativen und positiven Kommunikatiuon ist es wie mit einem Kinde, das ungern die Zähne putzt. Nun kam eine Mutter und drohte: „Wenn du die Zähne nicht putzt, wirst du lauter Löcher haben. Dann geht es dir schlecht. Dann wirst du krank und es tut weh. Also marsch – putz dir die Zähne!“ Das Kind ging – und benetzte die Zahnbürste … und putzte sich die Zähne … nicht. Das Zähneputzen war eine unbequeme Pflicht geworden. Bisweilen log es: „Ich hab mir schon die Zähne geputzt.“

Genau so handelt die Partei, die da sagt: „Wählt eure Regierung ab. Wenn ihr eure Regierung nicht abwählt, geht es euch schlecht und alles wird immer schlechter. In der Regierung sitzen lauter Mauermörder! Was für eine Schande!“ Das Volk – dieses ungebärdige Kind – glaubte dieser Partei kein einziges Wort. Nur jene, die ohnehin meinten, dass alles immer schlechter werde, wählten diese Partei. Also die Selbstmörder, Berufspessimisten, Nörgler, Querulanten. In jedem Volke gibt es etwa 20% Depressive, Querulanten und chronisch Zukurzgekommene.  Da die Partei kein anderes Volk wählen konnte, wählte das Volk andere Parteien.

Zurück zur Geschichte mit dem Kind, das sich die Zähne nicht putzen wollte. Nun kam ein Vater. Der erzählte strahlend dem Kinde: „Ich habe mir eine elektrische Schallzahnbürste gekauft. Was für ein herrliches Gefühl – nach dem Putzen fühlt sich alles glatt an, die Zunge streicht über den Gaumen, alles schön weich und sauber. Ich könnte euch alle küssen!“ Da fragte das Kind. „Darf ich die elektrische Schallzahnbürste auch benutzen?“ „Ja, aber nur mit deinem eigenen Bürstenkopf!“ „Bitte, bitte gib mir den Bürstenkopf!“ Und so geschah es. Das Kind liebte die Zahnbürste, es putzte eifrig. „Ich möchte noch einmal putzen!“, sagte der Sohn nach einer Stunde. „Aber du hast doch gar nichts gegessen. Man soll nicht zu viel putzen“, erwiderte der Vater. „Gut – dann werde ich eben schnell ein Brot essen“, erklärte der Sohn. „Dann darf ich wieder putzen.“ Und von Stund an ward das Zähneputzen zu einem freudigen Ereignis, das jeden Tag angenehm beschloss. „Darf ich denn auch 5 Mal am Tag die Zähne putzen, Papa?“ „Nein, das wäre eine zu starke Belastung für dein empfindliches Zahnfleisch und den Zahnschmelz. Zwei bis drei Mal am Tag, jeweils nach den Mahlzeiten, das muss genügen.“

Was war hier geschehen? Ich – denn ich selbst habe dies erlebt – hatte mich bemüht, das Problem „Zähneputzen“ für den Sohn von einer leidigen Pflicht zu einem freudigen, technik-affinen Gesamterlebnis zu machen. So mögen es die Jungs doch. Eine Konsultation der maßgeblichen odontoiatrischen Literatur ergab: Eine neuartige Schallzahnbürste ist etwas sehr Sinnvolles. Richtig angewandt, erzielt sie weit bessere Putzergebnisse als eine manuelle Zahnreinigung. Vor allem wird das Hauptproblem der heutigen Zahngesundheit, nämlich das gehäufte Auftreten von Parodontitis, besser gelöst als mit der Handzahnbürste.

Selbstverständlich gehört die tägliche Verwendung der Zahnseide zur Reinigung der Zahnzwischenräume weiterhin zu unseren Pflichten.

Das Böse in der Welt wird durch diesen kleinen Trick keineswegs geleugnet. Es wird weiterhin Karies und Parodontitis geben. Weiterhin wird man Kinder zum Zähneputzen erziehen müssen. Aber der Weg dorthin führt nicht immer über Drohungen, Strafen und Verbote. Man kann das Zähneputzen auch zu einem runden, lustigen Ritual machen.

Und so ist es auch in der Politik: Nur jene Partei wird Erfolg haben, die positive Erlebnisse verschafft, – die dem Wähler anregende, erfreuende Botschaften bringt. Ständige Negativpropaganda stößt ebenso von Parteien ab wie Zerstrittenheit, unsympathische Spitzenleute, lustfeindliche Gesamterscheinung und ständiger Einsatz von Drohungen.

Verkünde deine Botschaften lachend – dann werden die Wähler mit dir lernen wollen!

Inschrift auf dem Pullover im Bild: Cool Choice Dress – Enthusiast.

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