Jun 252010
 

Niederschmetternd für uns Berliner ist der Ländervergleich der Schulleistungen, der vorgestern veröffentlicht wurde.  Unser Bundesland Berlin liegt noch weiter abgeschlagen hinten auf dem vorletzten Platz.

Die taz, der Tagesspiegel und viele andere Stimmen werden nicht müde zu betonen: „Aber die soziale Auslese ist ungerecht. Herkunft entscheidet über Zukunft.“

Darin mag so viel Wahres liegen, dass die Herkunft aus dem Bundesland Berlin in jedem Fall einen Startnachteil für die Abiturienten mit sich bringt.

Wenn der Leistungsdruck in den Südstaaten so belastend ist, wie dies etwa in der taz heute wieder behauptet wird, dann bietet sich als Ausweg stets der Umzug in die weniger belastenden Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg an.

Aber keine Familie zieht wegen des hohen bayerischen Leistungsdrucks aus Bayern nach Berlin.

Das Niveau der Bildung ist in Berlin quer durch die Bank, in allen Schularten und auch als Durchschnitt aus allen Schularten niedriger als in Bayern oder Baden-Württemberg.  Und das, obwohl der Ausländer- und Migrantenanteil in baden-württembergischen und bayerischen Städten höher als in Berlin ist. Ein Türkdeutscher oder Deutschtürke, der in Schwaben zur Hauptschule geht, der dort mitmacht und alle Aufstiegsmöglichkeiten nutzt, ist grundsätzlich im Vorteil gegenüber einem Berliner Deutschtürken, der nur in den zweifelhaften Segnungen unseres Berliner Schulwesens mitschwimmt.

Das ist ungerecht. Denn es darf nicht sein, dass geographische Herkunft über Bildungsverläufe entscheidet. Sollen also im Sinne ausgleichender Bildungsgerechtigkeit alle Schwaben nach Berlin umziehen? Ja!

Und – oh Wunder! Sie tun es auch. Viele prominente und unprominente Schwaben sind schon hier! Aber sie ziehen erst nach dem Abitur hierher. Sodele.

Gewerkschafterin über Schulvergleich: „Eltern gehen auf die Barrikaden“ – taz.de

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