Okt 202011
 

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Weiterhin recht schnöde und roh ist die Sprache, mit der deutsche Medien über deutsche Türken sprechen. So gefällt mir etwa das Wort „Importbraut“ nicht. Denn „importiert“ wird eine Sache, kein Mensch! Lest selbst, was Julia Haak in der Berliner Zeitung heute den Neuköllner Migrationsbeauftragten Alfred Mengelkoch berichten lässt:

Kottbusser Damm: Längst nicht mehr Klein-Istanbul | Berlin – Berliner Zeitung
Noch immer heirateten 90 Prozent der Türken Türken, 50 Prozent davon importierten den Partner aus der alten Heimat. „Auch aufgeklärte Leute machen das“, sagt Mengelkoch.

Ich schlage folgende Sprachgebung vor: „90 Prozent der in Berlin  lebenden Türken heiraten Türken“, die Hälfte der Bräute und Bräutigame „… werden aus der alten Heimat für die Ehe geworben, oder: … wandern aus der Heimat zu … oder: …  werden aus der alten Heimat geholt.

Auch wird hier durch den Migrationsbeauftragten der Anschein erweckt, als seien Türken weniger aufgeklärt als andere Menschen in Deutschland, als wüssten sie nicht recht, was sie tun. Die alte Sicht der blühenden Integrations- und Migrationsindustrie auf die „rückständigen Türken“, die als Analphabeten nach Deutschland kämen und hier erst einmal durch den Fürsorgestaat jahrzehnte- oder lebenslang nachbemuttert werden müssten, schlägt hier voll durch.

Unsinn.  Das beständige Nachholen von Ehepartnern aus der Türkei ist gewollt und sichert die  Abgeschlossenheit und das beständige Wachstum der türkischen Volksgruppe in Deutschland. Der Gefahr der Integration in die deutsche Gesellschaft oder der Vermischung mit den Nichttürken wird so vorgebeugt – wobei „Gefahr“ selbstverständlich aus der Sicht des türkischen Staates zu sehen ist. Wie das Beispiel Zypern lehrt, sind die Auslandstürken für den türkischen Staat ein wichtiger Machtfaktor, der ganz bewusst als Hebel eingesetzt wird. Man studiere nur die riesigen Erfolge der BIG genau am Kottbusser Tor! Werte von bis 12% erzielte die türkisch-islamische Partei am Kottbusser Tor mit dem in türkischer Sprache verkündeten Slogan: „Wählt einen von euch!“

Der deutsche Staat, ja wir als deutsche Gesellschaft  haben selbstverständlich ein Interesse daran, dass die Chancen zur Integration, die ja überreichlich gegeben sind, angenommen werden. Wir wollen durchlässige „Volkstumsgrenzen“.

Bitte nehmt die Türken endlich als Menschen mit eigenem Willen ernst, stoppt die Bevormundung! Wenn sie sich als eigene Gruppe bewahren wollen, sollten wir das akzeptieren.

Wir sind doch alles Menschen wie du und ich – hepimiz insaniz!

 Posted by at 15:21

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