„Nie wieder Krieg, nie wieder Deutschland“, oder: Die Deutschen sind an allem schuld

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Apr. 122013
 

2013-04-07 10.55.18

Nie wieder Krieg – nie, nie, nie wieder Deutschland!“ Deutlich, unverkennbar und unwiderleglich war dies die zentrale, die dutzendfach skandierte Botschaft, mit der der amtierende Bundesverteidigungsminister vor 2 Tagen in der Humboldt-Universität am Reden gehindert wurde.

Gegenüber diesen etwa 2 Dutzend jungen deutschen Männern empfinde ich tiefe Dankbarkeit. Denn sie bestätigen schlagend meine zentrale These, wonach sich mittlerweile in ganz Europa, vor allem aber in Deutschland bei den akademisch höhergebildeten Deutschen selbst, ab etwa 1980 eine Art stillschweigende negative Theologie des Bösen, das im Deutschen wohne, gebildet hat. Kernsatz dieser vulgären antideutschen Ideologie ist: „Die Deutschen sind allem schuld.“ Die Deutschen sind das Trägervolk des Bösen. Man muss also die Deutschen kleinhalten, verdünnen, säubern, reinigen, alles Böse im Deutschen ausmerzen, indem man die Deutschen immer erneut beschimpft, anklagt, in Haftung nimmt. Jeder Anlass dazu ist recht, vor allem natürlich die gegenwärtige EU-Krise.

„Sobald durch die Deutschen selbst alles Deutsche beseitigt, vergessen oder ausgemerzt ist, etwa durch bewusssten Verzicht auf die deutsche Sprache oder weitestgehende Zurückdrängung der deutschen Kultur, wie sie vor 1933 bestand, durch möglichst weitgehende Anpassung an alle anderen Völker, wird auch das Böse in der Weltgeschichte beseitigt sein. Folglich wird auch der Krieg beseitigt sein, denn der Krieg ist das schlechthin Böse, das es zu vermeiden gilt. Nie wieder Krieg – nie wieder Deutschland!“

Das ist die meist unbewusst schlummernde, hier aber explizit geäußerte Kernüberzeugung der antideutschen Ideologie, die nirgendwo so kraftvoll, so wagnerhaft trompetend vertreten wird wie in Deutschland selbst von vielen akademisch gebildeten Deutschen.

Der Verteidigungsminister kommunizierte angesichts der feindlichen Übermacht nur noch schweigend über den Laptop: „Wer hat Angst vor einem Argument?“

Hier hätte ich, wenn ich dabei gewesen wäre,  gern gefragt: „Meint ihr, dass durch die Selbstabschaffung Deutschlands zugleich auch der Krieg verschwindet? Glaubt ihr denn wie Adolf Hitler, dass die Deutschen nach dem letzten verlorenen Krieg kein Recht mehr hätten weiterzubestehen und sich selbst beseitigen müssten? Seid ihr jungen Deutschen also die wahren Erben, die Kindeskinder Adolf Hitlers? Seid ihr die wahren geistigen Erben der Nationalsozialisten? Seid ihr Antideutschen die wahren, die reinrassigen Deutschen?“

In dem mittlerweile gelöschten Youtube-Video war ersichtlich, dass etwa 20 oder 30 junge, wohlgenährte, gutausgebildete, bestgelaunte Männer die Veranstaltung sprengten, während die Mehrheit im Publikum teils belustigt, teils feixend, teils betreten zusah und schwieg, wie ein Minister dieses Landes durch Brüllen und Plärren am Reden gehindert wurde.  „Ich hielt es  nur für einen Flashmob“, berichtete ein Zeuge im Internet. Wir verstehen! Man könnte sagen: Es war nicht ernst, nur Show, es wurden doch nur zwei ältere Herren durch zwei Dutzende junge Männer am Reden gehindert. Es war doch nur eine Inszenierung!

Eine Art Flashback-Gefühl stellt sich beim Betrachten dieses Flashmobs bei Youtube ein: Ich erinnere mich an Fotos, die zeigen, wie im Wien des Jahres 1938 nach dem Anschluss Österreichs einige alte österreichische Männer unter Anweisung des braunen Blitzmobs, der aus lauter gutgelaunten jungen österreichischen Männern besteht, mit Zahnbürsten die Bürgersteige reinigen. Die Mehrheit der Umstehenden schaut teils belustigt, teils betreten, teils feixend zu. Man könnte sagen: „Was ist denn so schlimm an dieser Situation? Es ist doch nur eine Inszenierung! Es ist nur ein blitzartiger Mob! Es werden nur ein paar ältere Herrschaften daran gehindert, normal weiterzuleben, sie sollen nun symbolisch mit Zahnbürsten die Bürgersteige reinigen und werden am Reden gehindert. Es ist doch nur Show!“

Ich habe selbst einige Male als passiver, widerstandsloser Zuschauer miterlebt, wie Veranstaltungen an deutschen und italienischen Universitäten gesprengt worden sind. Und auch ich habe meines Wissens damals meist nicht dagegen protestiert.

Ich meine heute: Wer andere gewaltsam am Reden und Zuhören hindert, übt Zwang auf andere Menschen aus und ist kein Demokrat, sondern Rechtsbrecher.  Da hilft ihm die beste deutsche oder auch antideutsche Ideologie nicht.

Foto: „Die Juden sind an allem schuld.“ Hinweis auf die Sonderausstellung „Die ganze Wahrheit“ im Jüdischen Museum Berlin, Kreuzberg, Lindenstraße. Aufnahme vom vergangenen Sonntag, Berlin-Kreuzberg, Wilhelmstraße, Abzweigung Stresemannstraße

 

 

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Apr. 112013
 

2013-04-07 11.17.27

Bitte etwas mehr Differenzierung! Wir Polen/Deutsche/Russen/Juden  sind oder waren nicht alle so, wie ihr denkt … !“ So kann man es immer wieder bei geschichtlichen Debatten hören.

Gestern schlugen Studentinnen (?) und Studenten (?) der Humboldt-Universität bei einer grandios-simplifikatorischen Niederbrüllaktion gegen den Bundesverteidigungsminister vor, man solle einfach Deutschland abschaffen, dann würde auch der Krieg abgeschafft. „Nie wieder Krieg, nie wieder Deutschland!“ verkündeten sie grölend und plärrend, aber auch durch ein deutlich sichtbares Laken (Leichentuch?) gegen Deutschland. Hier kommt das entsprechende Video mit der zitierten Aufschrift:

http://www.youtube.com/watch?v=R65c3s0UjaQ

Könnte man also durch die von den Studierenden beabsichtigte Selbstauflösung Deutschlands zugleich den Krieg weltweit abschaffen? „So einfach ist es nicht!“

„Bitte etwas mehr Differenzierung!“ Tja, wer wollte dem widersprechen! Mehr Differenzierung tut immer gut. Aber daneben gilt es doch auch, das große Ganze in den Grundlinien zutreffend, einigermaßen vollständig zu zeichnen. Wir brauchen auch das holzschnittartige Geschichtsbild!

Ein einigermaßen zureichendes, holzschnittartiges Gesamtbild der europäischen Entwicklungen, wie es etwa in „Unsere Mütter, unsere Väter“ versucht wird,  ist aber ohne Einbeziehung der auf militärische Expansion zielenden Politik der Sowjetunion und auch Polens in den Jahren 1920-1941 nicht möglich.

Und so fällt mir an dieser wie auch an zahlreichen anderen Debatten immer wieder auf, dass das gesamte Schicksal Ostpolens in den Jahren 1919-1941 von den Nichtpolen, darunter offenbar auch vom ZDF, nahezu vollständig vergessen oder schlicht ignoriert wird. Hier, im damaligen Ostpolen bzw. der heutigen Ukraine wurde beispielsweise 1920 ein erbitterter Krieg zwischen Polen und der Sowjetunion ausgefochten, dessen Folgen sich weit in die 40er Jahre hineinschleppten. Polen gewann damals den bis heute historisch nicht völlig aufgearbeiteten Krieg und konnte ganz erhebliche Gebietsgewinne verbuchen.

Im September 1939 wiederum überfiel im Gegenzug die Sowjetunion mit ihren Truppen Polen von Osten her und besetzte die Osthälfte des gemeinsam mit Deutschland unterworfenen Landes. Damit trägt die Sowjetunion ab 1939 eine maßgebliche Beteiligung an der Entstehung der Verkettung all jener militärischen Konflikte, die später, etwa ab August 1941, in grober, holzschnittartiger  Vereinfachung als „2. Weltkrieg“ zu bezeichnen ist.

Erstaunlicherweise sind die Russen sogar heute teilweise immer noch der irrigen Meinung, für sie habe der 2. Weltkrieg erst im August 1941 begonnen. So war es aber nicht. Die Russen waren von Anfang an, ab September 1939  Teilhaber und Spießgesellen  der deutschen Beutezüge. Die Armeen des Deutschen Reiches und der Sowjetunion feierten denn auch ihren gemeinsam errungenen raschen Sieg über Polen am 22.09.1939 in einer großen gemeinsamen Parade in Brest-Litowsk. Deutschland und Russland blieben bis August 1941 enge militärische Partner und Verbündete gegen die Polen, die Briten und die Franzosen. Sowjets und Deutsche standen einander im Ausmaß des gegen die Polen, Juden, Ukrainer und Weißrussen verübten Terrors und der Vernichtung wohl kaum nach.

Ähnlich den Deutschen begingen die Sowjets, also die „Russen“, wie sie damals genannt wurden, schwerste Massenverbrechen: Massenerschießungen, Verschleppungen, Massendeportationen, Ausplünderung von Hab und Gut auf dem eroberten Territorium. Diese gut dokumentierten, aber während der Herrschaft des Kommunismus verleugneten Tatsachen sind bis heute  leider außerhalb Polens und außerhalb der Zunft der Osteuropahistoriker fast unbekannt. Auch in den Massenmedien – etwa bei Filmemachern – scheinen sie überwiegend nicht geläufig zu sein. Ein zureichendes Gesamtbild der europäischen Entwicklungen ist aber ohne Einbeziehung der auf militärische Expansion zielenden Politik Polens und der Sowjetunion in den Jahren 1920-1939 nicht möglich.

via „Unsere Mütter, unsere Väter“: ZDF reagiert auf Polen-Kritik mit neuer Doku – Medien – Tagesspiegel.

Bild: Blick entlang der Topographie des Terrors auf die Wilhelmstraße während des Halbmarathons am vergangenen Sonntag

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Feb. 072013
 

2013-02-05-152209-1024×768.jpg „Wir können uns nicht eine Haltung leisten wie die britischen Tories, die eine Renationalisierung anstreben. Für England mag das gehen, aber eine Renationalisierung Deutschlands würden unsere Nachbarn als Abkehr von Europa auffassen. Und dann gilt: Wenn Deutschland anti-europäisch wird, wird der Rest Europas antideutsch.“

In diesen Worten wird gerade der EU-Parlamentarier Alexander Graf Lambsdorff in einem sehr klugen, sehr profunden Interview zitiert. Lesenswert!

http://www.welt.de/politik/deutschland/article113434271/Camerons-Rueckabwicklung-waere-brandgefaehrlich.html

Und genau das ist die historische Lebenslüge der allermeisten deutschen Europa-Politiker. Sie wenden sich gegen eine von Kritikern der gegenwärtigen EU-Politik, von Kritikern der gegenwärtigen EU-Kommission angeblich betriebene, angeblich drohende „Renationalisierung Deutschlands“, „Renationalisierung Großbritanniens“. Sie fassen die EU demnach ganz offen  als Projekt zur Einhegung, letztlich zur Entnationalisierung Deutschlands auf. Die unterschwellige Argumentation ist stets dieselbe: Da Deutschland und nur Deutschland ab dem 28. Juni 1914 so viel Leid, Krieg und politisch motivierten Massenmord über den ganzen Kontinent gebracht habe, müsse man Deutschland endlich entnationalisieren. Nur ein entnationalisiertes Deutschland sei ein gutes Deutschland.

Was haben sie euch Deutschen denn ins Mittagessen gemischt?“ So fragen mich immer wieder entgeistert meine ausländischen Freundinnen und Freunde.

Grotesk verzerrtes Geschichtsbild, das sich da in den Reden der Politiker ausspricht! Ihnen ist zu entgegnen: Nicht Deutschland, sondern der europäische Kolonialismus, der ab den antifranzösischen Kriegen ab 1806 anwachsende europäische Nationalismus, der europäische Kommunismus, der europäische Sozialismus, der europäische Rassismus, der europäische Faschismus, der europäische Nationalsozialismus, der sowjetisch-europäische Bolschewismus, der europäische Antisemitismus haben unendlich viel Leid, Krieg und Massenmord über Europa und die Welt gebracht. Alle europäischen Nationen waren daran beteiligt, alle haben kräftig auf der einen oder anderen Seite und meist auch auf beiden Seiten mitgemischt. Mit dem einen Unterschied, dass 1945 Deutschland und nur Deutschland als Alleinschuldiger für alles Übel, das ab 1914 geschehen war, dastand, während alle Verbündeten Deutschlands, alle einstigen Mitläufer, Kollaborateure und Vasallen Deutschlands wie etwa der Französische Staat, Rumänien, Italien oder Ungarn plötzlich auf Seiten der Sieger standen oder sich – wie etwa Österreich, Finnland, die Slowakei – als Opfer Deutschlands ausgaben.   Die Sowjetunion, alle Verbündeten der Sowjetunion, alle Vasallen der Sowjetunion hingegen nahmen auf der Seite der Sieger Platz. Mit Namen ausgedrückt: Hitler, Pétain, Pater Tiso und Mussolini und alle anderen abgrundtief böse, deshalb: Stalin, Kalinin, Dimitroff und Edvard Benesch e tutti quanti – politische Engel, sehr gute Menschen! Stalin und Lenin und deren Verbündete (und obendrein Mao und Trotzkij) – särr gutt!

Der in Berlin lebende Brite Barnaby Pole drückte das in der letzten Nummer unseres Berliner  Stadtmagazins zitty so aus:

„Hitler und die Nazis sind das perfekte Beispiel für den Kampf Gut gegen Böse.“

Zum Mitschreiben: „Hitler und sein Überfall auf Polen böse.“ Richtig. Das sehe ich auch so. „Lenin und sein Gulag und seine Überfälle auf Nachbarstaaten, Stalin und seine Überfälle auf Nachbarstaaten, auf  Polen und sein Katyn also gut, sehr gut.“ Falsch! Dieser vorherrschenden Einschätzung kann ich mich als überzeugter Europäer nicht anschließen.  Dass die Sowjetunion ab 1921 bis etwa 1980 (Überfall auf das sich islamisierende Afghanistan) eine extrem aggressive, extrem militarisierte Entrechtungs- und Überfallpolitik auf die Nachbarstaaten in Asien und in Osteuropa betrieb, ist außerhalb der Zunft der Osteuropahistoriker unbekannt, wird verleugnet und totgeschwiegen. Ab etwa 1981 jedoch hat die Sowjetunion ihren aggressiven Kurs der militärischen Einhegung der Nachbarstaaten verlassen. Sie konnte ja nicht mehr.

Mit dieser überall aufgetischten Lebenslüge der europäischen Nachkriegsordnung („Deutschland böse, alle Gegner Deutschlands gut, sehr gut“) konnte die kommunistische Sowjetunion ihr riesiges Reich der Unfreiheit über die Ukraine, Polen, Ungarn, Rumänien, Estland, Lettland, Litauen und die Tschechoslowakei hinweg bis ins Herz Europas vorschieben, während der Westen Europas einschließlich der Bundesrepublik Deutschland befreit aufatmete.

Der große Irrtum der Deutschen ist es, wenn die EU als Projekt zur Eindämmung, Einhegung und Entnationalisierung der Deutschen betrieben oder auch nur gedeutet wird. So war es von Schuman, de Gasperi und Adenauer nicht gemeint.

Nirgendwo in den europäischen Bevölkerungen besteht eine ernsthafte Neigung, wesentliche Teile der staatlichen Souveränität an die EU abzutreten – was aber de jure und auch de facto bereits geschehen ist. In keinem anderen Land der Europäischen Union – wirklich in keinem EU-Land – wird die Europäische Union von Vertretern des eigenen politischen Spitzenpersonals als Projekt zur Einhegung oder Entnationalisierung  des eigenen Staates (z.B. Frankreichs, Belgiens, Tschechiens, Polens, Italiens, Estlands …) angesehen oder betrieben. Da steht Deutschland und ein Teil der europäischen Macht- und Führungselite derzeit ganz allein auf weiter Flur. Und wie immer, wenn Deutschland ganz allein auf weiter Flur steht, handelt es sich um einen Irrweg.

Die Entnationalisierung Deutschlands ist ein deutscher Sonderweg, die Selbst-Entnationalisierung Deutschlands ist ein deutscher Irrweg.

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März 202012
 

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Das BMW Guggenheim Lab ist in Kreuzberg nicht erwünscht. Gewalt wurde angedroht, die Zukunftswerkstätte wird deshalb nicht nach Kreuzberg kommen.

Der Name Guggenheim ist hier nicht erwünscht!

Was mag wohl in jemandem vorgehen, der den traditionsreichen jüdischen Namen Guggenheim trägt, wenn er hier bei uns hier in Kreuzberg wieder das Gefühl bekommt: „Der Name Guggenheim ist hier nicht erwünscht!“

„Yuppies raus“, lese ich seit einigen Monaten breit und unübersehbar im Aufgang eines Kreuzberger Hauses. Rein grammatikalisch und lautlich klingt das fast genau so wie „Juden raus!“.

The writing is on the wall!

„Wer hier raus oder rein kommt, das bestimmen wir“, so sprachen damals die Nazis. Der Protest richtete sich damals wohlgemerkt vor allem gegen die Immobilienbranche und gegen die Banken.

„Wer hier raus oder rein kommt, das bestimmen wir“, so sprechen heute die Blockwarte der neuesten Machart und drohen mit Gewalt.

Auffallend auch die Ähnlichkeit in dem Spruch „Deutschland verrecke“, wie er in Friedrichshain unübersehbar auf einem Dach steht, und dem Spruch „Juda verrecke“, wie er in den dreißiger Jahren häufiger zu finden war.

Wie sagte Bert Brecht doch? „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“

Kreuzberg wird erneut ungastlicher, wird erneut freiheitsfeindlicher. Der gewaltbereite Mob versucht sich die Hoheit über den Stadtteil  zu erkämpfen.

Leserkommentare – Protest in Kreuzberg: „BMW Guggenheim Lab“ unerwünscht – taz.de

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Ruhe sanft, ruhe im Forst: Bilder des Todes

 Anaximander, Antideutsche Ideologie, Fahrrad, Klimawandel, Ökologie, Philosophie, Rilke, Störfaktor Mensch  Kommentare deaktiviert für Ruhe sanft, ruhe im Forst: Bilder des Todes
Apr. 242011
 

Der Karsamstag  führte mich erneut ins Havelländische Luch. Von Spandau aus lenkte ich das Rennrad, den treuen Burâq, quer über die Dörfer, hin zum immer wieder gesuchten, immer wieder verfehlten Radfernwanderweg Havelland. Endlich, in einem der zahlreichen Ortsteile von Schönwalde hatte ich das asphaltierte Band, die „Fahrradstraße“ erreicht. Was für ein Vergnügen! Nun flog ich rauschend mit meinem Burâq dahin, was die Beine hergaben. Rapsfelder, Kiefernwälder, Büsche, Luche, zart belaubte Birken, Dörfer und Hütten rauschten vorbei.

Bei Paaren bog ich – abweichend von der ausgeschilderten Führung – Richtung Nauen. Was mich leitete? Kein Plan, nur das Gefühl, dort noch etwas  entdecken zu können. Und wirklich, nach wenigen Hundert Meter entdeckte ich den RuheForst Nauen. Was war das?

YouTube – RuheForst Nauen entdecken23042011158

Ruhe sanft, ruhe forst! Hier war der RuheForst Nauen. Kein Geräusch störte den Besucher. Schweigen umfing mich. Nach wenigen Minuten entdeckte ich die Tafel, welche die Bewandtnis erklärte.

Ich war auf eine Weihestätte der neuesten Natur-Religiosität gestoßen – sterben, und dann wieder zurücksinken, ohne eine dauerhafte Spur zu hinterlassen! Die Idee hat etwas Verblüffendes. Anders als Faust, der sich noch brüstete

Es kann die Spur von meinen Erdentagen
Nicht in Äonen untergehn

versucht der heutige Naturgläubige, alle Last, die er für die Mutter Natur gebracht, wegzunehmen. Der Naturgläubige sagt:

Es soll die Spur von meinen Erdentagen
nicht in Äonen noch bestehn.

Denn „Jeder Mensch, der geboren wird, ist doch nur eine zusätzliche CO2-Quelle.“  In Abwandlung jenes bekannten Mephisto-Wortes könnte man sagen:

So ist denn jeder, der entsteht,
Auch wert, dass er zugrunde geht.

Durch den Tod zahlen die Menschen die Schuld, die sie durch Ressourcenverbrauch eingegangen sind, an die Natur zurück. Und der naturnahe Wald ist die CO2-Senke, die Grabsenke, das Zu-Grunde-Gehen des Störfaktors Mensch! Es ist genau dieses Denken, das in den Kreisen gebildeter deutscher Akademiker durchaus großen Anklang findet. Ich nenne es: das neopagane Denken, welches häufig mit der antideutschen Ideologie ein verschwiegenes Bündnis eingeht.

Weiter fuhr ich in den Kathedralen-Saal des deutschen Nachhaltigkeitsdenkens: den deutschen Wald im Havelländischen Luch. Es wehte ein entgotteter Karfreitagszauber um die Speichen. Verse von Rilke kamen mir in den Sinn:

Nur wer mit Toten vom Mohn
aß, vom ihren,
wird auch den leisesten Ton
nicht mehr verlieren.

Tröstung rann mir aus diesen Versen, aus diesem planlosen Dahinfahren. Und das Sterben? Ich stellte es mir in jenem Augenblick so vor: das Zufahren auf ein großes Portal, hinter dem der Weg in einer Biegung weitergeht. Der Tod als solches muss nichts Schreckliches sein, wenn man ihn so fasst: ein Sich-Einfügen in das, was vor uns war und nach uns sein wird. Das Zugehen auf eine Biegung, hinter der noch etwas kommt. Genau dies erfuhr ich im Fahren im alten Holze:

RuheForst Nauen erfahren

Vom Ruheforst aus kehrte ich nach Berlin zurück. Ab Niederneuendorf bis nach Spandau, von Spandau wiederum bis nach Berlin-Mitte führt der vorbildlich ausgeschilderte Radweg fast durchweg am Wasser entlang, erst an der Havel, dann am Hohenzollernkanal und schließlich am Spandauer Schifffahrtskanal entlang. Ein überwältigend schönes Erlebnis im Abendsonnenschein!

Ein ganz anderes Todesbild steuerte ich auf der letzten Etappe an: gleich zwei der vom ADFC aufgestellten Geisterräder entdeckte ich bei der Querung der Seestraße. Hier muss der Tod furchtbar schrecklich, dumpf, unfassbar, qualvoll  gekommen sein. Eine Radfahrerin war hier – obwohl vorfahrtberechtigt – durch einen rechtsabbiegenden LKW erfasst worden, die andere war beim Queren der Straße erfasst worden.

Ich murmelte einige Worte des Gedenkens. Nicht allen ist das sanfte Sterben und Zurücksinken vergönnt. Manche werden getroffen und mitgeschleift. Wie und wann es uns treffen wird, können wir nicht wissen – sehr zu unserem Besten.  Aber die Vorbereitung, die können wir sicherlich leisten, etwa durch das bewusste Uns-Öffnen für die verschiedenen Arten der Todesbewältigung.

Meinen letzten starken Eindruck von der Fahrt nahm ich ausgerechnet vom Reichstag mit. Die Fassade leuchtete plastisch und deutlich skulptural in sandigem, warmem Braun auf. Und gerade hier am Reichstag gelangte mein Radausflug zu einem versöhnlichen Abschluss: Denn als ich anhielt, um das Foto zu machen, hörte ich vor mir eine spanische Gesellschaft, hinter mir eine russische Gesellschaft sich unterhalten. Dass hier und heute Spanier, Russen und Deutsche sich bei der Betrachtung dieses Monuments, das nicht frei von düsteren Schatten ist, treffen und verbinden können, war für mich eine starke, eine ermutigende Botschaft: Ich sehe den Menschen nicht als schädliches Ereignis in der Natur, sondern als etwas Gutes. Die Menschen sind hier willkommen. Denn ich glaube: Das menschliche Leben ist über die gesamte Länge der Fahrt hinweg etwas Gutes, das es zu hegen, zu schätzen und zu pflegen gilt.

Wisse das Bild! Fasse das Leben. Du hast Rückenwind!

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März 062011
 

be Berlin – Die Hauptstadtkampagne – berliternational PK
Die Hauptstadtkampagne be Berlin macht die Multikulturalität Berlins zum Thema ihrer neuen Aktion „be Berlinternational“. Berlinerinnen und Berliner sind eingeladen, auf der Kampagnenwebsite zu erzählen, wie sie Internationalität und Integration in ihrer Stadt erleben oder dazu beitragen.

In der Kampagne be berlinternational zeigt sich ein Grundzug der heutigen Integrationsdebatte:  Alle Nationen sind gleichberechtigt, sie strömen hier in Berlin zusammen, und nebenbei soll noch Integration gelingen.

Peinlichst vermieden wird das Wort Deutschland.  Der „Hintergrund“, also etwa der „palästinensische Hintergrund“ steht im „Vordergrund“. Wenn man den „Hintergrund“ hervorstreicht, gelingt „Integration“.

Integration wohinein? Na klar – in die Inter-Nationalität. In diesem Zwischen des bloß Internationalen siedeln sich seit 40 Jahren die klar umrissenen ethnischen Identitäten an – es bildet sich eine türkische Volksgruppe, eine kurdische Volksgruppe, eine russische Volksgruppe, eine deutsche Volksgruppe, eine italienische Volksgruppe usw. usw.

Das ist der Status quo.  „Seid vor allem Türken!“ So der türkische Premier Erdogan vor Zehntausenden türkischer, begeisterter Landsleute, die eine starke, wachsende, nach außen weithin abgeschlossene Volksgruppe bilden.

Die Plakatkampagne unterstützt den Appell an die eigene Nationalität: „Seid vor allem Menschen mit palästinensischen Wurzeln! Werdet keine Deutschen! Redet Englisch, Arabisch, Türkisch, aber bitte kein Deutsch!“

Das ist die Botschaft der Plakatkampagne.

Genau so läuft es aber doch bereits seit Jahrzehnten! Brauchen wir dafür noch eine teure Plakat-Kampagne für mehrere Hunderttausend Euro?

Die Deutschen – sofern es noch Menschen gibt, die sich ohne Verlegenheit als Deutsche bezeichen – sind auf den Plakaten eine gleichberechtigte ethnische Gruppe neben den anderen. Jeder versteht jeden.

Es ist ein spannender Vorgang! Wir haben jetzt schon etwa 3 Millionen Türken als unsere Mitbürger, von denen etwa 800.000 auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.  Sie sind die zweitstärkste nationale Gruppe nach den Deutschen. Eine echte Macht in der deutschen Innenpolitik!  Der ewige türkische Staat baut seine Volksgruppe in Deutschland systematisch aus, rät klar von „Assimilation“ und „Verrat am eigenen Boden und Blut“ ab, bietet sich als streitbare Schutzmacht gegen die ewig diskriminierenden, die ewig fremdenfeindlichen, die ewig islamfeindlichen Deutschen an. Beruhigend zählte Premier Erdogan kürzlich die bewundernswürdige Streitmacht der türkischen Armee auf. Fortschritte allenthalben – bei Kampfhubschraubern ebenso wie bei Waffen und Gerät! Die Bundeswehr schrumpft, die türkische Armee wird besser ausgerüstet und modernisiert. Griechenland muckt schon gar nicht mehr auf, lässt sich durch die Türkei – unwidersprochen auf Seiten der  EU-Partner – einschüchtern.

Belgien, Schweiz, die Russische Föderation, Bosnien-Herzegowina, das Osmanische Reich, die Türkei bis 1955, die Sowjetunion, Österreich-Ungarn, die Tschechoslowakei –  sie alle sind spannende Beispiele für Vielvölkerstaaten – wie Deutschland sich einer zu werden anschickt. Diese Staaten haben uns viel zu geben und viel zu lehren auf dem Wege zur multinationalen, zur internationalen Republik im kulturellen Nirwana.

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„Juda verrecke“ usw. usw., „Deutschland verrecke“ usw. usw. usw.

 Antideutsche Ideologie, Faschismus, Haß, Hass und Hetze, Nationalsozialismus, Rechtsordnung, Selbsthaß  Kommentare deaktiviert für „Juda verrecke“ usw. usw., „Deutschland verrecke“ usw. usw. usw.
Feb. 242011
 

Noch unsere Väter und Großväter haben wohl in dunkler Zeit den Spruch „Juda verrecke“ auf den Häuserwänden Berlins oder Wiens gelesen. Karl Kraus hat diesen Spruch „Juda verrecke“ scharfsinnig in einem Beitrag für seine Fackel als sprachlichen und semantischen Unsinn entlarvt. Geholfen hat es nichts. Zehntausende sahen diese Sprüche „Juda verrecke“, sie gingen achtlos vorbei, sie taten nichts. Die Sprayer und Sprüher, oder besser die Pinsler des hochgiftigen Unsinns „Juda verrecke“ kamen erst in Österreich und Deutschland, dann in vielen anderen europäischen Staaten zur Macht, sie lebten nicht nur ihren Hass gegen die Juden auf brutalstmögliche Art aus, sondern zogen ganz Europa und Teile der Welt mit in den Abgrund von Massenmord, Rechtlosigkeit, Krieg und Vertreibung. Und halb Europa – ließ sich ziehen, beginnend von Deutschland und Österreich.

Seit vielen Monaten prangt der Spruch „DEUTSCHLAND VERRECKE! KøPI bLEIBT“ übermenschengroß auf einer Dachfront in der Stralauer Allee in Friedrichshain-Kreuzberg. Zehntausende, die am U- und S-Bahnhof Warschauer Straße umsteigen, sehen ihn jeden Tag. Sie gehen achtlos vorbei, sie tun nichts. Ich halte den Spruch „Deutschland verrecke“ für ebenso gefährlichen, hochgiftigen Unsinn wie den Spruch „Juda verrecke“.

Dass so ein Spruch des ungeschminkten Hasses auf Deutschland oder besser: des deutschen Selbst-Hasses in der Mitte Berlins monatelang über Dutzende von Metern auf einer Dachfläche zu lesen ist, halte ich für ein Zeichen der Verwahrlosung des öffentlichen Raumes. Es ist auch ein Ordnungsproblem – aber nicht nur! Hätte man den Faschos jede Rechtsverletzung untersagt oder sie beizeiten unterbunden, dann wären sie nicht an die Macht gelangt! Wenn alle sich von 1921-1945 konsequent an Recht und Gesetz gehalten hätten, hätte es diese riesige Menschheitskatastrophe nicht gegeben! Von Anfang an haben die Nationalsozialisten (wie auch die russischen Bolschewisten und die italienischen Faschisten) massive Ordnungswidrigkeiten und Rechtsbrüche begangen. Sie waren Kriminelle, aber nicht gewöhnliche Kriminelle, sondern politisch motivierte Kriminelle. Die sind die gefährlichsten.

Viele kleinere und größere Ordnungswidrigkeiten und Rechtsbrüche ebneten in den Jahren 1933-1939 den Weg für gigantische Verbrechen. Was fordere ich? Ich meine, eine Null-Toleranz-Politik im öffentlichen Raum ist angesagt!

Ich sage: Meinungsfreiheit ja! Rechtsbruch und Volksverhetzung nein! Der Spruch „Deutschland verrecke!“ ist kriminelle Volksverhetzung. Er muss sofort weg.

Unsere Aufnahme aus dem Berliner Nahverkehr stammt vom vergangenen Sonntag, geschossen auf einem heiteren Familienausflug.

Darüber schreibt Werner van Bebber heute recht zutreffend einen Artikel im Tagesspiegel. Auszug:

Gewalt im Berliner Nahverkehr: Raum ohne Regeln – Meinung – Tagesspiegel
Doch traf die böse alte „Broken-Windows-Theorie“, nach der leichte Regelmissachtungen automatisch schwere nach sich ziehen, nicht bloß auf New York in dessen Arm-aber- sexy-Zeiten zu. Sie gilt auch für Berlin. Hier ist es üblich, senatlicherseits alles zu ignorieren, was Spießer und brave Bürger für Ordnungsprobleme halten.

 Posted by at 12:16
Jan. 272011
 

Merkwürdig: genau derselbe Mann, der sich 1946 in Köln zu Gefühlen tiefster Scham bekannte, spricht wenige Sätze weiter davon, jetzt wieder stolz zu sein:

„Aber jetzt, jetzt bin ich wieder stolz darauf, ein Deutscher zu sein. Ich bin so stolz darauf, wie ich es nie zuvor, auch nicht vor 1933 und nicht vor 1914 gewesen bin. Ich bin stolz auf den Starkmut, mit dem das deutsche Volk sein Schicksal erträgt, stolz darauf, wie jeder einzelne duldet und nicht verzweifelt, wie er versucht, nicht unterzugehen, sich und die Seinigen aus diesem Elend hinüberzuretten in eine bessere Zukunft.“

Die Scham des Mannes in Köln bezog sich auf das Vergangene. Scham befällt den Menschen angesichts des Bösen, dessen Zeuge er wird, angesichts des Bösen, das er nicht verhindern kann oder des Bösen, das er selbst getan hat.

Stolz ist demgegenüber das Bewusstsein der eigenen Fähigkeiten. Stolz kann sich aus der Erinnerung an das Gute nähren, das auch gewesen ist. Stolz in diesem guten Sinne kann eine enorm beflügelnde, zum Guten anstiftende Macht sein.  Stolz im guten Sinne kann sich aus Scham speisen, kann Zeichen der Einsicht in Verfehlungen, kann Zeichen der Umkehr sein. Bewusstsein des Guten, das in der Geschichte auch gewesen ist, halte ich für unverzichtbar. Wenn man die eigene Vorgeschichte nur unter dem Vorzeichen des Bösen sieht, wird man keine Kraft zur Bewältigung der Zukunft haben.

Die Vorfahren der heutigen US-Amerikaner haben Millionen Menschen der ersten Nationen vertrieben, bekämpft, umgebracht. Im Deutschen nennen wir diese Millionen Vertriebenen, Bekämpften, Umgebrachten, diese Menschen der ersten Nationen weiterhin Indianer.

Kein US-Amerikaner, der bei Sinnen ist, leugnet das Böse, das geschehen ist, leugnet das blutige Morden. Aber das Volk der Vereinigten Staaten von Amerika als ganzes ist nicht verstrickt und befangen in diesen Gefühlen der Scham ob all des Unrechts, das den Indianern, den Sklaven, den Schwarzen angetan worden ist. Die USA haben sich ihre Zuversicht, ihren Willen die Zukunft zu gestalten, bewahrt. Deshalb sind sie so erfolgreich.

Die allermeisten US-Amerikaner sind stolz darauf,  Amerikaner zu sein. Ich habe dies immer wieder verspürt bei meinen Reisen. Dieser Nationalstolz ist weit entfernt davon, die Schrecken der Vergangenheit zu leugnen. Er bezieht seine Kraft aus dem Zutrauen in die eigene Gestaltungsmacht. Dieser Stolz ist nichts anderes als das Bekenntnis zur eigenen Verantwortung – in exakt dem Sinne, den Konrad Adenauer 1946 ausdrückte.

Der Präsident der USA hat es gestern im Rückblick auf seine Ansprache zur Lage der Nation unvergleichlich knapp und treffend so ausgedrückt:

„Tonight I addressed the American people on the future we face together. Though at times it may seem uncertain, it is a future that is ours to decide, ours to define, and ours to win.
 Posted by at 13:23
Jan. 272011
 

Zitat 1: „Nie – nie – nie wieder Deutschland!“

Zitat 2: „Diese Schande wird in Jahrhunderten nicht mehr von unserem guten deutschen Namen abzuwaschen sein!“

Zitat 3: „Ich habe mich seit 1933 oft geschämt, ein Deutscher zu sein, in tiefster Seele geschämt: vielleicht wusste ich mehr als manche andere von den Schandtaten, die von Deutschen an Deutschen begangen wurden, von den Verbrechen, die an der Menschheit geplant wurden.“

Aus welchen Jahren stammen diese Zitate? Antwort: Eines vom 12.01.2011 (Quelle: Spiegel online, Video vom 12.01.2011), ein anderes von 1939 (Quelle: mündliche Erzählungen eines Zeitzeugen an den Blogger), ein drittes vom 24.03.1946.

Was ist den Aussagen  gemeinsam? Ein Bezug auf schwere und schwerste Verbrechen, die im deutschen Namen und von Deutschen begangen worden sind.

Zitat 1  stammt aus dem Jahr 2011. Man sollte den Video-Bericht „Rechtspopulisten gestoppt“ vom 12.01.2011 auf Spiegel online noch einmal betrachten. Der Ruf „Nie wieder Deutschland“ ist Teil der antideutschen Ideologie, die unter einigen jungen Deutschen (und nur unter diesen)  verbreitet ist. Es handelt sich offenbar um eine Art Auto-Immun-Reaktion. Die Logik dahinter scheint zu sein: „Alles Böse ist in der Vergangenheit von Deutschland ausgegangen. Wenn Deutschland beseitigt ist, ist auch das Böse in der Welt beseitigt. Die Deutschen sind alle des Teufels. Hat man den Deutschen das Deutsch-Sein ausgetrieben, so sind sie alle lieb und brav wie wir selbst es ja bereits sind. Das Böse wird aus der Welt verschwunden sein. Es wird allenfalls in Gestalt des personifizierten Teufels, der passenderweise wie der Teufel im Mittelalter als „Ziegenf…“ tituliert wird, weiterhin auftreten. Diesen letzten Teufel in mancherlei Gestalt, der weiterhin stets ein Deutscher ist, gilt es zu stoppen.“

Zitat 2 hat mir ein deutscher ehemaliger Bewohner der Stadt Troppau in Schlesien aus dem Oktober oder November 1938 berichtet, also wenige Wochen, nachdem die Wehrmacht ins Sudetenland eingerückt war.  Es ist der Ausspruch eines katholischen Priesters, nachdem sowohl mein Gewährsmann als auch der Priester Zeugen von Leichenschändungen an jüdischen Grabstätten geworden waren. Der katholische deutsche Priester wurde die Woche darauf in ein deutsches Konzentrationslager geschickt und mutmaßlich ermordet.

Zitat 3 zeichnet sich dadurch aus, dass der Sprechende in Ich-Form sich zur Zugehörigkeit zu diesem Volk bekennt. „Ich habe mich oft geschämt ein Deutscher zu sein.“ Er leugnet nichts, er spricht von seinen eigenen Gefühlen, „er stiehlt sich nicht davon“, er redet sich nicht heraus. Ich halte diese Einstellung für vorbildhaft, zumal zu vermuten ist, dass der Sprechende an diesen Verbrechen nicht persönlich beteiligt war.

Der Name des Sprechenden in Zitat 3? … Wer könnte das gesagt haben?

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Dez. 082010
 

 05112010045.jpg … bemängelte dieses Blog bereits am 05.11.2010 an dem berühmten Bestseller „Das Amt“ bereits wenige Tage nach Erscheinen. Dieses Blog stand wochenlang völlig allein da. Kein Rezensent hat unseres Wissens das Buch so direkt angegriffen wie dieses Blog. Wie konnte dieses Blog zu einem derart vernichtenden Urteil kommen? Antwort: Aufgrund des bramarbasierend-bräsigen Tones. Aufgrund der Einseitigkeiten, aufgrund der Ausblendung der anderen, der östlichen Hälfte Europas.

Nunmehr gelangen auch renommierte Historiker deutscher Universitäten zu diesem Urteil. Wohlfeile moralische Empörung ersetzt eben nicht solide historische Forschung. Daran haben es die 4 Autoren des von Joschka Fischer bestallten Teams fehlen lassen. Schade. Sie haben der an sich löblichen Sache einen Bärendienst erwiesen.

Hab ich’s doch gesagt!

Hans Mommsen, der deutsche Altmeister unter den NS-Forschern, erklärte vergangene Woche, das Buch löse bei ihm „Entsetzen“ aus, es sei voller „massiver Fehler“. Fachleute wie Johannes Hürter vom renommierten Institut für Zeitgeschichte in München finden Passagen des Werks „bodenlos“. Sein Mainzer Kollege Sönke Neitzel wirft Kommissionssprecher Conze sogar „Geschichtspornografie“ vor, weil er das Amt als „verbrecherische Organisation“ bezeichnet hatte. Conze sei es offenbar nur darum gegangen, öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen.

Andere Wissenschaftler sprechen von „Oberflächlichkeit“ (Henning Köhler), „Unkenntnis oder Ignoranz der Aktenlage“ (Gregor Schöllgen), „Einseitigkeit“ (Christian Hacke) oder sehen in Teilen „schlichtweg Unsinn“ (Daniel Koerfer).

Zeitgeschichte: Unkenntnis und Ignoranz – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Politik

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Amartya Sen fordert: „Gleiche Rechte für die Immigranten wie für ethnische Deutsche!“

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Okt. 302010
 

Gleichberechtigung für Immigranten und ethnische Deutsche fordert Amartya Sen in der November-Ausgabe des Cicero (S. 86). Sen verlangt also, dass einem Zuwanderer aus Polen, Rumänien, Libaonon usw. die gleichen Rechte zustehen wie einem hier geborenen Deustchen. ABER! Das würde wohl bedeuten, dass jeder Zugewanderte dieselben Schulen besuchen darf, dieselben Berufe ergreifen darf, dieselbe Gewerbefreiheit genießt, dieselben Bücher ausleihen darf wie alle anderen Bürger auch.

Und genau DIES ist DER FALL! Wir haben doch die absolute Gleichberechtigung der Zugewanderten – im Gegensatz zu Ländern wie Libanon oder Indien trifft das deutsche Rechtswesen keine Unterscheidung zwischen ethnischen Deutschen und eingebürgerten Deutschen. Von wenigen Dingen wie etwa dem Wahlrecht abgesehen, haben alle hier Wohnenden dieselben Rechte. Alle Menschen mit deutscher Nationalität haben exakt die gleichen Rechte.

Ist es gerecht, dass die Schulen im sozialen Brennpunkt wesentlich mehr Geld bekommen, wesentlich kleinere Klassen haben als die anderen Schulen?

Ich würde sagen: Nein, es ist nicht gerecht, es widerspricht dem Gleichheitsgrundsatz, dass manche Bevölkerungsteile so eklatant bevorzugt werden wie unsere Immigranten.

Trotz dieser Ungleichbehandlung erfüllt die Bundesrepublik Deutschland die Forderung Amartya Sens bereits heute vollumfänglich. Das sollte man ihm einmal sagen!

Gutes sagt er zum Thema Gerechtigkeit! Er greift dazu auf eine Familie zurück: Welches der Kinder bekommt die Flöte? Das erste Kind hat sie hergestellt, das zweite Kind kann sie als einziges Kind spielen, das dritte Kind hat außer der Flöte keine anderen Spielzeuge.

Wem gehört die Flöte? Was ist gerecht?

Ich meine: Die Eltern müssen dafür sorgen, dass jedes Kind die Chance erhält, Flöte zu spielen.  Das Eigentum an der Flöte würde ich  bei der Familie belassen und es erblich als Familieneigentum festschreiben. Den Besitz hingegen, also die dingliche Verfügungsgewalt würde ich dann demjenigen Kind zusprechen, das die Flöte spielen kann.

Werden Einkünfte durch die Flöte erzielt, würde ich die Kinder durch sittliche Bildung dahin erziehen, die Einkünfte nach den Grundsätzen der Geschwisterliebe aufzuteilen.

Cicero – Magazin für politische Kultur

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Wir brauchen einen „Fahnen-Streit“

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Juni 282010
 

13062010002.jpg Linksautonome Truppenteile randalieren in Neukölln und anderswo, zerreißen die Nationalflaggen der neuen Deutschen. Nicht so in Kreuzberg! Unser Bild zeigt die deutsche Nationalflagge unversehrt im Kreuzberger Prinzenbad.

Erfolgreiche Einwanderungsländer wie Kanada oder USA setzen auf die Treue zur neuen Fahne. In jeder kanadischen Schule, in jedem US-amerikanischen öffentlichen Gebäude steht die Flagge der neuen Heimat. „Das ist unser Land. In diesem Staat herrscht das Recht der Freiheit. Und das Beste: Du gehörst dazu!“

Gerne würde ich die linksautonomen Truppenteile, die meinen Landsleuten in Neukölln die Fahnen ihres Vaterlandes zerstören, einmal nach Saudi-Arabien, nach Nord-Korea, nach Kuba, nach Kolumbien, in den Gaza-Streifen oder nach Perù schicken. Dort sollten sie ihre Übung wiederholen.

„Verkehrte Welt“: Autonome zerstören Deutschland-Fahnen türkischer Berliner – Berlin – Tagesspiegel
„Wir leben und arbeiten seit Jahrzehnten in Berlin, unsere Kinder sind hier geboren. Wo ist das Problem? Ist doch klar, dass wir zu Deutschland halten. Was hat das mit den Nazis zu tun?“

Wir brauchen die Flaggen Berlins, Deutschlands und der Europäischen Union in jeder Grundschule Kreuzbergs, Friedrichshains, Neuköllns und Weddings.

Alle Kinder, die hier geboren werden, hier aufwachsen und zur Schule gehen, müssen erfahren können: „Du gehörst dazu. Das ist dein Land. Du bist ein deutsches Kind.“

Die linksautonomen Truppenteile sollten – wie gesagt – in den Bildungsurlaub nach Saudi-Arabien, nach Nord-Korea, nach Kuba, nach Kolumbien, in den Gaza-Streifen, in die Türkei oder nach Perù geschickt werden. Sie werden gerne zurückkommen. Sie werden sich dann gerne zur deutschen Fahne bekennen.

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„Darf ich nicht stolz auf Deutschland sein?“

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Juni 262010
 

26062010003.jpg Na, zu welchem Land gehört diese Nationalflagge, die derzeit den Hof eines Kreuzberger Mietsquartiers ziert? Slowakei! Ich finde es gut, dass die Bewohner ihre Sympathie und ihre Unterstützung für die verschiedenen Länder öffentlich bekunden!

Die ganze verhängsvolle Stigmatisierung des Begriffs „Migranten“ zeigt sich im Neuköllner Flaggenstreit: Vermummte gewalttätige linksautonome Truppenteile drohen einigen seit vielen Jahren eingebürgerten Deutschen, sie sollten endlich die Flagge des neuen Heimatlandes entfernen. Begründung: „Ihr seid doch nur Migranten!“

Ich meine: Genauso wie die Türken bei ihren Hochzeiten hier in Kreuzberg stolz die türkische Flagge zeigen, muss es in Deutschland auch den „alten“ und „neuen“ Deutschen erlaubt sein, die deutsche Nationalfahne zu zeigen. Mindestens während der Weltmeisterschaft.

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: In jeder Berliner Schule, vor allem in Kreuzberg, Wedding und Neukölln, sollte deutlich sichtbar eine Nationalflagge angebracht sein – wie in anderen Einwanderungsländern auch, etwa in USA oder Kanada. Die Nationalflagge erleichtert die Identifikation mit dem neuen Heimatland. Sie ermöglicht den Kindern Orientierung. Sie wissen dann: „Dies ist Deutschland. Dies ist eins der freiesten Länder Welt. Und das Beste: Ich gehöre dazu!“

Es ist schon bemerkenswert, dass die neue, prachtvolle Omar Ibu Al Khattab Moschee bei der Eröffnung durch eine Europa- und eine Deutschland-Flagge ihr klares Bekenntnis zu diesem Staat Bundesrepublik Deutschland und zur Europäischen Union abgelegt hat. Das halte ich für ein sehr gutes Zeichen.

Die Neuköllner Linksautonomen sollten mal nach Nordkorea, nach Kuba, nach Syrien, nach Russland, in den Gaza-Streifen oder nach Saudi-Arabien gehen und schauen, ob sie dort dieselbe Freiheit hätten, anderen Staatsbürgern die Landesfahne zu verbieten, sie zu zerstören und zu zerreißen.

Schwarz-Rot-Gold – In Neukölln ist ein Fahnenstreit entbrannt – Berlin Aktuell – Berliner Morgenpost
„Am Tag kommen Leute aus der linken Szene vorbei und beschimpfen uns“, sagt Bassal. Sie fordern Bassal auf, die Fahne abzuhängen und werfen ihm Nationalismus vor. Doch der schüttelt darüber den Kopf. „Darf ich nicht stolz auf Deutschland sein?“, fragt der eingebürgerte Ladenbesitzer. In den vergangenen Tagen ist die Lage eskaliert. Mehrmals versuchten Unbekannte die Fahne von der Häuserfront zu entfernen. Einmal wurde sie in Brand gesetzt, einmal verschaffte sich eine Gruppe Zugang zum Dach des Hauses und schnitt die Fahne ab. In der Nacht zu Freitag tauchten dann 16 schwarzgekleidete Leute auf und forderten den Ladenbesitzer erneut, die Fahne abzuhängen. Die Stimmung war hitzig, berichten Bassal und Mohammed. Demnach wollten die ungebetenen Besucher ihnen verbieten, die Fahne hängenzulassen. „Aus ihrer Sicht sind wir Migranten. Sie verstehen nicht, dass Deutsche Deutschland verteidigen, die nicht deutschstämmig sind.“ Alle Familienmitglieder sind seit vielen Jahren eingebürgert. Aus Sicht der Fahnengegner müssten Migranten Migranten bleiben. Bevor die Polizei in der Nacht eintraf, waren die Vermummten verschwunden.

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