„Ich mag es, wenn die Menschen sich höflich benehmen“, sagt der künftige amerikanische Präsident. Wir zitieren:
I value good manners. Every time I meet a kid who speaks clearly and looks me in the eye, who says „yes, sir“ and „thank you“ and „please“ and „excuse me“, I feel more hopeful about the country. I don’t think I am alone in this. I can’t legislate good manners. But I can encourage good manners whenever I’m addressing a group of young peolpe.
Barack Obama: The Audacity of Hope. Thoughts on Reclaiming the American Dream. Three Rivers Press, New York 2006, Seite 60
You value good manners? You are not alone in this, Mr President!
Auch ich meine: Höfliches Benehmen, wie es beispielsweise Barack Obama wünscht und ermutigt, kann eine Wohltat sein. Ich war selbst als Jugendlicher manchmal frech, reizte Ältere und Lehrer durch Dazwischenreden, durch Witzereißen, Widersetzlichkeit und schnippisches Gebaren. Hat es viel gebracht? Ja! Ein gewisses Ansehen bei den Gleichaltrigen. „Der traut sich aber was!“, müssen sie gedacht haben. Die eine oder andere Rüge oder Kopfnuss, auch einmal einen „schriftlichen Verweis“ habe ich mir an der Schule eingefangen. Geschämt habe ich mich dafür nicht, sondern ich war eher stolz darauf.
Heute bin ich ähnlich unangepasst. So entbiete ich in meinem Hof grundsätzlich als erster den Gruß, hebe schon auch mal Unrat auf, den andere hinterlassen haben. Ich halte stets bei roter Ampel. Und als Radfahrer lasse ich durchaus ab und zu einen PKW zuerst fahren, selbst wenn mir die Vorfahrt zusteht. Ihr seht: Ich habe weiterhin meinen eigenen Kopf. Ich meine mittlerweile: Einhaltung von Regeln erleichtert das Zusammenleben. Ich arbeite daran, höflich und zuvorkommend aufzutreten.
Unser Foto zeigt einen Blick in die Fußgängerzone der Bergstadt Freiberg in Sachsen. Ich nahm gestern das Foto auf. Fußgängerzonen sind ein unerschöpfliches Übungsfeld für sittlich-friedliches Miteinander-Auskommen. In Freiberg ist übrigens die Fußgängerzone für den Radverkehr freigegeben. Eine gute Sache! Allerdings ist gerade dann besonders rücksichtsvolles Fahren angesagt.
Die Wertschätzung guten, menschenfreundlichen Benehmens teile ich übrigens auch mit Gunnar Schupelius, dessen unermüdliches Werben für friedliches Betragen ich unterstütze. Heute hat er sich den Umgang der Hundebesitzer und der Nicht-Hundebesitzer vorgenommen:
Hier noch ein Abschnitt aus dem Berlin-Knigge des heutigen Tages:
Ab sofort geht die Sauberkeit Gassi – BZ-Berlin.de
Die Welt teilt sich auf in Hundebesitzer und Menschen ohne Hund. Der Frieden zwischen beiden Seiten ist wacklig, denn Hunde sind ein Reizthema. Hundebesitzer reagieren empfindlich auf Kritik an ihren liebsten Kameraden. Menschen ohne Hund dagegen sehen nicht ein, warum sie Hunde in der Stadt überhaupt akzeptieren sollten. Auch in diesem Konflikt helfen nur eiserne Regeln, die beide Seiten einhalten müssen.
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