Jan 182009
 

Am Vormittag folgte ich der Einladung zum Neujahrsempfang der CDU Friedrichshain-Kreuzberg. Mit dem Rad strampelte ich die Methfesselstraße hoch. Im gotischen Saal der ehemaligen Schultheiß-Brauerei sprach ich unter einem neogotischen Kreuzrippengewölbe mit einer alten Kreuzbergerin über die Art „wie Kreuzberg früher gerochen hat“. Wie Gerüche mit einem ganzen Land, einem System untrennbar verknüpft sind.  „Ja, damals, als hier noch eine Brauerei war …“ „Ja, damals, als wir hier Fahrrad fahren lernten …“

Kreisvorsitzender Wolfgang Wehrl hält ein knappe Ansprache zum neuen Jahr, hebt Leitwerte wie Selbstverantwortung und Freiheit hervor. „Die Politik sollte es nicht einfach hinnehmen, dass viele Menschen nie erfahren, was es heißt, von eigener Hände Arbeit zu leben.“ Michael Braun, Mitglied des Abgeordnetenhauses, spricht sich in seinem Grußwort für den Dialog aller demokratischen Parteien aus: „Alle demokratischen Parteien müssen miteinander Gespräche führen können. Ob sie dann gemeinsam handeln werden, steht auf einem anderen Blatt. Aber miteinander reden – das ist unsere Pflicht!“ Applaus, Applaus – ich stimme allen Rednern zu!

Wie immer bei solchen Gelegenheiten nutze ich jede Chance, mit unbekannten und bekannten Menschen ins Gespräch zu kommen.  Und siehe da – etliche meiner sympathischen Gesprächspartner kommen von anderen Parteien und anderen gesellschaftlichen Gruppen. Das ist gut so, das dürfte den Herrn Braun aber freuen,  – und die größte Überraschung, ich spreche mit einer Russin, die gewohnheitsmäßig in Moskau Fahrrad fährt. Das hätte ich nicht für möglich gehalten, ausgerechnet bei der CDU! Da kann man nur sagen: Das fängt ja gut an.

Anschließend ab zu Weib und Kind ins Bergmann 103 zum genüsslichen Brunchen.

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