Mai 042009
 

Das Gymnasium schlägt zurück

Unter diesem Titel erscheint heute ein weiterer Beitrag im Tagesspiegel. Ich, auch nicht faul, suche inständig nach Formulierungen, wäge jedes Wort und setze dann folgenden Kommentar in die Online-Ausgabe des Tagesspiegels: 

„Vor allem beim Lesen und dem Textverständnis, so die Studie, spreche viel dafür, dass der Entwicklungsprozess von den Vorleistungen der Schüler und des Elternhauses lebt. Die grundständigen Gymnasien könnten davon profitieren, ohne diese Entwicklung selbst aktiv zu fördern.“ So berichtet die Süddeutsche Zeitung am 04.05.2009. Das Gymnasium sahnt also ab. Familien, die Aufmerksamkeit, Lernen, Sprachfertigkeiten bei den Kindern fördern, neigen dazu, ihre Kinder aufs grundständige Gymnasium zu schicken. Es ist doch klar, dass Gymnasien bei einer solchen Vorsortierung durchschnittlich bessere Lernergebnisse erzielen als Haupt- und Realschulen. Die Familien, nicht die Schulen, sind also im derzeitigen gegliederten Schulsystem die entscheidenden Faktoren, die den Bildungserfolg für das gesamte spätere Leben beeinflussen. Wer mehr Chancengerechtigkeit für Kinder herstellen will, muss zuerst die Familien, also die Eltern und Kinder, beeinflussen. In einem zweiten Schritt müssen die Grenzanlagen zwischen den Schultypen abgebaut werden. Die Stolperdrähte müssen durchgezwickt werden. In einem dritten Schritt muss die Gleichrangigkeit aller Schulformen hergestellt werden. Am Schluss sollte dann eine einheitliche, demokratische Vielfaltsschule stehen, die nach 9, 10, 12 oder 13 Jahren mannigfaltige, gleichrangige und miteinander vergleichbare Abschlüsse ermöglicht.

 Posted by at 09:59

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