Ein durchaus repräsentatives Bild der Bewusstseinslage an der Berliner Bildungsfront bietet der gedruckte Tagesspiegel heute auf den Seiten 7 und 8. Unser Bildungssenator versuchte es gestern im Abgeordnetenhaus mit der vierundzwanzigsten Reform des Bildungswesens innerhalb von 5 Jahren – daraus wurde vorerst nichts. Jetzt warten wir noch einmal eine Woche bis zum nächsten Anlauf. Inzwischen ist reichlich Zeit, sich weiter nach Herzenslust an Bildungsdebatten zu erlaben. Kein Ende in Sicht. Weiterhin scheint die irrige Meinung vorzuherrschen, durch Systemreformen und durch fleißiges Debattieren könne man an der grundlegend verfahrenen Situation etwas verbessern.
„Kein Ende in Sicht“ lautet auch der Titel eines Artikel, in dem endlich einmal selbst ein so wohlmeinendes Organ wie der Tagesspiegel einen Blick auf die Ursachen der Berliner Misere wirft. Wie bereits in diesem Blog mehrfach erkannt, ist die Integration auf keinem guten Weg. Es geht rückwärts. Die türkischen und die islamischen Gemeinden wachsen beständig, die deutschen Familien haben ganze Stadtviertel bereits verlassen. Die Verdrängung ist in vollem Gang.
Kein Ende in Sicht
Unter Lehrern, Eltern und auch unter manchen Schulpolitikern verfestigt sich der Eindruck, dass die Schulen diesen Kampf nicht gewinnen können. Anders als noch vor 20 Jahren erhofft, wird das Integrationsproblem nicht kleiner, sondern größer. Eine Erklärung ist: Die Türken als größte Migrantengruppe heiraten überwiegend Landsleute, die bis zur Eheschließung in der Heimat gelebt haben. Die große Mehrheit der türkischstämmigen Kinder, die in Berlin geboren werden, haben also mindestens ein Elternteil, das bei der Geburt des Kindes nur wenige Wort Deutsch spricht.Die Folge ist, dass in den Familien überwiegend Türkisch gesprochen wird und die Eltern den Kindern in der Schule nicht helfen können. Die Lehrer in Kreuzberg, Wedding, Neukölln, zunehmend auch in Charlottenburg, Schöneberg und Spandau fangen also stets wieder bei Null an.
Wer ist schuld daran? Die Bildungspolitik? Wieder einmal bestärkt der Tagesspiegel diesen Eindruck: er fordert indirekt mehr Geld und mehr Stellen für die Sprachförderung. Genau diesen Eindruck bestärkten auch einige türkische Imame: sie riefen laut Tagesspiegel – heute auf S. 8 – beim Freitagsgebet dazu auf, sich dem Bildungsstreik anzuschließen. Die türkischen und arabischen Schüler sollten also die Schulen nicht besuchen, denen sie eigentlich ihren Stempel aufgedrückt haben. Statt endlich einmal von den Türken und den Arabern klare, eindeutige Anstrengungen für bessere Bildung, besseres Deutsch zu verlangen, erflehen diese vom türkischen Staat bezahlten Bediensteten mehr Geld, mehr Stütze, mehr Betreuung für ihre muslimischen Schäflein. Trefflich sekundiert von den Migrantenverbänden. Ich finde: Das schlägt dem Fass den Boden aus. Was erwartet ihr? Soll der deutsche Staat jeder nachziehenden Braut einen Sprachkurs, einen Sozialarbeiter, eine Beratungsstelle, einen Integrationskurs anbieten? Das wird nicht möglich sein.
Ich schlage stattdessen vor: Der türkische Staat sollte ein soziales Sicherungssystem aufbauen, das der deutschen Sozialversicherung nahekommt. Dann entfiele der Anreiz, durch konsequenten Nachzug von vermittelten Ehepartnern die gesamte Familie innerhalb des deutschen Sozialsystems aufzubauen. Schafft Chancen in der Türkei, die dieses großartige Land endlich mit der Bundesrepublik Deutschland konkurrenzfähig machen! Es darf nicht sein, dass ein Arbeitsloser mit vier Kindern in Kreuzberg, Wedding oder Neukölln doppelt oder dreimal so viel Einkommen hat wie sein Verwandter in Anatolien, der als Lehrer arbeitet.
Die Türken und Araber, die hier bei uns leben wollen, müssen dreifach oder vierfach soviel tun wie bisher, um ihre Loyalität zu diesem Land unter Beweis zu stellen. Sie müssen mehr für ihr Glück tun. Sie müssen lernen, auf eigenen Füßen zu stehen und nicht ständig zu jammern und zu klagen und nach mehr entwürdigender staatlicher Hilfe zu betteln. Sie müssen fleißiger lernen, sie müssen geschlossene Parallelgesellschaften aufbrechen. Sie sollten sogar, so meine ich, die deutsche Landessprache als Umgangssprache erlernen und in den Familien pflegen, neben willkommenen Zweitsprachen wie etwa Englisch und Türkisch.
Ständig den Staat mit ihn überfordernden Integrationsaufgaben zu behelligen, ist ein Weg in die Sackgasse. Wer hier leben will, muss seinen Willen zur Anstrengung, zur Arbeit an der Integration unter Beweis stellen. Daran fehlt es noch gewaltig. In der Zwischenzeit meine ich: Wir brauchen höhere Hürden für den Zuzug, Zuzugsbeschränkungen, mehr Pflichten für die Sozialleistungsempfänger, mehr Eigenbeitrag der Migranten.
Schulreformen können einen winzigen, aber keineswegs den entscheidenden Beitrag zur besseren Integration leisten. Der Ball liegt bei den Migranten. Leute, Freunde: ihr müsst ran. Jetzt.
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