Feb 242010
 

Ein wirklich buntes, multiethnisches staatliches Gebilde war das kürzlich so arg gescholtene Römische Reich. Es hielt ein paar Jahrhunderte zusammen, länger als bisher selbst die erfolgreichste moderne Demokratie, die USA, denen ich freilich eine längere Lebensdauer als dem Imperium Romanum wünsche. Eine besondere Errungenschaft war zweifellos die freigebige Zuerkennung des römischen Bürgerrechts an immer mehr Menschen, zuletzt an fast alle, die auf dem Boden des Imperiums wohnten. Von der Lex Plautia Papiria (89 v. Chr.) bis zur Constitutio Antoniniana (212 n. Chr.) zieht sich eine fortschreitende Ausdehnung der Bürgerrechts-Inhaber. Ein genialer Schachzug, der zur langen Lebensdauer des Imperiums beitrug! Die griechischen Stadtstaaten haben das nicht geschafft. Sie knauserten mit der Verleihung des Bürgerrechts und wurden dadurch verletzlich – hinweggefegt!

„Civis Romanus sum“ – „Ich bin römischer Staatsbürger“, mit diesem Satz wehrte der Apostel Paulus die feindlichen Nachstellungen der Staatsmacht, die ihn als Verfassungsfeind verfolgte, zunächst erfolgreich ab. Er wurde nicht gekreuzigt, weil diese ehrloseste Form der Strafe als eines römischen Bürgers unwürdig galt.

Und heute? Deutschland wird zu seinem Glück bunter. Wir brauchen die Aufsteiger, wie sie Armin Laschet nennt. Die Menschen, die eine Zuwanderungsgeschichte hinter sich – oder in sich haben. Idealerweise „ergreifen“ sie dann – sobald sie wählen können – die deutsche Staatsangehörigkeit. Ein, aber nur ein  Muster für eine solche „neue Deutsche“, wie das Badr Mohammed nennt, scheint mir Jannine Menger-Hamilton zu sein.

Ich meine: Macht sie auch amtlich zu dem, was sie ohnehin ist: zur Deutschen. Lasst sie rein! Wir brauchen selbstverständlich mehr solche engagierte, zu unserem Land stehende Frauen wie Frau Menger-Hamilton.

Dass ihr aufgrund von Einwänden des Verfassungsschutzes bisher die deutsche Staatsbürgerschaft verweigert wird, muss ein absurdes Missverständnis sein – soweit die Fakten stimmen, die die taz berichtet.

Linkspartei-Sprecherin in Kiel: Zu links, um deutsch zu sein – taz.de
„Ich bin hier geboren, zur Schule gegangen, ich engagiere mich. Warum passiert das mir? Warum wollen die mich nicht?“

 Posted by at 12:49

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