Ein Gefühl der Verlorenheit, des Dunkels erfasste Mutter Teresa immer wieder. Über Jahrzehnte hinweg quälte sie das, was sie in nachgelassenen Schriften „dieses furchtbare Gefühl der Verlorenheit – diese unbeschreibliche Dunkelheit – diese Einsamkeit“ nannte. In diesen Zuständen erkennen wir die Leere des Grabes wieder, von dem die vier Evangelien berichten.
Welchen Ratschlag gab Mutter Teresa gegen das wiederkehrende Gefühl der Verlorenheit? In einer 2007 erschienenen Biographie wird aus einer ihrer Ansprachen zitiert:
Ich erinnere mich daran, wie vor einiger Zeit eine sehr große Gruppe von Professoren aus den Vereinigten Staaten hier war und bat: „Erzählen Sie uns etwas, was uns weiterhelfen wird.“ Und ich sagte: „Lächeln Sie sich gegenseitig an.“ Ich muss das sehr ernst gesagt haben, vermute ich, und so fragte mich jemand aus der Gruppe: „Sind Sie verheiratet?“ Und ich sagte: „Ja […]“
Ich stimme zu: Auch als Verheiratete, auch als Moslem, auch als Konfessionslose darf man und soll man lächeln. So wächst die Stadt zusammen. Man sollte nicht immer gleich mit der Moralkeule kommen, wenn gelächelt wird … Ein Lächeln ist doch keine Anmache!
Quelle: Mutter Teresa: Komm, sei mein Licht. Pattloch Verlag, München 2007, S. 11 und S. 324
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