Vulkan-Flugasche, nein: Lithium-Erzsand auf mein Haupt, Freunde! Die 5.000 Euro bzw. der Gegenwert von 5 taz-Fahrrädern, welche der Grüne Spitzenmann Jürgen Trittin den Autokäufern schenken will (aus wessen Bankkonto? in Abstimmung mit der grünen Spitzenfrau?), gehen nicht für Privatschulgeld drauf und ebensowenig für den zusätzlich benötigten Atomstrom – sondern … für eine halbe Autobatterie.
Eine gängige Lithium-Nickel-Autobatterie in der heute geforderten Qualität und Stärke kostet 10.000 Euro. Unfassbar, aber erklärlich: Die Herstellung der Lithium-Nickel-Paste aus den Rohstoffen Lithium und Nickel ist teuer. Nickel ist noch reichlich vorhanden, aber Lithium wird bereits jetzt knapp. Eine Tonne Lithium-Karbonat kostet 5.000 Euro. Das rechnet die aktuelle April-Ausgabe der italienischen Zeitschrift Focus auf den Seiten 124-127 vor. Ich las das Heft gemütlich hingefläzt gestern auf der IC-Fahrt von Hannover nach Berlin.
Trucchi, segreti e curiosità dell’auto elettrica – Focus.it
Il futuro dell’auto elettrica, come quello delle sorelle termiche, è legato a una risorsa naturale che, come tutte le altre, non è affatto inesauribile: il litio, componente base delle batterie. Il 50% delle riserve mondiali di litio si trova in Bolivia, nella spianata del Salar de Uyuni, un lago salato prosciugato a oltre 3.000 metri di altitudine. Il presidente Morales in campo economico sta perseguendo una politica nazionalista nei confronti delle risorse naturali ed è probabile che tenterà di sfruttare al massimo quella che è una delle poche risorse naturali del suo Paese.
Spannend! 50% der ausbeutbaren Lithium-Vorkommen finden sich in Bolivien. Die wenigen Lithium-Länder sitzen schon in den Startblöcken. Wenn sie es schlau machen, können sie ein Kartell wie die OPEC aufbauen. Wir sehen: Ein großer Teil der Elektromobilität wird nach jetzigem Stand der Technik mit der Ausbeutung eines Bodenschatzes, eben des Leichtmetalls Lithium, stehen und fallen. In über 3000 Meter Höhe schuften die bolivianischen Arbeiter für unseren Lärmschutz.
Lärmschutz, ja. Denn: Dass Elektroautos leiser als Benzin- oder Diesel-Autos sind, wird niemand leugnen. Obgleich bei niederen Geschwindigkeiten und in niederen Drehzahlbereichen die Rollgeräusche mehr Lärm entfalten als der Verbrennungsmotor!
Der Umwelteffekt durch E-Mobilität wird geringfügiger als erwartet ausfallen – oder ganz ausfallen. Ich vermute: eine schwarze Null – oder besser: eine weiße Null. Denn Lithiumsande schimmern weißlich in der Höhensonne Boliviens.
Die Weltmarktpreise für Lithium werden kräftig anziehen.
Der eigentliche Strom frisch gezapft aus der heimischen Steckdose wird hingegen für den Verbraucher billiger sein als das Erdöl, mühselig gefördert aus 1000 m Tiefe.
Wir ersetzen somit – nach jetzigem Stand der Technik – die Abhängigkeit vom arabischen Erdöl durch die vom bolivianischen Lithium. Buen provecho!
Unser Foto zeigt das taz-Rad-ähnliche vsf-Fahrrad des Bloggers am Hauptbahnhof. Ich ließ es über Nacht angeschlossen unter einem Laternenpfahl am Berliner Hauptbahnhof stehen und fand es nach meiner Rückkehr unbeschädigt und wohlbehalten wieder. Was für eine Freude. Ich bleibe bei meiner Kombination Fahrrad + Zug und verzichte auf die Kombination Nickel + Lithium. Die ist zu teuer für uns Unterschichtler!
Sorry, the comment form is closed at this time.