Jun 142010
 

Obwohl ich ein Anhänger der „gemeinsamen Grundschule für alle“ bin, bleibt manchmal kein anderer Weg als an Privatschulen, kirchliche Schulen – oder der Umzug in andere Viertel. Wir haben längst keine gemeinsame Grundschule mehr. Die Berliner Gesellschaft zerfällt in Milieus.

Wir haben den guten Kampf gekämpft. 6 Jahre nur an Schöneberger und Kreuzberger staatlichen Einrichtungen – erst öffentliche Kita, dann staatliche Grundschule.  Anteil der Kinder nichtdeutscher Herkunft: stets über 80 Prozent, derzeit über 90 Prozent. Es klappt nicht.

Wer dieses Blog eifrig verfolgt, wird nicht abstreiten, dass wir mit viel gutem Willen etwas für das „gemeinsame Lernen“ zu bewirken versucht haben.

Der zunehmende Verdrängungsdruck – weg aus Kreuzbergs staatlichen Grundschulen  – durch die in sich abgeschlossene, exkludierende Mehrheit, den wir empfinden, ist zu stark geworden. Diesen Schritt empfinde ich persönlich als sehr schmerzhaft, und er erfüllt mich mit Traurigkeit.

 

Ich hatte gehofft, mich entgegen allen vorab geäußerten Warnungen von Sozialarbeitern, Eltern usw. mit meiner gutmenschlichen Meinung durchsetzen zu können, dass Integration und Inklusion für alle – bei gutem Willen – an den staatlichen Grundschulen Kreuzbergs möglich ist. Egal, wie hoch der Anteil der muslimischen Kinder, wie hoch der Anteil der Kinder aus Hartz-IV-Haushalten ist.

Sind alle, die Privatschulen besuchen, rechte Hunde,  bürgerliche Angsthasen, spießige Naseweiße? Nein! Denn viele berühmte Kommunisten, Revolutionäre, Menschen, die bewegen, entstammen katholischen oder privaten Lehreinrichtungen. Zum Beispiel auch Angela Davis. Lest hier:

 Angela Davis – Wikipedia
Angela Davis entstammt einer schwarzen Mittelschichtsfamilie. Sie galt als hochintelligentes Kind und bekam als 15-Jährige ein Stipendium des American Friends Service Committee für das Little Red School House, die bekannte progressive Privatschule in New York.

 Posted by at 20:05

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