Dez 092010
 

Spannendes Gepräch mit dem Historiker Daniel Koerfer, in dem es auch um die gewaltige persönliche Leistung Adenauers geht!

Worauf Adenauer und die Bundesrepublik klugerweise verzichteten, war eine strafrechtliche Generalabrechnung  mit dem Nationalsozialismus.

Die Sowjetzone und die DDR inszenierten zwar eine solche strafrechtliche Generalabrechnung, verwendeten dabei aber Mittel des Terrors, etwa die berüchtigten 10 NKWD-Speziallager (darunter die KZs Buchenwald und Oranienburg), und der Pauschalvollstreckungen. Sie liquidierten einerseits auch viele Unschuldige und ließen andererseits viele Schuldige laufen, bzw. boten ihnen  die Chance zum Aufstieg.

Nach Diktaturen wird es ohne eine gewisse Portion Opportunismus nicht zu einem Neuanfang kommen.

Ein Gespräch mit dem Historiker Daniel Koerfer: Macht „Das Amt“ es sich zu einfach? – Themen – Feuilleton – FAZ.NET
Anknüpfend an Kurt Schumacher sagte Brandt 1976: „Die große innenpolitische Leistung Adenauers lag darin, Abstand zu schaffen zu dem, was vorher war, Zeit zu gewinnen für den neuen Staat: durch bewussten Opportunismus, durch das bewusste Nicht-so-harte-Maßstäbe-Anlegen an diejenigen, die im Dritten Reich engagiert gewesen waren; er war dabei in diesem Fall gar nicht so weit von Kurt Schumacher entfernt. Man konnte ein Volk nicht mitten durchspalten und es so über die Runden der Ereignisse jener zwölf Jahre bringen wollen . . . Damit hat er ein großes Stück Stabilität in den ,Laden‘ gebracht. Das war dann doch sehr positiv.“

 Posted by at 17:58

Sorry, the comment form is closed at this time.