Dez 112010
 

101120100521.jpgEin Leser aus Friedrichshain fragt nach Reaktionen auf den Wortbeitrag des Bloggers zum Thema Integration. Ihr erinnert euch: Die Konrad-Adenauer-Stiftung hatte in den BVV-Saal des Rathauses Kreuzberg eingeladen. Der Blogger erklärte staatliche Überversorgung zum Kernproblem, an dem die Integration scheitere. Die Sozialhilfe beschuldigte er, für die weitverbreitete Immobilität und Anspruchsmentalität vieler dauermigrantischer Gemeindemitglieder verantwortlich zu sein. Er nannte auch – wie Daniel Cohn-Bendit einen Tag zuvor in der taz –  das böse Wort „Ausbeutung des Sozialstaates„. Er forderte eine große Sozialstaatsreform, ordnungspolitische Maßnahmen statt weiterer staatlicher „Integrationsförderung“.

Reaktionen?  Während des Redens spürte ich, dass eine Mehrheit im Publikum sehr überrascht war, dass jemand kühn und frei so quer zum gängigen Kindchen-Schema der Integrationsförderung redete.

Kindchen-Schema? Ich nenne dies so! Die Migranten aus SÜD-OST sind demnach eine arme, kindliche Minderheit, die durch die böse, verstockte, rassistische deutsche Gesellschaft mitunter erschreckt wird. Ein einziges falsches Wort, ein einziges falsches Buch – und die mühsame jahrzehntelange Erziehungsarbeit an den Migranten ist VERNICHTET! Alles geht wieder von vorne los. Wir Deutschen müssen also schon sehr gut aufpassen. Wir dürfen den Migrantencommunities keine Aufgaben stellen, sondern müssen verständnisvoll, lieb und nett auf ihre Bedürfnisse als Benachteiligte eingehen.

Als ich sagte „Ich als Steuerzahler fühle mich oft ausgebeutet“ gab es einen empörten Zwischenruf: „Sie verallgemeinern, das dürfen Sie nicht machen.“ So kam Leben in die Bude! Dabei hatte ich nur davon berichtet, wie sich das Ganze mittlerweile für jemanden anfühlt, der über viele Jahre hinweg stets aktiv für die Einbeziehung aller Kulturen in eine gemeinsame Gesellschaft eingetreten ist.

Nachdem ich mich hingesetzt hatte, meinte ich eher eine Woge der ungläubigen Zustimmung zu verspüren. Es gab Beifall. „Endlich hat es mal jemand gesagt!“ So deutete ich die meisten Reaktionen. Einige Zuhörer waren erkennbar nicht einverstanden, aber die gefühlte Zustimmung überwog, jedenfalls in meiner Wahrnehmung.

Sehr weise, sehr bedacht war die Reaktion des Senatsvertreters, Andreas Germershausen, zum Schluss der Fragerunde: „Ich spüre aus vielen Äußerungen eine gewisse Staatsferne … und dem kann ich einiges abgewinnen.“ Man könne und solle ruhig über alle Vorschläge dikutieren.

Ich vermute also, auch in der Senatsverwaltung wird den Verantwortlichen klar, dass Integration ohne einen entscheidend höheren Beitrag der zu Integrierenden (?) nicht gelingen wird.

Die anderen Podiumsteilnehmer nahmen den einen oder anderen Hinweis freundlich auf, aber widersprochen hat meiner Kernthese von der „staatlichen Überversorgung“ und der deshalb dringend gebotenen Sozialrechtsreform niemand.

Nur das Thema „Ausbeutung des Sozialsystems duch Zuwanderer“, von dem die Politiker und Fachkräfte Heinz Buschkowsky, Stephan von Dassel, Thilo Sarrazin, Kirsten Heisig, Jürgen Zöllner, Daniel von Cohn-Bendit neuerdings ganz offen sprechen,  sollte man besser nicht in die Öffentlichkeit tragen. Es ist der berühmte „Elephant in the room“ – eine unangenehme Wahrheit, die niemand auszusprechen wagt. Dadurch würde ein unerwünschter spaltender Effekt hervorgerufen. Bitte nicht mehr davon sprechen! Man wird wirklich bei lebendigem Leib ausgepeitscht, wenn man derartiges anspricht.

Betrachtet noch das Bild oben! Seht ihr einen Elephanten auf dem Foto? Nein! Richtig! Da ist kein Elephant! Bitte nicht vergessen: Da ist KEIN ELEPHANT!

 Posted by at 22:50

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