Jun 242011
 

Lothar Zweiniger, BVG-Personalvorstand, und Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der deutschen Polizeigewerkschaft sprachen gestern im Kreuzberger BVV-Saal auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung zum Thema: „Wie sicher ist der öffentliche Nahverkehr?“

Einige Einsichten: Das Gefühl der Unsicherheit hat zweifellos bei vielen Menschen dramatisch zugenommen. Die vieldiskutierten Gewalttaten im Nahverkehr erfolgen – wie Lother Zweiniger berichtete – spontan, die Täter besitzen ein Ticket. Sie „rasten aus“, zu 90% geschehen die Taten unter Alkoholeinfluss.

Rechnen wir nach: Bei 930 Millionen BVG-Fahrgästen pro Jahr und 1360 Gewaltdelikten im Jahr 2010 ergibt sich, dass einer von 683823 Fahrgästen pro Jahr Opfer einer Gewalttat wird, oder dass man – bei 400 BVG-Fahrten pro Jahr – 1709 Jahre lang BVG-Nutzer sein müsste, um bei einer Gewalttat verletzt zu werden.

Umgekehrt ist die statistische Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens in einem Verkehrsunfall verletzt zu werden, bei etwa 1. Die Wahrscheinlichkeit, in einem Verkehrsunfall verletzt zu werden, ist etwa 1700 größer als die Wahrscheinlichkeit, in der BVG Opfer einer Gewalttat zu werden

Statistisch gesehen sind die Verbrechen in Berlin insgesamt und auch bei der BVG  rückläufig. Das hilft den Opfern nicht. Es hilft der freien Presse nicht, dies zu erwähnen.

Um so größer ist das gefühlte Unbehagen, das häufig auch durch die Presseberichte geschürt wird. Die Presse berichtet nicht über 683822 unverletzte Fahrgäste, sondern über den einen verletzten.

Ich selbst lobte die heftig gescholtene BVG und das heftig gescholtene Prinzenbad über den grünen Klee und verwies begeistert auf folgendes Filmchen über einen Kopenhagener Busfahrer:

YouTube – Mukhtars Fødselsdag – Flash Mob – Bedre Bustur

Was lernen wir daraus? Wir sollten mehr lächeln, mehr lachen, mehr BVG fahren und mehr singen. Singen und Reden schafft gute Stimmung und vertreibt das Grundgefühl der Angst.

 Posted by at 18:02

Sorry, the comment form is closed at this time.