Aug 112011
 

In den letzten Wochen und Monaten habe ich mich intensiv mit den Themen Demenz und Pflegebedürftigkeit im Alter auseinandergesetzt. Da passt hinein, was gerade in den letzten Tagen zu hören war:

„Wenn heute 30.000 Pflegefachkräfte ohne Arbeit dastünden, würde ich sie in vier Wochen in Lohn und Brot bringen“, sagt Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa)

Bis 2020 fehlen Deutschland etwa 220.000 Pflegekräfte. In der Tat, wenn einer oder beide Eltern voll pflegebedürftig werden, stehen die Kinder und mittelbar die gesamte Gesellschaft oftmals vor großen Herausforderungen.

Wie kann man die vielen Anbieter von Pflegeleistungen qualitativ beurteilen? Von standardisierten Rankings ist ebenso wie beim Schulvergleich nicht allzu viel zu halten!  Entscheidend ist in Schulen und Heimen das Maß an Zuwendung, an gefühlter Anteilnahme, an Liebe – oder an Beziehungsqualität, wie man heute gern sagt.

Soeben als ich dazu im Internet-Auftritt des Aja-Textor-Hauses, eines Frankfurter Pflegeheimes:

Qualität im Vergleich

Welche Art von Qualität prüft der MDK? Es wird suggeriert, als gäbe es so etwas wie eine „objektive“ Pflegequalität. Um jeglichen Anschein von subjektiv gefärbter Beurteilung durch die Person des Prüfers zu vermeiden, sind die Themen und Fragen so ausgewählt, dass die Beobachtung von konkreten pflegerischen Situationen keinerlei Rolle spielt. Bewertet werden nahezu ausschließlich schriftliche Dokumente: Konzepte, Dokumentationsnachweise, Pläne. Beispiel: Eine Einrichtung, die seit Jahrzehnten eine einfühlsame und aufmerksame Kultur der Sterbebegleitung praktiziert, dies aber nicht zu Papier gebracht hat, erhält die Note „5“ – die Nachbareinrichtung, die ein wohlklingendes schriftliches Konzept vorlegt, das nicht umgesetzt wird, erhält die Note „1“.
In der Benotung spiegelt sich vorrangig die Vollständigkeit der schriftlichen Dokumentation, die Art und Weise der im Heim oder vom ambulanten Dienst praktizierten Beziehungsqualität spielt keine Rolle. Ein standardisiertes Notensystem kann Beziehungsqualität nicht erfassen, […]

 Posted by at 11:54

  One Response to “Beziehungsqualität ist das A und O bei SCHULEN und auch bei PFLEGEHEIMEN!”

  1. Vielen Dank für diesen informativen Beitrag. Ich musste mich in letzter Zeit auch zwangsläufig mit dem Thema Altenpflege beschäftigen. Diese MDK-Prüfung ist mir da auch über den Weg gelaufen und ich konnte nicht ganz genau herausfinden auf welcher Grundlage diese Noten zustande kommen. Das Thema ist sehr undurchsichtig in einer Branche, wo Transparenz so wichtig ist. Vor allem als Angehöriger eines Pflegebedürftigen möchte man die besten Altenheime finden.

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