Sep 262011
 

Mit großer Belustigung lese ich immer wieder die Statistiken zum „Migrationshintergrund“.

Was da alles gezaubert und verwischt, getrickst und geschummelt wird, geht auf keine Kuhhaut. Aber dass seit Jahren durch die amtliche Statistik das Herkunftsland  „Türkei“ als „Europa“ geführt wird, das ist nun wirklich nicht nur schlimm getürkt, sondern das ist Zwangsassimilation, Zwangseuropäisierung der übelsten Sorte. Das grenzt erneut an Menschenrechtsverletzung!

So sei’s denn enthüllt für die Augen des Statistischen Bundesamtes: Die Türkei liegt zu 97% in Asien, und von dort, nicht aus dem europäischen Teil der Türkei, nicht aus Boomtown Istambul, kamen und kommen die Zuwanderer her.

Lest und lacht selbst:

Mikrozensus 2010 – Jeder Fünfte hat einen Migrationshintergrund – Inland – Berliner Morgenpost – Berlin
Die mit Abstand wichtigste Herkunftsregion ist Europa (mit der Türkei): Von dort kommen 69,5 Prozent der Zuwanderer, etwas weniger als die Hälfte von ihnen stammt aus der EU. Es folgen Asien/Ozeanien (17,2 Prozent) und Afrika (3,2 Prozent).

Viel interessanter als die geographische ist übrigens die kulturräumliche oder auch ethnische und religiöse Aufgliederung der Zuwanderer! Und da zeigt sich, dass bedeutende Gruppen an Zuwanderern fast nie bedacht und gefördert werden, nämlich die Zuwanderer aus Russland, aus Polen, aus Italien und aus Kasachstan. Niemand kümmert sich sonderlich um sie, von Anfang an, spätestens  in der zweiten Generation lernen sie mustergültig Deutsch und streben ordentliche Berufe an. Das gilt auch für die Frauen.

Allein die Zuwanderer, vor allem die Deutschen, aus der Ex-UDSSR machen etwa 3 Millionen aus, für sich genommen mehr als die Zuwanderer aus der Türkei.

Zusammen machen diese 4 Herkunftsländer Polen (8,3%), Russland (6,7%), Italien (4,7%), Kasachstan (4,7%) amtlich 24,4 Prozent der Zuwanderer aus – also erneut weit mehr als die Türkei! Ethnisch sehen sich die Zuwanderer aus diesen Ländern in der ersten Generation noch als Italiener, Russen, Polen oder Deutsche, religiös sind es überwiegend Konfessionslose, Christen oder Juden.

Fazit: Die amtliche Statistik zum Migrationshintergrund ist stumm, blind und taub. Manche Kategorie grenzt an Volksverdummung. Ohne eine qualitative Erläuterung blieben die Zahlen für Zwecke der praktischen Politik wertlos.

Die qualitative Erläuterung der amtlichen Statistiken muss unbedingt nach kulturräumlichen Bedingungen unterscheiden. Kommen die Zuwanderer als Analphabeten oder mit Schul- und Berufsbildung? Wie stark stehen sie unter dem Bann der islamischen und islamistischen Organisationen?  Wie herkunfts-nationalistisch sind sie eingestellt? Wie stark pochen sie auf ihre ethnische Identität?

Türkischer Nationalismus und islamischer Fundamentalismus sind in der Bedeutung wachsende Faktoren, welche die Integration und Nicht-Integration „in unserem gemeinsamen Land“ zunehmend beeinflussen. Die neuerdings verstärkte nachholende Islamisierung der Zuwanderer aus muslimischen Ländern, die verstärkte nachholende Türkisierung der Zuwanderer aus der Türkei sollte in die qualitative Analyse unbedingt mit einfließen.

Sonst streut man sich nur Sand in die Augen.

Nota bene:

Da sein Vater außerhalb Deutschlands geboren und aufgewachsen ist und dann in die spätere Bundesrepublik hinein vertrieben wurde, sieht sich dieser Kreuzberger Blogger ebenfalls als Migrant der zweiten Generation und kann damit ganz offiziell Anspruch auf Integrationsförderung erheben. Dieser Blogger ist ein Migrant wie er im Buche steht und ist stolz darauf.

 Posted by at 11:58

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