Jan 012012
 

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Liebe Bloggerinnen und Blogger,

das Jahr, es dreht sich sausend ab, und wir blicken auf eine ereignisreiche Zeit zurück!  

Ich vertraue dem Menschen

Ich setze auf den Menschen, ich glaube, dass die Menschen zur Freiheit gerufen sind. Die kleinen Einheiten tragen die Hauptverantwortung im Leben. Das sind für mich der einzelne Mensch, die Familie, die Schule, das Unternehmen. Ich will, dass alle Menschen die Freiheit, diesen Dreh- und Angelpunkt der Demokratie, erkennen und begrüßen, Tag um Tag, Woche um Woche.

Die Berliner Landespolitik, aber auch die Bezirkspolitik in Friedrichshain-Kreuzberg sah hingegen den Menschen zumeist als Gegenstand der Verwaltung und Versorgung. Sie berechnete ihn als Produkt der Umstände. Sie entmündigte und schwächte den Menschen. Sie verhinderte dadurch allzu oft, dass der verhängnisvolle Kreislauf aus staatlicher Fürsorge, Abhängigkeit und den Banden der sozialen Herkunft durchbrochen wurde.

Kreuzberger Pfade in die Zukunft schlagen

Eine Renaissance kultureller Bildung, gute deutsche und sonstige Sprachkenntnisse, persönliche Zuwendung im Geist der Nächstenliebe, individuelle Anstrengung, beruflicher Erfolg, die Wiederbelebung der kleinen solidarischen Gemeinschaften, vor allem der Familie, der Schule und des Unternehmens – das sind in meinen Augen die entscheidenden Mittel, um verfestigte Untätigkeit, um die stumm dahockende Lebenshaltung aufzulösen.

Um ein Europa von unten bittend

Die uns alle bedrängende Krise Europas sehe ich vor allem als selbstverschuldete Krise der Politik. Viel zu lange hat die Politik den Begehrlichkeiten der Interessenvertreter und der nationalen Regierungen nachgegeben. Wir haben zu lange auf Kosten der nachfolgenden Generationen gewirtschaftet. Ein ungelöster Gegensatz zwischen zentralstaatlicher Steuerung und föderativ-ausgleichenden Strukturen der Wirtschafts- und Währungspolitik trägt verschärfend zum Ungleichgewicht der Volkswirtschaften bei. Gleichzeitig fehlt es an sinnstiftenden Geschichten und Leitworten. So hab ich denn die Teile in der Hand – fehlt mir nur das einigende Band, wie es warnend der Zeichner in der Weimarer Republik einmal sagte. Europa singt eine Hymne ohne Worte,  Europa lechzt deshalb nach dem guten befreienden Wort, wie es damals die großen Revolutionen von 1989/90 entfacht hat.  

Ein neues Ethos

Hier liegt vor uns die Aufgabe, den Sinn und das riesige Potenzial der Europäischen Union lebhaft und glaubhaft zu schildern. Europa braucht ein neues Ethos, das nicht aus Mammutverträgen herabträufeln kann. Ebenso wenig ist der Euro Sinnklammer oder Fundament der EU. Sinn der EU ist es,  einen wahrhaft offenen, alle Menschen einschließenden Raum der Freiheit, der Demokratie, der Menschenrechte zu schaffen und zu pflegen. Und die beste, tragfähigste Gemeinschaftswährung dafür ist und bleibt das lebendige Wort, die Tüchtigkeit der Bürger, das Zutrauen in Einsicht und Lernfähigkeit der Menschen und der Gesellschaften.  Europa gelingt Schritt für Schritt mit vielen Begegnungen zwischen Menschen. Dieser neue „Pilgerweg“  zur echten Europäischen Gemeinschaft ist nicht leicht, er setzt sich aus vielen einzelnen Schritten zusammen. Wir alle wissen: Ein europäischer, ein globaler Weg liegt vor uns. Immer mehr Menschen spüren es: Europa ist ein großartiges Geschenk, ein Weg, den wir hegen und pflegen und vor allem mutig und zuversichtlich beschreiten wollen.

Liebe Freundinnen und Freunde,

den Geist der Zuversicht, die gültige Währung des freien Wortes wünsche ich Ihnen und Euch von Herzen für das anbrechende Jahr 2012. Lasst uns gemeinsam – einander stützend, helfend, verbindend  – gelingende Schritte tun.

Auf ein frohes, glückliches, gesegnetes neues Jahr!

Bildlegende:

Theodor Khalide: Bacchantin auf dem Panther. Friedrichswerdersche Kirche, Berlin

 Posted by at 11:55

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