Jun 182012
 

Soll man pünktlich zur Schule kommen? Soll man Hausaufgaben machen? Soll man lernen? Wichtige Fragen, die jahrelang in der Berliner Sekundarschule behandelt werden müssen!

Oder soll man sich darauf verlassen, dass der Staat ohnehin alles bezahlt,dass man letztlich in Deutschland nicht arbeiten muss, wenn man keine Lust hat? Viele junge Deutsche in Berlin beschließen, alles treiben zu lassen. Und niemand hindert sie daran. Der Staat lässt niemanden fallen, man kann prima leben ohne sich anzustrengen oder zu arbeiten. Es gibt auch einen großen Chor an Anwälten, Politikern, Benachteiligtensprechern, die umständlich nachweisen, dass niemand erwarten dürfe, dass die Schüler sich anstrengten. Denn sie seien ja so benachteiligt.

Ein sehr merkwürdiges, heute weithin vergessenes Wort ist Pflicht. Pflichten der Schüler, Pflichten der Eltern. Dabei gab es früher einmal eine recht ausgefeilte zivilgesellschaftliche Pflichtenlehre, die sich meist an Ciceros De officiis anschloss, soweit sie nicht religiös begründet war.

Der Grundgedanke der alten Pflichtenlehren war einfach: Damit Gesellschaften überleben könnten, sei eine Grundeinstellung des Fleißes, der Tüchtigkeit nötig. Man dürfe sich nicht darauf verlassen, dass immer andere für einen sorgten. Als Erwachsener solle man daher sich seinen Lebensunterhalt durch eigene Arbeit verdienen. Deshalb solle jeder Mensch im Laufe seiner Kindheit und Jugend Pflichten für sich und für andere übernehmen lernen.

Ein überzeugender Gedanke, wie ich meine, der aber hier in Berlin weitgehend vergessen ist.  Das große Wort lautet hier: Ansprüche des Einzelnen an den Staat.

Diese und andere Fragen brennen vielen Lehrern auf den Nägeln, so auch der famosen Frau Freitag, die uns griffig und fröhlich in ihrem Blog unterhält.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/schule/interview-mit-kult-lehrerin-frau-freitag-ist-berlinerin/6758154.html

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