„In dr Schwyz und au in Dütschland isch de Name Mia 2011 ganz obe uf de Liischte vu de beliebtischte Babyvorname z finde gsi“, berichtete mir gestern ein alemannischsprachiger Bekannter, mit dem ich das Thema der beliebtesten Vornamen anschnitt. Der Eidgenosse hatte vollkommen recht: Mia, eine verkürzte Koseform des Namens Miriam (hebräisch) oder auch Meryem (arabisch) oder auch Mariam (griechisch), steht seit 3 Jahren unangefochten auf Platz 1 der Liste der in Deutschland beliebtesten Baby-Vornamen.
Dass biblische Vornamen derart stark wiederzulegen, spüre ich hier in Kreuzberg besonders! So lobte ich einmal, während unsere Kurzen im Sandkasten buddelten, beim lockeren Geplauder einen Kreuzberger Mitvater, dass er seinen Sohn Joshua genannt habe: „Das finde ich aber gut, dass ihr euren Sohn durch die hebräisch-englische Form seines Vornamens an den jüdischen Wurzelgrund des Christentums erinnert!“ „HÄ?!“ Der Mitvater war baff, er wollte als guter Kreuzberger Internationalist einfach einen Namen wählen, mit dem man als schauspielernder Rookie in Hollywood ebenso wie als Hedgefund-Manager an der New Yorker Börse reüssieren kann. Und vor allem wollte er das Kind nicht mit einem deutschen Namen belasten. Joshua oder auch einfach Josh ist einfach so cool! JOSH! Mit Jesus oder dem Christentum hatte er bei der Namengebung gar nichts im Sinn.
Dennoch stimmt es: Jehoshua ist der hebräische Name von Jesus. Es ist schon so: Seine Eltern, – nennen wir sie heute mal auf gut deutsch Mia und auf gut ungarisch Joschka – die so viel Kummer seinetwegen litten, als er ihnen im Alter von 12 davonlief, riefen ihn wohl so: „Jehoshua, Jeschukind, wo bist du denn? Melde dich!“ Und als sie ihn fanden, hielten sie ihm vor: „Wie KONNTEST du uns DAS antun!“ Eine Bitte um Entschuldigung oder auch nur ein Wort des Bedauerns ist von Jesus nicht überliefert, ganz zu schweigen von einem Gelöbnis der Besserung. Er war offenkundig ein nicht steuerbares, nicht immer gehorsames Kind.
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