Jul 302015
 

Torgau 20150716_081319
Dieses Jahr hatten wir uns die Thüringer Städtekette, einen gut ausgebauten Radfernweg, als Urlaubsroute gewählt. Sehr früh brachen wir am 16. Juli auf. Die Bahn sollte uns beide – meinen Sohn Ivan und mich – mit zweimaligem Umsteigen nach Eisenach bringen.
AUFBRUCH in aller Frühe! Den Schlaf wischen wir schon vor dem Läuten des Weckers aus den Augen. Am Bahnhof Südkreuz sagen wir Berlin für 5 Tage Adieu. Die Stationen ziehen gemächlich vorbei. Wir blinzeln hinaus. Das Wetter ist frisch, sonnig, einladend. In Falkenberg steigen wir um. Der zweite Halt hinter Falkenberg erzählt eine Geschichte: Hier im nordsächsischen Torgau reichten sich am 25. April 1945 sowjetische und US-amerikanische Truppen am Ufer der Elbe die Hände. Es war genau dieses Bild vom Händedruck der Amerikaner und der Russen, von dem für mich als kleines Kind stets die tröstliche Gewissheit ausging, dass der schlimme Krieg und die böse Hitlerzeit vorbei war. Im Grundschulalter wurde also für mich ausgerechnet TORGAU die Stadt des Feiertages, die Stadt der Befreiung! Es gibt wohl nur wenige, denen die Kreisstadt Torgau als die entscheidende Stadt für die Wende zum Besseren im Gedächtnis steht. Ich hatte, vielleicht zufällig, vielleicht unter Anleitung der Eltern, dieses Bild in dem bayerischen Geschichtsbuch „Wir erleben die Geschichte“, das ich als 8-jähriger las, so wahrgenommen.

Bild: ein zufälliger Blick auf Torgau aus dem wartenden Zug heraus. 16. Juli 2015. Im Vordergrund sichtbar: die beiden Fahrräder der Reisenden, hier mit dem deutlich erkennbaren Lenkeraufbau zum Einstecken der äußerst hilfreichen Lenkertasche

Zur Reisevorbereitung und zur Einstimmung hatten wir übrigens folgendes Radtourenbuch genutzt:
Thüringer Städtektte. Die schönsten Städte in Thüringen. Ein original bikeline-Radtourenbuch. Verlag Esterbauer, Rodingersdorf 2012

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