Apr 232019
 

Julia Feiningers Puppen fesselten am Ostermontag meine Aufmerksamkeit, wie so vieles andere danach im neueröffneten Bauhaus-Museum Weimar. Die strahlende Ostersonne goss über den neuen Bau in Weimar ihr Versöhnungslicht, dass er aufstrahlte wie eine Art magischer Würfel, der Anmutung nach in all seiner Abstraktion nicht unähnlich dem in aller Fremdheit thronenden Kubus in der Wüste Arabiens.

Manch stillen Winkel fand ich, wo es mir abseits der Besucherströme gelang, in echte Zwiesprache mit den ausgestellten „redenden“ Dingen zu treten. Das Museum ermöglicht dies, es beweist den unersetzlichen Rang der mit größter Meisterschaft und handwerklicher Klarheit gestalteten Objekte.

Eine Schatztruhe ist dieses neue Museum, das zu reden anfängt, – „triffst du nur das Zauberwort“.

Ich würde empfehlen, sich nicht zu sehr beeinflussen zu lassen von all den Strömen Tinte und Druckerschwärze, die das BAUHAUS durchfließen, umschließen und zu verschütten drohen, sondern bescheiden und lauschend, tastend und hinhorchend sich einzulassen auf all das Taugliche, Zweckmäßige, in all seiner Tauglichkeit und Zweckmäßigkeit Schöne, das dem staunenden Auge geboten wird.

So wie diese Puppen Julia Feiningers, die sie für das Spiel „Märchen aus dem Morgenland“ herstellte. Sie scheinen sich zu rühren, sie warten darauf, dass Du sie ansprichst und ihnen Worte in den Mund legst.

 Posted by at 21:28

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