Aug 242010
 

Sehr gutes, vorbildliches Engagement des Großvaters Klaus Radloff (66) für bessere Ampelschaltungen! Darüber berichtet die BILD-Zeitung (Berlin) heute auf S. 6. „Es darf nicht sein, dass mein Enkel auf dem Schulweg um sein Leben fürchten muss!“

Die 2000 Ampelschaltungen in Berlin schalten vielfach für die Fußgänger zu schnell auf Rot. Sie sind auf den flüssigen Autoverkehr optimiert. Der Autoverkehr muss fließen! Die Fußgänger müssen halt schauen, wo sie bleiben. Nicht einmal Vorschriften werden eingehalten: „Die Straße ist 21 Meter lang und hat nur neun Sekunden Grün. Korrekt wären 17 Sekunden.“

Auch bei mir vor der Haustür ist es nicht möglich, den Mehringdamm in einer einzigen Schaltung zu überqueren. Nein, man muss auf einer winzigen Mittelinsel warten, bis der ganze lärmende Schwarm Autos vorübergeraucht ist. Wie leicht begeht ein Schulkind da einen „Fehltritt“.

Ich meine: Solange die Fußgänger an den Ampeln so gnadenlos ins Hintertreffen geraten und „ausgebremst“ werden, wird der Trend zum „Elterntaxi“ zunehmen. Dann werden noch mehr Kinder von den Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht. Ich fordere mehr Zeit für Fußgänger an Berlins 2000 Ampeln!

Danke, Klaus Radloff! Bitte mehr davon!

 Posted by at 10:49

  One Response to “Ampelschaltungen auf Schulwegen auf Kinder einstellen!”

  1. Nicht nur zeit- sondern auch sicherheitstechnisch sind Ampeln insbesondere für Radfahrer benachteiligend. Das Mittelinsel-Beispiel ist ein gutes – einmal falsch gelenkt, schon machts Krach. Das passiert jährlich öfters, dass Fußgänmger auf Mittelinseln zusammengefahren werden. Ziel einer sicheren Verkehrsplanung sollte daher sein, nicht den Aufenthalt auf ungesicherten Mittelinseln zu forcieren, sondern einzudämmmen.

    Betrachtet man die tödlichen Fahrradunfälle in Berlin, so fällt ein sehr häufiger Zusammenhang mit grüner Ampel (für den Radfahrer) auf. Ich denke, man sollte durchaus auch mal offen darüber diskutieren, ob Ampeln überhaupt sicher genug geschaltet werden. Wenn man bedenkt, dass wesentlich mehr Radfahrer bei grüner als bei roter Ampel in tödliche Unfälle verwickelt werden, sollte das eigentlich zu Denken geben. Daher finde ich auch die (eigentlich richtige) Forderung, sich an Ampeln zu halten, zynisch, wenn man an anderer Stelle nicht für deren Sicherheit eintritt.

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