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Das Geströme der Spree

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Nov. 232016
 

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Und du fährst über den Fluß, müde vom Tagwerk, wo du die Pflugschar des Gespräches, das wir sind, so oft hin und her wendetest, daß du nicht weißt, wo der Morgen des Ackerns begann und wo er endete. Schau da! Träge wälzt er, der Fluß, sich von einer Seite auf die andere. Er, das ist eine Sie, die Spree, ein Fluß voller Rätsel, der so oft unentschieden scheint, in welche Richtung die Strömung verläuft. Wie das? Eine Strömung, die sich ganz der Strömung anvertraut – das wäre ein Widerspruch, es wäre eine unfassbare, letztlich geradezu quantenmechanische Unschärferelation!

Und doch, schau einmal ganz ungenau hin! Wenn du nur ungenau genug hinschaust, dann ist es so. Dann musst du es glauben, dass die Spree manches Mal auch rückwärts fließt. Ja, sie weiß es nicht immer, wohin die Strömung sie treibt. Und so lässt sie sich in der Strömung treiben. Weit, weit hinaus ins Land, hinunter zum Horizont, ins havelländische Luch oder ins märkische Oderbruch. Sie möchte schlafen. Sie wartet auf den Winter. Sie wälzt sich hin und her am schilfigen Rohrdamm und sie weiß nicht, wann sie zur Ruhe kommt, wie ein Schlafender, der sich geschäftig umwälzt um fünf Uhr morgens, weil er nicht weiß, ob es sich schon aufzustehen lohnt. Und dann steht er auf, wenn die güldene Sonne den Sims des gegenüberliegenden Hauses bestreift und rötlich färbt für einige wenige kostbare Minuten. Rötlich? Nein, gülden! Dafür gibt es ja extra dieses Wort gülden, wißt ihr, um Leben und Wonne auszudrücken, gülden, das ist mehr als golden, seltener, weniger sichtbar!

Aber sie, die Spree, sie wartet auf das Eis. Sie wünscht sich den Frost.

Bild: Die Spreebrücke am Rohrdamm. Aufnahme von heute

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Gonyosoma oxycephala. Was die Schlange uns gestern brachte

 Antike, Das Böse, Griechisches, LXX, Natur  Kommentare deaktiviert für Gonyosoma oxycephala. Was die Schlange uns gestern brachte
Nov. 202016
 

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Verführerisch nahe Begegnung mit der Spitzkopfnatter im Aquarium des Berliner Zoos! Drei Exemplare dieser Art – gonyosoma oxycephala – boten uns gestern einen Tanz der Bewegungen, ein so wiegendes Züngeln, ein so geschmeidiges Schlängeln und Schlingen, ein Schwanken und Sich-Ranken, dass ich den Blick nicht abwenden konnte. Nur die Glasscheibe trennte uns. Aber die Beziehung schien da zu sein. So mochte es den alten Vätern ergangen sein! Sie erkannten, dass Schlangen den Bewegungen des Menschen zu folgen scheinen, – oder dass die Augen des Menschen den Bewegungen der Schlangenleiber folgen.

Die hellgrüne Färbung der Spitzkopfnatter schützt sie vor dem allzu neugierigen Blick der Unvorbereiteten; bis in 1 m Höhe spannte sich dieses Exemplar gestern auf, um zu zeigen, was sie konnte! Hätte sie sich bedroht gefühlt, sie wäre blitzschnell zum Angriff übergegangen, daran hegte ich nicht den geringsten Zweifel. Auch ihr übelriechendes Analsekret hätte sie bedenkenlos eingesetzt.

Doch wollen wir der Natter nicht unrecht antun. Sie ist ungiftig.

Vielmehr zollen wir ihr hier Anerkennung und Bewunderung – nicht anders als es die Siebzig Dolmetscher in ihrer Übersetzung der heiligen Schriften getan. Die 70 bezeichneten die Schlange („den Schlang“, wie wir sagen dürfen, denn diese Art ist im Griechischen der 70 ein Maskulinum) als den klügsten aller Tiere. Sie schreiben über die Schlange in Gen 3,1:

῾Ο δὲ ὄφις ἦν φρονιμώτατος πάντων τῶν θηρίων τῶν ἐπὶ τῆς γῆς, ὧν ἐποίησεν κύριος ὁ θεός· καὶ εἶπεν ὁ ὄφις τῇ γυναικί Τί ὅτι εἶπεν ὁ θεός;

„Und der Schlang war der verständigste aller Tiere auf der Erde, die Herr der Gott gemacht hatte; und der Schlang sagte zu der Frau: Was hat der Gott eigentlich gesagt?“

Der Schlang hat also der Frau  zuerst die Frage nach Gott gestellt. Er – der Schlang – brachte damit über die Frau das jahrtausendealte Fragen nach dem Wort Gottes in Gang. Er verwickelte und verstrickte nach Schlangenart  den Menschen in das Gespräch über Gottes Wort. Er lehrte den Menschen das Fragen nach Gott. Das ist der Anfang der Theologie.

Nicht böse sei dein Sinn der Schlange,
Dass sie deinen Blick dir fange,
Solch ein herrliches Gewimmel
Bringt auf Erden uns den Himmel.

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Nov. 182016
 

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Ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος, καὶ ὁ λόγος ἦν πρὸς τὸν θεόν, καὶ θεὸς ἦν ὁ λόγος.

οὗτος ἦν ἐν ἀρχῇ πρὸς τὸν θεόν.

Für das Verständnis der erasmischen Formel „in principio erat sermo“ als Übersetzung des bekannten Ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος scheint mir der Ciceronianische Sprachgebrauch von sermo ganz entscheidend. Denn Cicero und in geringerem Umfang Caesar waren für die Humanisten wie etwa Erasmus die verbindliche Richtschnur des guten, vorbildlichen lateinischen Sprachgebrauchs. Sermo bezeichnet bei Cicero das lockere, fließende, sanfte, gewaltlose Gespräch oder Gerede, die natürliche Sprache, wie wir heute sagen würden.  Während die rhetorisch gebundene Rede, die kunstfertig gedrechselte Oratio, – ob bei Gericht, in der Volksversammlung, im Senat oder bei Feierlichkeiten – Leidenschaften aufstachelt, den Hörer zu beeinflussen und zu überwältigen sucht, pflegt der philosophische Sermo das gesellige Miteinander; der Sermo sucht den Austausch, nicht den Sieg; die Begegnung, nicht die Überwältigung; den Dialog, nicht den Monolog (unius oratoris lucutio); die Gemeinschaft im Wort, nicht die erzwungene Vereinigung in einem kollektiven Willen. Cicero schreibt beispielsweise in seinem Orator ad Brutum:

Mollis est enim oratio philosophorum et umbratilis nec sententiis nec verbis instructa popularibus nec vincta numeris, sed soluta liberius; nihil iratum habet, nihil invidum, nihil atrox, nihil miserabile, nihil astutum; casta, verecunda, virgo incorrupta quodam modo. Itaque sermo potius quam oratio dicitur. Quamquam enim omnis locutio oratio est, tamen unius oratoris locutio hoc proprio signata nomine est.

Der Sermo belässt also dem anderen seine Freiheit der Wahl; die Oratio will fesseln, beeinflussen, berücken und überzeugen – wobei jedes Mittel recht ist, bis hin zur Beschimpfung, zum Lobpreis, zur Hetze, zum flehentlichen Gestammel.

Die genannte Freiheit der Wahl spricht Cicero besonders dem philosophischen Gespräch zu, nicht der öffentlich aufgeschmückten Rede.

Erasmus spricht nun durch seinen Übersetzungsvorschlag für Joh 1 „In principio erat sermo“ diese Freiheit der Wahl auch dem schöpferischen Handeln Gottes zu; umgekehrt gewinnt der Satz im Johannesprolog dadurch einen neuartigen tiefen Sinn, dass auch dem Menschen diese Freiheit des Gesprächs zugesprochen wird. Erasmus, der Cicero kannte und verehrte, überträgt das zwanglose Sprechhandeln des philosophischen Gesprächs auf das Gespräch Gottes mit der Schöpfung, auf das Gespräch des Geschöpfes mit Gott, auf das Gespräch der Menschen untereinander.

Ein derartiger umfassender Freiheitsbegriff nun hebt Erasmus eindeutig von Luther ab. Luther hat die Freiheit in diesem großen, überragenden Sinne nicht erkannt und nicht anerkannt. Servum Arbitrium, lautet Luthers Formel dafür; das Liberum Arbitrium, die Freiheit der Willensentscheidung, schreibt sich dagegen Erasmus auf die Fahne. Das ist der erasmische Freiheitsglaube, der ihn von Luther, mit seiner absoluten, seiner schicksalhaften Abhängigkeit des Menschen vom Willen Gottes, meilenweit absetzt.

Aber noch weiter gehen wir: Erasmus verwirft mit seiner Formel „In principio erat sermo“ die Schicksalsabhängigkeit des Menschen. Aus der Schicksalsgemeinschaft wird eine Gesprächsgemeinschaft. Das göttliche Gespräch, aus dem die Welt hervorgeht, ist nicht schon zwar bei Gott als vielmehr zu Gott hin (πρὸς τὸν θεόν), und deshalb macht es frei. Es befreit von der Knechtschaft der Schuld. Es ebnet den himmelweiten Unterschied zwischen Gott und den Menschen ein. „Macht gerade alle Pfade“, dieser frühere, auf Christus verweisende Vers des Jesaias bedeutet: Es gibt eine Gesprächsbeziehung zwischen Gott und dem Menschen, und der Wege-Ebner zu Gott hin, das kann für den erasmischen Freiheitsglauben nur Jesus sein. In ihm und durch ihn und mit ihm ereignet sich diese Heraufkunft eines neuartigen Freiheitsdenkens, das es in dieser Radikalität vor dem Johannesevangelium nicht gegeben hat und hinter das seither immer wieder zurückgefallen wird.

Zitate:
Cicero, Orator ad M. Brutum, 64
Johannesevangelium, Novum testamentum graece, ed. Erasmiana, 1,1-13
Jesaias 40,3

Foto:

Ein Gespräch. Fresko in Schloß Runkelstein bei Bozen, Aufnahme vom 12.08.2016

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„Gott war dieses Gespräch“ – eine erasmische Übersetzung des Johannes-Prologs

 Desiderius Erasmus von Rotterdam, Erasmus, Novum Testamentum graece  Kommentare deaktiviert für „Gott war dieses Gespräch“ – eine erasmische Übersetzung des Johannes-Prologs
Nov. 162016
 

Helle Begeisterung und Freude löste dieses Jahr in mir der Abend von Allerheiligen in der Katholischen Akademie in Berlin aus. Thomas Schmid hielt eine durch Erasmus von Rotterdam angeregte Tischrede unter dem Titel „Am Anfang war das Gespräch„. Dazu gab es als Geschenk auf den Tisch gelegt eine vierfach gegliederte synoptische Zusammenschau von 2 verschiedenen erasmischen Übersetzungen des Prologs aus dem Johannesevangelium, jeweils der erasmischen Edition des Novum testamentum graece, also seiner Ausgabe des griechischen Textes gegenübergestellt.

Eine Evangelienharmonie in vier Spalten, nur diesmal eben nicht als Gegenüberstellung von Matthäus, Markus, Lukas, Johannes – sondern Johannes 1 graece – Joh 1 latine, Joh 1 graece – Joh 1 latine!

Vierfach derselbe Text in anderen Fassungen, so zwar, dass ein Original nicht mehr fassbar ist, sondern als Beziehung von 4 gleichwertigen Texten, eines griechischen „Urtextes“ und zweier lateinischer „Übersetzungen“ aufscheint! Die Wahrheit des Textes ergibt sich dann aus dem beziehungsvollen Ineinander oder Miteinander dieser vier Fassungen.

Und in der vierten Spalte hieß es nicht In principio erat verbum, sondern in In principio erat sermo.

Wie kam Erasmus dazu, den Anfang des vierten Evangeliums nicht als „In principio erat verbum“, sondern als „In principio erat sermo“ wiederzugeben?

Wir zitieren dazu aus dem Text der Tischrede, die in Schmids Blog bequem nachzulesen ist:

Es sei nicht zwingend, argumentierte er, das griechische Wort lógos mit verbum zu übersetzen. Denn verbum bezeichne vor allem das einzelne Wort – es sei aber mehr gemeint im Neuen Testament. Lógos habe verschiedene Bedeutungen, etwa: oratio, sermo, ratio oder modus. Erasmus entschied sich für sermo, und bezog sich damit unter anderem auf Cyprian von Karthago, der im dritten Jahrhundert nach Christus den Sohn Gottes als sermo patris bezeichnet hatte. Sermo: Das bedeutet viel mehr als das gesetzte, dialoglose Wort. Nämlich: Wechselrede, Unterhaltung, Unterredung, Gespräch, Disputation, Predigt, ja sogar Gerede und Klatsch.

Nun hieß es: „In principio erat sermo, & sermo erat apud deum, & deus erat ille sermo.“ Also: „Im Anfang war das Gespräch, und das Gespräch war bei Gott, und Gott war dieses Gespräch.“

http://schmid.welt.de/2016/11/02/am-anfang-war-das-gespraech-ueber-erasmus-von-rotterdam-die-einheit-der-christen-und-die-einigung-europas/#more-2636

Ich meine: Dieser Vorschlag des Erasmus hat, wenn man ihn zu Ende denkt,  kaum absehbare Konsequenzen!  Und Thomas Schmid hat diese Konsequenzen mutig und furchtlos bis in die heutige Europa-Politik verfolgt. Eine Großtat, die das Nachlesen lohnt.

 

 

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Die wend’t sich –

 Angst  Kommentare deaktiviert für Die wend’t sich –
Nov. 152016
 

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Spät am Abend ist’s. Der Supermond hat sein trübes Gesicht schon wieder hinter dem Nebelschleier verzogen. Ein paar Fußwanderer suchen eilig den Nachhauseweg. Der grauenhaft wühlende, schmerzhafte Film aus dem Jahr 1960 klingt noch machtvoll nach.  Was muss das für eine Existenz gewesen sein für die arme Mutter, an den Rollstuhl gefesselt kauernd seine Tage zu verbringen, nur gelegentlich von dem nur scheinbar dienstfertigen, in Wahrheit kalt berechnenden Sohn hinunter in die Puppenstube, in den anheimelnden Keller getragen zu werden wie eine Puppe! Hinunter zu den Müttern, – ja, die Mütter, die Mütter sind’s dort unten! Und die junge Frau suchte den Weg hinunter und sprach sie an mit ihrem Namen: „Mrs. Bates!“ Zum ersten Mal seit langen Jahren, eine teilnehmende Seele spricht zu der alten Mutter —

Die wend’t sich –

Und hinter dem Rücken der Mutter hat er dann sogar noch eine ganze Filmcrew mit einem weltberühmten Regisseur angeheuert, um seine, ja seine, allerdings sehr besondere Fassung der Geschichte kunstvoll ins Bild zu setzen. Und die Welt? Glaubt ihm sein ganzes kunstvolles Lügengebäude, ihm, dem Sohn, dem Regisseur, allen! Und dabei könnte ich nicht einmal einer Fliege etwas zuleide tun!

Kalt ist’s da draußen. Da – ein paar Schritte voraus kauert auf dem Rollstuhl eine alte Frau, das Gesicht zur Mauer gewandt. Eine Kopfbedeckung trägt sie nicht. So spät allein kauert sie da, auf dem Rollstuhl, das Gesicht zur frisch gekalkten Wand gewandt. Um die Schultern trägt sie nur ein gehäkelt Gewand.

Die Wanderer gehen vorbei. Da, nach 20 Schritten, tippte der Zweifel an die Schultern. „Kann man denn diese Frau so alleine in der Nacht des Supermondes lassen?“

„Nein. Wir können es nicht! Wir dürfen es nicht!“ Wir wenden uns um. Wir grüßen die Sitzende: „Guten Abend! Kann ich Ihnen helfen?“

Es entspann sich ein Gespräch über diese Lage. Unsere Mrs. Bates war allerdings ein Mann. „Wie heißen Sie? Was wollen Sie?“, fragte er vorsichtig; ich nannte meinen Vornamen. Der Mensch mir gegenüber hatte einen Namen, eine Geschichte, ein Anliegen. Ich reichte ihm die Hand, und er nahm sie an.

Wir lösten ihn von der Hauswand ab, brachten ihn auf den Weg nachhause. Seine Bitte in der Supermondnacht: „Die parkenden Autos an den Straßenecken sollen endlich die abgesenkten Schwellen freimachen.“ Für einen alleinfahrenden Rollstuhlfahrer bedeuten die Autos, die in seiner Straße die Ecken mit den abgesenkten Schwellen versperren, ein unüberwindliches Hindernis. „Gebt diese Bitte ans Ordnungsamt weiter!“

Die Begegnung mit einem Menschen in Fleisch und Blut löste für mich gestern den Bann der Schreckensbilder. Das Sich-Kümmern um einen Menschen, der Druck einer einzigen Hand hatte eine befreiende, angstabschüttelnde Wirkung.  Und ich bitte hiermit das Ordnungsamt, die vielen Falschparker, welche den Rollstuhlfahrern das Leben schwermachen (siehe das Bild unten), verstärkt zu ahnden.

Hell strahlte der Supermond!

 

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Die Währungsunion – eine Schicksalsgemeinschaft?

 Europäische Union, Natur-Park Schöneberger Südgelände  Kommentare deaktiviert für Die Währungsunion – eine Schicksalsgemeinschaft?
Nov. 072016
 

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Das neue Buch des Euro-Skeptikers Thomas Schmid sei allen Euro-Gläubigen als Lektüre wärmstens empfohlen. Ein Europafeind ist er dabei sicher nicht. Im Gegenteil! Er will, dass die EU bestehen bleibt. Und so empfiehlt er denn statt des „Würgeeisens der immer engeren Union“ (wie er das nennt)  zur Bewahrung der europäischen Idee neben anderen Korrekturen die einvernehmliche Regelung von Eintritten und Austritten aus der Währungsgemeinschaft.

Thomas Schmid: Europa ist tot, es lebe Europa! Eine Weltmacht muss sich neu erfinden. C. Bertelsmann Verlag, München 2016.
Zur absoluten Zentralität des Geldes vgl. insbesondere S. 242, S. 25, S. 163-192; zum „Würgeeisen der immer engeren Union“ vgl. S. 48-50

Herbstbild aus dem Schöneberger Südpark oben:  Schon lichtet sich schicksalhaft die Krone der aus Amerika stammenden Gemeinen Robinie (robinia pseudoacacia) mit den aus bis zu 25 flirrenden, unpaarig gefiederten, oft sparrig verzweigten Blättchen bestehenden Blättern. Aufnahme vom gestrigen Tage

 

 

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Seelenamt. Dienst an den Seelen

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Nov. 032016
 

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Die Labram-Bratsche aus Nuneaton (Grafschaft Warwickshire) ist auf ihrer sehr irdischen, sehr europäischen Reise am Montag wohlbehalten in Berlin eingetroffen. Ich bin äußerst angetan! Das Instrument hat einen starken und doch weichen, singenden Ton, eine gute Ansprache über alle Saiten hinweg und ist dabei eben doch deutlich eine Viola, also keine „etwas größere Violine“.

Gestern durfte ich darauf mit dem Kirchenchor unter M. Stefano Barberino in heiterer Klage das herrlich-traurige Bratschensolo in Puccinis Requiem darbieten, und zwar im Seelenamt in der sehr großen, geräumigen Hallenkirche St. Bonifatius in Kreuz-Berg.

Auch die kleinere Schwester der Bratsche, die Violine, durfte etwas singen von endloser Trauer. Den ersten Satz, „Obsession“ betitelt,  aus Eugène Ysaÿes Sonate Nr. 2 führte ich deutlich langsamer aus als man ihn sonst zu hören gewohnt ist. Ich hörte und spielte ihn nicht als Perpetuum mobile, das man in sportlicher Manier hinfetzt, sondern als hartes, streitiges, von Zerwürfnissen und Unterbrechungen geprägtes Ringen zwischen Licht und Dunkel, zwischen dem Zorn Gottes und seiner Liebe. Und  bei 5 Sekunden Nachhall, da besteht doch die Gefahr eines Klanggemenges, des gefürchteten Klangbreies!

Doch diese Musik ist bei aller Düsterkeit unerbittlich präzise, ein scharfkantiges Gebild, das jäh aufflammt, unwirsch auffährt, um dann in süßen Akkorden zu schwelgen. Flötentöne!  Man kann sein Gehör und seine Finger schulen für übermäßige und erniedrigte Ton-Abstände, für weite Spannungen in den Doppelgriffen bis hin zu Dezimen, für die nahezu unerschöpfliche Palette an Klangfarben, die die Geige bietet.

Wir füllten in aller Seelenruhe den Raum der Kirche mit Klängen mühelos völlig aus – und der Raum füllte uns aus! Bei aller Trauer war dieses große Abschiednehmen friedlich und heiter. Unser gemeinsamer Dienst an den Seelen!

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Vergebliches Zetergeschrei zum herannahenden Halloween

 Haß  Kommentare deaktiviert für Vergebliches Zetergeschrei zum herannahenden Halloween
Okt. 292016
 

Gute, lebhafte Probe in der Neuköllner Nikodemuskirche, immer ums gute klingende Piano, ums kraftvolle Forte bemüht! Bei einer Pause zur Mittagsstunde treten wir auf die Nansenstraße hinaus. Ein kleiner Junge, wohl acht Jahre alt und drei Käse hoch, ist als Schnitter Tod verkleidet. Schwarzes Gewand bedeckt ihn, mühsam schleppt er die Sense hinter sich her. Mutti hat den Renault Twingo eben geparkt. „Hach, das ist so anstrengend, was die Kitas heute alles erwarten!“, ruft sie einer anderen Mutti zu. In der Tat, bei Halloween darf niemand beiseite stehen. Gruselclowns füllen denn auch die Zeitungsspalten  landauf landab! Hallo Tod!

Der kleine Dreikäsehochtod schleppt einen der modischen boardingpass-tauglichen Rollkoffer hinter sich her durch die Nansenstraße. Da fällt er ihm aus der Hand und stürzt aufs Pflaster, während Mutti ungeduldig drängelt. Der Tod behält die Ruhe. Er hat seine Zeit. Die Gruselclownsmaske verleiht ihm etwas Heiter-Abgeklärtes. Die Seelen purzeln heraus. Es ist ihm noch nicht ernst. Einige Szenen aus Hitchcocks „Psycho“ lagern lüstern lächelnd über dem Pflaster der Nansenstraße.

„Wart nur Mutti, i komm scho no!“, ruft der Tod der Mutter zu. Der Tod hat keine Eile. Die braven kita-geplagten Halloween-Mütter in Neukölln wissen das. Man kann dem Tod nachrufen, ihn zur Eile antreiben, mit ihm schimpfen und reden – und doch: Der Tod hat seine Zeit. Darüber lässt er nicht mit sich reden. Treiben lässt er sich nicht, abhalten aber auch nicht.

Reden mit dem Tod, geht das? Ja, etwa so:

Grimmiger tilger aller lande, schedlicher echter aller werlte, freissamer morder aller guten leute, ir Tot, euch sei verfluchet! got, ewer tirmer, hasse euch, vnselden merung wone euch bei, vngeluck hause gewaltiglich zu euch: zumale geschant seit immer! Angst, not vnd jamer verlassen euch nicht, wo ir wandert; leit, betrubnuß vnd kummer beleiten euch allenthalben; leidige anfechtung, schentliche zuversicht vnd schemliche verserung die betwingen euch groblich an aller stat; himel, erde, sunne, mone, gestirne, mer, wag, berg, gefilde, tal, awe, der helle abgrunt, auch alles, das leben vnd wesen hat, sei euch vnholt, vngunstig vnd fluchend ewiglichen! In bosheit versinket, in jamerigem ellende verswindet vnd in der vnwiderbringenden swersten achte gotes, aller leute vnd ieglicher schepfung alle zukunftige zeit beleibet! Vnuerschampter bosewicht, ewer bose gedechtnuß lebe vnd tauere hin on ende; grawe vnd forchte scheiden von euch nicht, wo ir wandert vnd wonet: Von mir vnd aller menniglich sei stetiglichen vber euch ernstlich zeter geschriren mit gewundenen henden!

Ein quälendes Ringen zwischen Tod und Leben, dieses Gespräch des „Ackermanns aus Böhmen“ mit dem Tod! Aufgezeichnet hat es mein guter alter  Namensgevatter aus dem böhmische Tepl, dem heutigen tschechischen Teplice.

Mir fällt dazu ein klingendes prachtvolles Stück ein, das ich gerade auf der Geige einstudiert habe: die Sonate op. 27 Nr. 2 von Eugène-Auguste Ysaÿe.

Der erste Satz aus der Ysaÿe-Sonate Nr. 2 für Violine solo dauert zwischen 2’20“ bis 3’15“, je nach Tempo. Er heißt „Obsession“ und wird häufig allein gespielt. Er lebt von der Spannung zwischen dem berühmten Thema aus der katholischen Totenmesse „Dies irae dies illa“ einerseits und dem Thema des 1. Satzes der E-dur-Partita für Violine solo von J.S. Bach andererseits.

Ist’s mir doch, als redete hier der Tod mit dem Leben! Bachs E-dur-Fanfare redet mit dem mittelalterlichen Psalm Dies irae dies illa. Und wer hat recht?

Wer behält das letzte Wort?

 

 

 

 

 

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 Permalink  Europäische Bürgerkriege 1914-????  Kommentare deaktiviert für
Okt. 242016
 
Aus Dahlem erreichte uns nachstehender Hinweis auf eine interessante Veranstaltung, den wir gerne hier wiedergeben:

Einladung zum DAHLEMER AUTORENFORUM

Die Maiski-Tagebücher. Ein Diplomat im Kampf gegen Hitler 1932 – 1943
Hrsg. von Gabriel Gorodetsky
C.H. Beck Verlag
Datum: Mittwoch, 26.10.2016, 19.30 Uhr
Moderation: Christian Richter
Texte gelesen von Wolfgang Condrus 
Eine Veranstaltung auf Englisch und Deutsch
Die Tagebücher des Iwan Maiski, die Gabriel Gorodetsky in Moskau in den sowjetischen Archiven entdeckt hat, sind ein spektakulärer Fund. Wer sich für die Geschichte des Zweiten Weltkriegs interessiert, wird sie mit angehaltenem Atem lesen. 1932 wurde Iwan Maiski zum sowjetischen Botschafter in London ernannt. Nach vielen Rückschlägen wurde er im Zweiten Weltkrieg tatsächlich zum Architekten des sowjetisch-westlichen Bündnisses. Der Kampf gegen das Dritte Reich zieht sich wie ein roter Faden durch seine Aufzeichnungen. Dass diese überhaupt existieren, ist eine Sensation, denn unter Stalins Terrorregime hätten sie ihren Urheber leicht den Kopf kosten können. Seine brillant erzählten Einträge ergeben ein farbiges Gemälde seiner Zeit und bieten intime Einblicke in die Welt der Politik. 
Gabriel Gorodetsky ist Quondam Fellow am All Souls College in Oxford und Prof. em. für Geschichte an der Universität Tel Aviv. Für die Edition des Tagebuchs hat er 15 Jahre lang akribisch die Archive durchforstet, um die Einträge mit zusätzlichem Material abzugleichen und zu kommentieren. 

Ort:
 Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin

Eintritt: 12,-€ / 8,-€ / 3,-€ (Studierende/Schüler)
Karten sind telefonisch (030/841 902 0),  per Mail (info@schleichersbuch.de) oder direkt im Laden erhältlich.

 Posted by at 10:08

Neukölln leuchtet und klingt so wohlig düster

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Okt. 232016
 

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Eine große Angstlust, ein wohliges Entsetzen, ein süßer Schauder strömt aus der Musik zu Alfred Hitchcocks „Psycho“. Erst durch die Musik erhält der Film seine unglaubliche Wucht. Komponiert hat sie Bernard Herrmann. Man stelle sich „Psycho“ einmal ohne Musik vor – es wäre ein mattes Abziehbildchen, das durch die bannende Macht der Schwarz-Weiß-Photographie zweifellos noch eine gewisse Beklemmung auszulösen vermöchte. Doch es wäre – NUR Photographie!

Wie wäre es umgekehrt – die Musik ohne die Bilder?  Antwort: Die Musik ohne die Bilder erzeugt, so meine ich, ohne weiteres eine ähnlich fesselnde Macht wie der Film insgesamt. Die Musik behauptet den Vorrang vor der Photographie. Sie ermöglicht es, den Film oder auch einen anderen Film ablaufen zu lassen, seinen Film, deinen Film.

Wir, die Neuköllner Serenade, spielen am kommenden Sonntag die Filmmusik zu „Psycho“ von Bernard Herrmann, das Klavierkonzert Nr. 13 C-Dur von Mozart KV 415 und das Konzert von Alfred Schnittke für Klavier und Streicher. Am Klavier der Pianist Georgy Gromov. Dirigent ist Martin Dehli.

Sonntag, 30. Oktober 2016,  18 Uhr,  Konzert in der Nikodemus-Kirche, Nansenstr. 12, 12047 Neukölln,
Eintritt frei, Spende erbeten

 

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„Ich fahre im Auftrag der BSR.“ Eine Korrektur

 Nahe Räume, Neukölln  Kommentare deaktiviert für „Ich fahre im Auftrag der BSR.“ Eine Korrektur
Okt. 212016
 

Idsc_05261mmer tüchtig, immer mannhaft zupackend, immer freundlich, so erleben wir die Männer der BSR. Ich grüße sie stets zuerst, wenn ich ihnen begegne. Sie leisten Großes. Wer achtet ihrer? Kaum einer. Ich würde sie wählen, wenn sie eine Partei wären!

Soweit jedoch beim letzten Eintrag der Eindruck entstehen konnte, das kleine fleißge Maschinchen – ein Sinnbild der bedingungslos und unverdrossen dem Bürger hinterherputzenden Berliner Stadtpolitik – sei ein Fahrzeug der BSR, versäumen wir nicht hervorzuheben, dass das kleine fleißge Maschinchen uns selbst soeben durch ein Schild mitteilt: „Ich fahre im Auftrag der BSR„, eine Tatsache, die man allein schon daraus hätte erschließen müssen, dass das kleine fleißge Maschinchen nicht in jenen leuchtenden Orange-Tönen lackiert ist, die zu einer so unnachahmlichen Belebung unseres Berliner Straßenbildes führen.

Die BSR vergibt also Aufträge an Drittfirmen, wenn sie selber angesichts der Größe der Aufgabe beim Platzputz, bei der Straßenreinigung und bei der Beseitigung der Hinterlassenschaften der Bürgerinnen und Bürger nicht mehr hinterherkommt. Sunt certi denique fines, wie die Lateinerin sagt.

Um so überraschter war ich, als ich vor wenigen Wochen die Neuköllner Bürgermeisterin Franziska Giffey bei einer Platzputz- und Aufräumaktion in der Zeitung abgebildet sah („Schluss mit dem Neuköllner Schmuddel“, Tagesspiegel online, 24.08.2016). Das imponierte mir sehr!

Dann überlegte ich: Wie, jetzt muss auch noch die Bürgermeisterin aushelfen, wenn die Bürgerinnen und Bürger die  Plätze und Straßen nicht pflegen und hegen? Sind Neuköllns Bürgerinnen und Bürger allezeit so sehr beschäftigt, so fleißig am Schaffen, Machen, Arbeiten, Lernen, Werkeln, Erziehen der Kinder, dass sie ihren Müll nicht selber in die Mülltonne werfen können? Fragen über Fragen!

 

 

 Posted by at 07:12

Danke, kleines fleiß’ges Maschinchen in Schöneberg!

 Etatismus, Faulheit, Leviathan, Nahe Räume, Neukölln, Schöneberg  Kommentare deaktiviert für Danke, kleines fleiß’ges Maschinchen in Schöneberg!
Okt. 122016
 

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„Ach, wenn ich nach Dienstschluss so aus meinem Rathaus komme und denke, ja wann haben denn hier diese Stufen zum letzten Mal einen Besen gesehen, und wenn ich dann erfahre: Auch heute war hier drei Mal die BSR zugange, hat gefegt und geräumt, geputzt und gewienert… dann möchte ich doch tatsächlich selbst noch zum Besen greifen, möchte Hand anlegen. Aber ich weiß: auch eine vierte Treppenreinigung wird unser Rathaus nicht in vollkommenem Glanz erstrahlen lassen.“

So die beredte Klage Franziska Giffeys, einer bekannten Mitarbeiterin des Neuköllner Bezirksamtes, der ich am vergangenen Freitag in einem der angesagtesten Kultur- und Debattiersalons unserer Stadt lauschen durfte.

Die Klage, die Bürgermeisterin Franziska Giffey am Freitag vorgetragen hatte, kam mir heute wieder in den Sinn! Denn – denkt euch nur, Kinder! – bei uns in Schöneberg hat sich die Berliner Stadtreinigung etwas Besonderes einfallen lassen: ein fleiß’ges kleines Maschinchen, mit einem Saugrüssel versehen, dem nichts, aber nichts entgeht: nicht die Zigarettenkippen, die täglich freigebig neu aufgestreut werden, nicht die Getränkepackungen, nicht das große Geschäft der vielen promenierenden Hunde und Hündchen.

Mehrmals pro Monat rummelt das fleißge Maschinchen  vorbei an meinem blumenbepflanzten Balkon. Das  Maschinchen hab ich ins Herz geschlossen. Wie gut es ist: Der Achtlosigkeit der Bürgerinnen und Bürger – achtet es nicht. Es verrichtet unverdrossen seinen Dienst. Und, Kinder, denkt euch nur: Ein Dankeschön erwartet es nicht. Es erwartet nicht, dass die Bürgerinnen und Bürger sich ändern. Es ist die Antwort des treusorgenden fürsorglichen Staates an die Bürgerinnen und Bürger, die – weil es das Maschinchen gibt – bleiben dürfen, wie sie immer gewesen sind in unserer Stadt.

Du brauchst das Maschinchen nicht zu belohnen, du kannst die Berliner Stadtreinigung  nicht wählen; du kannst BSR nicht auf dem Stimmzettel ankreuzen. Aber ich, ich wollte hier das kleine fleißige Maschinchen loben. Weil es sonst niemand macht. Wer achtet sein? Kein Hund achtet sein!

Wie rückständig sind doch die Bürger beispielsweise in Ansbach oder Augsburg: Dort räumt nach Silvester immer noch jeder Bürger den eigenen Dreck weg. Und bei uns wissen wir: Das brauchen wir nicht, wir haben ja das kleine fleißge Maschinchen.

Und ich? Ich würde BSR wählen, ich hätte BSR gewählt, wenn es eine Partei wäre. Dem fleißgen Maschinchen zuliebe.

Danke, kleines fleißiges Maschinchen, dass es dich gibt!

Du bist Vorbild; du bist Sinnbild des Bürger-Staat-Verhältnisses in unserem üppigen Bundesland; der Staat, der Bezirk wischt und fegt uns Bürgern hinterher – wie eine gute aufopferungsvolle Mutter, die ihre Kinder über alles liebt, auch wenn sie noch alt und – wie man früher sagte – „erwachsen“ sind und schon selber wischen und fegen könnten.

Siehst Du oben das Bild, lieber Leser? Das ist das kleine fleißge Maschinchen, das Sinnbild der Berliner Politik und Staatlichkeit. O wie gerne würd ich doch das kleine fleißge Maschinchen auch einmal nach Neukölln schicken!

 Posted by at 20:48

„Ecco l’altare!“ Don’t sing – speak!

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Okt. 082016
 

 

Geniale Einsicht des Dirigenten Antonio Pappano! „Don’t sing – speak!“ Er sagt der Sängerin Eva-Maria Westbroek, sie solle sprechen, reden, vom Sprechen zum Singen kommen. Nicht umgekehrt!

Speak in the rhythm of Italian!“ Zweite geniale Einsicht! Das gute Singen lässt sich vollkommen auf die jeweilige natürliche Sprache ein – sei es nun Tschechisch, Italienisch, Lateinisch, Deutsch, Russisch, Italienisch. Und deswegen ist die wenigstens anfängliche Bekanntschaft der Sänger mit den Sprachen, in denen sie singen, so unerlässlich!

Und das ist der „Altar“ des Sinns! Der Altar des Singens! In diesem gelingenden, über alle Alltäglichkeit hinausreichenden Verschmelzen von Singen und Sprechen, von Rhythmus und Melodie, von Reden und Schweigen, von Natur und Kunst wird tatsächlich eine Art Heiligtum enthüllt. Ecco l’altare!

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