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Was geht hier ab unter diesem Zelt?

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Apr. 162016
 

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Wer hatte denn dieses Zelt vor unserem Haus aufgespannt? Groß war unser Portal-Erstaunen am frühen Morgen! Ein weißes Partyzelt! Was gab es da zu feiern? Etwa das Gedicht Hendrik Rosts „Was ich noch sagen wollte“, ein herrliches poetisches Stilleben, hingetupft mit pinselartig verteilten Worten, oder der neueste Coup Bud Spencers, das Buch „Was ich euch noch sagen wollte“?

Nichts von alledem! Pustekuchen! Eine kleine Schar bunter Zwerge aus der nahegelegenen Teltow-Grundschule stand schon in spacigen Kostümen bereit, um einen Verteilerkasten neu zu bemalen! Die bunten Zwerge trugen Plastik am ganzen Leibe, sie trugen ganzkörperlich verhüllende Anzüge, sie trugen lustige schnorchelartige Atemfilter, und sie konnten sich nur bärenartig-täppisch bewegen! Manche klapperten schon ungeduldig mit ihren Döschen und Tübchen. Die Spannung rings um den Verteilerkasten stieg an! Welches Bild würde sich nach dem Schaffen und Werkeln der bunten Zwerge bieten?

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Quellenhinweis:
Hendrik Rost: Was ich noch sagen wollte, in: Der große Conrady. Das Buch deutscher Gedichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Erweiterte Neuausgabe. Ausgewählt und herausgegeben von Carl Otto Conrady. Erste Auflage, Patmos Verlag Artemis & Winkler, Düsseldorf 2008, S. 1300

Bud Spencer: Was ich euch noch sagen wollte. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2016

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„Weil ich der Welt bin müde“, oder: An die Kinder denken: Frühling im Herbst

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Apr. 062016
 

Ecce homo Solario 20160313_152256

Was hat sich der Vater selbst zu Lebzeiten gewünscht? Er dachte an das, was nach seinem Tod kommen wird! Was er will, dass nach seinem Tod kommen möge für die, die nach seinem Tod leben! Seine schon beizeiten schriftlich niedergelegten Instructionen sehen nicht Trakls Lied „Verklärter Herbst“ vor, sondern das Lied „Komm süßer Tod“.

Der Tod sei kein letztes, denn wir seien nicht nur von dieser Welt. Der Tod sei kein Feind! Er sei ein Hineingehen in eine höhere, andere Wirklichkeit. Dies war der feste Glaube meines Vaters. Er floh den Gedanken an den Tod nie.

Dieses folgende Lied stellt eine unerhörte Entwaffnung des Todes dar. Wir werden es dem Willen des Vaters folgend während des Requiems singen und dazu auf das Musicalische Gesang-Buch Christian Schemellis zurückgreifen.

Für den Komponisten des Süßen Todesliedes, Johann Sebastian Bach also, waren stets und immer die Worte der Dichtung, die Worte des Evangeliums der Quell seines Schaffens. Bach war im eminenten Sinne ein Mann des Wortes. Die Musik dient dem Wort, verstärkt, belebt und schmückt das Wort.

Charles Marie Widor hat am 20.10.1907 in Paris erzählt, wie erst sein Schüler Albert Schweitzer ihm Aug und Ohr  für das zutiefst Sprachliche, das zutiefst „Redende“ der Bachschen Instrumentalmusik geöffnet habe. Die Orgel-Choralvorspiele und Orgel-Phantasien Bachs seien ihm, Widor, unbegreiflich geblieben, das Schroffe, das Unnatürliche, Widersprüchliche, ja mitunter Unnatürliche der Stimmung sei ihm verschlossen geblieben.

Natürlich muß Ihnen in den Chorälen vieles dunkel bleiben, da sie sich nur aus den zugehörigen Texten erklären.“ So die gut belegte Erwiderung Schweitzers. Und dann übersetzte Schweitzer aus dem Kopf die zugrundeliegenden deutschen Choraltexte ins Französische.

Das ist eine kühne, aber dennoch wahre Lehre des Schülers für den Lehrer! Schweitzer bahnte Widor und uns allen den Weg für eine völlig neue Sicht auf die Musik Bachs, ja die barocke Musik überhaupt. Belebte Klangrede, Einheit von Ton und Wort, und, ja,  – das mag viele Klassik-Fans vor den Kopf stoßen! – Vorgängigkeit des Wortes, Vorrang des Wortes vor der Musik, das sind die Grundgedanken, die man nie aus den Ohren verlieren sollte bei Bachs Vokalmusik und selbst bei Bachs Instrumentalmusik.

Nachzulesen in Widors Vorrede zum großen Buch „J.S. Bach“ von Albert Schweitzer, erstmals erschienen 1908.

1.
Komm, süßer Tod, komm, selge Ruh!
Komm, führe mich in Friede,
weil ich der Welt bin müde,
ach komm, ich wart auf dich,
komm bald und führe mich,
drück mir die Augen zu.
Komm, selge Ruh!

2.
Komm, süßer Tod, komm, selge Ruh!
Im Himmel ist es besser,
da alle Lust viel größer,
drum bin ich jederzeit
schon zum Valet bereit,
ich schließ die Augen zu.
Komm, selge Ruh!

3.
Komm, süßer Tod, komm, selge Ruh!
O Welt, du Marterkammer,
ach! bleib mit deinem Jammer
auf dieser Trauerwelt,
der Himmel mir gefällt,
der Tod bringt mich darzu.
Komm, selge Ruh!

4.
Komm, süßer Tod, komm, selge Ruh!
O, dass ich doch schon wäre
dort bei der Engel Heere,
aus dieser schwarzen Welt
ins blaue Sternenzelt,
hin nach dem Himmel zu.
O selge Ruh!

5.
Komm, süßer Tod, komm, selge Ruh!
Ich will nun Jesum sehen
und bei den Engeln stehen.
Es ist nunmehr vollbracht,
drum, Welt, zu guter Nacht,
mein Augen sind schon zu.
Komm, selge Ruh!

 

Bild: Andrea Solario: Ecce homo. Olio su carta incollata su tavola – Öl auf Papier, geklebt auf  Tafel. Accademia Carrara, Bergamo. Gesehen von uns am 13. März 2016

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An den Vater denken: Herbst im Frühling

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Apr. 052016
 

Verklärter Herbst

Gewaltig endet so das Jahr
Mit goldnem Wein und Frucht der Gärten.
Rund schweigen Wälder wunderbar
Und sind des Einsamen Gefährten.

Da sagt der Landmann: Es ist gut.
Ihr Abendglocken lang und leise
Gebt noch zum Ende frohen Mut.
Ein Vogelzug grüßt auf der Reise.

Es ist der Liebe milde Zeit.
Im Kahn den blauen Fluß hinunter
Wie schön sich Bild an Bildchen reiht –
Das geht in Ruh und Schweigen unter.

Wie von ungefähr, von weit weit her und um so unabweisbarer kamen mir am Montag diese Verse in den Sinn, als ich die Nachricht vom Tod meines Vaters erhalten hatte. Er selbst hatte sich lange Jahre auf das Sterben vorbereitet. Er, der Sohn eines Bauern oder Landmannes, kannte und liebte Georg Trakl, den er zu Lebzeiten einige wenige Male auch zitierte. Wir waren darauf eingestellt. Aber auch wenn die Sonne untergeht und du es schon vorher wusstest, schmerzt es.

Johannes Michael Hampel, geboren am 24. August 1925 in Troppau/Sudetenschlesien, gestorben am 4. April 2016 in Augsburg

Requiem mit anschließender Beisetzung am Freitag, 8. April 2016, um 9.30 Uhr in der Kirche St. Pius in Augsburg-Haunstetten, Inninger Straße

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Naus-Arrest für Hikikomori? Der Weckruf des Bud Spencer

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Apr. 012016
 

„Ich komme nicht mehr an meinen Sohn heran“, „die Jungs kapseln sich so ab mit Computer und Handy“, „früher war Hausarrest eine Strafe, heute ist Naus-Arrest samt Handy-Entzug eine Strafe: man muss die Jungs zwingen, ins Freie zu gehen„, „die Jungs verabreden sich nicht mehr im echten Leben, sondern spielen stundenlang ihre Videogames am Computer“ – beileibe keine vereinzelten Klagen sind das! Ich habe Gespräche mit anderen Eltern geführt, wo dieses Problem eindeutig als unser größtes Problem benannt wurde.

Dieses wichtige, europaweit diskutierte Thema der Jugendlichen, die sich weitgehend in die virtuelle Welt zurückziehen, greift der italienische Buchautor und Zeitkritiker Carlo Pedersoli – besser bekannt unter seinem Schauspielernamen Bud Spencer – in seinem neuesten, in diesen Tagen auf Deutsch erschienenen Werk auf. Die Japaner nennen es „Hikikomori“; dort ist das Phänomen schon seit den 80er Jahren erkannt und erforscht worden.

Als wirksames Gegenmittel gegen diese auch in Deutschland anzutreffende Selbstabschottung von Kindern und Jugendlichen in der virtuellen Welt empfiehlt der weltkluge Carlo Pedersoli nach seiner profunden Analyse heutiger Familienformen unter anderem regelmäßigen Sport, insbesondere Mannschaftssport. Und er verhehlt nicht, dass ihn das Phänomen der Hikikomori höchst besorgt stimmt. Lesenswert!

Bud Spencer: Sport vs. Avatar. In: Bud Spencer: Was ich euch noch sagen wollte … Mit Lorenzo de Luca. Aus dem Italienischen von Johannes Hampel. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2016, S. 47-68

Bild: Carlo Pedersoli (Bud Spencer) und Johannes Hampel, Berlin 2012

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Hochzeit zwischen Köthen und Cremona

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März 282016
 

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Cremona, den 11. März, abends

Froh empfind ich mich nun auf klassischem Boden begeistert, lieben Freunde! Wie froh bin ich, dass ich weg von dort bin, vom graulichen Norden, wo der dunkel lastende Himmel mich umfing, und hier bin in Cremona, in der Geburtsstadt des Generals Publius Quinctilius Varus, der Amati-Familie, der Guarnieri, der Sängerin Mina, des Claudio Monteverdi sowie  des Antonio Stradivari  mich aufhalte. Des Nachmittags traf ich mit der Corriera, einem echten Schienersatzverkehr – wie man bei euch im Norden sagt – am Bahnhof in Cremona ein; links grüßt ich kurz hinüber nach Roncole, wo Verdi geboren ward und unser Giovannino Guareschi seine herrlichen Schnurrpfeifereien um Don Camillo und Peppone ersann.

Die Landschaft ist ebenmäßig, dabei doch nicht gleichförmig; häufig fielen mir beim Blick aus der Corriera die akkurat im Rechteck gepflanzten gesetzten Pappeln ein, die sich hunderte von Metern längs des Po erstrecken und der Ebene einen mystischen Carréschliff verleihen.

Den Abend spazierten wir fleißig durch Plätze und Gassen. Die von rückwärts erleuchtete Fassade des Domes wirkt leicht, vielfach durch Zierat gebrochen und höchst sinnreich gegliedert, als wäre sie aus Stuck gearbeitet. Länger verharrten wir vor der Auslage des Geigenbaumeisters Valerio Ferron, der dort, nur wenige Schritte vom Dom entfernt, seine Bottega führt. Er ließ uns eintreten. Ich spielte zwei Bratschen zur Probe; wie alle italienischen Meisterinstrumente, sprachen sie leicht an, sie sind im Schnitt kleiner und einige Gramm leichter als deutsche Instrumente.

Denkt euch, vorhin durfte ich dann noch auf einer von diesem Cremoneser Meister Ferron haargenau nachgebauten Kopie der Guarnieri-Violine „Il Cannone“  das Andante aus der a-moll-Solosonate von Bach spielen, ehe diese dann morgen, wohl in nicht mehr als 12 Stunden unwiederbringlich an einen nicht näher genannten Kunden verkauft wird. Was für eine Freude, wie leicht, wie perlend kamen doch die Töne aus dem Inneren der Violine hervor, wie mühelos! 1720 etwa schrieb Bach im sachsen-anhaltischen Köthen diese Musik, es ging uns nichts darüber! 22 Jahre später schuf Guarnieri dies Instrument – es war mir wie eine Hochzeit, eine unio mystica zwischen Norden und Süden, wie die Decke und Boden einer Geige passten in diesem Nu die beiden Hälften Europas zusammen.

Ich sende Euch grüßend diesen herrlich summenden und sagenden Ton der Geige zu, wie sie formgleich bereits Paganini selbst auf seinen Reisen mit sich führte. Ihr erinnert euch vielleicht, dass der spielsüchtige Paganini in Livorno eines Abends seine vortreffliche Amati am Spieltisch verspielt hatte, auf der andern Tages hätte spielen müssen. Livron, der reiche französische Musikfreund, half ihm aus der Klemme und schenkte ihm das Guernieri-Stück mit dem charakteristisch weißen Obersattel und dem prachtvoll gemaserten, aus zwei Stücken zusammengesetzten Boden. Es ging ihm nichts darüber, er nannte es Il Cannone, noch heute befindet es sich in Genua. Nach dem Willen des großherzigen Gönners Livron durfte nur Paganini diese Violine spielen.

Ich bedaure, dass ich zwei oder drei Proben in der nächsten Woche werde ausfallen lassen. Wie überreich werden wir alle belohnt sein, wenn ich euch nach meiner Rückkehr mehr erzählen kann. Die Dom-Herberge hat alle Zimmer benamset und das Zimmer, in dem ich einquartiert bin, heißen sie Paganini.

 

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Hi-ne Adam. Tja. So ist er. Ecce homo

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März 242016
 
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Morgen erwartet uns in der Karfreitagsliturgie eine einzigartige musikalische Erfahrung!  Wir führen in St. Norbert mit dem Kirchenchor die Johannes-Passion des Komponisten Hermann Schroeder (1904-1984) auf, eine ungewohnt schroffe, spröd-körnige, spannungsreiche Umsetzung der Passionsgeschichte nach dem Evangelisten Johannes.
Besonders anspruchsvoll fällt das Alleinsprecher- oder „Soliloquenten“-Rollenbündel des Petrus, des Pilatus, des Knechts und des Dieners aus. So fällt in diesem Bündel oder Gewirr widersprüchlicher Regungen auch das großartige „Seht welch ein Mensch / Ecce homo / Hi-ne Adam“ dem Soliloquenten in den Schoß!
Die Tonsprache der Rezitative wirkt nur vordergründig arm, sie beschränkt sich auf einen bescheidenen Vorrat an Tönen und Wendungen und ermöglicht gerade dadurch das Hervorstechen und Heraustreten dramatischer Zwischenfälle! Die Chöre hingegen sind wild, sind leidenschaftlich aufgewühlt, sie gleichen einer aufgepeitschten rauhen See.
Besonders spannungsreich gestaltet sich die Rolle des alleinsprechenden, zuletzt völlig vereinsamten Pilatus. Er „kommt zwar irgendwie erstaunlich gut weg“, aber er hat keine Chance gegen das Volk. Er wird zerrieben. Er scheitert und wird aus der Geschichte „hinausgeschrieben“ und hinausgesungen.
Hermann Schroeder: Johannes-Passion in deutscher Sprache. Für Solosänger und vierstimmigen gemischten Chor a capella. Schwann Verlag, Düsseldorf 1964
Die Liturgie in der Sterbestunde Jesu beginnt morgen um 15 Uhr. Alle, die hören wollen, sind eingeladen. Die Tür ist offen.
St. Norbert 
Dominicusstr. 17, 10823 Berlin 
zu erreichen mit Bus (M46, M48, M85, 104, 187, 248), 
U-Bahn Linie 4 (Rathaus Schöneberg), 
S-Bahn Linien 1, 41, 42, 46 (Schöneberg)
Foto: erstes zartes Grün auf dem Naturpark Südgelände, aufgenommen gestern
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„Der Ausnahmezustand wird zum Normalzustand“: Die Sehnsucht des Falk Richter

 1968, Ausnahmezustand, Autoritarismus, Freiheit, Hass und Hetze, Liberalismus, Parlament, Süddeutsche Zeitung  Kommentare deaktiviert für „Der Ausnahmezustand wird zum Normalzustand“: Die Sehnsucht des Falk Richter
März 222016
 

Flächendeckende Personenkontrollen in Frankreich! Schwerbewaffnete Polizisten vor öffentlichen Gebäuden!  Der deutsche Regisseur  Falk Richter kann sein Theater in Straßburg nicht betreten, ohne dass er durchsucht würde. Das Parlament in Frankreich hat ja den dreimonatigen Ausnahmezustand anstandslos bis Ende Mai 2016 verlängert.

Der große Freiheitsexperte Falk Richter, der tolle deutsche Künstler findet es richtig gut, ständig kontrolliert zu werden, wie er heute auf S. 11 der Süddeutschen Zeitung bekennt. Kuckstu ma hier! So schnell kann also man in den Glauben an den STARKEN STAAT abrutschen! So schnell gibt man fundamentale Bürgerrechte gegenüber der Polizei preis. Denn der Ausnahmezustand ist in Frankreich beileibe kein Pappenstiel. Versammlungsverbote, Ausgehverbote, Hausdurchsuchungen zu jeder Tages- und Nachtzeit, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und und und… die Liste der Freiheitseinschränkungen ist lang. Sie gehen weit über die deutsche Notstandsgesetzgebung hinaus, gegen die damals die glorreichen 68er auf die Straße gingen.  Das ist der große Rollback zurück.

Nächstes Beispiel für die neue deutsche  Autoritätshörigkeit: Jeden Monat nimmt der EZB-Direktor 80 Milliarden Euro in die Hand, um damit Anleihen vom Markt wegzukaufen. Der EZB-Direktor – sein Name sei gepriesen, sein Wille geschehe – macht also direkt Finanz-, Wirtschafts- und Haushaltspolitik. Er ist – so kann man durchaus glaubhaft begründen – der mächtigste Politiker Europas. Er dirigiert zentral vom Frankfurter EZB-Tower das Schicksal der Währungsunion. Und? Kein Hahn kräht danach. Unter der Chiffre „Super-QE“ wird durch das laufende EZB-Anleihenprogramm ohne jede Aufsicht jedes Jahr etwa drei Mal so viel Geld hin- und hergeschoben wie der Staat Belgien im selben Zeitraum einnimmt oder ausgibt. Kein Parlament, kein Pegida-Experte kuckt ihm auf die Finger. Dabei sind 80 Mrd. Euro pro Monat kein Pappenstiel. Oder?

Drittes Beispiel: Die EU hat zusammen mit der Türkei beschlossen, zusammen zigtausende Menschen hin- und herzuverfrachten. Rein in die Türkei, raus aus der Türkei. Werden die Menschen dazu befragt? Was, wenn sie dies nicht wollen, dieses Hin- und Herverfrachtetwerden? Was, wenn sie nicht folgen? Dürfen die Staaten dann Gewalt gegen die Menschen in Griechenland und der Türkei anwenden?

Jeder, der die aktuelle EU-Politik, insbesondere die Asylpolitik der EU kritisiert, der die aktuelle Geld- und Bankenrettungspolitik kritisiert, der gegen die dauerhafte Einschränkung der Parlamentsbefugnisse durch den Etat d’urgence protestiert, wird allzu leicht mit den „Europafeinden“, den „Europahassern“ in einen Topf geworfen.  Motto: Ist doch eh alles brauner Quatsch mit Soße! Ist die Welt des Falk Richter doch so einfach, sobald man einmal die „Hasser“ und „Hetzer“ erkannt hat. Das sind nämlich immer die anderen!

Falk Richter will den starken Staat. Er erklärt in der Berliner Schaubühne und auch heute im SZ-Interview manche, namentlich benannte Menschen explizit zu Feinden der bestehenden Gesellschaft.

Der Absturz des Falk Richter in die Autoritätshörigkeit, die Sehnsucht des Falk Richter nach dem starken Staat, seine kritiklose Zustimmung zur Verhängung der Notstandsgesetze in Frankreich sind ein Beweis dafür, wie schnell doch die Menschen bereit sind, fundamentale Freiheitsrechte der Gesellschaft zugunsten des starken Staates einschränken zu lassen. Was für eine tolldreiste Schaubühne!

Lesenswert! So schnell kann also ein einzelner Mensch abrutschen.

Beleg: „Wie schnell eine Gesellschaft abrutschen kann“. Schützen, was Europa ausmacht. In: Süddeutsche Zeitung, 22. März 2016, S. 11

 Posted by at 13:42

Per l’UE si va nella città dolente, oder: wo in der EU wirkliches Weh herrscht (1)

 Cremona, Europäische Union, Italienisches, Vergangenheitsbewältigung, Wanderungen  Kommentare deaktiviert für Per l’UE si va nella città dolente, oder: wo in der EU wirkliches Weh herrscht (1)
März 162016
 

20160313_100941Zahlreiche heitere, gelassene, kluge und fröhliche Gespräche führte ich aus privatem Anlass in Cremona bei meinem letzten Italienbesuch. Besonders gefiel mir der Ratschlag des in Italien viel gelesenen Dichters und Liedermachers Isaia aus der wunderschönen Region Giuda des Belpaese. „Nu macht euch doch keinen Kopf über die Vergangenheit. Kuckt in die Zukunft, lasst es mal kräftig durchlüften. Ich fang wieder von vorn an mit euch.“  So sinngemäß seine aus dem  Italienischen rezitierten Tipps („Il Libro di Isaia„, Lied Nr. 43, Vers 18).

Das kleine Reiselied von gestern stammt übrigens aus der Feder Hugo von Hofmannsthals.

Die oben umschriebene Lesung des Jesaja (Jes 43, 18-19) trug ich aus dem sonntäglichen Gottesdienst im Dom zu Cremona.

Weniger erbaulich hingegen das allerletzte Gespräch, das ich kurz vor der Weiterreise mit einem Cremoneser Kioskbetreiber führte: „Cremona sta un po‘ morendo. C’è poco lavoro, i giovani se ne vanno, anche molti laureati se ne vanno.“ Das ist zu deutsch:  „Cremona stirbt gerade ein bisschen. Es gibt wenig Arbeit, die jungen Leute ziehen weg, auch viele ausgebildete Akademiker gehen weg.“

Und das bringt uns zur aktuellen wirtschaftlichen Lage Italiens und derjenigen der Eurozone. Doch davon mehr im nächsten Beitrag!

 

Bild: so schön sind die Straßen Cremonas!

 Posted by at 18:09

Marmorstirn. Cremona. In aller Frühe

 Cremona, Einladungen, Freude  Kommentare deaktiviert für Marmorstirn. Cremona. In aller Frühe
März 152016
 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Singst du mir ein Lied zum heutigen Geburtstag?“
Ja, ich singe Dir ein Lied zu deinem heutigen Geburtstag, – ein Reiselied, das ein anderer geschrieben hat!

Hier ist es:

Wasser stürzt, uns zu verschlingen,
Rollt der Fels, uns zu erschlagen,
Kommen schon auf starken Schwingen
Vögel her, uns fortzutragen.

Aber unten liegt ein Land,
Früchte spiegelnd ohne Ende
In den alterslosen Seen.

Marmorstirn und Brunnenrand
Steigt aus blumigem Gelände,
Und die leichten Winde wehn.

Marmorstirn, Marmorstirn? Was steckt hinter diesem Wort? Zweifellos – die Fassade. Marmorstirn ist ein anderes Wort für Fassade. Fassaden sind Stirnseiten von Gebäuden aus Marmor, wie hier diese Fassade des Domes in Cremona.

Marmorstirn und Brunnenrand, in diesen beiden Worten fügte Hugo sein Italien-Erlebnis zusammen. Siehst du es? Der Stein wird so leicht, dass Vögel ihn forttragen könnten.

Wir besuchten ihn am vergangenen Sonntag in aller Frühe in voller Nüchternheit. Die Marmorstirn lächelte uns entgegen. Sie war geöffnet. Die Türen standen offen und wir traten ein.

„Non ricordate più le cose passate,
Non pensate più alle cose antiche!
Ecco, faccio una cosa nuova:
proprio ora germoglia, non ve ne accorgerete?“

scholl die Stimme uns laut und deutlich aus den alten geöffneten, ewig jungen Mauern  entgegen.  Schaut nicht in die Vergangenheit, sondern blickt nach vorne! Diese alte Fassade lädt dazu ein, mutig und froh nach vorne zu schauen.

Ja! Schau hier, ich mach was Neues! Wir dürfen aufschauen, dürfen und sollen nach vorne schauen. Jeder Tag mit dieser Wahrheit ist ein Geburtstag, ein ganz schöner wie der deine heute, hier und jetzt. Das bedeutet kein Vergessen oder Verleugnen dessen, was vergangen ist. Wie könnten wir all das Schöne, all das Schreckliche der Vergangenheit vergessen?

Aber wir lassen das Licht des Kommenden herein, das gerade jetzt aufkeimt, wir erwarten, wir eilen, wir gehen nach vorne!

Bemerkt ihr dies nicht?

 Posted by at 14:58

Danke für das Singendürfen!

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März 082016
 

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Ein wahrer Glaube Gotts Zorn stillt,
daraus ein schönes Brünnlein quillt,
die brüderliche Lieb genannt,
daran ein Christ recht wird erkannt.

Dieses Lied erhob sich schutzsuchend, leicht bebend, flaumfederweich aus dem Munde eines Touristen, der links zu Füßen der Kanzel stand in jener Kirche, in der Johannes Bugenhagen und Martin Luther damals sicherlich mehrere hundert Male predigten.
Ich lauschte dem Gesang, der nur wenige Sekunden nachhallte. Ein anderer Tourist hatte dem Sänger zugesprochen: „Sing!“ Und der erste Tourist fasste den Mut, ohne Erlaubnis und amtliche Genehmigung zu singen. Einfach so, barhäuptig. Was würde geschehen? Das Lied „Ein wahrer Glaube Gotts Zorn stillt“ störte den geregelten Ablauf der Führungen für deutsche und amerikanische Touristen doch erheblich. Es war nicht angemeldet! Und es geschah — nichts. Und so sang der Tourist dann noch „Nun danket alle Gott„. Er sang es in der früheren, der besseren Fassung mit dem doppelt so langen Nun, das Nu wird länger gehalten, die Geistkraft sammelt sich unter dem langen Nu an und bricht hervor wie ein schönes Brünnlein in dieses: Nun danket alle Gott mit Herzen Mund und Händen. Der Sänger dankte offenkundig mit dem zweiten Lied dafür, dass er das erste hatte singen dürfen. Dies war jedenfalls mein Eindruck.

Bilanz: Das Singen dieser beiden Gedichte, dieser Lieder aus dem aktuellen Evangelischen Gesangbuch der Kirchenprovinz Sachsen (Nr. 321 und Nr. 413) mochte zwar den geregelten Ablauf der Kirchenführungen beeinträchtigen, doch war es zu unerheblich, als dass es eines förmlichen Verweises bedurft hätte. Bereits wenige Minuten später ertönte das historisch belehrte Gemurmel und Dozieren der damit beauftragten Kirchenführungen wieder in deutscher und englischer Sprache.

Quellenangabe:
„413. 1. Korinter 13. Ein wahrer Glaube Gotts Zorn stillt“, enthalten in „NÄCHSTEN- UND FEINDESLIEBE“ (Nr. 412-420) enthalten in „GLAUBE-LIEBE-HOFFNUNG“, enthalten in Evangelisches Gesangbuch, Berlin 1995

„321. Sirach 50, 24-26. Nun danket alle Gott“, enthalten in „LOBEN UND DANKEN“ (Nr. 316-340), enthalten in „GLAUBE-LIEBE-HOFFNUNG“, enthalten in Evangelisches Gesangbuch, Berlin 1995

Inschrift an der Empore der Stadtkirche Wittenberg:
„und Lobgesängen und geistlichen lieblichen Liedern / und singet dem Herrn in eurem Herzen“, Aufnahme des Touristen vom 05.03.2016

 Posted by at 09:56

Der Wolf im Schöneberger Südgelände

 Natur-Park Schöneberger Südgelände, Schöneberg  Kommentare deaktiviert für Der Wolf im Schöneberger Südgelände
März 062016
 

20160306_170338Der Wolf im Südgelände. Ach, könnte ich doch heute ein seltenes Tier sehen! So sagte ich, als wir den Natur-Park Schöneberger Südgelände betraten. Schon näherten wir uns dem südlichen Ausgang, da verzagte ich schon. War mein Wünschen töricht? Nein! Fräulein Brehms Tierleben lockte. Es gab in der alten Schmiede in der Lokhalle eine Vorführung über Canis lupus, den Wolf, und hier konnten wir nun alles erfahren beim Flackern eines knisternden Holzfeuers. Der Wolf ist wieder da, in der Lausitz hat er sich ein ortsfestes Revier begründet. Die ersten Jungwölfe sind bereits auf Wanderschaft gegangen, und es besteht Hoffnung, dass sich nach und nach Wolfsbestände bis hin zu den Artgenossen in der Schweiz, Norditalien, Österreich bilden. Die Vorführung war sehr anschaulich. Es begann mit dem gepflegten, wohlklingenden, leicht professoral angehauchten Deutsch aus Alfred Brehms Tierleben, wurde ergänzt durch Fortführungen bis in unsere Gegenwart hinein. Die Schauspielerin bot uns wirklich alles. Sogar den artgerechten Würgebiss des Wolfes, ehe er das Tier sterben lässt, ohne es lange leiden zu lassen. Ich spürte das Wolfsgebiss an der eigenen Kehle und konnte mich einer aufsteigenden Angst nicht erwehren. Da war sie, jene instinktiv verankerte Angst vor dem räuberischen Wolf, welcher ja beispielsweise im Hobbes’schen Losungswort homo homini lupus seinen Niederschlag fand. Wir durften auch die Losung eines Wolfes prüfend in den Händen wiegen und beschnuppern. Besonders beeindruckte uns der geschnürte Trab des Wolfes, bei dem er eine Pfote in den Abdruck der anderen setzt, um wertvolle Energie zu sparen.

Es war insgesamt ein äußerst kurzweiliges, lehrreiches Erlebnis, gekrönt nicht zuletzt durch die Sichtung eines Wolfes in der Halle. Um Ausgang zu erhalten, stimmte ich schließlich sogar ein täuschend echtes Wolfsgeheul an, denn die Ausgangstür der Lokhalle war bereits verschlossen. Beim Zurückwandern im Park grüßten wir noch in 148 Millionen Kilometer Entfernung unser Zentralgestirn, die liebe gute Sonne, die das Leben auf unserem kleinen Eiland prägt, trägt, erhält, zerstört und verwöhnt, unserer geliebten Erde.

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www.brehms-tierleben.com

 Posted by at 19:22

„Legalize it!“ Das tauglichste Mittel gegen das Schlepperwesen

 Flüchtlinge, Migration, Süddeutsche Zeitung, Syrien  Kommentare deaktiviert für „Legalize it!“ Das tauglichste Mittel gegen das Schlepperwesen
März 022016
 

Guter Beitrag heute auf S. 7 in der Süddeutschen Zeitung! Autor Thomas Kirchner zeichnet unter dem Titel „Beflügelte Branche“ den enormen Aufschwung der Schlepper-Industrie nach. Er benennt den syrischen Bürgerkrieg von 2011 als eigentlichen Auslöser der gestiegenen Migration nach Europa. Erst durch diesen Anschub sei dauerhaft eine lebhafte Nachfrage nach Transportmöglichkeiten nach Europa entstanden. Die Dienstleister böten gegen entsprechende Bezahlung den wohlhabenderen unter den Ausreisewilligen die gewünschten Services an: Verpflegung, Transport, Herstellung der gefälschten Dokumente, Bestechung der Behörden. Neben Syrien erlebten seither Nigeria, Senegal, Gambia, Eritrea, Somalia sowie einige andere Länder einen starken Anstieg der Migration nach Europa, obgleich die Lage sich in einigen Ländern nicht verschlechtert, ja teilweise sogar verbessert habe.

Grenzschließungen seien das untauglichste Mittel zur Eindämmung des höchst lukrativen Menschenschmuggels. Sie böten, so der Autor, den später strandenden und in Seenot geratenden Menschen keine Hilfe, denn die Schlepper würden rasch, flexibel und effizient auf Veränderungen der Politik reagieren, zumal jederzeit unterschiedliche Routen denkbar seien, sollte einmal die „Balkanroute“ geschlossen werden. Sollte es also zu einer Übereinkunft mit der Türkei kommen, böte sich sofort der Weg über Libyen als erneute Ausweichroute an.

Wie kann man den Schleppern das Leben schwer machen? Der Autor zieht den Schluss, man solle die Migration legalisieren. Am einfachsten wäre es zweifellos, den Grenzübertritt über alle Staatsgrenzen hinweg universal allen Menschen freizustellen.
Wir zitieren aus dem letzten Absatz des Artikels:

Das tauglichste wäre wohl eine vollständige Legalisierung der Migration. Berlin will in diese Richtung gehen durch eine großzügige Umsiedlung aus der Türkei.

http://www.sueddeutsche.de/politik/menschenschmuggel-befluegelte-branche-1.2886917

 Posted by at 15:33

„Njewjedź nas do spytowanja“, oder: Können Verbrecher Menschen sein?

 Das Böse, Vater Unser  Kommentare deaktiviert für „Njewjedź nas do spytowanja“, oder: Können Verbrecher Menschen sein?
Feb. 262016
 

„Das sind keine Menschen, die sowas tun, das sind Verbrecher!“ So wird der deutsch-sächsisch-sorbische Stanislaw Tillich vielfach in den Leitmedien zitiert (zitiert wie gedruckt, z.B. FAZ, 24.02.2016, S. 3). Durch ihre Verbrechen (in diesem Fall also Brandstiftung, Behinderung des Straßenverkehrs, häßliche Sätze, Fremdenfeindlichkeit, asylpolitikfeindliche Parolen) verlören die Verbrecher von Sachsen also ihr Mensch-Sein – mindestens spricht der sächsische Spitzenpolitiker den Verbrechern von Sachsen das Menschsein ab.

Muß man wirklich so denken und reden wie der sächsisch-sorbische Christdemokrat, der sich selbst offenkundig auf die Seite der Guten, auf die Seite der Menschen stellt – während er die anderen, die Verbrecher auf Seiten der Nichtmenschen stellt?

„Siamo tutti peccatori, lasciamoci trasformare … “ diese Äußerung wird auf Twitter glaubhaft berichtet vom amtierenden Bischof der Stadt Rom, Franziskus. Aus dem Italienischen ins Deutsche übersetzt: „Wir sind alle Sünder, lassen wir uns verwandeln.“ Dieses Wort wirft ein gänzlich anderes Licht auf die Verbrecher. Die Verbrecher sind im Grunde Menschen wie wir. Der Verbrecher, ob nun Brandstifter oder Fremdenfeind, ist also genauso ein Mensch mit seiner Würde wie wir alle auch. Unsere Aufgabe wäre es, den Verbrecher vom Verbrechen wegzuleiten, indem wir ihm zu verstehen geben: Du bist für mich kein Fremder, Verbrecher! Du bist ein Mensch wie ich auch, du Verbrecher! Auch ich erlebe derartige Versuchungen, denen du Verbrecher erlegen bist. Lass mich versuchen, dich und mich durch die verwandelnde Kraft des Wortes von der Versuchung zum Verbrechen wegzuführen. Ich bitte dich darum.

Auf gut Niedersorbisch könnte man auch sagen:

A njewjedź nas do spytowanja,
ale wumóž nas wot złeho.

Wörtlich aus dem Sorbischen ins Deutsche übersetzt:
„Und nicht führe uns zu Versuchung,
sondern rausleite uns aus Bösem.“

„UNS“ heißt es im Vaterunser – nicht „die da“, die Nichtmenschen.

Wer hat nun recht, der mächtige Ministerpräsident Sachsens oder der Bischof Roms? Beide vertreten einen entgegengesetzten Blick auf das, was den Menschen ausmacht. Für den Bischof Roms tritt das Menschliche gerade in seiner Fehlbarkeit zutage. Der mächtige Spitzenpolitiker, der Ministerpräsident Sachsens hingegen spricht den Verbrechern (wie er sie nennt) ihr Menschsein ab.

Auf wessen Seite schlägst du dich, Leserin und Leser?

Nachweise:


Stefan Locke: Büroklammer im Würgegriff. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.02.2016, S. 3

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