When It Comes To Class Size, Smaller Isn’t Always Better

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März 032011
 

Kuckstu mal hier in die TIME: Die kleine Klasse – heilige Kuh aller Bildungswutbürger – ist weniger wichtig als die Persönlichkeit des Lehrers. Spannend! Hab ich immer gefühlt. Zu den teuersten und (am leichtesten zu fordernden Maßnahmen) gehört ja die Forderung nach „kleineren Klassen“. Schön und gut. Aber es fehlt an Geld und an Lehrern.

When It Comes To Class Size, Smaller Isn’t Always Better – TIME
In other words, class size matters, but teacher effectiveness matters more. That means that as a parent, you’re better off with 28, 30, or maybe even more kids and a great teacher, than 24 or 22 and a mediocre one. What’s more, to really make a difference smaller must mean much smaller. Fewer than 16, for instance.

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Ökobilanz des Bezirks durch Verhaltensänderung aufbessern!

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Feb. 022011
 

22012011293.jpg

Überschwemmungen, Brandsätze, CO2-schleudernde Brände, Stromverbrauch durch laute Musik, anreisende Krawall-Touristen aus dem Ausland, anreisende Polizisten aus dem Inland – gerade in diesen Stunden wird uns die Ökobilanz in Friedrichshain-Kreuzberg auf Jahre hinaus versaut.

Eine sinnvolle Umweltschutzpolitik findet in Friedrichshain-Kreuzberg (derzeit?) nicht statt. Statt Fahrradspuren auf den Straßen anzulegen und Friedrichshain-Kreuzberger Bügel zu montieren, werden Hunderttausende Euros durch die Rechtsbrecher in umweltbelastende Aktionen umgelenkt.

Was tun?

Ich meine: Als Buße für die in diesen Stunden begangenen Umweltsünden sollten alle umweltliebenden Friedrichshain-Kreuzberger noch mehr das Auto stehen lassen, mehr zu Fuß gehen, mehr Fahrrad fahren! Dazu fordert auch der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth auf:

Fahrzeug zumeist im Kurzstreckeneinsatz: Auto öfter stehen lassen | autogazette.de das Auto Magazin
«Mehr als 50 Prozent der Fahrten mit dem Pkw führen weniger als fünf Kilometer weit. Das ist eine Entfernung, die man auch mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit dem öffentlichen Nahverkehr zurücklegen kann», sagte Flasbarth der Nachrichtenagentur dpa. «Jeder Einzelne kann hier etwas für die Umwelt tun.»

Unser Bild zeigt die neuesten herrlichen Friedrichshain-Kreuzberger Bügel vor einer Friedrichshain-Kreuzberger Schule – wartend, wartend auf tausende Nutzerinnen und Nutzer!

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Kochkurse statt Mensae für Übergewichtige!

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Jan. 282011
 

Das Kochen ist für Mann&Weib eine fundamentale Kulturtechnik wie Essen, Schlafen, Reden, Singen, Tanzen.

Sehr sehr gut, Frau Aigner! Das brauchen unsere Kinder! Sie treffen da den Deckel auf den Topf!

Im Lesebuch meines Sohnes (3. Klasse, Diesterweg Verlag, „Bausteine“) gibt’s ein Kapitel: „So kochen Indianer.“ Sonst – KEIN WORT ZUM KOCHEN! Scha(n)de!

Übrigens: auch Eltern können kochen lehren und kochen lernen.

Kochkurs für Übergewichtige: Kinder können sich nicht mal ein Brot schmieren – Nachrichten Politik – Deutschland – WELT ONLINE
Die Kochstunden für den Ernährungsführerschein ließen sich „problemlos in die bestehenden Unterrichtsfächer einbauen“, sagt Aigner. In der Deutschstunde etwa können Kinder lernen, Rezepte zu lesen. Der Mathematiklehrer zeigt dann, wie sich Rezepte für drei Personen auf fünf Personen umrechnen lassen. So lässt sich lebensnah das Dreisatzprinzip vermitteln.

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Ist die Schulqualität für die Zukunft des Kindes entscheidend?

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Jan. 162011
 

Immer wieder wird behauptet, die bildungsehrgeizigen Eltern schickten ihre Kinder auf die „guten Schulen“ und ließen die „schlechten Schulen“ links liegen. Denn von der Schulqualität hänge der Bildungserfolg der Kinder im Wesentlichen ab. Man brauche also nur die Qualität aller Schulen auf ein gleich hohes Niveau zu verbessern und alle Schüler hätten gleiche Bildungschancen und annähernd gleichen Bildungserfolg – unabhängig von der Herkunft der Eltern.

Typischer Beleg dieser Auffassung: der heutige Kommentar von Gerd Nowakowski.

Schulreform: Berlin braucht gute Schulen in allen Bezirken – Meinung – Tagesspiegel
Die meisten Eltern aber wissen, dass Schulqualität entscheidend für die Zukunft ihres Kindes ist und drängen auf gute Schulen. Deswegen müssen Lehranstalten in sozial schwächeren Bezirken befürchten, ganz abgehängt zu werden.

Ich widerspreche diesen Behauptungen. Vielmehr scheint – nach der Mehrzahl der Untersuchungen – der Bildungserfolg eines Kindes in Deutschland ganz entscheidend vom Elternhaus abzuhängen. Ein Akademikerkind auf einer „schlechten Schule“ wird mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls Akademiker werden – und umgekehrt.

Nicht die Qualität der Schulen führt zur Entmischung in bestimmten Wohnlagen, sondern die Entmischung des Wohnens mit der berlintypischen Ballung von Transferempfängern und Familien mit türkischem oder arabischem Migrationshintergrund führt zur Entmischung der Schülerschaften.

Leider prägt nicht die pädagogische Arbeit, sondern die Zusammensetzung der Schülerschaft den Ruf einer Schule. Es gibt pädagogisch und materiell erstklassig ausgestattete Schulen, die bei den bildungsehrgeizigen Eltern dennoch als schlechte Schulen gelten, die man meiden sollte.

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Jan. 162011
 

Der Tagesspiegel bringt heute auf S. 9 aus der Feder Barbara Kerbels einen insgesamt zutreffenden Frontbericht von der Schule.

Leserdebatte: Worunter leiden Berlins Schulen? – Schule – Berlin – Tagesspiegel
Noch nie standen Lehrer so stark unter Druck und unter Beobachtung. Noch nie haben sich Eltern so entschieden und gründlich in den Schulbetrieb eingemischt. Wie Lehrer sein sollen, wie sie mit unseren Kindern umzugehen haben – das meinen alle beurteilen zu können. „Lehrer ist ja quasi jeder“, sagt Ralf Treptow, Direktor des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums in Pankow.

Ich neige der Ansicht zu, dass auch hier – wie an so vielen Stellen – Überversorgung das Problem ist.  Überversorgung erzeugt Anspruchshaltung.  Meine Generation – also die jetzige Elterngeneration –  hat doch nie ernsthaft um etwas kämpfen müssen, z.B. um kostenlose Schulbildung bis zum Abitur für jeden. Wir schätzen all das, was der Staat uns „schenkt“, zu wenig. Im Gegenteil! Die staatlichen Bildungsangebote werden oftmals als unzureichend abqualifiziert – um noch mehr verlangen zu können.

„Du Staat – erziehe uns unsere Kinder in allem: Pünktlichkeit, Sauberkeit, Höflichkeit, Respekt!“

Man vergleiche unsere Luxus- und Lotter-Lage etwa mit der Lage der „illegalen“, vom Schulbesuch ausgeschlossenen Roma-Kinder in Berlin – auch hierüber berichtet der Tagesspiegel heute auf S. 12!

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Jan. 142011
 

Als unübersetzbare deutsche Wörter gelten Schadenfreude und Wanderlust – dem ich mit gestrigem Blog-Eintrag das bisher nicht bezeugte Klagenfreude hinzugefügt sehen möchte.

Nach all dem Klagen und Jammern der Eltern möchte ich aber heute ein Lob, ein „Bienchen“, eine „Eins mit Stern“ verteilen, und zwar an den Schulsenator Zöllner. Er wird in der Berliner Zeitung heute auf S. 15 so zitiert: „Es gibt in Berlin jedes Jahr Hunderte Lehrer, über die sich die Eltern beklagen.“ Mit dieser Begründung lehnt der Senator es völlig zu recht ab, sich über eine Personalie zu äußern.

Aus meiner jahrzehntelangen „Karriere“ als Berliner Elternvertreter kann ich diese Einschätzung bestätigen. Dass in diesen Tagen über eine einzelne Lehrerin in breiter Öffentlichkeit verhandelt wird, ist genauso schädlich und unerträglich wie wenn über einen einzelnen auffälligen Schüler öffentlich berichtet würde.

Ich protestiere hiermit ausdrücklich gegen das Verhalten des amtierenden Landeselternsprechers, der sich in abfälliger Weise öffentlich über eine Lehrkraft geäußert hat. Das darf er nicht. Es ist ein grobes Fehlverhalten.

Ich habe viele sogenannte „Problemschüler“ und viele sogenannte „Problemlehrer“ erlebt. Ich kenne die reflexartigen, schulöffentlich oder gar öffentlich vorgetragenen Forderungen nach „Versetzen“, „Verweisen“, „Zurechtweisen“. Das sind fast immer untaugliche Mittel.

Die „Problemschüler“ oder „Problemlehrer“ einer Schule sind meist Symptom, nicht Ursache eines nicht offen ausgetragenen Konfliktes. Diesen gilt es zu erkennen, einzugrenzen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit, aber mit Einschluss der unmittelbar Beteiligten zu lösen, etwa durch Gespräche oder durch einfache, leicht zu befolgende Verhaltensänderungen, die wie ein Vertrag zwischen den Beteiligten ausgehandelt und vereinbart werden.

Erzwungene „Wanderlust“, also Versetzung der Lehrkraft und Schulverweis des Schülers, sind nur die allerletzte Möglichkeit. In einigen wenigen Fällen mag es keinen anderen Ausweg geben. Auf keinen Fall darf aber so etwas über die Presse ausgetragen werden. Das ist schlimme Rufschädigung.

Zu Recht lehnt Schulsenator Zöllner ein derart unzulässiges An-den-Pranger-Stellen ab. Und dafür verdient er Lob.

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Jan. 132011
 

Früher waren die Eltern und die erwachsenen Bürger schaffensfroh, sangeslustig, sinnesfroh, lebensfroh, lebenslustig – heute sind sie vor allem klagefreudig und wie Hinz und Kunz „benachteiligt“.

Wie Rechtsanwälte, die ihr Ding gegen das gemeine Gemeinwesen durchziehen!

„Als besonders klagefreudig bezeichnet die Pankower Schulstadträtin Lioba Zürn-Kasztanowicz die Eltern in ihrem Bezirk.“

Herrlicher Satz!

Lustiger Bericht heute in der Morgenpost auf S.  15 über die „Neue Wut der Eltern“.

mobil.morgenpost.de

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Jan. 102011
 

13112008001.jpg Große Freude bereitet mir als eingeschworenem Kreuzberger soeben der Artikel über die benachbarte Hector-Peterson-Schule, die mit dem ebenfalls benachbarten HAU-Theater eine ständige Zusammenarbeit pflegt.

Weniger Fachunterricht, dafür mehr Werken, Singen, Theaterspielen!  Öffnung der Schule nach außen, Wertschätzung und Respekt gegenüber und in allen Kindern entwickeln! Die vielen Einzelbeobachtungen, die Michaela Schlagenwerth heute auf S. 05 der taz bringt, lassen in mir zahlreiche Bilder wieder aufsteigen. Meine Frau und ich, wir konnten ganz ähnliches bei unseren Theater- und Konzertprojekten mit  Kindern aus der Kita am Kleistpark und unseren mittlerweile drei (!) Berliner Grundschulen erleben. Die Kinder brauchen Töne, Farben, Bewegung, sie brauchen schöne alte klassische Musik, sie brauchen Ermunterung, Erwartung: „Du kannst etwas! Jeder kann etwas! Zeig es uns allen!“

„Ihr seid in der Klasse eine Gemeisnchaft, die Schule ist eine größere Gemeinschaft, dann gibt es den Kiez, die Stadt, den Staat.“  So erklärt es Kuratorin Stefanie Wenner. Na, das ist doch genau jene Idee von „subsidiär aufwachsender Gesellschaft“, die ich ebenfalls mit voller Überzeugung vertrete. Nicht vom Staat her – nicht von oben her – sondern von unten her wächst die Gesellschaft auf.

Was mir ebenfalls sehr gefällt: Man zeigt keine Scheu vor  Altem – also etwa vor Jacques Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“. Wieso auch? Mir selbst hat das Stück ebenfalls mit 8 Jahren schon wohlige Schauer über den Rücken gejagt – und auch zu meiner Zeit lag die Entstehung über 100 Jahre zurück.  (NB: der Koran, der die Wertewelt der meisten Schüler mitbestimmt, ist noch wesentlich älter …).

Schulerfolg mit Brokkoli: Die Spielfreudigen – taz.de
„Wer hier seinen Fachunterricht machen will, der befindet sich auf verlorenem Posten.“ Mehr als um Inhalte geht es um Dinge wie Aufmerksamkeit, Zuwendung, Respekt. „Die Schule hat sich für die künstlerische Ausrichtung entschieden“, sagt Bandow, „weil dies anders als bei Mathe oder Deutsch etwas von den Schülern fordert, was sie können. Denn tanzen oder singen, malen oder schauspielern, das kann fast jeder von ihnen.“

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Dez. 292010
 

28122010191.jpg La famiglia cristiana – dieses erbauliche Familienblatt der italienischen Bischöfe sah ich während meiner 3 italienischen Gastarbeiterjahre immer wieder an den Schriftenständen katholischer Kirchen stehen. Ich griff nie dazu. „Die christliche Familie“ – das klang mir etwas altbacken und muffig. Zu unrecht. Viele meiner italienischen Freunde rümpften wie ich ebenfalls die Nase bei der Wendung „La famiglia cristiana“. Zu unrecht, wie ein Blick auf den Internetauftritt des Blattes sofort belegt. Familie und Christentum scheinen unverbrüchlich zusammenzupassen wie Schloss und Riegel, wie Wald und Wiese, Kind und Kegel.

Eine bohrende Frage drängt sich dennoch auf: Ist das Christentum ursprünglich wirklich die Religion der Familie?

Hans Conrad Zander stellte in einem Hörfunkgespräch am Fest der Hl. Familie zu recht heraus, dass das Christentum, im Gegensatz etwa zum Judentum oder dem Islam, gerade nicht die Familienreligion schlechthin ist.

Deutschlandradio Kultur – Thema – Jesus, der überzeugte Single
Kassel: Wie weit ist denn das gegangen? Im Untertitel nennen Sie Ihr Buch ja tatsächlich auch „Jesus, der Familienfeind“. Hatte er nur Probleme mit seiner eigenen Familie, oder war er wirklich so, wie Sie das herauslesen aus der Bibel, ein Gegner der ganzen Institution Familie?

Zander: Er hat auf die Familienbindungen seiner Jünger nicht die geringste Rücksicht genommen und das in einer Weise, die überaus schockierend war für seine Zeit. Da ist ein Jünger, der ihm nachfolgen will, der ihm aber sagt: Mein Vater ist gerade gestorben, ich möchte meinen Vater begraben. Und bedenken Sie, das ist nicht, wie wenn heute ein junger Deutscher seinen Vater rasch einäschert, das war fürs jüdische Empfinden die wichtigste Verpflichtung gegenüber den Eltern, dass er ihn begräbt. Und Jesus sagt voller Verachtung: „Lass die Toten die Toten begraben.“

Ich selbst sprach öfters mit christlichen Ordensleuten, die selbstverständlich bei jeder, auch bei wichtigen Familienfeiern zuerst die Erlaubnis der Oberen einholen mussten, ehe sie ihre Herkunftsfamilie besuchen und mit ihr feiern durften.

Zanders Belege sind mächtig – und wenn dem Christentum der Titel Familienreligion aberkannt werden muss, welcher Titel ist es dann, der ihm eher zukommt?

Ich sehe das so: Das Christentum ist wohl eher die Religion des Kindes als die der Familie, mehr die Religion des Nächsten als des Fernsten, mehr die Religion der freien Entscheidung als der Institutionen, mehr die Religion der Gemeinde als der Familie. Gemeinde ist fast noch wichtiger als Familie, die freie Entscheidung des Individuums ist wichtiger als die Institutionen. Freie Entscheidung wird geboten, nicht Unterwerfung. Das Wohlergehen des Kindes ist wichtiger als der Zusammenhalt der Familie.

Familie ist gut und gerechtfertigt, weil und solange sie auf unvergleichliche, unübertroffene Weise dem Wohl des Kindes dienen kann. Institutionen sind wichtig, weil und solange sie dem lernenden, wachsenden Individuum ermöglichen, freie Entscheidungen zu treffen – dies gilt etwa für die Schule.

Institutionen „dienen“ dem Einzelnen. Die Familie mit Vater und Mutter „dient“ dem Kinde. Die Einrichtungen der bürgerlichen Gesellschaft  haben „stützende“, nicht aber letztbegründende Aufgaben, wie dies etwa der Soziologe Arnold Gehlen sagte.

Woher kommt aber nun der überragende Siegeszug der Familie? Hierzu meine ich: Die Familie ist das stabilste Modell für das Aufwachsen von Kindern. Es gibt nur sehr wenige Gesellschaftsmodelle, die wirklich die frühe Herauslösung der Kinder aus den Familien verlangen und verkünden. Dazu gehört die staatliche Kleinkind-Erziehung im antiken Sparta und in der Utopie Platons, die osmanische Knabenlese, der Lebensborn der NS-Ordensburgen. Keines dieser Beispiel ist erstrebenswert. Im Gegenteil. Sie sind abschreckend.

Das teure gesellschaftspolitische Ziel eines möglichst flächendeckend vorgehaltenen staatlichen Kleinstkindbetreuungsangebotes für möglichst viele, möglichst immer jüngere und immer kleinere und kleinste Kinder muss hinterfragt werden. Unsere Kommunen ächzen jetzt schon unter drohender Zahlungs- und Handlungsunfähigkeit, muss ihnen dann noch die Last der Kleinstkinderziehung aufgebürdet werden?

Uneingeschränkt befürworten würde ich aber den Grundgedanken einer weitgehenden Zusammenarbeit der Familien und der staatlichen Institutionen. Die Familien und die Schulen sollten viel enger ineinandergreifen, gerade hier in Berlin. Stets unter der einen großen Leitfrage:

Was dient dem Kind? Wie werden die Kinder, unsere geliebten „Zwerge“, zu selbstbewussten, fröhlichen, klugen und glücksfähigen Erwachsenen? Die Familie hat dabei sicherlich nicht ausgedient. Sie bedarf im Gegenteil heute mehr denn früher der Stärkung und der Festigung.

So meine ich, dass die grundlegende Erziehung, das Erlernen der Landessprache, die Einübung von grundlegenden Verhaltensmustern, Erziehung zu Respekt, liebevollem Umgang, das Erlernen von Gehen, Sitzen, Laufen, Springen und Singen weiterhin im Wesentlichen eine Aufgabe der Familien ist und bleiben sollte.

Je älter das Kind wird, desto mehr treten andere, stützende Einrichtungen oder besser „Gemeinden“ hinzu. Familie ist nichts Starres, sie öffnet sich zum unmittelbaren Umfeld, tritt zu anderen Familien, zu anderen Institutionen in Kontakt.

Dazu sollte auch die Gesellschaftspolitik ihr Scherflein beisteuern. „Einbeziehen – nicht ausgliedern!“ lautet das Zauberwort.

Bild: Schlosspark Sanssouci, Potsdam, Blick auf das Chinesische Haus, heute

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Dez. 212010
 

Aus Zeitmangel – zustimmend zitiert und dokumentiert – ein Leserbrief von heiko 61:

Gut gemacht, Herr Heiko 61! 🙂

Kontrapunkt: Jürgen Zöllner – der Verschlimmbesserer – Meinung – Tagesspiegel

Welche Schule hat einen guten Ruf?
Für mich ist das eine absolute Phatomdiskussion.
Ich behaupte, kein Elternteil kann die Qualität einer Schule einschätzen, bevor die eigenen Kinder nicht dort hingehen.
Wir hatten vor Jahren das Problem, dass unsere Tochter nicht auf unsere Wunschschule (eine prächtige, traditionsreiche Altbauschule in guter Gegend)gehen durfte, weil ein anderes Gymnasium wohnortnäher war. Und dessen baulicher Zustand war absolut jämmerlich und gelegen war es mitten in Marzahn!
In der Praxis erwies sich dieses Gymnasium als kleines Schatzkästchen, sehr gut geleitet, sehr engagierte Lehrer, eine sehr leistungsorientierte Schülerschaft. Wir waren wirklich zufrieden und unsere Tochter fühlte sich wohl!
Kurz vor dem Abi nach der 11. Klasse wurde diese Schule geschlossen und unsere Tochter musste in ein viel größeres Neubaugymnasium, angeblich eine sehr beliebte Schule. Das einzige was dort gut war, war die bauliche Hülle. Aber der schulische Kern war um Klassen schlechter als in dem hässlichenm Endlein, dass unsere Tochter davor besuchte.Was will ich damit sagen? Nehmt es, wie es kommt, liebe Eltern. Ihr werdet überrascht sein!

 Posted by at 17:02

Auch kein reines „Eigengewächs“ …

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Dez. 152010
 

Interessant! Die meisten erfolgreichen türkischen oder arabischen Migranten in Deutschland, die ich privat oder aus den Medien kenne, sind nicht in Deutschland geboren, haben nicht hier die deutsche Grundschule besucht! Dennoch sprechen sie hervorragend Deutsch, haben alle Abschlüsse erreicht, obwohl sie zahlenmäßig ja die Minderheit bilden. Denn die heutigen  „türkischen“ Jugendlichen in Deutschland sind alle hier geboren, dennoch gehen viel zu viele von ihnen schnurstracks in die Sozialhilfe hinein, aus der sie auch herkommen. Ist der Sozialstaat schuld? Verdirbt er unsere Kinder?

Weiteres typisches Beispiel eines Erfolgreichen: Nihat Sorgec vom Kreuzberger Bildungswerk.

Sie, die Erfolgreichen, sind fast alle erst als Schulkinder nach Deutschland gekommen. In der Türkei oder in irgend einem anderen, stärker autoritären Schulsystem wurden offenbar die Grundlagen ihres Bildungserfolges gelegt!

Woran liegt dies? An der Schule? An der Familie? An der mangelnden sozialstaatlichen Absicherung in den Herkunftsländern?

Ich hege Vermutungen, weiß aber die Antwort nicht! Man müsste Menschen wie Nihat Sorgec und Ahmet Toprak genau diese Frage stellen: „Sie sind doch eigentlich furchtbar benachteiligt, da Sie erst einige Jahre nach Ihrer Geburt nach Deutschland übergesiedelt sind! Wie rechtfertigen Sie Ihren Erfolg, Herr Professor Toprak?“

Ahmet Toprak über jugendliche Migranten: „Sie sind fasziniert von dieser Macht“ – taz.de
Ahmet Toprak, 40, ist Professor für Erziehungswissenschaften an der Dortmunder Fachhochschule. Zuvor hat Toprak, der in der Türkei die Grund- und in Köln die Hauptschule besucht hat, jahrelang mit gewalttätigen Jugendlichen und jungen Männern mit Migrationshintergrund gearbeitet.

 Posted by at 16:51

Fördern Einheitsschulwesen und Ganztagsschulen die Ungleichheit?

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Dez. 072010
 

Interessant! Das französische Einheitsschulwesen schneidet bei PISA schlechter ab als unser gegliedertes Schulwesen. In Frankreich hat sich Ungleichheit zwischen den Schülern sogar noch verschärft, der Ungleichheitsindex ist dort höher als in Deutschland.

Und all das, obwohl in Frankreich die Ganztagsschule die Regel ist!

Das berichtet die kommunistische Libération soeben.
L’école française plus inégalitaire que les autres – Libération

Was folgt daraus? Wenig!

Sicherlich erkennen wir aber, dass weder die Ganztagsschule noch die Einheitsschule als solche die sozial bedingte Ungleichheit zwischen Schülern abbauen können.

Möglicherweise ist ein stark durchlässiges, gegliedertes Schulwesen wie etwa in Bayern oder Baden-Württemberg  sogar weit besser geeignet, sozial bedingte Ungleichheiten abzubauen?

In der Tat sind die Ungleichheiten einer Alterskohorte von Schülern in den beiden Südstaaten geringer als in den später sich aufgliedernden Schulsystemen der Stadtstaaten Hamburg und Berlin.

 Posted by at 14:07
Dez. 062010
 

„Haargenau“ dieselben Probleme, die Schulleiterin Rita Schlegel aus Neukölln berichtet, hatte ich auch als Elternvertreter in Kreuzberg. Ich weiß noch genau, wie ich mich selbst einmal in der GEV der damaligen Schule dagegen aussprach, Einladungen und Mitteilungen ins Türkische und Arabische übersetzen zu lassen. Ich war der Meinung, Eltern sollten nach 20-30 Jahren Deutschland Deutsch gelernt haben. Pustekuchen. Besonders bitter war es für mich, mit den meisten Eltern nicht sprechen zu können, da ich trotz vieler Jahre Kreuzberg fast kein Arabisch und nur wenig Türkisch kann.

Es tut einfach gut, wenn jemand mal mit Einfühlung und mit unverschnörkelter Sprache die Lage anspricht. Hochachtung, Frau Schlegel!

Interview: „Ich kann nicht alle Kinder retten“ – Schule – Berlin – Tagesspiegel
Ich kann ja nicht zu den Eltern gehen und sagen: Ihr müsst sofort Deutsch lernen – und wenn ihr das aus irgendwelchen Gründen nicht könnt oder nicht wollt, dann spreche ich nicht mit euch. Ich will schließlich das Positive für jedes Kind.

Heute, meine ich, muss die Frage lauten: Was dient dem einzelnen Kind? Die Kinder müssen richtig gutes Deutsch lernen und würden dies ja auch gerne tun.

Die Eltern sind durch eine geschickte Bedienung der mannigfachen Knöpfe und Hebel des deutschen Sozialrechts „aus dem Schneider“. Sie werden kein Deutsch lernen, wenn sie dies nicht wollen – wozu sollten sie?

Im Gegenteil: Man wird sagen: „Es gibt nicht genug Sprach- und Integrationskurse, die Kurse sind zu groß, wir haben kein Geld und keine Zeit für den Sprachkurs. Ihr müsst uns dafür bezahlen!“ Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Es gibt tausend Gründe, weshalb es angeblich unzumutbar ist, aus eigener Kraft Deutsch für Deutschland zu lernen. Ich habe sie alle mindestens 100 Mal gehört.

Ich habe einmal grob nachgerechnet: Wenn man wirklich wie bisher und mit den bisherigen Ansätzen mit staatlichem Geld die Integration der türkischen, kurdischen und arabischen Mitbürgerinnen und Mitbürger befördern will, müsste man  – zusätzlich zu den etwa 300.000 bis 400.000 Euro Sozialhilfe und Kindergeld, die monatlich pro Schule an die Eltern ausbezahlt werden – für jede der bekannten Brennpunktschulen folgendes finanzieren:

1) mehrstündige intensive tägige Beschulung, Betreuung und Bespaßung ab Lebensalter 2 Jahre in Kleingruppen von bis zu 5 Kindern durch besonders ausgebildetes Personal

2) Klassenstärken bis 12 Kindern ab Lebensalter 6 Jahre, durch je 2 Lehrkräfte zu betreuen, darunter  1 Mann und 1 Frau

3) Umwandlung aller Brennpunktschulen in Ganztagsschulen

4) 4 festangestellte Sozialarbeiter pro Brennpunktschule, zur Hälfte mit Türkisch-, zur Hälfte mit Arabischkenntnissen

5) verpflichtende Elternkurse in  türkischer, arabischer und deutscher Sprache, Dauer etwa 2 Monate, abzuhalten jedes Jahr

6) 2-3 fest zugeordnete Polizeibeamte mit Türkisch- und Arabischkenntnissen als ständige Ansprechpartner in direkter Nähe der Schule

7) Je zwei festangestellte, staatlich vereidigte Dolmetscher für Arabisch und Türkisch pro Schule, einer jeweils männlich, eine weiblich

8 ) 1 Heim pro Schule für alle Kinder, die durch die Eltern nicht betreut und nicht erzogen werden.

9) Eine schweinfleischfreie Küche, die an 7 Tagen der Woche nach islamischem Kalender 3 warme Halal-Mahlzeiten für alle Kinder und Eltern anbietet, die zuhause nicht kochen

Rechnet man diese – wie ich meine – vernünftigen Maßnahmen durch, so ergibt sich, dass eine vernünftige, anständige Integrationspolitik, die Integration als wichtige Aufgabe des Staates begreift, den gesamten Berliner Landeshaushalt beanspruchen und zusätzlich eine weitere Neuverschuldung verlangen würde. Es bliebe kein Geld für andere Aufgaben wie etwa Straßenbau oder Kultur  übrig.

Das gesamte Steueraufkommen Berlins würde also in die Integrationspolitik umgeleitet, wenn man wie bisher den Ansatz „Integration ist Querschnittsaufgabe des Staates“ verfolgt.

Wir Steuerzahler würden uns nicht wie bisher nur teilweise, sondern komplett in den Dienst der Integration unserer migrantischen Mitbürgerinnen und Mitbürger stellen – sofern diese dies wünschen oder es nicht doch vorziehen, sich zu unabhängigen Exklaven der Türkei oder Libanons zu erklären und eines Tages von den wenigen verbleibenden Deutschen mehr Integrationsleistungen zu verlangen.

In dieser Situation würde der Druck auszuwandern so stark anwachsen, die Abwanderung in andere Länder würde so stark, dass der Staat nicht mehr finanzierbar wäre.

 Posted by at 15:11