„Bloß nicht auffallen – bloß nicht Vorbild sein!“

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Sep. 162010
 

Wir haben Erfolg. 30 muslimische Frauen in Deutschland“, „Das Wunder von Kreuzberg“, „Zwischen Moschee und Minirock„, „Weiblich – muslimisch – deutsch„: Überall glänzen unter derartigen Lobpreisungen die Vorbilder der Integration.

Es sind leuchtende Einzelfälle. Es verlangt Mut, sich als leuchtendes Vorbild abstempeln zu lassen. Dennoch müssen wir all diesen Vorbildern, die natürlich nur einen winzigen Bruchteil ihrer Landsmenschenschaften widerspiegeln, in höchstem Maße dankbar sein: Sie haben es geschafft. Sie sind der wandelnde Beweis, dass Integration jederzeit möglich ist – sofern man sie will.

Umgekehrt verstehe ich auch diejenigen, die es satt haben, innerhalb ihrer Community als „braver Türke“ oder „Streber“ verspottet zu werden. Ich bedaure, dass sie aus Deutschland weggehen. Der negative Druck aus der Community ist offenbar zu groß.

In der Türkei selbst hat man nichts dagegen, wenn Türken sich ins Zeug legen, hart arbeiten und den wirtschaftlichen Erfolg suchen.

Rückkehrende Migranten: Nie mehr braver Türke – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Panorama
Ibrahim Karaman kommt gerade aus Berlin zurück und hat dort die Sarrazin-Debatte miterlebt, „noch ein Grund mehr, warum es gut war, dass ich gegangen bin“. Er wolle nicht der „brave Türke“ sein, wie man es in Berlin von ihm erwarte – „bloß nicht auffallen“, ein Vorbild sein für die anderen. „Doch zum Glück muss ich das nicht mehr persönlich nehmen.“

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Was ist konservativ? oder: Rückblick auf die alten Tugenden

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Sep. 152010
 

Ohne verbindliche Grundhaltungen, ohne gemeinsame Werte fliegt uns dieser Laden genannt Bundesrepublik Deutschland bald um die Ohren.

Solche guten, erwünschten Grundhaltungen nenne ich gerne zum blanken Entsetzen aller Zuhörer Tugenden. Beispiele für Tugenden sind Hingabe, Fürsorge, Fleiß, Ausdauer, Klugheit, innere Gesammeltheit, Mut, Tatkraft, Gemeinsinn.

Alles Dinge, an denen es uns in Berlin gebricht.

Ich meine, die Besinnung und die Pflege der bewährten Tugenden ist Zeichen einer konservativen Grundhaltung. Konservativ bedeutet meines Erachtens, zunächst einmal von sich selbst und in seinem familiären Umfeld die gute, die tugendhafte Haltung, die Bewährung zu verlangen und erst danach den versorgenden Staat in Haftung zu nehmen.

Wenn ich dieses Unwort Tugend in den Mund nehme, schalten jedoch viele Diskutanten in den Debatten auf Durchzug. „Wie? Ein Mangel an Tugenden ist mitursächlich für unsere Übel?“

Sollte nicht der böse rot-rote Senat oder der böse präfaschistische Staat oder die muslimischen Migranten oder Thilo Sarrazin oder die schwarz-gelbe Bundesregierung oder das Hartz- IV-macht-arm-Syndrom oder die Bankenkrise oder die Gentrifizierung oder JüL an allem Schlamassel schuld sein?

„JüL ist Käse!“ So erzählen es viele Eltern und viele Lehrer. Wie schaut es damit aus?

JüL wurde in Berlin gegen den Willen der allermeisten Lehrer und der Eltern an fast allen staatlichen Schulen durchgesetzt.

Wir sind jetzt an der privaten russisch-deutschen Grundschule: herrlich! Kein Mobbing, kein Prügeln, kein Fluchen. Alle Kinder wollen und müssen lernen, es gibt Leistungsdruck, Schulbücher, Noten, Prüfungen, Schuluniform ist vorgeschrieben, es herrscht Disziplin, gute, ermunternde Grundhaltung bei allen Eltern, Lehrern und Kindern. UND KEIN JÜL, stattdessen gemeinsame Feiern und gemeinsame Konzerte.

Meine Berliner Russen sind eigentlich alle sehr bedacht auf  konservative Tugenden wie Fleiß, Disziplin, Ehrgeiz, Gemeinsinn. Dasselbe beobachte ich bei den meisten muslimischen Eltern. Die allermeisten muslimischen Eltern sind konservativ. Sie wollen mehr Leistungsanreize, mehr Druck, mehr Strafen, mehr Regeln für ihre Kinder, die sie dem deutschen Staat zur Rundum-Erziehung und Rundum-Bildung überreichen. Den deutschen Staat erleben die allermeisten zugewanderten Eltern als viel zu lasch und schwach.

Ich meine: Von den herrlich-konservativen Russen können wir labbrigen, progressiven Wischi-Waschi-Deutschen viel lernen. Unter anderem leben sie uns bestimmte Tugenden vor, die bei uns mehr und mehr in Vergessenheit geraten sind.

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Ist die Rütli-Schule ein Vorbild?

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Sep. 082010
 

Immer wieder wird auf die Rütli-Schule hingewiesen. Nach einem jener berühmten „Brandbriefe“, mit denen Berliner Schulleiter, Lehrer und Eltern immer wieder auf Missstände hinweisen, wurde in einer konzertierten Aktion der Wandel geschafft: Die Rütli-Schule gilt heute als guter, einladender Lernort, an dem sinnvoller Unterricht wieder möglich ist.

Was steckt dahinter?  Ich erkundige mich und komme zu folgendem Ergebnis. Erfolgsfaktoren sind:

1) Die Schule hat die ganze Not offen benannt. Sie brach aus der resignativen Schicksalsergebenheit aus, die sonst viele Schulen kennzeichnet:  „So geht es nicht mehr weiter“. Dadurch hebt sie sich deutlich von den zahlreichen anderen Berliner Schulen ab, an denen resigniert wird, an denen viele Lehrer dauerkrank werden oder in die innere Emigration abwandern.

2) Alle Beteiligten erarbeiteten eine konzertierte Lösung. Eine Besserung kann nur gemeinsam gelingen.

3) Es wurde massiv staatliches Geld in die Hand genommen. Die Lehrerzahl wurde deutlich erhöht, die Rütli-Schule kam in den Genuss besonders üppiger Förderung. Eine Lehrerin berichtet: „Wir sind jetzt immer zu zweit im Klassenzimmer. Seitdem habe ich keine Angst mehr vor den Schülern, wenn ich mich umdrehe.“

4) Es wird eine positive Identifikation mit der Schule hergestellt, durch gemeinsame Aktionen oder durch den Schulpulli etwa.

Ergebnis: Durch gemeinsames Handeln, durch immense Geldbeträge, durch Herausarbeiten der eigenen Stärken lässt sich offenbar auch im sozialen Brennpunkt ein lernförderliches Umfeld herstellen. Schulen lassen sich in einem herkuleischen Kraftakt gewissermaßen von innen her „sanieren“. Ein möglicher Einwand gegen diesen Ansatz: Er verlangt ungeheure Geldmittel, die selbstverständlich nicht für alle Schulen im sozialen Brennpunkt abrufbar sind.

Dass Lehrerinnen Angst davor haben, allein mit Schülern in einem Klassenzimmer zu sein, und dass deswegen stets zwei Kräfte im Klassenraum sein müssen, halte ich für äußerst besorgniserregend.

In diesem Sinne führt die Migrationsforscherin Naika Foroutan von der Humboldt-Universität aus:

 Integration – Berliner Migrationsforscherin widerspricht Sarrazin – Berlin Aktuell – Berliner Morgenpost – Berlin
Aber es gibt auch Beispiele wie das der Rütli-Schule, die der Bezirk mit viel Engagement und Geld zu einer Vorzeigeschule „gedreht“ hat. Auch dort waren die Zustände vor wenigen Jahren haarsträubend. Der Wandel wurde geschafft. Insgesamt ist Berlin in vielen „Migranten-Belangen“ Beispiel gebend, etwa beim Quartiersmanagement. Aber man muss auch selbst aktiv werden. Mir war es wichtig, dass meine Kinder nicht in diesem Elfenbeinturm in Mitte, wo ich wohne, aufwachsen, sondern dass sie in eine Kita kommen, wo es neben Paul und Paula auch Aysche und Ali gibt, in Wedding. Das tun leider viel zu wenige. In der Hinsicht findet auch von Seiten der Etablierten in Alt-Mitte eine Integrationsverweigerung statt. Das Deutschland, von dem Herr Sarrazin redet, gibt es doch kaum noch. Wenn mehr Menschen, und da schließt sich der Kreis zum Gesprächsanfang mit der „Berliner Tulpe“, etwas tun, um Brücken zu bauen, dann hätte Herr Sarrazin weniger Gelegenheit, einige der durchaus vorhandenen Missstände zu beklagen. Leider zeigt er zu wenige Lösungen auf.

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Aug. 212010
 

drei-vom-flughafenlauf-21082010008.jpg Heute gutes, genießerisches – hm, hm – Spazierengehen über den neu entstehenden Flughafen Schönefeld. In einer guten Stunde legte ich immerhin 10 km zurück. Das Laufen in frischer Luft bläst den Kopf frei, lässt viel Platz zum Nachsinnen und zum Aufräumen der Gedanken. Der erste Volkslauf in meinem Leben! Dass ich so etwas noch erleben darf! Werde weitermachen.

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Juli 272010
 

kaddor32cda952-a1ac-443f-9daf-9c773554bf52g300.jpg Jeder, der das neue, heute bereits vergriffene Buch von Kirsten Heisig nicht erhalten hat, sollte zunächst einmal das Buch „Muslimisch – weiblich – deutsch“ von Lamya Kaddor lesen. Ich sage mit dem Kirchenvater Augustinus: Tolle lege! Oder, wie es Koran zu Beginn sagt: Iqrâ! Was für eine begeisternde Geschichte! Glauben im Hier und Jetzt – das vollzieht sich als das ganz persönliche Ringen, Prüfen, Erzählen, Beten der einzelnen Gläubigen. Darin sind Islam und Christentum einander sehr verwandt. Lamya Kaddor findet einen kräftigen, lebensbejahenden, mutigen Ich-Ton. Sie erzählt ihre Geschichte – und damit erzählt sie zugleich die Geschichte ihrer Religion in ihrem Heimatland, also in … nein, nicht „Nordrhein-Westfalen“, sondern „Deutschland“.

Ein Satz wie „Ich glaube – mit Wenn und Aber“ stößt genau jene Tür zu einem in der Zeit stehenden, modernen Islam auf, wie ich ihn mir so sehr wünsche von meinen vielen muslimischen Nachbarn und Bekannten und Mit-Eltern.

Ich halte dieses Buch für das derzeit beste Werk zum Thema „europäischer Islam“, ein echter Meilenstein auf dem Weg der „Vermittlung“. Islam als Religion der „Vermittlung“, warum denn nicht? Das ist doch eine großartige Vision!

Von der persönlichen Erzählung  über die historische Belehrung hin zur politischen Forderung geht das Buch. Architektonisch klar gegliedert wie eine Moschee. Ein geistiger Genuss, der mir heute den Nachmittag verschönte, den ich mit meiner Familie im heimatlichen Prinzenbad abschloss, wo einige Arabisch sprechende Jugendliche unschuldig herumtollten und planschten.

Lamya Kaddor: Muslimisch – weiblich – deutsch. Mein Weg zu einem zeitgemäßen Islam. Verlag C. H. Beck. München 2010

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Juli 082010
 

Wo immer es geht, suche und säe ich Keime der Hoffnung. Noch lange nicht verzweifelt sind wir migrantischen Familien in unserem so einladenden, zur Verzweiflung einladenden Kreuzberg. Wichtig: Etwa 3-5% unserer Deutschtürken sind hochgebildet, hoch erfolgreich. Sie haben es geschafft. Ich spreche sie an: „Erzählen Sie mir Ihre Geschichte!“

Was kommt heraus? Diese erfolgreichen Deutschtürken – oder deukischen Türken – stammen aus Akademikerhaushalten. Die Väter und Mütter sind selbst Akademiker, arbeiteten als Journalisten oder Lehrer in der Türkei, verließen meist das Land nach dem Militärputsch 1980. Die meisten sind der Herkunft nach Linkskemalisten und finden nahezu gesetzmäßig den Weg zur deutschen Sozialdemokratie oder zu den Grünen, zur taz und zur Linkspartei.

Keine dieser eloquenten, attraktiven deukischen Menschen, die ich kenne, stammt aus Hartz-IV-Familien. Sie sind alles andere als repräsentativ für die übergroße Mehrheit der Zuwanderer aus dem Osten der Türkei. Die deukischen Kinder sind in beiden Sprachen wohlbewandert. Sie sind nicht im Rollbergviertel oder Kreuzberg-SO 36 aufgewachsen, sondern in Britz, Dahlem, Grunewald.

Die übergroße Mehrheit der türkischen und kurdischen Zuwanderer aus dem Rollbergviertel oder Kreuzberg beherrschen hingegen weder das Türkische noch das Deutsche in ausreichendem Maße, um damit einen akademischen Beruf zu erlernen.

Die deukischen Menschen haben vieles früh gelernt. Auch dies haben sie gelernt: Die Schuld am Scheitern der anderen Deutschtürken weisen sie dem Staat und der Gesellschaft zu. „Mehr Förderung, bitte!“ Stets sind die anderen schuld: der Staat, die Deutschen, die Gesellschaft, der Rassismus, oder im Notfall auch der arme geprügelte Thilo Sarrazin. Berlin gibt jährlich 4,1 Milliarden für Bildung aus, pro Kind mehr als jedes andere Bundesland. Noch mehr Förderung bedeutet noch mehr Verschuldung.

Geradezu reflexartig ist der Impuls, sich als Opfer der Verhältnisse auszugeben: „Wir fühlen uns angegriffen.“ „Wir werden diskriminiert.“ „Wir sind benachteiligt.“ Man wiederhole dies oft genug – und irgendwann werden es alle glauben.

Wichtig wäre: Diese deukischen Menschen, die brauchen wir eigentlich als Erzieher in den Kitas, als Sozialarbeiter und als Lehrer in den Grundschulen. Aber das wollen sie nicht. Die erfolgreichen Menschen der deukischen Generation werden Juristen, Ingenieure, Zahnärzte. Und sie haben Erfolg – zunächst in den Medien, und später dann – dessen bin ich gewiss – im Berufsleben.

Deutsch-türkische Studentin: „Wir fühlen uns angegriffen“ – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – UniSPIEGEL
Selçuk findet sich nicht ab mit ihrem Groll, schluckt ihn nicht einfach runter. Sie ist überzeugt: Auch Kids wie Ali können etwas beitragen, wenn man sie fördert. Nur vergesse das die Gesellschaft viel zu oft. Deshalb gründete sie 2007 den Verein „Die Deukische Generation“. Sie gab Interviews, saß bei Podiumsdiskussionen, legte sich mit Politikern an. Zeitungen und Sender berichteten gern über sie. Denn sie war das Positivbeispiel – türkischstämmig, Abitur am Elite-Internat, engagiert, eloquent. Ihre Botschaft: Deutsch-türkische („deukische“) Jugendliche sind eine Bereicherung. „Wir wollten einfach sagen, dass wir dazugehören; dass junge Migranten ein Potential sind.“

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Juni 252010
 

07062010.jpg Freunde, so macht es Spaß. In diesem Blog lancierten wir am 16. März dieses Jahres das Konzept „Modellbezirk Radverkehr“ und stellten das Gerüst im bezirklichen FahrRat Friedrichshain-Kreuzberg vor. Grundgedanke war es, alle Erfordernisse für guten Radverkehr in Worten zusammenzutragen, in ein schlüssiges Konzept einzubinden, mit Fristen und Zielen anzureichern und als Forderung an die Politik heranzutragen.

Etwas ganz ähnliches versuchen nunmehr, bereits wenige Monate danach, auch die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus. Vertreter der Grünen haben mir gestern eine sehr gut gemachte neue Broschüre überreicht, die den Titel „Sicher im Sattel – Modellstadt Berlin“ trägt.

Unbedingt lesens- und beherzigenswert!

Allen konkurrierenden Parteien, vor allem aber der grünen Partei selbst sei das grüne kleine Heft nachdrücklichst empfohlen! Und: Unser Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist mit vielen aussagefähigen Bildern vertreten!

Und bedenkt vor dem Schlafengehen folgenden Satz:

Die uneingeschränkte Radverkehrsförderung ist klimapolitisch alternativlos. 

Steht auf S. 31. Das ist ein Satz, wie ihn viele verstehen. Aber nur wenige könnten das so gut formulieren!

Alternativlos. Das ist DAS neue Wort in der politischen Debatte!

sicher-im-sattel.pdf (application/pdf-Objekt)

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Sprechen, spielen, vorlesen, Fragen beantworten … Was brauchen Kinder bei Einschulung …

 Analı babalı, Familie, Gute Grundschulen, Kinder, Vorbildlichkeit  Kommentare deaktiviert für Sprechen, spielen, vorlesen, Fragen beantworten … Was brauchen Kinder bei Einschulung …
Juni 252010
 

Merkwürdig: Meine Karriere als Vater zweier Kinder habe ich ohne jede Vorbildung, ohne jede Unterweisung, ohne Prüfung und  ohne Kontrolle angetreten. Alles, was ich als Vater richtig oder falsch gemacht habe, erklärt sich aus den eigenen Erfahrungen in der Herkunftsfamilie, sonstigen Erfahrungen des Lebens, aus Nachdenken, Gesprächen mit Menschen, die sich besser auskennen.

Im Grunde treten wir das Abenteuer Elternschaft unvorbereitet an. Wir lernen in der Schule etwas über Sex und Schwangerschaft und wie das eine mit dem anderen zusammenhängt, aber nichts über Elternschaft. Das Thema Familie, Eltern und Kinder spielt im Schulunterricht eine geringe Rolle. Als Fach existiert es nicht.

Plötzlich sind sie da, die Kinder. Plötzlich, 6 Jahre später, sollen sie in die Grundschule. Und da sind die Kinder schon ungeheuer unterschiedlich! Manche wissen nicht, was ein Berg ist, dass an jeder Hand 5 Finger sind. Andere könen in mehreren Sprachen lesen und schreiben. Was soll ein Kind bei Schulbeginn können?

Viele enttäuschte und verzweifelte Eltern verlassen in Berlin das staatliche Grundschulwesen. Wohin?

Im Netz fand ich die folgenden einfachen, klaren Regeln einer Berliner deutsch-russischen Privatschule. Das ist etwas Neuartiges! Ich habe als Vater niemals von irgendjemandem solche klaren Hinweise bekommen. Nie trat irgendjemand auf mich zu und sagte: „Versuchen Sie, Ihr Kind so weit zu bringen, dass es folgendes kann: …!“

Ich halte diese nachstehenden Formulierungen für goldrichtig! Man sollte sie als Taschenkärtchen unters breite Volk bringen, auch ins Türkische und Arabische übersetzen und dann auf leicht fasslichen, mit Bildern illustrierten Kärtchen an alle Eltern (auch an die Analphabeten unter ihnen) verteilen. Hervorhebungen durch dieses Blog.

Lomonossow-Grundschule zu Berlin :: Elterninformation :: Von Eltern zu Eltern
Einschulungstipps für Eltern

Der Schuleintritt ist ein besondere Etappe im Leben Ihres Kindes. Sie können Ihrem Kind den Start in den Schulalltag erleichtern, wenn Sie mit ihm gemeinsam etwas unternehmen, mit ihm sprechen und spielen, ihm vorlesen und seine Fragen beantworten. Außerdem sollten Sie Folgendes beherzigen:

* Der Schulweg muss eingeübt werden.
* Das Kind sollte Adresse und Telefonnummer kennen.
* Es muss sich alleine aus- und anziehen.
* Es muss alleine zur Toilette gehen.
* Ein Schulanfänger sollte den eigenen Namen schreiben können.
* Sorgfältiges Ausmalen und Ausschneiden dürften keine große Mühe mehr machen.
* Ein Erstklässler kann schon zuverlässig kleine Aufgaben erledigen.
* Das Kind muss sich darin üben, Ordnung zu halten.
* Ein geregelter Tagesablauf und genügend Schlaf helfen ebenfalls.
* Es muss einen Arbeitsplatz für Hausaufgaben geben.
* Fernsehzeiten sollten nur knapp bemessen sein.

So kann der Schulanfang gelingen!

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Wider die lähmende Institutionenhörigkeit!

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Juni 222010
 

„Wie muss die Schule sein? Welche Schule ist die beste? Warum leisten Schulen so wenig?“

So fragt und klagt es landauf landab. Auf sehr hohem Niveau, durchaus wohlbelehrt und klug abwägend sei erwähnt: Die aktuelle ZEIT auf den Seiten 65 bis 67.

Mein Einwand gegen all dies Klagen und Fragen: Es ist einseitig, hörig dem Bann der Institution. Die Institution Schule wird nie gut genug sein, solange man sie derart mit Erwartungen und Glücksverheißungen überfrachtet, wie dies allenthalben geschieht. Das kann nicht länger gutgehen.

Eine ebenso wichtige Frage bleibt nämlich unbeantwortet: „Wie sollen die Schüler sein? Welche Haltungen sind erforderlich, damit Schule gelingen kann? Welche Tugenden müsssen wir Eltern, wir Familien fördern, damit Schüler sich in der Welt der Schule ihren Weg bahnen können? Fleiß, Zucht, körperliche Tüchtigkeit, das berühmte koreanische To, also Merk-, Lern- und Hingabefähigkeit?“

Niemand stellt diese jahrtausendealten Fragen. Dabei stehen sie am Anfang dessen, was man die Tradition des europäischen Lernens bezeichnen könnte. Sie begann im 5. Jahrhundert vor Chr., etwa bei den Sophisten und Sokrates.

Erst seit etwa 1965 wird der Blick in Westdeutschland, heute in ganz Deutschland überwiegend auf die institutionellen Bedingungen des Lernens gerichtet, kaum je auch auf die individuellen Haltungen der Lernerfolges.

Anders sieht es in den ostasiatischen und osteuropäischen Ländern aus: Dort herrscht weiterhin die Meinung vor, dass das Kind nach und nach zu Fleiß, Gehorsam und Pflichtgefühl erzogen werden soll. Dort herrscht weiterhin die Überzeugung, dass der Schüler den Lehrer respektieren und zu ihm aufschauen soll, dass der Lehrer kein Büttel und kein Spielkamerad des Schülers sein soll.

Ich bin zu der Einsicht gelangt, dass wir in Deutschland unbedingt mehr Erziehung zu Fleiß, Gehorsam, Verantwortung  und Pflichtgefühl brauchen. Und das Wichtigste: Respekt voreinander! Verantwortung für sich selbst, für den Mitmenschen, für das Umfeld und die Umwelt!

Es hat keinen Sinn, über Umweltschutz, geschweige denn Klimaschutz zu reden, wenn die Menschen nicht einmal ihr eigenes Umfeld, etwa den Görlitzer Park oder den Boxhagener Platz achten und schonen.

Respekt, Achtung: Daran fehlt es allzuoft. Die beschämenden Ereignisse um die französische Equipe tricolore sollten uns Deutschen ein warnendes Fanal sein.

Bei uns in Deutschland beobachte ich ein niederschmetternd blindes Vertrauen in die Macht der Institutionen wie etwa die Schule. Dieses blinde Vertrauen wird zum Gefängnis. Es wird notwendigerweise enttäuscht. Diese Enttäuschung mündet in Verdruss, in Wut: „Warum lernst du nicht für mich, Schule? Warum machst du mich nicht glücklich, Schule?“ Das Vertrauen kippt um in totales Misstrauen: „Du kannst nichts, blöde Schule, geh nachhause, mach deine Hausaufgaben!“

Verheerend, ein Irrtum, bitte aufhören mit dieser Veranstaltung! Bitte prügelt nicht auf die Schule soviel ein!  Bitte selber lernen! Habe Mut, dich deiner eigenen Lernfähigkeit zu bedienen!

Wir brauchen eine neue Lernkultur, die sich nicht so sklavisch an die staatlichen Institutionen bindet, wie dies heute durchgängig der Fall ist!

Bild: Gefängnis Moabit in Berlin. Eine ehrwürdige, berühmte Institution. Aufgenommen heute. Lerne mehr über diese Institution!

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Juni 212010
 

19062010003.jpgSo. „Wir“ haben ihn, den Gelben Gürtel, die unterste Stufe der Anerkennungen im System des Taw Kwon Do, errungen bei Meister Choi am Mehringdamm in Kreuzberg. Wir – nicht. Nur mein Sohn Ivan, aber die ganze Familie freut sich mit.

Diese Prüfung hat mich tief beeindruckt. Tae Kwon Do lebt all das vor, was unseren Kindern in Berlin so sehr fehlt: Körperliche Tüchtigkeit, Selbstdisziplin, Achtung vor der Autorität des Meisters und Lehrers, Ritterlichkeit – und vor allem Konzentration. Auf Koreanisch: To. „Nicht nach links und nicht rechts schauen.“

Freunde, ich sag euch: Eine einzige Stunde Tae Kwon Do ersetzt 2-3 Bildungskongresse sowie 3-4 Kongresse über Integration und „Inklusion“. Denn die Türken, die Russen, die Deutschen und alle anderen ethnischen Gruppen Kreuzbergs lieben und pflegen diesen Sport, der weit mehr ist als Sport: Er ist eine Erziehung zu Anstand und Verantwortung.

Wir brauchen in unseren Grundschulen mehr Körper-Erziehung, mehr Erziehung zum Anstand, mehr Ritual, mehr Demut. Das riesige Ego möchte auch einmal dienen. Tae Kwon Do ist ein Weg dahin.

Der prüfende Meister sagte während seines Lehrvortrags, der die Prüfung eröffnete:

„Als ich meine Ausbildung zum Meister anfing, war meine erste Aufgabe, das Sportstudio jeden Abend auszufegen. Nach und nach lernte ich die Unterweisung anderer. Aber meine erste Unterweisung in die Meisterschaft war: Ich musste dienen lernen.“

Demnächst mehr dazu!

Taekwondo Berlin Tae Kwon Do Sportschule | Sportzentrum CHOI Berlin

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Weg aus Deutschland wegen des Schulsystems?

 Anbiederung, Gute Grundschulen, Migration, Vorbildlichkeit  Kommentare deaktiviert für Weg aus Deutschland wegen des Schulsystems?
Juni 102010
 

Interessanter Artikel heute in der WELT! Viele Zuwanderer aus Indien, Polen, Vietnam, Russland, Ungarn, China usw. schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, wenn sie unsere Grundschulen erleben. Ich selbst kenne viele Zuwanderer aus diesen Ländern, die tatsächlich entsetzt sind: „Was macht ihr bloß mit euren staatlichen Grundschulen!“

Hauptkritik: Zu wenig Leistungsanspruch, zu wenig Führung, keine Autorität, „Kinder tanzen den Lehrern auf der Nase herum“,  viel zu langsamer Lernfortschritt, keine Struktur erkennbar, zu viele Kinder aus anderen Ländern, die nicht lernen wollen, die keinen Bildungswillen zeigen, wenig Deutsch können und den Unterricht zum Kippen bringen. „Ihr dient euch unterwürfig den Türken und Arabern an!“ „Da ihr nicht wisst, was ihr wollt, da ihr kein Leitbild habt, können wir uns auch nicht in Deutschland integrieren!“ „Ihr Deutschen seid ein kulturelles Niemandsland geworden!“ „Es ist alles total beliebig an deutschen Schulen!“

Diese Zitate stimmen mich nachdenklich. Sie sind vielleicht überzeichnet. Aber sie vermögen den ungeheuren Drang an die Privatschulen zu erklären, den Drang weg aus den staatlichen Grundschulen.

Und ich kenne eine Reihe von Familien aus Ländern wie Russland und Polen, die aus diesen Gründen von Kreuzberg und Schöneberg wieder zurück ins Herkunftsland gezogen sind: „Hier wird nur herumgesumpft. Die Kinder lernen es nicht, mit Fleiß und Strebsamkeit ihre Zukunft aufzubauen. Sie werden verhätschelt und vernachlässigt. Das ist nicht das Deutschland, das wir uns erhofft haben.“

Zuwanderung: Migranten in Deutschland und ihr Bildungsproblem – Nachrichten Politik – Deutschland – WELT ONLINE
Seither sind 20 Jahre vergangen, die alten Nachbarn und Freunde sieht Abi, wie Abishika jeder nennt, höchstens zwei Mal im Jahr. Sie lebt heute in London, weil sie erneut umsiedeln musste: wegen des deutschen Schulsystems.

 Posted by at 21:07

Korruption in der Politik erkennen – anzeigen – bekämpfen!

 bitte!, Das Böse, Vorbildlichkeit  Kommentare deaktiviert für Korruption in der Politik erkennen – anzeigen – bekämpfen!
Juni 042010
 
  • „Bei uns in Berlin gab es mindestens einen Mord oder Selbstmord im Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal von 2001; die Landespolitik in Berlin konnte euch Italienern mit eurem berühmten Tangentopoli in punkto Bestechlichkeit, Vorteilsannahme, Amtsmissbrauch fast das Wasser reichen!“ So hub ich einmal als stolzer Berliner ein Gespräch mit einem guten italienischen Kenner der Mani pulite an. Mani pulite, „Saubere Hände“, das war jene großangelegte Operation, durch die in Italien Hunderte von käuflichen und „kaufenden“ Politikern enttarnt und hinweggefegt wurden.

„Mord oder Selbstmord wegen Korruptionsermittlungen? Bei uns gab es Dutzende davon!“, erwiderte mein italienischer Freund ohne mit der Wimper zu zucken. Ich war enttäuscht. Waren die Berliner Politiker alle Waisenknaben?

In längeren Studien und Gesprächen gelang uns dann die reizvolle Aufgabe, länderübergreifend einige Wesensmerkmale korrupter Politik herauszuarbeiten:

1) Korruption ist ein Wiederholungstatbestand. Wer einmal besticht oder bestochen wird, wird es wieder tun. Es sei denn, er fliegt durch einen seltenen Zufall, durch einen Flüchtigkeitsfehler auf und wird angeklagt.

2) Korruption ist systemisch – sie breitet sich in Netzwerken aus, da jeder neue Mitwisser nur dadurch dauerhaft gehalten werden kann, dass er selbst auf Dauer vom korrupten System profitiert. Deshalb gibt es bei Korruptionsverbrechen in Italien stets mehrere, viele, ja häufig Hunderte Tatbeteiligte. Korruption bleibt andererseits in den allermeisten Fällen unentdeckt und unbeweisbar.

3) Parteien sind wesentlicher Bestandteil politischer Korruption. In Italien gab es Parteigliederungen, die mehr Mitglieder als Wähler hatten! Diese Mitglieder wohnten in irgendwelchen Bergdörfern außerhalb des Wahlkreises und wurden dann regelmäßig vor internen Abstimmungen bearbeitet und geknetet. Es gab Parteigliederungen, deren einziger Zweck die Bestechung und Vorteilsannahme waren. Typisch für solche Parteien sind die inhaltliche Beliebigkeit, eine stark personengebundene Führung, Immobilität („man sieht über Jahrzehnte immer dieselben Gesichter!“), ein hoher Anteil an politisch völlig desinteressierten Mitgliedern, die nur einmal im Jahr zu den entscheidenden Wahlen in Italien herangekarrt werden.

4) Das italienische Beispiel lehrt: In einer korrupten Partei haben redliche Politiker keine Chance. Der redliche Politiker muss versuchen, Mitglied um Mitglied für seine Sache zu gewinnen. Dabei kommt es auf die Kraft des Arguments und auf persönliche Glaubwürdigkeit an. Der korrupte Politiker setzt hingegen auf Gefälligkeiten, auf Geld, auf Beziehungsgeflechte, auf die Futterkrippe der Staatskasse. Er füttert sich mit Geld, mit öffentlichen Aufträgen, mit Einfluss einen Hof an blassen Günstlingen und opportunistischen Mitläufern an. Über viele Jahre oder Jahrzehnte hin baut er ein Machtsicherungssystem auf, das von außen nicht mehr zu knacken ist.

5) Korrupte Parteien ziehen ihresgleichen an. Diese Parteien „scheinen alle unter einer Decke zu stecken“. Es entstehen Landschaften korrupter Parteien. Da jeder über jeden ungefähr bescheid weiß, greift keine der korrupten Parteien eine andere offen an. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Man beschimpft sich zwar nach außen hin wütend („das sind doch alles Verbrecher!“), macht aber letztlich gemeinsame Sache zu Lasten der Allgemeinheit.

Gegen korrupte und korrumpierte Parteien haben redliche Parteien zunächst einmal keine echte Chance. Sie müssen auf die Justiz und auf den „Kollegen Zufall“ vertrauen.

6) Typisch für korrupte Auftragsvergabe sind stark überhöhte Kosten des Projektes im Vergleich zu anderen, ähnlichen Projekten, Verschleppung und Verzögerung von Arbeiten, unerklärliche Hindernisse sowie die Tendenz, für das eigene Projekt stets neue Dringlichkeiten und Nachfolgeprojekte heranzuzüchten. Diese Merkmale sind umgekehrt jedoch für sich allein genommen keineswegs ein Beweis für Korruption.

7) Korruption ist in höchstem Maße schädlich. Sie steigert die Kosten der öffentlichen Auftragsvergabe erheblich, sie führt zu erhöhter Verschuldung des öffentlichen Haushaltes, sie schafft eine Kultur der Illegalität, sie vernichtet den politischen Wettstreit, sie arbeitet häufig, wenn auch nicht stets, mit den Mitteln der Einschüchterung, Erpressung, Drohung, der Hetze, der Verleumdung – bis hin zur Vernichtung persönlicher Existenzen, bis hin zum Mord.

Der Kampf gegen die Korruption verlangt immerwährende Wachsamkeit, verlangt Solidarität der Ehrlichen, verlangt Vertrauen in Polizei und Justiz.  Aufdecken lassen wird sich Korruption nur in den seltensten Fällen.

Aber das durch die italienischen Mega-Skandale geschulte Auge wird Hinweise auf korrupte Praktiken scharfsichtig auch in anderen Ländern erkennen. Hinweise sind keine Beweise! Der Beweis für den Straftatbestand der aktiven oder passiven Bestechung, der Vorteilsannahme im Amt wird sich nur mit den Mitteln der Polizei und der Justiz führen lassen.

Alle, die Hinweise oder gar Beweise für Bestechung und Vorteilsnahme im Amt kennen, sollten sich den Justizbehörden anvertrauen.

 Posted by at 14:31

Vorbild Frankreich?

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Mai 262010
 

Lustige Debatte in Frankreich um die französische Schulorganisation! Neuerdings wird sogar das allseits verschrieene deutsche Schulsystem als in manchen Punkten vorbildlich diskutiert.

Die Ungleichheit zwischen den Schülern entsprechend der sozialen Herkunft hat in Frankreich ebenso wie in Deutschland in den letzten zehn Jahren nachweislich nicht ab-, sondern zugenommen! Das ist eine in jeder Beziehung unerwünschte Entwicklung!

Ganztagsschulen als solche sind also noch kein seligmachendes Mittel. Die Franzosen bemängeln an ihrem Schulsystem eine zu dichtgedrängte Packung Unterricht, viel zu lange Sommerferien, zu wenige Sport- und Musik-Angebote.

Insgesamt meine ich und kann dies durch Daten belegen: Das französische Einheits-Schulsystem produziert nicht weniger Ungleichheit als das deutsche.

So wie ja auch die vermeintliche „gemeinsame Grundschule“ mindestens in Berlin längst eine Fiktion ist. Die Sonderung der Schüler nach sozialer Herkunft setzt bereits im Kindergartenalter ein. Von „gemeinsamem Lernen“ in den Jahrgangsstufen 1-6 [oder 1-4], wo es angeblich die einheitliche Grundschule gibt, kann keine Rede sein.

Dennoch halte ich den Ausbau der staatlichen Betreuungsangebote, den Ausbau der staatlichen Ganztagsschulen in Deutschland für richtig. Sobald Geld da ist, sollte man es dafür verwenden. In der Zwischenzeit die Eltern wieder und wieder an ihre Pflichten erinnern! Nicht auf später vertrösten. Wir Eltern müssen ran. Jetzt. Die Kindchen, die in zwei Jahren eingeschult werden, sind alle schon geboren!

Den Familien muss das staatliche Wohlfühl-Flachbildschirm-Geld eher weggenommen (AUA!, das kostet Wählerstimmen!), den Bildungseinrichtungen muss es eher gegeben werden. Geben und nehmen – das ist das Geschäft der Haushälter! An die Arbeit!

Also mehr Ganztagsschulen – Pflicht oder freiwillig? Darüber muss gesprochen werden! Teuer ist es in jedem Fall. Hier noch ein kurzer Ausschnitt aus einem Interview mit Eric Charbonnier, dem französischen OECD-Berater in Bildungsfragen:

Rythmes scolaires : „Pourquoi du sport et pas des activités culturelles ?“ – LeMonde.fr
L’après-midi pourrait aussi être utilisée pour faire du soutien scolaire à ceux qui en ont le plus besoin. Les inégalités de résultats entre élèves se sont accrus ces dix dernières années en France et le meilleur moyen pour les résorber serait de développer le soutien personnalisé. Actuellement, le soutien scolaire est proposé après les heures de cours, à la fin de la journée, alors qu’elles sont déjà très chargées.

 Posted by at 10:12