Feb 082008
 

bettines-innerer-schweinehund.jpg Ira hat sich mal wieder als grandiose Puppenmacherin betätigt. Für Sängerin Bettine hat sie den „inneren Schweinehund“ geformt – was in trüben Tagen einen überfallen mag, gewinnt hier runzlig, faltig, verdrießlich Gestalt. Sogar die Warze mit einem darauf sprießenden Haar ist echt! Die Frage ist aber: Soll man den Inneren Schweinehund immer bekämpfen? Oder muss man ihm manchmal nachgeben – um ihn bei Laune zu halten? Was meint ihr?

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Feb 072008
 

Eine Partei nach der anderen übernimmt die in diesem Blog bereits im vergangenen Jahr geäußerte Kritik am Begriff „Bürgerliches Lager, bürgerliche Parteien“ (wir berichteten mehrfach). Nunmehr fällt auch SPD-Chef Beck ein – spät, doch nicht zu spät. Bald werden auch die CDU und die FDP folgen! Somit sage ich voraus: Der Begriff „Bürgerliches Lager“ wird in absehbarer Zeit aus den Kampagnen verschwinden. Er ist nicht mehr vertretbar, hat keinerlei beschreibende Kraft mehr. Union und FDP – und nebenbei bemerkt auch die Journalisten – sollten ihn ganz streichen, vor allem natürlich in Großstädten wie Berlin und Hamburg. So berichtet Spiegel online heute:

Wenn er das Gerede der Liberalen und Konservativen vom „sogenannten bürgerlichen Lager“ höre, so Beck, frage er sich immer: „Was bin ich denn dann für einer?“ Ein Ausgebürgerter? Ein Unbürger? In das Gelächter im Saal rief er, er werde es nicht zulassen, dass Sozialdemokraten von FDP und CDU/CSU aus der Gesellschaft „herausdefiniert“ würden.

Ob denn die Frau Pauli bürgerlicher sei als der sozialdemokratische Stadtrat, der abends brav zur Gemeindesitzung gehe, fragte Beck listig. Und in der Fortsetzung des hessischen Wahlkampfs, in dem er dem hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch Spalterei vorgeworfen hatte, sagte Beck, Union und FDP setzten mit der Selbstdefinition als bürgerliches Lager bewusst darauf, „auszugrenzen und zu diffamieren“. Da falle ihm nur eines dazu ein: „Pfui Teufel“.

Erneut stellt sich heraus: In diesem bescheidenen Blog werden die Zeichen der Zeit einige Wochen, Monate oder sogar Jahre vorher gedeutet, ehe sie dann von den Großen in der Politik – mitunter in polemischer Zuspitzung – aufgegriffen werden. Auch unsere Bewertung der hessischen Landtagswahl vom Montag danach („Die Deutschen wählen das Lagerdenken ab“) wurde mittlerweile innerhalb der Medien, Parteien und Forschungsinstitute weitgehend bestätigt. Gefragt ist ganz offenkundig ein neuer, um Ausgleich und Vermittlung kämpfender Politikertyp. Der aktuelle gedruckte Spiegel (Nr. 6, 02.02.2008, S. 21) folgte denn auch – bis in einzelne Wendungen hinein – meiner postwendend – bereits am 28.01.2008 – gelieferten Einschätzung des Wahlausgangs. Natürlich haben die Redaktionen ungleich mehr Daten und Material zur Auswertung. Aber entscheidend ist doch, welche Fragen man an den Datenwust stellt und welche Schlüsse man zieht.

Es kann nicht verwundern, dass die Leserschaft dieses Blogs von Monat zu Monat ohne Dellen und Knicks beständig wächst. Die nächste Erfolgsmarke ist greifbar nahe: 1000 Zugriffe pro Tag sind machbar – nicht schlecht für ein persönliches Blog, oder? Wir bleiben dran – wir „hören das Gras wachsen“.

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Doppelgedächtnis: Debatten für Europa

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Feb 062008
 

Mich erreicht eine Einladung, auf die ich mich schon gefreut hatte: Die Gesellschaft zur Förderung der Kultur im erweiterten Europa, deren aktives Mitglied ich bin, beginnt die Vortragsreihe “Doppelgedächtnis”. Der Titel scheint ja auf das Wort “Double mémoire” von Jorge Semprun anzuspielen. Ich bin schon gespannt und freue mich auf die Eröffnung mit dem tschechischen Außenminister.

Doppelgedächtnis: Debatten für Europa

Karel Schwarzenberg und Karl Schlögel

am 22. Februar 2008 um 19:00 Uhr

Eröffnungsworte: Zsuzsa Breier

Gesprächsleitung: Peter Frey

im Automobil Forum, Unter den Linden 21, Berlin (Mitte)

Eintritt frei, Anmeldung erforderlich unter anmeldung@kultur-in-europa.de

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Sicherheit fördern – Regeln beachten – Tödliche Unfälle vermeiden

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Feb 052008
 

Schon wieder – gestern wurde eine Radlerin in Berlin durch einen abbiegenden LKW überfahren. Sie starb. Schlimm, ich bin traurig! Sie hatte den linken Bürgersteig entgegen der Fahrtrichtung benutzt. Vielleicht fuhr sie, vielleicht schob sie das Rad.

Benno Koch vom Berliner ADFC schreibt seit Monaten in den diversen Postillen und Journalen sehr überzeugend gegen die dauernden Regelverstöße durch uns Radler an. Seine Argumente sind unwiderlegbar. Siehe Bericht im Tagesspiegel von heute! Ich werde demnächst ein paar Vorschläge in der neu zu gründenden ADFC-Bezirksgruppe Friedrichshain-Kreuzberg zur Stärkung des Regelbewusstseins vorlegen. Etwa: „Ein Rot ist ein Rot“. Oder: „StVo – Deine Lebensretterin.“

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„Wenn ich doch nur fliegen könnte …!“

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Feb 042008
 

fasching03022008005.jpg Gestern ergetzten wir uns erneut an allerlei närrischen Späßen im beliebten Theater „Endstation Sehnsucht“ in der Kreuzberger Obentrautstraße. Clown Toti markierte Probeaufnahmen für einen Film, und da die echten Schauspieler fehlten, engagierte er flugs alle anwesenden Kinder. Heraus kam ein geplant-improvisiertes Narrenspektakel, bei dem unser Wanja als Elefant Atze eine tragende Rolle übernahm – als fliegender Elefant.

Ich selbst warf mich gegen Schluss mit revolutionärem Pathos ins Zeug zugunsten der ausgebeuteten, ständig geschurigelten Hilfsclowns, deren Fähigkeiten nicht zum Tragen gekommen wären, wenn sie sich nicht zuletzt doch noch durchgesetzt hätten. Pero und Jojo spielten eine Pantomime, bei der sie alle Höhen und Tiefen des Daseins auskosteten. Da konnte einem Hören und Sehen vergehen! Verdienter Beifall prasselte satt herab!

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Feb 032008
 

Unser Haushalt wird um 6 neue Lebewesen reicher. Sechs bunte Fische tummeln sich seit gestern in unserem neuen Aquarium. Was sage ich – sechs? „Sie halten vor allem Bakterien“, belehrte uns der kundige Verkäufer in der Zoohandlung. Jetzt weiß ich es: Ein solches 60-Liter-Aquarium stellt einen gehegten Lebensraum für Millionen und Abermillionen von Kleinstlebewesen dar: und darin die flinken lustigen Zierfische: Drei Guppies, zwei Schwertträger, ein Grundbarsch. Drei kleine Schnecken vervollständigen den Zoo. Den männlichen Guppy, den „Bock“, nennen wir „Orange“, weil er sich so stolz und prachtvoll präsentiert. Den einen Schwertträger nennen wir „Künstler“, da er sich zunächst mehrere Stunden im Abseits hielt und erst seit heute seine unermüdlichen Erkundungsfahrten unternimmt. Er scheint sich für etwas Besonderes zu halten. Der Grundbarsch heißt nur noch „Staubsauger“, da er eifrig an Wänden und Pflanzen nach Nahrung sucht, die er dann mit seinem wulstartig ausgestülpten Mund aufliest. Die angstvolle Erfahrung des Umgesetztwerdens haben alle sechs Fische wunderbar verkraftet, sie schweifen ohne Unterlass im Becken umher, tauchen abwärts und aufwärts, hin und her, vereinen sich zu einem Schwarm, teilen sich dann wieder. Wir sind begeistert und bestaunen das neue Leben mit allerlei Entzückensrufen. Schon in der Vorphase – also beim Einrichten das Aquariums – bemerkte ich, wie entspannend das Blicken in so ein klares Unterwasserparadies sein kann. Ein echtes Labsal.

Ira bringt aus ihrer sowjetischen Kindheit umfangreiches Wissen über Aquarien mit, so dass wir wohl keine Anfängerfehler machen werden. Neu ist für sie die Vielfalt an Arten, in der Sowjetunion gab es viel weniger davon. Doch die Grundsätze der erfolgreichen Zucht scheinen gleichgeblieben zu sein: Sorgfältige Einrichtung des Aquariums mit sterilem Grund, einwandfreie hygienische Verhältnisse, keine Überfütterung, kein Sonnenlicht, geeignete Auswahl der Pflanzen und Fische, Pflege und Erhaltung einer geeigneten mikrobiotischen Umwelt.

Auf dem Bild könnt ihr Künstler (natürlich in der Mitte!) und Orange entdecken – schaut nur genau hin. Ich werde euch über alle wesentlichen Ereignisse auf dem Laufenden halten!

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