Unser Haushalt wird um 6 neue Lebewesen reicher. Sechs bunte Fische tummeln sich seit gestern in unserem neuen Aquarium. Was sage ich – sechs? „Sie halten vor allem Bakterien“, belehrte uns der kundige Verkäufer in der Zoohandlung. Jetzt weiß ich es: Ein solches 60-Liter-Aquarium stellt einen gehegten Lebensraum für Millionen und Abermillionen von Kleinstlebewesen dar: und darin die flinken lustigen Zierfische: Drei Guppies, zwei Schwertträger, ein Grundbarsch. Drei kleine Schnecken vervollständigen den Zoo. Den männlichen Guppy, den „Bock“, nennen wir „Orange“, weil er sich so stolz und prachtvoll präsentiert. Den einen Schwertträger nennen wir „Künstler“, da er sich zunächst mehrere Stunden im Abseits hielt und erst seit heute seine unermüdlichen Erkundungsfahrten unternimmt. Er scheint sich für etwas Besonderes zu halten. Der Grundbarsch heißt nur noch „Staubsauger“, da er eifrig an Wänden und Pflanzen nach Nahrung sucht, die er dann mit seinem wulstartig ausgestülpten Mund aufliest. Die angstvolle Erfahrung des Umgesetztwerdens haben alle sechs Fische wunderbar verkraftet, sie schweifen ohne Unterlass im Becken umher, tauchen abwärts und aufwärts, hin und her, vereinen sich zu einem Schwarm, teilen sich dann wieder. Wir sind begeistert und bestaunen das neue Leben mit allerlei Entzückensrufen. Schon in der Vorphase – also beim Einrichten das Aquariums – bemerkte ich, wie entspannend das Blicken in so ein klares Unterwasserparadies sein kann. Ein echtes Labsal.
Ira bringt aus ihrer sowjetischen Kindheit umfangreiches Wissen über Aquarien mit, so dass wir wohl keine Anfängerfehler machen werden. Neu ist für sie die Vielfalt an Arten, in der Sowjetunion gab es viel weniger davon. Doch die Grundsätze der erfolgreichen Zucht scheinen gleichgeblieben zu sein: Sorgfältige Einrichtung des Aquariums mit sterilem Grund, einwandfreie hygienische Verhältnisse, keine Überfütterung, kein Sonnenlicht, geeignete Auswahl der Pflanzen und Fische, Pflege und Erhaltung einer geeigneten mikrobiotischen Umwelt.
Auf dem Bild könnt ihr Künstler (natürlich in der Mitte!) und Orange entdecken – schaut nur genau hin. Ich werde euch über alle wesentlichen Ereignisse auf dem Laufenden halten!
One Response to “Buntes Leben unter Wasser”
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Der Sohn möchte auch ein Aquarium, aber da ich genau weiß, daß er sich nicht darum kümmern wird, muß er noch ein paar Jahre darauf warten. Es sei denn sein Opa (mein Vater) mischt sich wieder in meine pädagogische Arbeit ein. Der Sohn jedenfalls bearbeitet den Opa schon seit einiger Zeit, und beeindruckt ihn mit seinem „Fischwissen“.