Die Kreuzberg-Tour hat es verdient, dass viele sie nacherlebend mitgenießen! Unsere ADFC-Stadtteilgruppe Friedrichshain-Kreuzberg machte sich am 26.04. frohgemut auf den Weg. Einige Mitglieder leben schon jahrzehntelang in Kreuzberg, kennen jeden Winkel. Andere sind neu hier, sind neugierig. Bei der Routenfindung und bei den Informationen entfaltet sich aufs allerschönste die Weisheit der Gruppe. Einen genauen Plan haben wir nicht im Kopf, aber einen ungefähren. Gut so! Von der Oberbaumbrücke aus fahren wir am Gröbenufer entlang.
Unser erstes Bild zeigt drei junge Litauer, die wir dort trafen. Sie hatten sich hier am Kreuzberger Ufer der Spree, mitten in Berlin, zu einem tatkräftig-fröhlichen Subbotnik zusammengefunden. Sie räumten den Müll und Unrat weg, den andere über Wochen hinweg achtlos weggeschmissen hatten. Im Hintergrund seht ihr die O2-Arena. Ab Herbst 2008 sollen dort Großereignisse aus Show, Sport und Musik für bis zu 17.000 Zuschauer steigen.
Dann erreichen wir die Brommystraße. Von hier führte früher die Brommybrücke hinüber nach Friedrichshain. Wir genießen den Blick die Spree hinauf zur Oberbaumbrücke, die heute die einzige Straßenverbindung zwischen den beiden Bezirksteilen darstellt. Soll man die Brommybrücke später auch für den Autoverkehr freigeben? Die meisten sind dagegen.
Vor der St.-Thomas-Kirche. Osman Kalin, der türkische Gärtner, hat hier für seine 16 Enkelkinder eine Bleibe samt üpppig sprießendem Gemüsegarten angelegt. Im Schutz der Berliner Mauer schuf er ein exterritoriales Gebiet. Geçekondu nennt man auf Türkisch illegal über Nacht gebaute Häuser am Rande der Stadt. Wer sich unter einem dieser selbst gefertigten Dächer am nächsten Morgen eine Tasse Tee kochte, durfte nach osmanischer Sitte nicht mehr verjagt werden. Ein kurzer Wortwechsel entspinnt sich zwischen uns und Osman: Merhaba! Merhaba, alles in Ordnung? Ja, alles in Ordnung!
Hinter dem Bethanien, einem ehemaligen Diakonissen-Krankenhaus, entfaltet sich schon die riesige Leinwand. Im Sommer gibt’s dort Freiluftkino. Entspannen und genießen ist dann angesagt. Das Bethanien ist heute ein Künstlerhaus. Auch die Kreuzberger Musikschule hat dort ihren Sitz und viele, viele Übezimmer!
(Rundfahrt wird fortgesetzt)
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