Jul 132009
 

Individuelle Betreuung für jeden einzelnen Schüler, zeitintensivste staatliche Fürsorge und Obhut von Kindesbeinen an, Übernahme fast der ganzen Erziehungsarbeit, weg von den Familien, hin zu den staatlichen Einrichtungen … Im Grunde stellt der Staat jedem einzelnen Schüler aus den geschlossenen türkisch-arabischen Parallelgesellschaften eine individuelle Betreuung zusammen und bezahlt sie dann auch. Die Eltern können weiterhin aus der Satellitenschüssel fernsehen.

Genau den Weg, den ich hier als fast einzig gangbaren beschrieb, hat das Neuköllner Albert-Schweitzer-Gymnasium beschritten. Lest den Artikel in der BZ von gestern! Das ist die Ganztagsschule, wie sie Bundeskanzlerin Merkel ja ebenfalls gefordert hat. Die türkischen und arabischen Familienwerden aus ihrer Verantwortung noch ein Stück weiter entlassen, der Staat übernimmt alle wesentlichen Erziehungs- und Betreuungsaufgaben. Es ist der verpflichtende Ganztagsbetrieb, also ein Teilzeit-Internat. Die Kosten trägt die Gemeinschaft. Ein derartiges Modell wird sicherlich die Attraktivität unseres Landes noch einmal kräftig erhöhen. Legen wir dann noch einmal ein paar Hundert Euro jährlich auf den Hartz-IV-Satz drauf, wie von der Linkspartei gefordert? Dann sind wir top, dann haben wir fast schon das Sozialparadies geschaffen. Yeah!

Wende perfekt: Schweitzer-Schule: Erfolg statt Chaos – B.Z. – Berlins größte Zeitung
Die Wende gelang mit Menschen wie Sema Kuchenreuther (30). Die türkisch-stämmige Studentin (Grundschulpädagogik) ist eine von 36 Coaches, die die Schüler nachmittags betreuen. „Das Problem war, dass mehr als 80 Prozent keine Hausaufgaben gemacht haben“, sagt Kuchenreuther. „Nicht, weil sie faul sind, sondern weil sie zu Hause keine Hilfe bekommen.“

Deshalb schaffte Georg Krapp die Hausaufgaben kurzerhand ab – und führte dafür als erstes Berliner Gymnasium den Ganztagsbetrieb ein.

Seitdem essen die Schüler, von denen 85 Prozent einen Migrationshintergrund haben, hier zu Mittag, werden individuell in ihren Problem-Fächern betreut und bereiten in Kleingruppen den Unterricht vor oder nach. Dazu können sie in Arbeitsgemeinschaften T-Shirts gestalten oder Musik machen. Schulschluss ist um viertel nach Vier.

Ich halte diesen Ansatz, wie ihn das Schweitzer-Gymnasium umsetzt, für zwar zunächst sehr teuer, aber langfristig sinnvoll. Denn wenn man wie in den vergangenen Jahrzehnten ganze Stadtviertel in die Abhängigkeit von lebenslangen Transferzahlungen hineintreibt, züchtet man eine wachsende Schar an Hilfsempfängern heran. Man befördert die ohnein staatlich alimentierten Parallelgesellschaften, die es bereits seit Jahrzehnten in Kreuzberg und Neukölln gibt. Das kann niemand wollen, der noch bei Sinnen ist.

 Posted by at 10:00

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