Eine hat es gewagt, dieses Wort, dieses F-Wort in den Mund zu nehmen. Ich selber habe mich das nie getraut! Ich sprach nur gelegentlich von „anerzogener Faulheit“ … aber endlich, endlich recyclet jemand, obendrein eine Professorin, dieses gute alte deutsche Wort! Schön, dass es das noch gibt! So eine Zivilcourage beeindruckt mich nachhaltig! Übrigens scheint Prof. Ute Frevert ebenfalls nicht „angeborene“, sondern „anerzogene“ Faulheit zu meinen. Und die gibt es offenbar wirklich.
Lest die taz:
Leiterin MPI Bildungsforschung über soziale Auslese: „Akademiker-Kinder sind oft faul“ – taz.de
Es sind nicht alle Kinder so fit. Akademikerkinder sind oft auch ziemlich faul und sagen, ich hab doch alles. Das sind nicht die Starstudenten.Woran liegt das?
Das kommt aus dem Mangel an Hunger und dem Fehlen der Erfahrung, sich selber was erarbeitet zu haben. […]
In Ihrer Wunschuni soll das Studium Lebensform und Lebensmittelpunkt sein. Das widerspricht doch aber dem Wunschbild, der Erwartung, dass man neben dem Studium noch unheimlich viel macht und sich damit Kompetenzen erwirbt, oder?
Meine Vorstellung heißt nicht, dass man nur in Seminaren und in der Bibliothek sitzt, sondern auch viele andere Dinge macht, aber eben an der Uni. Man soll beim Uniradio arbeiten, man soll Kommilitonen helfen, bei Chemieaufgaben, die sie nicht verstanden haben, man soll bei Theatergruppen mitmachen.
Aber das ist alles uninah. Wenn es zum Argument wird, dass man für man für das Studium keine Zeit mehr hat, dann ist irgendwas faul. Am wichtigsten ist die Universität.
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