Immer wieder wird gefragt, ob man Fremdsprachen mit einsprachigen oder zweisprachigen Materialien unterrichten soll. Ich meine: Wenn alle Lernenden dieselbe Ausgangssprache haben (etwa Deutsch), empfiehlt sich der Einsatz zweisprachiger Lehrwerke (etwa deutsch-arabisch). Wenn aber Lernende mit unterschiedlichen Ausgangssprachen zusammenkommen (etwa Türkisch, Deutsch, Englisch), dann sind sie mit einem einsprachigen Lehrwerk der Zielsprache (etwa Arabisch) besser bedient, bestenfalls ergänzt durch zweisprachige, separat erhältliche Glossare. Dann kommt es auch ganz entscheidend auf die bildliche Unterstützung des sprachlichen Inhaltes an.
Eine französische Nachrichtensendung von gestern nachmittag (France 2 actualitès) machte sich die Mühe, genauer nachzuforschen, wie die bereits 40 saudischen Koranschulen auf ihre etwa 5000 britischen Schüler einwirken. Ergebnis: bereits junge britische Mädchen werden strengstens angehalten den Hikab (Ganzkörper- und Gesichtsverhülllung) zu tragen, die Scharia wird in Wort und Bild anschaulich gelehrt und ohne jeden kritischen Kommentar als verbindlich dargestellt.
So werden die Kinder und Jugendlichen in Wort und Bild ermahnt, man solle die Blutung stillen, wenn man einem Dieb die Hand oder – im Wiederholungsfall – den Fuß abgehackt habe. Auf Ehebruch hingegen wird den Kindern die Steinigung gelehrt, eine Stillung der Blutung erübrigt sich.
Das modern anmutende Lehrwerk ist einsprachig, also nur in Arabisch, jedoch werden die fremdsprachlichen Inhalte – etwa das Handabhacken – durch Zeichnungen anschaulich gemacht.
Ich hege keinen Zweifel, dass derzeit (oder demnächst) auch in Berlin und anderen deutschen Städten an Koranschulen mit derartigen einsprachigen arabischen Materialien unterrichtet wird.
Auch in Berlin ist die erste saudisch finanzierte Koranschule in konkreter Vorbereitung, zunächst für 400 Kinder. Die Schule wird nicht der Berliner Schulaufsicht unterstellt sein.
Man sollte nicht immer nur über „die Türken“ und ihre durch den türkischen Staat gesteuerten Islamverbände reden, sondern ebenso sehr auch über die stark anwachsenden arabischen Gemeinden, die in einigen Berliner Quartieren und Grundschulen bereits die Mehrheiten stellen und nach den Deutschen auch die Türken verdrängen.
„Sozialhilfe + Satellitenfernsehen + Scharia“ – diese Kombination entfaltet sich vor unseren Augen und mit saudischem Geld unterstützt mit bezwingender Kraft. Hier wächst eine machtvolle, arabisch geprägte Parallelgesellschaft heran. Geld ist in Hülle und Fülle da. Da gebe ich Hamed Abdel-Samad recht. Da können wir noch so viel über Ganztagsschulen reden und reden und reden.
Die Briten sind uns schon einige Jahre voraus. Uns steht es noch bevor.
Großbritannien: Handabhacken als Lehrinhalt an Koranschulen « DiePresse.com
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