„Tapfer tapfer!“ lobte mich kürzlich eine Nachbarin, als ich bei Minusgraden mein Fahrrad aus dem Keller schleppte. In der Tat:
Unabhängig davon sei gefragt: Was ist Tapferkeit? Eine Frage, der unter anderem Sokrates nachgeht, in einer Talkshow, die Platon unter dem Namen Laches aufgezeichnet hat.
Laches schlägt mit Blick auf soldatische Tapferkeit vor: Tapferkeit ist „in Reih und Glied standhaltend die Feinde abzuwehren und nicht zu fliehen“ (190e ).
In diesem Fall wären also die Kälte, der Frost, die Glätte, der eisige Wind der Feind, vor dem es als tapferer Radfahrer nicht zu fliehen gilt. Aber schon bei „Reih und Glied“ würde die Definition nicht mehr passen. Denn der tapfere Radfahrer fährt ja nicht in Reih und Glied, sondern wendig, aufmerksam sichernd und Gefahren gleichsam witternd wie ein Eisbär auf einer schmelzenden Eisscholle …
Wir erkennen: Der Vorschlag des Laches erfasst die Tapferkeit des Soldaten, jedoch nicht die Tapferkeit des Radfahrers.
Die Frage ist als ergebnisoffener Dialog weiterzuführen!
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