Dez. 112010
 

„Meine Mutter hat es auch ohne dieses Gesetz geschafft, zehn Kinder in Berlin einzugliedern und zu vernünftigen Mitbürgern zu machen.“ So schreibt Badr Mohammed auf S. 22 der Berliner taz vom 07.12.2010 (leider online nicht abrufbar). Freunde, Leute, Blogger: In allem, was Mohammed in seinem Beitrag schreibt, hat er recht, so finde ich. So schreibt er etwa: „Als Grundlage für Integration reichen das Grundgesetz und eine gute Erziehung völlig aus.“

Mutig, mutig, so etwas drucken zu lassen!

Aber ich unterschreibe jeden Satz und jeden Halbsatz, den Mohammed in diesem Artikel  geschrieben hat.

Insbesondere hat er meines Erachtens als einer der ganz wenigen Berliner Politiker die zentrale Rolle der Familie, der Eltern im Leben der Kinder erkannt. Seine Mutter hat die Hauptverantwortung für das Schicksal ihrer zehn Kinder erkannt, angenommen und bewundernswert ausgefüllt.

Während für Kinder also die Familie die entscheidenden Weichenstellungen für oder gegen Integration vornimmt, ist es bei den Erwachsenen die Erwerbstätigkeit.

Mohammed schreibt: „Erwerbstätigkeit spielt eine zentrale Rolle: Sie verschafft neben eigenem Einkommen soziale Beziehungen, Anerkennung und Selbstwertgefühl. Aufseiten der Zuwanderer setzt Integration den Erwerb bestimmter Kenntnisse und Fähigkeiten sowie Motivation voraus. Zentral ist das Erlernen der Sprache. Das allein ist aber nicht genug. Dazu gehören Kenntnisse über Kultur und Geschichte des Aufnahmelandes, über Umgangsformen, Institutionen und Organisationsstrukturen, politische Werte und Verfassung.“

Donnerwetter, Herr Mohammed! Sie verlangen also Kenntnisse! Fähigkeiten! Motivation! Das würde ja bedeuten, dass es neben der Familie und der Erwerbstätigkeit auf die persönlichen Bemühungen des einzelnen ankommt. Das würde bedeuten, dass nicht die Politik an allem schuld ist, was schiefläuft!?

Nun, ich meine, auch hier hat Mohammed recht. Ich persönlich fasse übrigens die gutklingenden Wörter Kenntnisse, Fähigkeiten und Motivation  mit dem altertümlich anmutenden Wörtlein TUGENDEN zusammen. Tugenden sind derartige individuell zu erlernende, zu übende Haltungen, die es dem einzelnen ermöglichen, ein gelingendes Leben zu führen, z.B. Lernwille, Fleiß, Achtsamkeit, Nächstenliebe, Verantwortung für sich und andere, Rechnen, Lesen, Schreiben, Singen, Turnen, Tanzen.

Von dieser Verantwortung für das gelingende Leben kann der Staat mit all seinen Gesetzen und seinen Integrationsmilliarden und Abermilliarden Euro die einzelnen nicht freistellen.

Mohammed hat recht.

Was verhindert Integration mehr als alles andere? Ich würde wagen zu behaupten:

1) Ein Rückgriff der Erwachsenen auf die Sozialhilfe. Denn Sozialhilfe als Dauerlösung verhindert Erwerbstätigkeit. Also brauchen wir dringend, so meine ich, eine Verringerung, Befristung, Abspeckung und Vereinfachung des gesamten Sozialhilfe-Wesens oder besser gesagt Sozialhilfe-Unwesens. Es müssen mehr und mehr Familien ihr Leben durch eigene Erwerbstätigkeit sichern. Je mehr die Familien ohne Staatshilfen ihr Leben bestreiten, desto besser! Idealerweise wäre keine Familie dauerhaft auf finanzielle Hilfe des Staates angewiesen.

2) Versagende Eltern, die die Erziehung der Kinder nicht wahrnehmen. Die Schulen werden die Defizite, mit denen die Kinder in den Unterricht kommen, stets nur zum Teil ausgleichen können.

3) Selbst-Diskriminierung und Fremd-Diskriminierung: „Du Migrant – ich Normal!“ Ich vertrete emphatisch das Einheits-Modell des Staatsbürgers. Jeder, der dauerhaft und nicht bloß vorübergehend (etwa als Tourist oder entsandter Arbeitnehmer) hier in Deutschland lebt,  sollte sich als „ganz normaler“ deutscher Staatsbürger sehen.

„Alteingesessene“ und „neue“ Deutsche zusammen bilden die bürgerliche Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland, deren Leitkultur das Grundgesetz abbildet. Für diese Auffassung bin ich bereit überall einzutreten! Für diese Auffassung habe ich übrigens damals auch meinen Wehrdienst bei der Bundeswehr abgeleistet.

Unsere Leitkultur ist das Grundgesetz“ – das hat übrigens nicht Mohammed gesagt, sondern Cem Özdemir.

Zustimmung des Bloggers an Sie, Herr Mohammed, Zustimmung des Bloggers auch an Sie, Herr Özdemir!

Egal, ob sie Ugur, Maximilian, Dilek, Kassem, Joachim oder Yachya  heißen: es sind für mich alles Deutsche. Sie sind hier geboren, gehen hier zu Schule, sie werden aller Wahrscheinlichkeit nach hier bleiben.

Lest bitte auch das tolle Interview „Wir achten nicht auf Herkunft“ mit den Schülern der Neuköllner Otto-Hahn-Gesamtschule auf Seite 23 der Berliner taz vom 7. Dezember 2010.

Hey tazzler! Bitte stellt diese beiden Glanzstücke dauerhaft online! Teşekkür ederim schon mal im Voraus!

שלום ve السلام عليكم!

 Posted by at 13:13
Dez. 102010
 

Lest folgendes:

Aus der Deutschland-taz: Rechte Lebenslügen – taz.de
Es stimmt, dass Einwanderer unsere Sozialsysteme ausbeuten wollen. Ebenso, dass es viele Menschen aus Mittelschichten oder aus der Oberschicht gibt, die unser System schröpfen, indem sie Steuern hinterziehen. Steuerhinterziehung und Einwanderung in Sozialsysteme sind zwei Seiten einer gleichen Münze, nämlich die Schwächung des Gemeinwesens. Solange die Debatte nur um die Schwachen geht, geht die von Thilo Sarrazin befeuerte Debatte in die Irre.

Das sagte Daniel Cohn-Bendit, grüner Abgeordneter im Europäischen Parlament laut taz vom 07.12.2010, S. 3.

Bedenklich! Ist dieser Mann noch als Parlamentarier tragbar? Muss ihn seine Fraktion jetzt ausschließen? Wird ihn die NPD aufnehmen müssen? Ausbeutung der Sozialsysteme durch Einwanderer? Ebenso schlimm wie Steuerhinterziehung durch Großkapitalisten? Das klingt ja fast so schlimm wie Sozialbetrug – oder – noch schlimmer, AKW-Laufzeitenverlängerung!

Ich kann nur dringend davon abraten, dieses Thema zum Thema zu machen! Man sollte es als aktiver Politiker gar nicht erst ansprechen. Stephan von Dassel (Grüne), Heinz Buschkowsky (SPD), Jürgen Zöllner (SPD), Thilo Sarrazin (SPD), sie alle haben öffentlich dieses Thema des Behördenbetrugs mehr oder minder deutlich angesprochen.

Man wird sofort in die rechtsradikale Ecke getrieben, wenn man so etwas Böses sagt wie Daniel Cohn-Bendit oder Jürgen Zöllner.

Auch vorgestern, bei der Abendveranstaltung in der Kreuzberger BVV, herrschte Konsens, dass man das Thema auf keinen Fall ansprechen darf.

 Posted by at 16:46
Dez. 102010
 

Der Liberal-Islamische Bund ist eine jener Stimmen in Deutschland, die ich aufmerksam verfolge! Ich wünsche dieser Vereinigung wesentlich mehr Mitglieder. Vor allem scheint sie mir geeignet, in einem sich erhitzenden Klima, wo man häufig in Pawlowscher Manier aufeinander einprügelt, Argumente und Fakten zur Geltung zu bringen! Das scheint mir ganz wichtig.

Hier zum Beispiel ein sehr lesenswerter Beitrag von Lamya Kaddor, deren Kinder-Koran ich mehrfach zitiert und gelobt habe, zum Thema der angeblichen Rückständigkeit der muslimischen Welt!

Lamyas Welt – Warum die Muslime so rückständig sind | Migration und Integration in Deutschland | MiGAZIN
In letzter Zeit hört man immer wieder zwei schlagende Argumente für die Rückständigkeit des Islam. Eines davon lautet, dass es in der gesamten islamischen Welt nicht eine einzige Demokratie gebe. Dem mag man im ersten Moment beipflichten, genauso wie der Aussage, dass es kein afrikanisches Land mit einer Demokratie gebe oder kein buddhistisches. […]

 Posted by at 15:06
Dez. 092010
 

Feinste Bespaßungspolitik ist beschlossen!

Aber bitte nicht muttersprachliche Kenntnisse in zwei Fremdsprachen verlangen! Dann wären sooo viele Berliner benachteiligt, die weder die eine noch die andere Fremdsprache beherrschen!

Bayram und Wansner haben recht! Lest:

Berliner Zeitung – Aktuelles Politik – Berlin beschließt Integrationsgesetz
Bei der Beurteilung von Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung soll grundsätzlich auch die sogenannte interkulturelle Kompetenz berücksichtigt werden.

Generell sollen Anstrengungen zur Integration von Zuwanderern zur Pflichtaufgabe der Landesverwaltung und der zwölf Bezirke werden. Zudem soll die religiöse Vielfalt mehr berücksichtigt werden. So sind künftig Bestattungen ohne Sarg möglich werden, wie sie im islamischen Kulturkreis üblich sind.

Der CDU-Abgeordnete Kurt Wasner wies darauf hin, dass selbst einige der SPD-Bezirksbürgermeister das Gesetz als «kontraproduktiv» und «Karikatur» ablehnen. Die Grünen-Abgeordnete Canan Bayram erklärte: «Es wird in diesem Gesetz immer noch zwischen denen und wir unterschieden.»

Wichtiger Punkt: DIE und WIR! Ich würde sagen:  Seit wieviel Jahren oder Jahrzehnten jemand Deutscher ist, muss zweitrangig sein. Er oder sie hat alle Rechte und Pflichten auf Teilhabe. Dazu bedarf es keiner Einteilung in Migrantisch und Nichtmigrantisch. Für alle müssen dieselben Anforderungen gelten.

WIR müssen uns alle mehr abstrampeln. Und IHR auch.

 Posted by at 21:33

Wer oder was leistet Integration? Wer oder was verhindert sie?

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Dez. 092010
 

08122010119.jpg Immer mehr verschiebt sich die Berliner Debatte zur Integration hin in Richtung auf das Problem: Wer oder was leistet Integration? Der Staat? Der einzelne? Die Familie? Die Schule?

Ferner: Wer oder was verhindert Integration? Die mangelnden Türkisch- und Arabischkenntnisse der deutschen Lehrer? Schlechte Ausbildung der deutschen Lehrer und Sozialarbeiter? Mangelndes interkulturelles Feingefühl? Der wohlbekannte Rassismus der Deutschen? Fremdenfeindlichkeit? Mangelnde Inklusion der anderen?

„Ist die Bildung der Schlüssel für eine bessere Integration in Berlin?“
Zu dieser Podiumsdiskussion stapfte der Kreuzberger Blogger gestern abend durch herrlich knirschenden Schnee in den BVV-Saal des Rathauses Kreuzberg. Andreas Schleicher von der Konrad-Adenauer-Stiftung begrüßte das Publikum, stellte die Podiumsgäste vor und übergab dann an den Moderator des Abends, den Abgeordneten Kurt Wansner, der mit einem Hinweis auf das Berliner Integrationsgesetz eröffnete, das am folgenden Tag (also heute, während ich dies schreibe) zur Abstimmung stehe.

Necla Kelek, Sozialwissenschaftlerin und Frauenrechtlerin, antwortete mit einem erfrischend klaren Nein auf die Frage: „Ist Bildung der Schlüssel zu besserer Integration?“ Die Schulen seien bereits jetzt gut ausgestattet, so gut wie in kaum einem anderen Land. Die Kinder gingen grundsätzlich alle gerne dorthin, das Problem seien die Familien. Im Spannungsfeld zwischen bildungsabgewandten oder bildungsverweigernden Elternhäusern und der bildungsfördernden Schule sei es sehr schwer für die Kinder, ihren eigenen Weg zu finden. Wenn Integration scheitere, dann sei dies grundsätzlich Schuld der Eltern. A und O jeder besseren Integration seien die Eltern. Die staatlichen Bildungsangebote als solche hingegen seien mehr als ausreichend. „Wie schaffen wir es, die Eltern zu erziehen?“ So ihre abschließende Frage.
Ertan Taskiran, Vorsitzender des Deutsch-Türkischen Forums der CDU Berlin, sprach die wichtigen Sprachstandsmessungen an, forderte mehr Lehrer mit Migrationshintergrund, die Kita-Betreuung für Kinder müsse verbessert und ausgebaut werden, und er beendete seinen Beitrag mit der Feststellung, das Berliner Schulwesen enthalte eine strukturelle Diskriminierung zum Nachteil von Kindern mit Migrationshintergrund.

Andreas Germershausen, Leiter des Referats Integrationspolitik bei der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, bot einen Ausblick auf die bereits erreichten Verbesserungen. Dank der wohlbedachten Maßnahmen der Politik des fürsorglichen Senats seien auf allen Gebieten Besserungen festzustellen. Der Senat werde weiterhin ein Monitoring betreiben und auf allen Handlungsfeldern durch gezielte Maßnahmen die Lage verbessern.

In der anschließenden Diskussion erzählten viele Zuhörer ihre Geschichten. Mich beeindruckte vor allem ein türkischer Berufsschullehrer, der sich bereits vor 41 Jahren einer staatlichen Prüfung stellte und seither Schüler deutscher und ausländischer Herkunft unterrichtet. Großartig! Solche bräuchten wir in Berlin zu Hunderten! Aber er tat es eben nicht aufgrund einer integrationspolitischen Maßnahme, sondern weil er eine berufliche Aufgabe suchte und sich den Ansprüchen des aufnehmenden Landes unterwarf.

Der Kreuzberger Blogger Johannes Hampel erklärte die Überversorgung mit staatlichen Leistungen zur Hauptursache der Nichtintegration. Bei vielen Migranten herrsche als Folge davon eine grenzenlose Anspruchshaltung vor. Es werde mehr und mehr staatliches Geld in Schulen, in Familien  und Versorgungseinrichtungen geschüttet, ohne dass die Lage sich gebessert habe. Die Schuld am eigenen Scheitern werde immer nur dem Staat oder den Deutschen gegeben. Es gebe keinen ausreichenden Anreiz, durch Bildung eine berufliche Tätigkeit anzustreben. Der deutsche Staat garantiere allen Zuwanderern ein üppiges Paket an Sozialleistungen, das zu Missbrauch und Betrug einlade. Integration sei etwas, was der Staat nicht leisten und fördern könne, sondern nur die einzelnen Menschen. Viele deutsche Steuerzahler fühlten sich mittlerweile ausgebeutet durch eine umfassende Versorgungserwartung der Migranten.

Unerlässlich seien deshalb ordnungspolitische Maßnahmen, Reformen des Sozialrechts, etwa die Abschaffung von Sozialleistungen für Ausländer und Zuwanderer während eines mehrjährigen Moratoriums nach Zuwanderung, ferner die Rückbesinnung auf Tugenden wie Fleiß, Rechtschaffenheit und Anstand und die Schaffung einer neuen deutschen Identität, die sowohl „alten“ wie „neuen“ Deutschen Inklusion und Zugehörigkeit verschaffen würde.

Mein Fazit:

1) Als entscheidende Stellschraube der Integration hat sich für mich an diesem Abend die Familie – nicht die Schule! – herausgestellt. Wenn Familien Integration in den deutschen Arbeitsmarkt, in die deutsche Gesellschaft wollen, wird sie überall in Deutschland und also auch in Berlin möglich sein.

2) Wenn die Migranten diese Integration nicht wollen, wird sie durch die zahlreichen und fetten Angebote des Staates zur Integration eher verhindert als befördert. Die bisherige Integrationspolitik sehe ich weitgehend als Volksbespaßung und teilweise schlicht als Volksverdummung.

3) Der einzelne muss es schaffen, gestützt oder wenigstens nicht behindert durch die Familie. Der Schlüssel zu besserer Integration liegt im Bemühen des einzelnen, in der Freiheit des einzelnen.

4) Für den Berliner Wahlkampf 2011 sollte man sich als die entscheidende Frage vormerken:

Was soll der Staat? 

Wenn Politiker mich fragen sollten, so würde ich antworten:

5) Der Staat sollte sich nicht so wichtig nehmen! Der Staat ist doch das Bündnis freier und gleicher Bürger, die für ihr Leben die Letztverantwortung tragen.

6) Der Schlüssel zu besserer Integration liegt eher in der Ordnungspolitik, weniger in der Bildungspolitik. Der Staat muss weniger leisten, die Bürger müssen mehr leisten – für sich selbst, aber auch füreinander.

Gemeinsam gelingt den Bürgern die zusammenwachsende Stadt.

 Posted by at 19:54

Es geht nicht ohne Opportunismus

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Dez. 092010
 

Spannendes Gepräch mit dem Historiker Daniel Koerfer, in dem es auch um die gewaltige persönliche Leistung Adenauers geht!

Worauf Adenauer und die Bundesrepublik klugerweise verzichteten, war eine strafrechtliche Generalabrechnung  mit dem Nationalsozialismus.

Die Sowjetzone und die DDR inszenierten zwar eine solche strafrechtliche Generalabrechnung, verwendeten dabei aber Mittel des Terrors, etwa die berüchtigten 10 NKWD-Speziallager (darunter die KZs Buchenwald und Oranienburg), und der Pauschalvollstreckungen. Sie liquidierten einerseits auch viele Unschuldige und ließen andererseits viele Schuldige laufen, bzw. boten ihnen  die Chance zum Aufstieg.

Nach Diktaturen wird es ohne eine gewisse Portion Opportunismus nicht zu einem Neuanfang kommen.

Ein Gespräch mit dem Historiker Daniel Koerfer: Macht „Das Amt“ es sich zu einfach? – Themen – Feuilleton – FAZ.NET
Anknüpfend an Kurt Schumacher sagte Brandt 1976: „Die große innenpolitische Leistung Adenauers lag darin, Abstand zu schaffen zu dem, was vorher war, Zeit zu gewinnen für den neuen Staat: durch bewussten Opportunismus, durch das bewusste Nicht-so-harte-Maßstäbe-Anlegen an diejenigen, die im Dritten Reich engagiert gewesen waren; er war dabei in diesem Fall gar nicht so weit von Kurt Schumacher entfernt. Man konnte ein Volk nicht mitten durchspalten und es so über die Runden der Ereignisse jener zwölf Jahre bringen wollen . . . Damit hat er ein großes Stück Stabilität in den ,Laden‘ gebracht. Das war dann doch sehr positiv.“

 Posted by at 17:58
Dez. 092010
 

Schweres Gelände für Künast! Hat sie sich vergaloppiert?

Stars sind immer gut. Man braucht gute Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten, um Wahlen zu gewinnen. ABER: Sie müssen  der Partei den Puls abnehmen. Sie müssen sich briefen lassen. Sie dürfen nicht Positionen vertreten, die der offiziell festgelegten Parteilinie widersprechen.

Was Künast loslässt, säbelt an dem komfortablen Vorsprung, den die Grünen vor der FDP hatten!

Und dann noch ihre Forderung nach 5000.- Euro Staatsknete für E-Zweitautos für Besserverdienende! Das fördert doch nur die AKWs – denn E-Autos laufen mit Atomstrom.

Stars müssen sozusagen noch einmal die Ochsentour auf sich nehmen – durch Hinterzimmer, Marktplätze und  Hausflure.

Es ist ja nicht mehr so schwer. Denn es wird in Hinterzimmern nicht mehr geraucht.

Die Einzelkämpferin – Berliner Zeitung

 Posted by at 12:39

„Das Amt und die Endlösung“ ist eine Schlamperei

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Dez. 092010
 

Na, es gab schon vor etwa einer Woche mehrere Beiträge  anerkannter Historiker in Zeitungen und Rundfunk, die „Das Amt und die Endlösung“ einer vernichtenden Kritik unterzogen, also bereits etwa zwei Wochen, nachdem dieses nicht-anerkannte Blog aufgrund eigener Beobachtungen zu einem ähnlichen Verriss gelangt war.

Wir bitten das Versehen im gestrigen Blog-Eintrag zu entschuldigen. Der gestern zitierte SPIEGEL-Artikel ist nicht die erste Generalabrechnung mit diesem Buch gewesen.

Götz Aly im Deutschlandfunk

Preußische Allgemeine Zeitung » Nachrichten

 Posted by at 11:43
Dez. 082010
 

O Tröster Goethe! So eine klare Botschaft möcht ich dem Berliner Senat auch ins Migrantenpartizipationsgesetz  heften!

Johann Wolfgang von Goethe: Gedichte – 6. Epigramme
10.
Warum treibt sich das Volk so und schreit? Es will sich ernähren,
Kinder zeugen und die nähren, so gut es vermag.
Merke dir, Reisender, das und tue zu Hause desgleichen!
Weiter bringt es kein Mensch, stell‘ er sich, wie er auch will.

 Posted by at 19:30

Nu hab ich aber die Faxen dicke mit der ewigen Jammerei

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Dez. 082010
 

Es ist hübsch, zu sehen, welche neuen Argumente ständig über Rassismus, Fremdenfeindlichkeit u.ä gegen Deutschland aus dem Köcher gezogen werden!

Pausenlos wird geklagt und gebarmt:

„Die Integrationspolitik hat versagt!“

Immer sind die anderen schuld!

Na, ich meine:

O ihr lieben Migrantinnen und Migranten! Ihr armen Dauerbenachteiligten!

Es ist so wahnsinnig einfach, die SCHULD auf die Politik zu schieben. Die, die sich nicht integrieren, haben es nicht gewollt. Sie haben hier ALLE Möglichkeiten. TUT MIR LEID!

Ich seh’s mittlerweile GANZ locker mit der Integration. Ich sage: Lernt einen Beruf, arbeitet, ernährt eure Familien durch Arbeit, lebt nicht von Sozialhilfe, belügt das Sozialamt nicht, erzieht die Kinder zur Schulreife, haltet die Kinder zu Fleiß und Anstand an, erwerbt die Staatsbürgerschaft, klagt nicht so pausenlos jammernd über Diskriminierung, sondern zeigt einfach, was in euch steckt. Haltet euch an die Gesetze.

Dann wird niemand was zu klagen haben. Das ganze bombastisch aufgeblähte Problem der Ausländerintegration wird sich dann auswachsen.

 Posted by at 19:03
Dez. 082010
 

 05112010045.jpg … bemängelte dieses Blog bereits am 05.11.2010 an dem berühmten Bestseller „Das Amt“ bereits wenige Tage nach Erscheinen. Dieses Blog stand wochenlang völlig allein da. Kein Rezensent hat unseres Wissens das Buch so direkt angegriffen wie dieses Blog. Wie konnte dieses Blog zu einem derart vernichtenden Urteil kommen? Antwort: Aufgrund des bramarbasierend-bräsigen Tones. Aufgrund der Einseitigkeiten, aufgrund der Ausblendung der anderen, der östlichen Hälfte Europas.

Nunmehr gelangen auch renommierte Historiker deutscher Universitäten zu diesem Urteil. Wohlfeile moralische Empörung ersetzt eben nicht solide historische Forschung. Daran haben es die 4 Autoren des von Joschka Fischer bestallten Teams fehlen lassen. Schade. Sie haben der an sich löblichen Sache einen Bärendienst erwiesen.

Hab ich’s doch gesagt!

Hans Mommsen, der deutsche Altmeister unter den NS-Forschern, erklärte vergangene Woche, das Buch löse bei ihm „Entsetzen“ aus, es sei voller „massiver Fehler“. Fachleute wie Johannes Hürter vom renommierten Institut für Zeitgeschichte in München finden Passagen des Werks „bodenlos“. Sein Mainzer Kollege Sönke Neitzel wirft Kommissionssprecher Conze sogar „Geschichtspornografie“ vor, weil er das Amt als „verbrecherische Organisation“ bezeichnet hatte. Conze sei es offenbar nur darum gegangen, öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen.

Andere Wissenschaftler sprechen von „Oberflächlichkeit“ (Henning Köhler), „Unkenntnis oder Ignoranz der Aktenlage“ (Gregor Schöllgen), „Einseitigkeit“ (Christian Hacke) oder sehen in Teilen „schlichtweg Unsinn“ (Daniel Koerfer).

Zeitgeschichte: Unkenntnis und Ignoranz – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Politik

 Posted by at 18:44
Dez. 082010
 

Das uralte Märchen von des Kaisers neuen Kleidern zeigt den Mut eines Kindes, das die Wahrheit ausspricht, die vor aller Augen liegt. „Der Kaiser ist nackt!“- damit hat das Kind keine Vertraulichkeit gebrochen, sondern die Mauer des stillschweigenden Einverständnisses gesprengt, welche ganze Gemeinschaften lähmen kann. Andersens Kind hat nichts „verraten“, was nicht ohnehin öffentlich war. Es hat der Gemeinschaft einen großen Dienst erwiesen.

Ich sehe Wikileaks wegen der Vertraulichkeitsverletzung äußerst kritisch. Wer Post- und Fernmeldegeheimnisse bricht, muss sich unbequemen Fragen stellen.

Es wundert mich, dass die Datenschützer sich über den logorrheischen Vorfall nicht ereifern.

Ich bin stattdessen für das Prinzip „Einspruch, Leute!“ Besser als Wikileaks ist, sich frei und kühn hinzustellen und zu sagen: „Das halte ich für richtig!“ „Das halte ich für falsch!“

Dazu braucht es MUMM und MUT. Davon lebt die Demokratie.

Davon lebt auch dieses Blog.

 Posted by at 14:47
Dez. 082010
 

Eher ermutigende Nachrichten bringt der neueste PISA-Bericht. „Sozial benachteiligte“ Kinder hängen weit weniger zurück als vor zehn  Jahren.

Aber: Das Umfeld entscheidet weiterhin.

Migrantenkinder im Pisa-Test: Aufholjagd der Abgehängten – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – SchulSPIEGEL
Die Leistungen zweier Schüler, die aus ähnlichen sozialen Verhältnissen kommen, unterscheiden sich um bis zu 100 Pisa-Punkte, wenn der eine auf eine Schule in einem günstigen Umfeld geht, der andere aber eine Problemschule besucht. Das entspricht einem Vorsprung von mehr als zwei Schuljahren.

Das bedeutet: Man muss Umfelder schaffen, die begünstigend wirken. Die riesigen migrantischen Sozialkieze, welche beispielsweise in Kreuzberg mit großem Getöse der BVV als „gewachsenes Umfeld“ weiterhin mit viel Steuergeld gehätschelt, gepflegt und gehalten werden, sollten aufgelöst werden. Neue Mieter müssen rein, Mieter, die ihre Miete selber erarbeiten und die ersehnte Durchmischung der ethnisch geprägten Monokultur befördern.

 Posted by at 12:13