Sep 272011
 

Die Frage drängt sich auf. Bürgermeister Schulz setzt auf einen umweltpädagogischen Ansatz (S. 8, Tagesspiegel heute). Die freundlichen schwarzen Herren sollen den Hundehaltern behutsam Gründe nahelegen, warum man Hunde anleinen sollte, sollen Flaschenzertrümmerern, Dealern, Sprayern, Schmier- und Schmutzfinken wertvolle Denkanstöße liefern, damit sie nicht weiter Flaschen zertrümmern, Stoff dealen, Bänke besprayen oder mit dem Edding ruinieren.

Berliner Parks: „Kollege, guckst du nach Beet, ja?!“ – Berlin – Tagesspiegel

Ein typischer Fall von Berliner Überversorgung! Und dafür hat es Geld? Und dafür hat Kreuzberg Zeit? Fürwahr, Kreuzberg ist eine riesige Kita für kindsköpfige Erwachsene! Wann wird Kreuzberg erwachsen? Aber die Müllverbreiter schaffen dank gütiger Fürsprache von oben wieder viele Arbeitsplätze und Projekte.

Ich schlage etwas anderes vor: „Werde Anteilseigner des Parks! Bezahle 20 Euro Bußgeld für jeden freilaufenden Hund, bezahle 15 Euro für liegengelassene Flaschen, bezahle 100.- Euro für jede Schmiererei.“

Allerlei Unsinn steht im Artikel. Völllig schief der Vergleich mit Tempelhof. Das Tempelhofer Feld ist nur deswegen weitgehend frei von Vandalismus und Kriminalität, weil es Tag und Nacht bewacht wird und nachts abgeschlossen ist. Die Kleingärtner sind viel später gekommen. Sie bewirken wenig für die Frage des Vandalismus, so nett es auch ist, wenn Menschen sich einen Teil des öffentlichen Raums aneignen. Was würden Rousseau und  Marx dazu sagen? „Der erste, der einen Zaun um sein Stück [Tempelhofer] Feld  setzte und behauptete, das ist meins, hat die Ungleichheit und die Knechtschaft und den Kapitalismus geschaffen.“

Richtig dagegen das Argument mit den Gewerbetreibenden, die eine Verbesserung am Mauerpark bewirkt haben. Privatwirtschaftliches Engagement ist gut für das Umfeld, denn es bedeutet, dass jemand sich verantwortlich fühlt.

 Posted by at 23:00

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