Der Kreuzberger Hausfreund begegnete gestern mit seiner Mutter im Park hinter dem Blumenmarkt an der Friedrichstraße einem stummen Menschen, einem Mann etwa seines eigenen Alters, der kein Wort sprechen, sondern nur unverständliche stammelnde Laute hervorbringen konnte. Hinter sich drein zog er seine Habe des Augenblicks auf einem Einkaufsschleppkarren. Mit seinen Armen redete er uns an. Weit ausholende Gesten ersetzten eine Aussage. Er wollte uns etwas erzählen! Und er erzählte! Wir erwiderten ihm erst mit Worten, dann mit Gesten, dann mit Berührungen. Seine Umarmung zum Abschied war so warm, das fühlte sich so gut an. Drei glückliche Menschen im Spätsommerschein!
Aus dem Munde der Stummen schaffst du dir Lob. Ja, die Stummen, die Dummen, die ganz Alten, die ganz Kleinen, das sind die meinen! Die sind meinesgleichen. Bei denen bin ich zuhause. Das ist die Heimat, die Menschen einander bieten. Aus der Grauwacke des Alltags sprießt spontan das Samenkorn des Menschlichen.
Bild: Grauwacke mit Spontanvegetation, Park am Gleisdreieck, Kreuzberg
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