Kreuzberg, Dealer und die Polizei: Ein Wort zum Görlitzer Park – Berlin – Tagesspiegel.
Ein besinnlicher, nachdenklich stimmender Kommentar von Harald Martenstein erscheint heute im gutbürgerlichen Tagesspiegel.
Ihm fällt auf, dass die Berliner Polizei im Görlitzer Park nicht gegen die Dealer und die Räuber vorgeht, dass die Polizei also nicht durchgreift, sondern an die Friedensliebe und Verständigungsbereitschaft der Opfer und potentiellen Opfer der Überfälle appelliert. Gegenwehr sei zwecklos, man solle sich lieber gleich ergeben. So spricht die Polizei.
Harald Martenstein vom gutbürgerlichen Tagesspiegel fordert jetzt dieselbe Nachsichtigkeit für Falschparker, womit er völlig Recht hat. Was dem einen sin Uhl ist dem andern sin Nachtigall! Wenn Dealer und Räuber ihrem Gewerbe im Görlitzer Park ungehindert nachgehen dürfen, dann darf man auch Rotlichtsünder und Falschparker nicht belangen.
Harald Martenstein vom gutbürgerlichen Tagesspiegel arbeitet unwiderleglich heraus, dass im Görlitzer Park die Polizei, also der Staat, das grün-rote Bezirksamt und der SPD-CDU-Senat bereits de facto kapituliert haben. „Bürger wehrt euch NICHT gegen Räuber!“, das ist die klare Botschaft der Polizei, also des Staates, an die Bürger und an die Räuber. Wie schön sich Bild an Bild reiht! Welcher Park in Kreuzberg, Friedrichshain oder Schöneberg ist der nächste? Es gibt noch viele Parks zu erobern für die Räuber!
„Bürger, wehrt euch nicht gegen die Räuber! Hier spricht die Polizei.“
Und so weiter und so weiter … so geht es immer weiter den Bach (oder gar den Fluss?) runter.
Georg Trakl sagt in seinem Gedicht „Verklärter Herbst“:
„Im Kahn den blauen Fluß hinunter
Wie schön sich Bild an Bildchen reiht
Das geht in Ruh und Schweigen unter.“
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