Zerstörung der Familie durch den völkischen Staat: das vielbeschworene Erziehungsideal Hitlers

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Mrz 062013
 

„Deutschland wird Hitlers Familienbild nicht los.“ So betitelt Antje Rávic Strubel ihre unbewusste Hommage an Hitler in einem flammenden, zornigen Erguss über eines der – wie sie sagt – rückständigsten Länder Europas, nämlich  über – Bayern? Schwaben? Vatikan? – nein: über Deutschland.

http://www.welt.de/kultur/article113632737/Deutschland-wird-Hitlers-Familienbild-nicht-los.html

In der Tatsache, dass so viele Frauen nur in Teilzeit arbeiten, sobald sie Mütter werden, erblicken viele geschworene Frauenrechtlerinnen einen Beweis für die Verhaftung der Deutschen an Hitlers Familienbild – so etwa Karin Bennhold in einem hübschen Artikel für die New York Times. Sie zitiert zustimmend Thomas Sattelberger, den Manager von der Deutschen Telekom:

“There is a very traditional image of women and men that was taken to an extreme in the Third Reich: female mother cult and male fraternity. These mental stereotypes have not yet been culturally processed and purged.”

Was ist dran?

Ich meine: Zu den größten Versäumnissen der deutschen Presselandschaft gehört, dass die Menschen sich zu klug, zu gebildet, zu faul und zu feige sind, um all die Politiker und politischen Denker des 19. und 20. Jahrhunderts, die so viel Schaden angerichtet haben, im Original zu lesen. Selbstverständlich sollte und muss man Karl Marx, Lenin, Mussolini, Stalin, Hitler, Mao, Trotzkij, Che Guevara, Castro und all die anderen in ihren Schriften zur Kenntnis nehmen, ehe man wieder einen so krausgeqirlten  Unsinn über „Hitlers Familienbild“ von sich gibt, wie er regelmäßig die deutschen Feuilletons und die deutschen Plauder- und Plappershows füllt und auch schon die eine oder andere Medienkarriere zerstört hat.

Lohnend ist es, etwa Hitlers Vorstellungen zur Erziehung der Kleinkinder zu lesen. Sie ähneln in ihrer Strenge und auf Höherzüchtung des Menschentums zielenden Grundanlage in mancherlei Hinsicht denen, die Plato für seine Erziehungsdiktatur in Anschlag bringt. Wie Plato unterteilt Hitler den Menschen in drei Schichten: das Körperliche, das Seelische und das Geistige, wobei dem Körperlichen in der Erziehung der Knaben und Mädchen die größte Bedeutung zukommt.

Man lese doch etwa den Abschnitt „Erziehungsgrundsätze des völkischen Staates“ in „Mein Kampf“!  Der Befund beim Lesen Hitlers ist eindeutig: Die Familien werden entmachtet, der völkische Staat regelt die gesamte Kindererziehung von der Geburt an. Der völkische Staat ergreift von der Geburt an in jedem Sinne Besitz von den zukünftigen Kämpferinnen und Kämpfern. „Wenn wir als erste Aufgabe des Staates im Dienste und zum Wohle seines Volkstums die Erhaltung, Pflege und Entwicklung der besten rassischen Elemente erkennen, so ist es natürlich, daß sich diese Sorgfalt nicht nur bis zur Geburt des jeweiligen kleinen jungen Volks- und Rassegenossen zu erstrecken hat, sondern daß sie aus dem jungen Sprößling auch ein wertvolles Glied für eine spätere Weitervermehrung erziehen muß“ usw. usw. Man könnte – wenn man nicht Widerwillen empfände – endlos weiterzitieren.

Die heute in der aufgeklärten Linken so stark beweihräucherte Geschlechterneutralität, also die Gender equality, war ebenfalls bereits ein wichtiges Prinzip der völkischen Erziehungslehre der Nationalsozialisten. Die Grundsätze der körperlichen Fitness (der körperlichen Ertüchtigung, wie Hitler sagt), gelten gleichermaßen für Jungen und Mädchen: „Analog der Erziehung des Knaben kann der völkische Staat auch die Erziehung des Mädchens von den gleichen Gesichtspunkten aus leiten. Auch dort ist das Hauptgewicht vor allem auf die körperliche Ausbildung zu legen, erst dann auf die Förderung der seelischen und zuletzt der geistigen Werte.“

Mütter und Väter sollen sich in den Dienst des ehernen Leitsatzes der völkischen Weltanschauung stellen: „Du Einzelner, du Familie bist nichts, dein Volk ist alles.“ Die Familie fungiert allenfalls als hilfreiche Brutstätte des Völkischen. Die Grundsätze der völkischen, vom Gedanken des Bündischen und des Sozialistischen herstammenden, weitgehend genderneutralen Erziehung im Sinne der NSDAP waren das Gegenteil einer familienzentrierten, mütterzentrierten bürgerlichen Erziehung, wie sie heute gerade von der aufgeklärten Linken immer wieder perhorresziert wird.

Wer heute immer noch dreist und dumm und töricht behauptet, dass Hitlers Familienbild einem Übergewicht des Mütterlichen, einer Überhöhung des Mutterbildes Vorschub geleistet habe, weiß nicht, wovon sie redet.

Nach der deutschen Niederlage, nach dem von Deutschen verschuldeten Holocaust und dem vom völkischen Staat ins Werk gesetzten Massenmord erst besannen sich die Deutschen auf die Eigenständigkeit der Familie. Sie kehrten auf das zurück, was Hitler zerstört hatte: auf den Ewigkeitswert der Familie, der Liebe zwischen Mann und Frau, der Liebe zwischen Eltern und Kindern, die dem Staat vorgelagert ist und sogar ein Bollwerk gegen den totalen Allmachtsanspruch der Politik bildet.

Freundinnen, Freunde, Schwestern, Brüder!  Die deutsche Familiendebatte läuft völlig aus dem Ruder, ist geschlagen von einzigartiger historischer Unwissenheit und Blindheit. Antje Rávic Strubel gebührt unser Dank, dass sie ihre Hommage an Hitler so prominent platziert hat.

Möge sie stellvertretend für alle Deutschen in diesem unserem so rückständigen Land allmählich ihre Verhaftung an Hitlers Familienbild loswerden.

Quellen:

http://www.welt.de/kultur/article113632737/Deutschland-wird-Hitlers-Familienbild-nicht-los.html
Adolf Hitler: Mein Kampf. Verlag Franz Eher Nachfolger, München 1933, S. 451-460, hier bsd. S. 451 und S. 459
Katrin Bennhold: Women Nudged out of German Workforce. In: New York Times, 28.06.2011
http://www.nytimes.com/2011/06/29/world/europe/29iht-FFgermany29.html?pagewanted=all&_r=1&

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Das perfekte quotierte Gesellschaftsmodell: Platons Politeia

 Antike, Familie, Frau und Mann, Platon  Kommentare deaktiviert für Das perfekte quotierte Gesellschaftsmodell: Platons Politeia
Mrz 062013
 

„Es ist doch egal, bei wem und wie die Kinder aufwachsen!“

So oder so ähnlich vernimmt man es aus den Meinungsäußerungen der zahlreichen Kritiker des hoffnungslos veralteten Familienmodells.

Die Frage muss gestattet sein: Ist das hoffnungslos veraltete, angeblich natürliche Familienmodell, nach welchem grundsätzlich die biologische Mutter und ihr leibliches Kind sowie der Vater des Kindes, also der Ehemann oder Partner der Mutter zusammengehören sollten, wirklich ein unumstößliches uraltes Idealbild?

Die Antwort lautet: alt schon, aber nicht umumstößlich! Es gibt vielmehr in der Geschichte seit der Antike zahlreiche gewollte Versuche, bei denen durch die Politik, die Dichtkunst, die Wissenschaft oder die Philosophie das Mutter-Kind-Band durchtrennt wurde und die von den Erzkonservativen immer so blindlings gerühmte „Kernfamilie als Keimzelle der Gesellschaft“ in Frage gestellt wurde:

a) der real existierende antike Stadtstaat Sparta ab dem 6. Jahrhundert v. Chr.: Die männlichen Kinder wurden ab dem 8. Lebensjahr ganz aus den Familien herausgenommen. Ehe und Familie galten nicht als etwas Heiliges. Sexuelle Promiskuität wird gesetzlich geduldet und gefördert. Die Kinder lernen oftmals ihre biologischen Eltern nicht kennen. Aussetzung und Tötung von untauglichen bzw. unerwünschten Neugeborenen wird hingenommen.

b) Platons ideale Gemeinschaft „Politeia“, insbesondere 5. Buch der Politeia, 4. Jahrhundert v. Chr.: Die absolute Gleichheit und Gleichstellung der beiden Geschlechter wird gefordert und gefördert, wobei anerkannt wird, dass Frauen in körperlicher Leistung hinter den Männern aus biologischen Gründen leicht zurückfallen. Frauen sollen sich gemäß der Planung der Gemeinschaft zum Akt der Zeugung und Kindergebären stets bereithalten, dürfen aber keine indivduelle Beziehung zum leiblichen Kind aufbauen. Der Staat übernimmt die Auswahl und Paarung der zur Nachzucht tauglichen Männer und Frauen. Staatlich bestellte Ammen besorgen in Kindernestern die Pflege und Aufzucht der Kleinstkinder. Die Kinder lernen ihre biologischen Väter und Mütter nicht kennen. Durch gezielte Zuchtwahl und Auslese wird ein neues Menschentum gefördert, das den Idealvorstellungen der Gerechtigkeit entspricht. Aussetzung und Tötung von untauglichen bzw. unerwünschten Neugeborenen wird geduldet.

Loben wir doch Platons ideale Gesellschaft, die Politeia!

Alle Funktionen in Gesellschaft und Staat werden hier bei Plato hälftig von Frauen und Männern übernommen. Zeugung und Geburt von Kindern werden als biologische Notwendigkeit anerkannt und von der staatlichen Gemeinschaft beschützt und überwacht. Mädchen und Jungen erhalten eine exakt gleiche Erziehung zu Mathematik, Sport und Wehrfähigkeit. Die Ehe und die Familie werden abgeschafft. Es herrscht eine perfekte Quotierung.

Die Reihe wird fortgesetzt!

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Feb 252013
 

Die Geschwindigkeit, mit der die politische Mitte sich tatsächlichen oder gefühlten Mehrheiten, die oft nur angezüchtete Bequemlichkeiten sind, anpasst, ist immer wieder herzerfrischend.  „Was darf’s denn jetzt wieder sein?“, lautet die Frage nach jeder Meinungsumfrage. Entscheidend ist meines Erachtens, dass die CDU derzeit den Bürgern und vor allem dem Hauptstrom der veröffentlichten Meinung immer mehr Zugeständnisse macht und oft nicht erkennbar ist, wofür sie steht.

Vor allem schreitet die Demontage des Gedankens der Familienverantwortung und die Unterhöhlung der Verantwortung des Einzelnen für andere und für sich selbst in atemberaubenden Tempo voran. In wahrlich nicht nebensächlichen Fragen wie den Anrechten der kleinen und allerkleinsten Kinder auf Leben und auf ihre beiden Eltern, Kritik an der routinemäßig vorgenommenen Abtreibung (etwa 100.000 pro Jahr in Deutschland), Kritik am vorherrschenden Materialismus, Kritik an der „Religion des Geldes“ (wie dies Väterchen Karl Marx nannte) hat die politische Mitte die Fahnen weitestgehend eingezogen. Hier sind es unter den Institutionen nur noch die Religionsgemeinschaften (Christen, Juden, Muslime), die nicht eingeknickt sind.

Allerdings sollte man, wenn man die Mann-Mann-Ehe und die Frau-Frau-Ehe de facto und steuerrechtlich der Mann-Frau-Ehe gleichstellt, dann schon richtig Nägel mit Köpfen machen! Man sollte dann fragen, ob man auch die nach dem Recht der Scharia geschlossene Ehe eines Mannes mit bis zu vier Frauen gleichzeitig (ein häufiger Fall, der im deutschen Sozialrecht routinemäßig anerkannt wird) ebenso zulassen und steuerlich fördern muss wie die Ehe einer Frau mit bis zu vier Männern gleichzeitig (die freilich nach islamischem Recht nicht zulässig ist, aber nach dem Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes selbstverständlich ebenfalls anerkannt werden muss). Die Diskussion muss geführt werden. Ich bitte darum.

Weitere Beispiele: Die Energiewende ist in der jetzigen Form ein Stück staatsdirigistische Planwirtschaft und droht sogar die Idee der Marktwirtschaft zu beschädigen. – Die plötzliche Abschaffung der Wehrpflicht war unbedacht. – Das viermalige Umschwenken im Atomenergie-Kurs hat viele überfordert, die es zu verstehen suchten. – Die viele Millionen Familien prägende historische Erfahrung der Vertreibungen der Polen, Juden, Ungarn, Slowaken, Tscherkessen, Deutschen, Armenier, Ukrainer, Griechen, Türken usw. von 1917 bis 1949 wird nicht mehr angesprochen, stattdessen wird das nachgeplappert, was ein Meinungskartell über die alleinige Schuld Deutschlands an allem Bösen, das seit 28.06.1914 in Europa geschah, nahezu ausschließlich zu Lasten der Deutschen anschreibt bzw. voneinander abschreibt. Es fehlt demnach der CDU auf Bundesebene empfindlich an einer sinnvollen Geschichts-, Erinnerungs- und Sprachenpolitik. Das Thema „deutsche Nation“ oder „deutsche Sprache“ ist weitgehend unbearbeitet, so überlässt man es lieber fast ausschließlich den Rechtsextremen und einigen Grünen.

Es fehlt der Union an einer breiten inhaltlichen und personellen Aufstellung. Das individualethische Moment – „Es kommt mehr auf das richtige Handeln der Personen an, nicht auf die Verhältnisse“ – ist in der gesamten politischen Öffentlichkeit meines Erachtens nicht mehr so recht erkennbar. Es herrscht eine links-kollektivistische Ethik vor. Deren Credo lautet: „Der Staat, die Politik muss erst einmal die richtigen Rahmenbedingungen setzen, dann werden wir Bürger auch anfangen, uns richtig zu verhalten.“

Die CDU droht sich derzeit zu ihrem eigenen Schaden komplett in der linken Mitte einzunisten und einzuhausen: staatsdirigistisch lenkend, mehr auf die aktuellsten Meinungsumfragen und Massenmedien des Hauptstroms als auf die Bürger und das Volk hörend. Versprechend, lockend, schmeichelnd, verwöhnend! Letztes Beispiel: die Abschaffung der Studiengebühren in den letzten beiden verbleibenden Bundesländern, die sie noch erhoben. Erneut ein Einknicken vor der bequemen Standardformel, mit denen die Bürger von den Politikern eingelullt werden: „Oh Staat, wenn du etwas von willst, musst du uns mehr für das Dasein und das Leisten zahlen! Liebe Politik, Du musst uns das Leben schöner, einfacher, reicher machen!“

Was mir persönlich große Sorgen bereitet, ist genau dieser Populismus der Mitte.

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Rinuncio ex legittimis causis: Die Entsagenden

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Feb 152013
 

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„Ich entsage aus hinreichenden Gründen“ – so Coelestin, der povero cristiano, der „schlechte Christenmensch“ und Einsiedel des Jahres 1295.

 Goethe sagt 1790 in seinen Venezianischen Epigrammen zu Recht:

Warum treibt sich das Volk so und schreit? Es will sich ernähren,
Kinder zeugen und die nähren, so gut es vermag.
Merke dir, Reisender, das und tue zu Hause desgleichen!
Weiter bringt es kein Mensch, stell er sich, wie er auch will.

Jeder mag sich zu den beiden Distichen verhalten, wie er will. Für mich enthalten sie eine schmerzhafte Einsicht, eine neuartige Demut, eine schmerzhafte Beschränkung der Wirkungsmöglichkeiten, die wir schlechterdings annehmen müssen.

Dennoch fragen wir zurück: „Warum tatest du es nicht dem venezianischen Volke nach, mein lieber Goethe? Warum heiratetest du nicht, sobald du nach Weimar zurückgekehrt, zeugtest eine reiche Kinderschar und gingst völlig im Kinder-Zeugen und Kinder-Nähren auf?“

Seine Antwort hätte lauten können:

„Das Sorgen für eine vielköpfige Familie mit all ihren Mündern und Häuptern und Herzen sowie die übernommene berufliche Tätigkeit hätten kaum Raum für eine weitere beständige Arbeit am Faust, am West-Östlichen Divan, an all den vielbändigen Werken gelassen.  Außerdem hätte meine Familie die gesamte künstlerische und aus innerem Beruf geübte gesellschaftliche Tätigkeit mittragen müssen, hätte des Vaters oft entbehren müssen. Dies wären sie nicht bereit gewesen zu leisten, was unabweisbar zur Quelle dauernden Verdrießlichkeit bei Weib und Kinderschar und nicht zuletzt beim Verfasser selbst geworden wäre. Und so beschied ich mich denn, sobald ich nach Weimar zurückgekehrt war, entgegen jenen mit tiefsinnigem Leichtsinn hingeworfenen Zeilen mit einem nicht völlig zum Ehe- und Familienstand hingewendeten Leben und räumte dem Weib und dem Kind gerade so viel Raum ein, als eben noch den wechselseitigen Neigungen und Antrieben eines jeden zuträglich war.“

Bild: ein Blick auf die Insel San Giorgio Maggiore, Venedig, 30. Januar 2012

Bild:

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Welchen monetären oder moralischen Wert, welche Daseinsberechtigung haben eigentlich Kinder?

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Feb 062013
 

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Fast alle deutschen Journalistinnen und Journalisten, fast alle deutschen Politikerinnen und Politiker jammern und barmen nach dem Staat, jammern und barmen nach der Politik. Die Politik soll die Menschen glücklich machen. Die Parteien überbieten sich darin, all jenen, denen sie vorher Gefühle der Benachteiligung eingeredet haben, dann postwendend Förderung, Geld, Geld und nochmal Geld zu versprechen. „Wartet, liebe Bürger, wenn ihr uns wählt, dann geht’s euch aber richtig gut, dann hat alle Ungerechtigkeit auf Erden ein Ende!“

Neuestes Beispiel: Kinder. Erneut wird allein monetär über den Wert der Kinder geredet. Niemand stellt sich hin, der sagt: „Egal ob man nun besser oder schlechter dasteht – es ist immer ein großes Glück und manchmal auch ein großes Unglück, Kinder zu haben. Ehe und Familie sind eine wichtige, vielleicht sogar die wichtigste Form, in der volles Menschsein zur Entfaltung kommt, und zwar unabhängig von der Politik, unabhängig von jeder Staatsform.  Die unleugbaren materiellen Nachteile, die das Kinderzeugen und das Kindererziehen mit sich bringt, werden durch tausendfältiges Glück, durch tausendfältiges Leiden in den Gefühlen und den Gedanken mehr als wettgemacht. Das lässt sich mit Geld und Gold gar nicht aufwiegen. Die Entscheidung für oder gegen Familie im Wesentlichen von den Wohltaten des Staates abhängig zu machen, ist unmoralisch.“

Dabei wird in den familienpolitischen Debatten gelogen und betrogen, gefeilscht und gezankt wie in den besten Familien, die sich über das Erbe des Oheims zerstreiten. Es wird gehauen und gestochen, dass es eine Wonne ist. Eine große Lüge ist es beispielsweise, wenn behauptet wird, Kinder bräuchten im Alter von 0-3 Jahren unbedingt die Kita zum besseren Lernen, zum besseren Spracherwerb. Es gibt keinen Beleg dafür. Nichts, keine Biographie, keine seriöse wissenschaftliche Untersuchung, die eindeutig besagt, dass Kinder bessere Sprachfertigkeiten erwerben, wenn sie bereits vor dem Alter von 3 Jahren die Krippe oder die Kita besuchen!

Exemplarisch dafür der folgende nette kleine Clip:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/1768634/Betreuungsgeld-in-der-Kritik

Fast nicht wird geredet darüber, was die KINDER im Alter von 0-3 Jahren brauchen: Bindung, Geborgenheit, Urvertrauen durch die enge räumliche Nähe an Mutter und/oder Vater bzw. an Ersatzmutter oder Ersatzvater.

Wohl und Wehe des Kindes wird nicht gesehen. Im Mittelpunkt stehen die Erwachsenen mit ihren finanziellen Ansprüchen und karrieretechnischen Wünschen, steht die Volkswirtschaft und die Karriere!

Man lese nur etwa die Stellungnahmen aus dem SPIEGEL:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/zehn-jungpolitiker-ueber-den-unsinn-in-der-familienpolitik-a-881532.html

Soeben erreichte uns hierzu auch diese öffentliche Stellungnahme aus der Feder Hedwig von Beverfoerdes, die wir hier wiedergeben und zur Diskussion stellen:

 Berlin, den 06.02.2013 Ungenannte „Experten“ arbeiten derzeit im Auftrag des Finanzministeriums sowie des Familienministeriums an einer Studie zur Bewertung der Wirksamkeit familienpolitischer Leistungen. Vor wenigen Tagen hat das Magazin DER SPIEGEL einen „internen Zwischenbericht“  der Studie veröffentlicht. Aus der sicheren Deckung vermeintlicher Wissenschaftlichkeit heraus wird darin die finanzielle Basis der Familien in Deutschland unter Beschuß genommen.

Die Studie basiert allerdings auf Grundlagen, die so grob fehlerhaft sind, daß man sowohl bezüglich des Inhalts als auch des Prozederes ihrer Veröffentlichung von einem interessegeleiteten Propagandamanöver sprechen muß. Das Fazit der „Studie“ überrascht deshalb nicht. Es ist ebenso simpel wie durchsichtig: Gelder, die den Familien direkt zukommen zur eigenverantwortlichen Verwendung, werden im Bericht fast durchgängig als „unwirksam“ beurteilt, während die Subventionierung außerhäuslicher Betreuung positive Bewertung erfährt.

Dazu die Sprecherin der Initiative Familienschutz, Hedwig von Beverfoerde: „Das hat mit seriöser Evaluation nichts mehr zu tun. Hier wird Krieg geführt gegen die Familie.“

Drastischster Beleg für die mangelnde Seriosität der Studie ist die Tatsache, daß sie nach wie vor an der erwiesenermaßen falschen Zahl von 200 Milliarden Euro Familienleistungen festhält. Diese seit Jahren in der Debatte umherirrende falsche Zahl hatte das Familienministerium erst vor wenigen Wochen im Familienreport 2012 auf 55 Milliarden als „Familienförderung im engeren Sinne“ korrigiert. Hedwig von Beverfoerde stellt dazu klar: „Die Autoren dieser Studie haben offenbar erneut Leistungen zur Familienförderung gezählt, die überhaupt nicht dazu gehören. Das Kindergeld ist zu zwei Dritteln eine Rückzahlung des Staates von zu viel bezahlten Steuern der Familien mit Kindern. Die Mitversicherung von Familienangehörigen in der Krankenkasse wird über die Krankenversicherungsbeiträge vom Versicherten selbst finanziert, nicht vom Staat. Es ist eine Frechheit, nach der jüngst endlich erfolgten Richtigstellung des Familienministeriums hier nach wie vor etwas anderes zu behaupten.“

Auch die Diskreditierung des Ehegattensplittings als „Förderung der traditionellen Versorger-Ehe“, in der ein Hauptverdiener (meist der Mann) den Rest der Familie versorge, ist unredlich, da sachlich falsch. Das Splittingverfahren dient vielmehr der Vermeidung von Überbesteuerung von Ehegatten im Verhältnis zu Singles, da Ehegatten in einer Wirtschafts- und Erwerbsgemeinschaft leben, die ihnen auch vielfältige finanzwirksame gegenseitige Verpflichtungen auferlegt. Das Ehegattensplitting erfüllt, anders als in der Studie behauptet, genau seinen steuerlichen Gleichbehandlungs-Zweck.

Von Beverfoerde: „Ein Staatsziel zur Erzwingung gleichmäßiger Voll-Erwerbstätigkeit von Müttern und Väter bei maximaler staatlicher Kindesbetreuung, zu dessen Erreichen staatliche Familienleistungen in ihrer Wirksamkeit zu messen wären, existiert nicht. Ein solches Ziel wäre mit unserer Verfassung auch nicht vereinbar. Diese Studie ist daher das Papier nicht wert, auf dem sie steht.“

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Schamt’s eahna! Nur 20% Kinderbetreuungsquote bei Unter-3-Jährigen!

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Feb 052013
 

Meine beiden Lieblings-Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg haben mit 20% Betreuungsquote bei den unter-3jährigen Kindern fast die hintersten, also die schlechtesten  Plätze unter allen Bundesländern. Sie haben die hohen Erwartungen, die die Bundespolitik in sie setzte, bisher nicht erfüllt. Besser sind Berlin und Brandenburg mit 41% Betreuungsquote, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt (56%) sind die Klassenbesten unter allen Bundesländern! Die hohen Zahlungen der Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg in den Länderfinanzausgleich sind als  eine Art gerechte Bestrafung für die Plan-Untererfüllung zu werten.

Scham di Bayern! Scham di, Schwaben – Schäme dich, Bayern und Schwaben! In beiden Ländern, die ich ja auch aus eigener Lebenserfahrung kenne, werden Kinder zu redlichen, anständigen, fleißigen Menschen erzogen. „Ehre Vater und Mutter!“, „Väter und Mütter: Kümmert euch um eure kleinen Kinder!“, „Du sollst nicht lügen!“, Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst!“, „Du sollst nicht ehebrechen!“,  „Du sollst nicht morden!“, „Bekämpfe Schmutz und Schund in der Zeitschriftenliteratur!“ (=“Steck deine Nase nicht in Sexheftla“)   – derartige Gebote wurden uns damals wohl tausendfach eingeschärft, in die Seele einmassiert! „Familien – haltet zusammen!“, ist ebenfalls überall zu hören.

Wer will, möge Caroline Links 1996 gedrehten Film „Jenseits des Schweigens“ sehen, der in Bayern spielt: lauter kantige, schwierige, aber dem Guten zugewandte, umeinander ringende, füreinander sorgende Menschen!

Ergebnis: schlechte, niederschmetternd niedrige Werte bei der staatlichen Kleinkindbetreuung, ebenfalls sehr niedrige Werte bei Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Schulversagern, ebenfalls niedrige Werte bei Umweltverschmutzung, aber hohe Werte bei Produktivität, Innovation und Wirtschaftskraft in den beiden Südstaaten.

Niederschmetternd auch: der Bundesratspräsident Winfried Kretschmann und seine Ehefrau lassen es zu, dass eine eigentlich durchaus aufgeklärte, linksliberale Zeitung wie die Süddeutsche Zeitung geradezu ein Andachtsbild der christlichen Ehe, der christlichen Familie zeichnete – dieses Blog berichtete. „Ich musste mich um unsere drei Kinder kümmern, ich kann kochen und backen, ich bin nur die Mutter meiner drei Kinder“, so etwa Gerlinde Kretschmann. Es entsteht hier wie überall sonst in Bayern und Baden-Württemberg immer wieder der Eindruck, als sei die traditionelle Familie mit Vater, Mutter, mehreren Kindern und Verwandten der ideale Rahmen, um Kinder zu glücklichen, lebensfrohen und tüchtigen Menschen zu erziehen.

Dabei scheint viel dafür zu sprechen, dasss es das beste ist, wenn die Kinder bis zum Alter von etwa 3 Jahren von ihrer Mutter oder einem Mutter-Ersatz, also einer weiblichen Pflegerin oder Hegerin,  in einem  familienähnlichen Rahmen erzogen werden, in einer „Kinderstube“ behütet und beschützt werden, wie das die Zoologen nennen.

Erst im Alter von etwa 3 oder eher 4 Jahren sind die Kinder dann gefestigt genug, um täglich mehrere Stunden außerhalb der Kinderstube zu verbringen.

Tja, Freunde, genau so sehe ich das auch – im Gegensatz zu allen im Bundestag vertretenen Parteien. Die Steigerung der außerhäusigen Kleinstkindbetreuungsquote hätte niemals zum erklärten Planerfüllungsziel der Familienpolitik werden dürfen.

Ich halte es für verheerend, wenn die Politik sich anmaßt, eine staatliche Betreuungsquote, eine Soll-Größe für außerhäusige Betreuung der unter 3-Jährigen als Ziel festzusetzen. Besser ist es, wenn die Familie enger zusammenrückt und um des Glückes der Kinder willen materielle Einbußen erleidet. Das ist meine Meinung. Notfalls leiden halte die Karrieren der Väter oder der Mütter.

Mit materiellen Anreizen die viel zu niedrige Kinderzahl erhöhen zu wollen, ist ein Irrweg. Nein, wir müssen es wieder lernen, dass die auf Kinder hin sich erweiternde Ehe und die Familie, also die natürliche, in den ersten 2-3 Jahren aufgebaute und dann lebenslang gefestigte  Verbundenheit zwischen Eltern und Kindern  der Ursprung und der Keim des gesellschaftlichen Zusammenhaltes ist.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bericht-zur-familienpolitik-befeuert-wahlkampf-um-kindergeld-und-co-a-881370.html

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Sie küssten und sie schlugen ihn: So ziehen wir unsere Intensivtäter heran

 Analı babalı, Familie, Kinder  Kommentare deaktiviert für Sie küssten und sie schlugen ihn: So ziehen wir unsere Intensivtäter heran
Jan 142013
 

Gestern sah ich mir „Les quatre cent coups –  Sie küssten und sie schlugen ihn“ von François Truffaut an. Ein unglaublich aktuelles Schicksal führt uns Antoine Doinel, der 12-jährige Schulschwänzer und Intensivtäter, während der Vernehmung durch einen Justizbeamten vor Augen. „Meine Mutter wollte mich eigentlich nicht haben, sie wollte mich abtreiben. Dass ich geboren wurde, verdanke ich meiner Oma. Meine Mutter gab mich nach der Geburt weg. Mit 8 Jahren nahm sie mich wieder auf. Mein Vater ist gar nicht mein Vater, sondern mein Stiefvater. Am Sonntag fährt er immer mit dem Automobilclub weg. Meine beiden Eltern arbeiten. So bin ich meistens allein.“

Der ungeliebte, ungewollte, von der Mutter fast abgetriebene, dann weggegebene, vom leiblichen Vater übersehene, vom Stiefvater vernachlässigte Sohn, der ständig aneckt und ständig ausbüchst: das ist Antoine Doinel. Sein ganzes Leben ist ein Hungern nach Liebe und Anerkennung, aber auch nach Grenzensetzung und Zugehörigkeit.

Der 1959 gedrehte Film von Truffaut führt in exemplarischer Weise vor Augen, was bei uns in Berlin und anderen deutschen Städten Zehntausende, ja Hunderttausende Kinder erleben. Antoine, hinreißend gespielt von Jean-Pierre Léaud, ist der Protoyp unseres berühmten Intensivtäters. Diese gewissermaßen zerschossene Familie ordnet sich nicht „um das Wohl des Kindes herum“ an. Beide Eltern „leben ihren Stiefel“. Sie haben es nie gelernt, sich dem Wohl des Kindes unterzuordnen. Sowohl Stiefvater wie leibliche Mutter setzen Selbstverwirklichung an die erste Stelle. Das Kind ist Zutat, die man haben kann oder auch theoretisch und praktisch wegmachen lassen kann.

Der Junge erfährt ein Wechselbad an Verhätschelung und Vernachlässigung. Er flüchtet in Schulverweigerung, Medienberieselung, Spielhallen, Rauchen und Kriminalität. Die einzige Anerkennung, die einzige Nähe erfährt er im Zusammensein mit gleichaltrigen Leidensgenossen.

Und die „Schule“, der „Staat“, die „Gesellschaft“? Tut was sie kann, ist aber machtlos im Bemühen, das zu ersetzen, was die Eltern dem Kind vorenthalten. Frankreich führt gerade in diesen Tagen eine leidenschaftliche Debatte über die Familie! Soll man Familie dem Zufall und der Willkür überlassen – oder gibt es gewisse Grundeinsichten über das gute Gedeihen von Kindern, die sich über Jahrhunderte herausgebildet haben? Braucht ein Kind die leibliche Mutter und den leiblichen Vater? Was macht es mit den Kinderseelen, wenn es in einer Gesellschaft immer wieder erfährt oder erfühlt: „Wir Kinder hätten auch abgetrieben werden können?“ Wenn es das Gefühl hat: „Eigentlich störe ich das Glück der Älteren?“

Was würde dem Kind Antoine  helfen? Zuwendung, Liebe, Verlässlichkeit, klare Regelsetzung, die Achtung vor dem kleinen, unscheinbaren, geringgeschätzten Menschen. Die Liebe einer Mutter, die Liebe eines Vaters. Alles das, was die gute Familie – bestehend aus Vater, Mutter, Kind – leisten kann und auch leisten soll. Es ist keine Geheimwissenschaft, es ist nichts Übermenschliches.

Der Film „Les quatre cent coups“ ersetzt zahlreiche Kongresse und Debatten über die sozialen Ursachen der Kriminalität und des Schulversagens bei unseren Jugendlichen. Er nimmt bereits 1959 die komplette Entkoppelung von Sexualität, Ehe und Familie vor, die sich ab den 60er Jahren dann in allen weuropäischen Gesellschaften mit Macht ausgebreitet hat. „Mach’s, aber mach’s mit“ – so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Von der Verantwortung für ein kleines Kind erfahren die Heranwachsenden in unseren Schulen nichts. Die Berliner Schulen erziehen nicht zum Zusammenleben in Familien. Sexualität wird in Berliner Schulen ausschließlich als Teil der Selbstverwirklichung und Selbstfindung gelehrt.

„Ich will’s endlich.“ ICH WILL ES.  Nur darauf kommt es an. So lehrt die Bundeszentrale im Auftrag der Bundesregierung den rechten Umgang mit Sexualität.

Die Politik berauscht sich an Erfolgen in der Erzielung einer höchstmöglichen Erwerbstätigenquote bei Mann und Frau. Dass immer weniger Kinder geboren werden – egal! Solange die Volkswirtschaft brummt, solange die Single-Männer und Single-Frauen sich ein Auto leisten können, alles paletti.

Die Folgen des derart zersplitterten und zerschossenen Familienbildes für das Kind hat Truffaut visionär vorweggenommen.

Bild: „Ich will’s endlich. Mach’s – aber mach’s mit.“ Aufgenommen im August 2012 in der Wilhelmstraße, Berlin-Kreuzberg.

 Posted by at 23:23

Die Prio 1: Planungssicherheit, Selbständigkeit, beruflicher Erfolg

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Dez 182012
 

Schöner Clip vom Weihnachtsmarkt: Ein erfolgreiches kinderloses Paar auf dem Weihnachtsmarkt, beide Akademiker, sie Anfang 30, er Ende 30, plaudert offen über das, was wichtig ist im Leben: Die Prios sind Planungssicherheit, Zweitstudium, wirtschaftliche Selbständigkeit, wie es dann auch eine bekannte erfolgreiche Sozialministerin unterstreicht.

Kuckstu ma hier:

http://www.tagesthemen.de/multimedia/video/video1232470.html

„Wir würden uns gern für Kinder entscheiden“, aber es fehlt die letzte Sicherheit, die der Staat bisher nicht bietet – trotz der etwa 180 Mrd. Euro an direkter Familienförderung.

Vergessen wir nicht:

Viele Familien mit mehreren Kindern sind von Arbeitslosigkeit betroffen!  Was dann? Eine Familie ohne Erwerbseinkommen mit vier Kindern erhält zwar eine ausreichend große Wohnung vom Staat gestellt und bezahlt, die Kinder gehen kostenlos zur Schule, die Gesundheitsversorgung steht der Familie weiterhin in vollem Umfang zu. Sie muss aber laut Hartz IV mit mageren nur etwa 2.700 Euro pro Monat auskommen. Wie soll man davon menschenwürdig leben? Wo ist da die Planungssicherheit?

DER STAAT MUSS MEHR TUN! Er MUSS PLANUNGSSICHERHEIT herstellen, damit endlich Erwachsene sich nicht gegen Kinder entscheiden müssen. So die einhellige Forderung der erfolgreichen kinderlosen Paare und der erfolgreichen Sozialministerin.

Damit auch in 100 Jahren noch Kinder unter dem Weihnachtsbaum hüpfen können. TU DOCH WAS STAAT!

 Posted by at 12:29
Dez 172012
 

Eine Fülle an Daten, einen wahren Goldschatz an Daten bietet das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, nicht nur in dem heute vorgelegten Bericht (Keine) Lust auf Kinder?

Die Studie ist gar nicht hoch genug zu loben. Denn sie räumt mit der irrigen Vorstellung auf, das Kinderbekommen, die Fertilitätsrate, sei direkt oder indirekt von ökonomischen Verhältnissen abhängig. Zu recht stellt die Studie den Faktor der Einstellung ganz in den Vordergrund. Ob die Menschen Eltern werden, hängt zum allergrößten Teil davon ab, ob sie es wollen oder nicht, ob sie das Kind in ihre Lebensplanung einbauen können oder nicht. Der ökomische Status der Menschen in Deutschland hat sich im Durchschnitt seit 1991  verbessert. Von der wirtschaftlichen Unsicherheit früherer Jahrhunderte sind wir Lichtjahre entfernt.  Es liegt nicht am Geld oder am ökonomischen Unsicherheitsgefühl, wenn keine Kinder kommen.

Zweifellos bringen auch alle Versuche der Politik nichts, mithilfe von Geld oder sonstigen Statuszusicherungen die „Lust auf Kinder“ zu erhöhen.

Ob Kinder kommen oder nicht kommen, hängt vielmehr ganz vom Willen der Eltern ab. Es hängt davon ab, ob die Menschen Lust auf Kinder oder keine Lust auf Kinder haben, wie bereits aus dem Titel der empirischen Studie hervorgeht.

Der Elternwille entscheidet. Es liegt ganz im Willen der Eltern, ob Kinder kommen oder nicht kommen. Ihr, der Eltern Wille geschehe! Die Sicherung im Alter wird vertrauensvoll in die Hände der Sozialkassen gelegt, eigene Kinder sind als soziale Absicherung im Alter somit überflüssig geworden.

Kinder sind ein kontingentes Ereignis geworden, das bei Bedarf der Eltern geschehen oder auch auch entfallen kann. Ein Blick auf die Abtreibungsstatistik belegt dies schlagend. Seit 1996 weist das Institut eine leicht schwankende Kurve an Schwangerschaftsabbrüchen nach – sie liegt stets bei über 10% der Geburtenzahlen, oder auch in ganz Deutschland bei meist über 100.000 Abbrüchen pro Jahr.   In zehn Jahren werden also mehr als 1 Million Abbbrüche vorgenommen. Schwangerschaftsabbrüche sind Teil der Normalität des Kinderlebens in Deutschland, sie sind keine absolute Ausnahme, sondern eine Begleiterscheinung.

http://www.bib-demografie.de/DE/DatenundBefunde/07/Abbildungen/a_07_01_schwangerschaftsabbrueche_d_w_o_1996_2010.html?nn=3073206

In amtlicher Darstellung des Instituts der Bundesregierung wird das Kinderzeugen und Kindergebären als Frage der vorhandenen oder nichtvorhandenen Lust auf Kinder dargestellt:

(Keine) Lust auf Kinder?

Die große Kampagne „Wir haben abgetrieben“ des Jahres 1971, getragen von erfolgreichen Frauen, die glanzvoll im Scheinwerferlicht stehen,  gilt unumstritten als Meilenstein auf dem Weg zum Elternwahlrecht über das Leben des Kindes.

Angesichts dieses regierungsamtlichen Befundes – „Ob Kinder kommen, hängt ganz von Einstellung und Lust der Eltern ab“ – und angesichts der Abtreibungsquoten von konstant über 10% der Lebendgeborenen dürfen wir feststellen:

Wir alle leben und alle Kinder wachsen in Deutschland heute in dem Bewusstsein auf, dass sie ihr Dasein, ihr Leben der Lust oder Unlust der Eltern verdanken: Es besteht auch eine 10-15%-Wahrscheinlichkeit, dass sie nicht hätten geboren werden können. „Ob ich geboren wurde oder nicht, hing von der Lust und der Entscheidung meiner Eltern ab. Sie hätten mich auch ablehnen können. Dann gäbe es mich eben nicht. Schön für mich, Gott sei Dank, da habe ich aber großes Glück gehabt.“

Dem Kindwerden und dem Vater- oder Mutterwerden, dem jungen, entstehenden menschlichen Leben und somit überhaupt dem menschlichen Leben wird in unserer Gesellschaft kein überragender, kein lebens- und überlebensnotwendiger Rang mehr zugesprochen. Kinder sind heute eine gesellschaftliche und private Option unter vielen, keineswegs eine Erfüllung und eine in sich ruhende Sinnsetzung des Lebens der Erwachsenen. Kinder sind heute kein Goldschatz für das Leben, sondern eine teils erfreuliche, teils hinderliche Begleiterscheinung, auf die man Lust oder nicht Lust hat.

Keine namhafte gesellschaftliche Kraft – keine Partei, keine große Zeitung, keine in die Öffentlichkeit kraftvoll hineinsprechende oder hineinschreiende Gemeinschaft, kein Sozialwissenschaftler, kein Politiker, der gewählt werden will   – diskutiert oder  beklagt diesen Zustand.

 Posted by at 23:35

„Der Vater ist verschwunden, die Mutter arbeitet …“: wie unsere Gesellschaft sich von innen heraus zerlegt

 Analı babalı, Familie, Männlichkeit, Mutterschaft, Vaterlos  Kommentare deaktiviert für „Der Vater ist verschwunden, die Mutter arbeitet …“: wie unsere Gesellschaft sich von innen heraus zerlegt
Dez 052012
 

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Das größte Problem unserer Kinder ist die Vernachlässigung. Ich ergänze: die Vernachlässigung durch die Eltern. Merkwürdig, noch ein anderer Kreuzberger Mit-Vater hat sich kürzlich in einem Interview so geäußert – und er hat es mittlerweile  auf Platz 2 der Landesliste seiner Partei in Baden-Württemberg geschafft. Das freut mich sehr! Sehr gut! Gratulation hinüber auf die andere Seite des Landwehrkanals! Ich sage mal: Jeton  düştü.

Egal, welches gravierende Problem bei kleinen Kindern auftritt, ich frage stets und ganz direkt nach den Eltern: die 500 Intensivtäter in Berlin, Gewaltorgien in der U-Bahn oder am Alexanderplattz, Terroristen zur rechten Hand, Terroristen zur linken Hand, Neo-Nazis, psychische Störungen, Ausraster, Kriminalität, Selbstmord, Depression, ADHS … alle diese schweren Störungen deuten fast in allen Fällen auf einige schwerwiegende, meist klar benennbare Auslöser oder Ursachen hin: klare Vernachlässigung der Kinder durch die Eltern, Fehlen oder klares Versagen des Vaters im Leben des Kindes, Fehlen oder Verlust der Mutter. Zerrüttete Familien.

Die meisten sozialen Probleme in unserer überreichen, übersatten Gesellschaft entstehen im Wesentlichen durch und aus den  zerrütteten, unvollständigen oder duch Vernachlässigung und Missbrauch geprägten Familien. Nicht aus „Rassismus“, Arbeitslosigkeit, Drogen, Fundamentalismus, Euro-Krise.

Analı babalı büyüsün! Ein Kind, das eine einigermaßen liebevolle und einigermaßen fürsorgliche Mutter und zugleich einen einigermaßen liebevollen und einigermaßen verantwortungsbewussten Vater in seinem Leben hat und mit beiden zusammen lebt, wird nicht – oder nur in sehr sehr seltenen Ausnahmefällen – kriminell oder psychisch schwer krank. Übermenschen, Übereltern werden nicht verlangt und sind auch nicht nötig. Das ist alles keine Geheimwissenschaft, es ist uraltes, in den alten Religionen, aber ebenso auch in der Psychologie und der forensischen Psychiatrie gespeichertes Erfahrungswissen.

Und hier kommt die nächste Geschichte zum Beweis der Richtigkeit dieser Behauptungen – diesmal ein Film, der heute abend um 20.15 Uhr in der ARD ausgestrahlt wird: Connie Walthers Fernsehfilm Zappelphilipp.

Was lesen wir da über den ADHS-Jungen?

Wie viele, wie alle Jungs muss er raus, braucht er Auslauf, braucht er Zeit. Beides bekommt er aber nicht. Seine Mutter arbeitet, der Vater ist verschwunden, der Stiefvater überfordert, statt mit ihm Fußball spielen zu gehen, lässt er ihn lieber feindliche Raumschiffe auf dem Computer versenken. Ein Geschwisterkind ist unterwegs.

http://www.welt.de/kultur/article111815216/Wenn-gute-Erzieher-Herzen-an-ADHS-verhaerten.html

 

Immer dasselbe – ob nun der französische Attentäter Mohammed Merah, die deutsche Attentäterin Beate Zschäpe, unsere „Zappelphilippe“: sie alle leiden unter einem riesigen Mangel an „Beelterung“, an Mangel an Fürsorge, an Liebesmangel, leiden  an der Abwesenheit der Eltern. Sie leiden an zerbrochenen Ehen, an Scheidungen, an Verlusten, an der Verantwortungslosigkeit der Väter.

Marmorbildartige Begriffsdefinitionen werden den Kindern aufgepappt, die das Verständnis für alle unsere Sorgenkinder erschweren: Sie sind ja so krank, so gestört, so rassistisch, so kriminell, dumm, faul, überintelligent … sie sind ADHS, hurrah!

„Was hat man dir / du armes Kind / getan?“

Sie leiden nicht an Armut, sie leiden nicht am dreigliedrigen Schulsystem, nicht am Frontalunterricht, nicht am koooperativen Unterricht, nicht an zu kleinen oder zu großen Klassen. Sie leiden an kaputten Ehen, an fehlenden oder prügelnden Vätern, an prügelnden oder überforderten Ersatzvätern.

Ich nehme an – so ist es auch bei 490 der 500 Berliner Intensivtäter.

Zur Zeit entsteht in Deutschland eine neue Gesellschaft – eine Gesellschaft, die sich nicht über lebenslange Eltern-Kind-Beziehungen hegt und fortpflanzt, sondern sich im wesentlichen über staatliche Leistungen definiert. Alles, aber wirklich alles wird in die Obhut des Staates genommen. Die Steuerpolitik, die Geldverteilungspolitik wird das entscheidende Kriterium des Sozialen. „Je mehr Geld die Politik für das Soziale bereitstellt, desto besser geht es den Menschen.“  „Je mehr Geld der Staat den Familien gibt, desto besser geht es den Kindern.“ „Je mehr der Staat die Frauen in den Beruf und in die Aufsichtsräte bringt, je weniger sie sich durch Kinder aus der Bahn werfen lassen, desto glücklicher sind sie.“

3 verheerende Irrtümer. Drei von vielen unverzeihlichen Fehlschlüssen. Das Glück der Frauen und der Männer hängt doch nicht von maximalem beruflichen Erfolg ab!

Eine satte und überreiche Geselllschaft wie die unsrige, die die Liebe der Eltern zu den Kindern, die Liebe der Kinder zu den Eltern und die Treue von Vater und Mutter füreinander und für die eigenen Kinder nicht mehr als den entscheidenden Grundstoff erkennt, mit dem Kinder gedeihen und wachsen, legt die Axt an den eigenen Fortbestand. Und genau das tut Deutschland bereits. Schon werden Stimmen laut, die davon sprechen, wir müssten unsere Alten und Dementen nach Asien schaffen, damit wir sie nicht mehr pflegen müssen.

Schaut euch um in den Großstädten! Hier wachsen Millionen von alleinstehenden Singles heran, um die sich im Alter nur noch die staatliche Betreuung oder Asien kümmern wird. In einer solchen, vom Staat her denkenden Betrachtung gelten Kinder, gilt insbesondere die Mehr-Kinder-Familie mit Mama und Papa als anachronistische, geldvernichtende  Dummheit. Dabei brauchen wir in Deutschland nichts dringender als die alte, altmodische, verstaubte Mehrkinderfamilie mit Mama und Papa, die alle lebenslang zusammenleben und den Kindern und den Hochbetagten ein gutes Nest bieten.

„Es ist ja so schwer, niemand hat es uns gelehrt, wie wir als Mann und Weib und Weib und Mann zusammenleben können“ – so heißt es in Heinrich Bölls Erzählung „Und es ward Abend und Morgen“. Heinrich Böll lesen tut not! Tun sie das noch? Lesen sie noch Heinrich Böll?

 Posted by at 19:46

Analı babalı büyüsün (3) – was braucht jedes Kind am dringendsten?

 Analı babalı, Familie, Faschismus, Kinder, Naturwissenschaften, Platon, Sozialismus, Türkisches  Kommentare deaktiviert für Analı babalı büyüsün (3) – was braucht jedes Kind am dringendsten?
Nov 222012
 

Hören wir doch auf die Stimme des Volkes! Während Politikerinnen und Politiker aller deutschen Parteien sich mehrheitlich darin überschlagen, den massiven, rechtlich garantierten Kita-Platz-Ausbau für die unter 3-Jährigen zu fordern, damit die Wirtschaft schön brummt und die Folgen des demographischen Wandels nicht zu Einbußen im Bruttosozialprodukt führen, und während das Betreuungsgeld als „Herdprämie“ für die hochkomplexe Erziehungsarbeit der Mütter und Väter verunglimpft wird, frage ich meine Kreuzberger Türkinnen, meine Araberinnen, meine Deutschen, meine Russinnen:

Was braucht ein Kind in den ersten drei Lebensjahren am nötigsten?

Antwort der Völker: Es braucht Mutter und Vater. „Möge es mit Mutter und Vater aufwachsen“, wie der Türke seit Jahrhunderten sagt. Es ist aberwitzig, die Mütter dank massivster Kita-Förderung (ca. 800-1000 Euro Kosten pro Monat und Kind) möglichst rasch wieder in die Produktion zu schaffen. Die frühe Trennung von Mutter und Kind, wie sie beispielsweise Platon in seiner Erziehungsdiktatur „Staat“ forderte, wie sie im antiken Sparta, aber auch im System der UDSSR- und der DDR-Krippenerziehung praktiziert wurde, hat Folgen, die erst einmal zu besprechen sind! Möglicherweise sind Bindungsscheu, Ablehnung des eigenen Kinderwunsches, tiefe Verunsicherung im Erwachsenenleben späte Nachgeburten eines Mangels an Familienerfahrung in der frühesten Kindheit.

Vieles deutet darauf hin, dass Kinder in den ersten 2 oder 3 Lebensjahren in unmittelbarer räumlicher Nähe der schützenden, hegenden Mutter oder einer Ersatzmutter am besten aufgehoben sind.  Bei Betreuungseinrichtungen  für unter 3-Jährige sollte eine Mutter oder eine Ersatzmutter nicht mehr als 5 oder 6 Kinder betreuen. Davon sind wir aber meilenweit entfernt in unseren Kleinkind-Kitas!

Das ausgeprägte Hege-, Schutz- und Anlehnungsbedürfnis des unter 3-jährigen Menschenkindes scheint biologisch bedingt zu sein. Wir sind doch alle auch naturgeprägte Angehörige einer Spezies! Das „Menschenjunge“ braucht vermutlich zum besten Gedeihen für eine gewisse Zeit eine Art „Kinderstube“ wie andere Arten von Lebewesen auch.

Erstaunlich, dass gerade die naturnahen Grünen hier so wenig auf Mutter Natur hören wollen. Sie sind halt doch irgendwo auch politikversessene, staatsgläubige SozialistInnen! Aber viele in der  CDU möchten ihnen kaum darin nachstehen.

http://www.lehrer-info.net/kompetenz-portal.php/cat/14/aid/117/title/Sprachliche_Rituale

 Posted by at 23:50

Analı babalı büyüsün (2) – Beste Bildungschancen dank flächendeckender Krippenbetreuung?

 Analı babalı, Familie, Integration durch Kultur?, Kinder, Konservativ, Liebe, Mutterschaft, Tugend, Türkisches  Kommentare deaktiviert für Analı babalı büyüsün (2) – Beste Bildungschancen dank flächendeckender Krippenbetreuung?
Nov 132012
 

… und wieder ein trauriger, niederschmetternder Beleg für die Einsicht, dass nichts für die ganz kleinen Kinder wichtiger ist als der beständige, verlässliche Kontakt zu Mutter und Vater: einige Daten zur Kindheit einer Angeklagten, über die ganz Deutschland spricht. Ich will damit nichts beschönigen oder verharmlosen. Ich weise nur darauf hin, dass emotionale Verarmung eine schwere Hypothek für das gesamte spätere Leben sein kann. Im Leben fast jedes Straffälligen finden sich derartige brutale Einschnitte, Verluste der Mutter oder völliges Fehlen des Vaters. Besonders häufig ist in den Biographien von Gewaltverbrechern ein Versagen oder Fehlen des Vaters zu bemerken – etwa bei Andreas Baader oder Mohammed Merah! Hier ein Abschnitt aus der FAZ vom 07.11.2012:

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/rechtsextremismus/beate-zschaepe-die-frau-und-der-terror-11952155.html

[…] Ob ein rumänischer Kommilitone Beate Zschäpes Vater war, wurde nie richtig geklärt; dass später ihre Triebfeder der Hass auf Ausländer wurde, ist eine der vielen bestürzenden Facetten ihrer Biographie.

Der Säugling wurde von der Großmutter in Jena betreut, kam im Alter von zwölf Wochen in die Kinderkrippe. Noch im gleichen Jahr heiratete Annerose A. einen Jugendfreund aus der Nachbarschaft, der schon vor der Hochzeit das Kleinkind zu sich holte und zusammen mit seiner Mutter betreute.

Im Sommer 1976 beendete Annerose A. das Studium in Bukarest und kam nach Jena zurück. Die Ehe zerbrach. Für das Kleinkind setzte sich die familiäre Odyssee fort. Die Mutter heiratete wieder, das Kind erhielt den Namen des neuen Mannes; auch diese Ehe scheiterte. Es war eine Kindheit ohne emotionale Sicherheit, bis auf die Bindung zur Großmutter […]

Was folgt daraus? Der Zusammenbruch der frühkindlichen Bindung, das Fehlen von Mutter- und Vaterliebe, die Trennung der Eltern sind offenbar – für sich genommen – die größten Risikofaktoren für kleine Kinder überhaupt. Das Versagen oder das Fehlen der Väter scheint für sich genommen der häufigste Auslöser für Gewalt und Kriminalität zu sein.  Kaiser Friedrich Barbarossa ließ Säuglinge in einem Experiment den Ammen, den „Müttern“, wegnehmen, um herauszufinden, welche Sprache sie sprechen würden. Das Experiment scheiterte: alle Kinder starben. Ihnen fehlte die mütterliche Liebe. Fehlende Liebe in frühester Kindheit kann zum Tod der Seele führen, kann zum völligen Mangel der Empathie führen.

Sozialpolitisch wäre es das Wichtigste, die grundlegende Erfahrung der frühkindlichen Bindung, die verlässliche Bindung an eine einzige oder einige wenige Personen als Grundbedingung für Glück und gelingendes Wachsen zu würdigen, und zwar offenbar in den Lebensjahren 0-3. Nicht Krippe, nicht Kita, nicht „soziale Gerechtigkeit“ sind das wichtigste Rüstzeug der Kinder, sondern stete, verlässliche Bindung an Mutter (oder Mutterersatz) und Vater (oder Vaterersatz).

Eine Gesellschaft wie die unsrige, eine Schule wie die unsrige, die den Kindern fast gar nichts mehr über Vater und Mutter erzählt, über das Zusammenleben von Mama, Papa und Kindern, versündigt sich an ihren Kindern und verspielt die eigene Zukunft.Es reicht nicht, alle Buben und Mädchen im Geiste Pippi Langstrumpfs zu elternlosen  Mannfrauen oder elternlosen Fraumännern zu erziehen. Kinder brauchen Eltern, und zwar als Frau und Mann.

Mozart, Zauberflöte:

Mann und Weib
Und Weib und Mann
Reichen an die Gottheit an.

 Posted by at 23:19

Wird Wohnen zum Luxusgut – oder brauchen wir eine Kultur des Weniger? Hart aber fair gefragt!

 Familie, Mieten, Sozialstaat  Kommentare deaktiviert für Wird Wohnen zum Luxusgut – oder brauchen wir eine Kultur des Weniger? Hart aber fair gefragt!
Nov 122012
 

6500 Wohnungen für 8000 Menschen plant der Berliner Senat derzeit zur Bebauung für das Tempelhofer Feld auszuweisen. Die offizielle Wohnungspolitik bekennt sich somit zugkräftig zur Versingelung der Gesellschaft. 1-2-Zimmer-Appartments für Alleinlebende werden verstärkt nachgefragt, also bedient der Senat dieses Bedürfnis der Bürger, indem er Bauflächen für diesen Wohnungstyp ausweist.

Wird Wohnen zum Luxusgut?“ So die Frage heute bei Hart aber fair in der ARD um 21.00 Uhr!

„Wir wohnten in den 60er und 70er Jahren zu sechst in einer Drei-Zimmer-Wohnung, Oma, Papa, Mama, wir drei Geschwister – es war wunderbar, wenn Oma erzählte, und als sie dann zum Pflegefall wurde, haben wir sie bis zum Tod gepflegt.“ Bilanz: 6 Menschen aus drei Generationen wohnten in einer Drei-Zimmer-Wohnung. Die pflegebedürftige Angehörige wurde bis zum Tod mitgetragen. So erzählte mir eine Bekannte aus der alten BRD, aus Westdeutschland, als wir die furchtbar angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt besprachen.

Ja damals! Man rückte eben zusammen, man erzählte einander noch, man kümmerte sich umeinander, man ging sich gegenseitig auf den Wecker.

Immer wieder lasse ich mir von Freunden erzählen, wie sie früher wohnten.

Ergebnis: Zwar gab es in den Ländern unterschiedliche Durchschnittsgrößen der Wohnungen. Aber in allen Ländern des Warschauer Pakts und des Westens hatte der einzelne noch vor 30 Jahren erheblich weniger Wohnraum als heute, lebten erheblich mehr Menschen in Familien zusammen, lebten erheblich mehr Generationen in einer Wohnung. Der Anteil des Einkommens, der für das Wohnen und das Essen ausgegeben wurde, war ebenso hoch wie heute – oder sogar höher. Weit weniger Einkommensanteile als heute standen für Urlaub und Reisen, für Telephon und Fernsehen zur Verfügung. Man arbeitete länger und hatte weniger Geld zur freien Verfügung.

Wir Menschen wohnen heute im Luxus. Aber so was von Luxus! Der Staat fördert das Anspruchsdenken der verwöhnten Bürger, indem er sich an der Nase herumführen lässt. So als sei er, der Staat, für die Versorgung der Menschen mit „bezahlbarem Wohnraum“ verantwortlich. Unsinn. Der Staat ist selbstverständlich in Notzeiten, also etwa im Kriegsfall, bei den großen Vertreibungen und bei Naturkatastrophen, für die Unterbringung der Obdachlosen zuständig.

Aber in üppigen Wohlstandszeiten wie den unsrigen ist es, so meine ich, nicht Aufgabe des Staates, jedem einzelnen seine Traumwohnung in der Traumlage hinzustellen.

So bedient etwa der Staat diese Anspruchshaltung, indem er jedem Einzelstehenden unabhängig von seinem Einkommen Anspruch auf eine eigene Wohnung im Umfang von 45 qm zubilligt. Ein wunderbares Geschäft! Da lohnt es sich für alle Arbeitslosen doch, eine 1-Zimmer-Wohnung zu beanspruchen, statt mit nervigen Eltern oder pflegebedürftigen Großeltern zusammenzuleben. Und was machen die Leute dann mit der vom Sozialamt finanzierten Wohnung? Da haben sich blühende Geschäftsmodelle entwickelt.

Für die pflegebedürftigen Alten soll mal hübsch der Staat aufkommen. Die Familien des alten, jahrtausendelang gepflegten Typs werden nicht mehr gebraucht. Der Staat fördert derzeit mit seiner Sozial- und Wohnungspolitik aktiv die Auflösung der alten, intergenerationellen Familienverbände.

Ich meine, diesen Trend gilt es umzudrehen. Was gebraucht wird, sind arbeitsplatznahe, erschwingliche Wohnungen niedrigen Ausstattungsniveaus für Familien mit mindestens 2 oder drei Kindern und 1 oder 2 pflegebedürftigen älteren Angehörigen. Platz für Mehrzimmerwohnungen niedrigen Komforts mit kleinen Zimmern, die für Gehbehinderte und Demente erschließbar sind, sollte der Staat ausweisen. Die staatliche Begünstigung der zunehmenden Versingelung der Wohnformen halte ich für eine Sackgasse. Der Staat sollte diese Fehlentwicklung nicht noch mit Steuergeldern fördern. Die Singlehaushalte sind ökologisch und ökonomisch und klimapolitisch widersinnig. Der Staat sollte eher ein Interesse daran haben, dass die Mama, der Papa, die Oma, der Opa und mehrere Kinder in einem Haushalt zusamenleben, es sei denn, sie wollen es nicht und finanzieren sich den Luxus der Versingelung selbst.

Sozialpolitisch, haushaltspolitisch und klimapolitisch ist die Rückkehr zur Mehrgenerationenfamilie mit Einschluss mehrerer Kinder und der alten Pflegebedürftigen auf längere Sicht alternativlos. Ein Pflegebedürftiger kostet die Allgemeinheit – wenn  außerhalb der Familie gepflegt – etwa 2.700 bis 3000 Euro/Monat. Innerhalb der Familie geht es dem Pflegebedürftigen besser. Den Kindern wird die Sorge für die Alten vorgelebt, die Sozialkassen werden entlastet.

Ich bin gespannt, ob auch nur eineE TeilnehmerIn heute abend um 21 Uhr derart harte und faire Argumente sich anzubieten traut.

 Posted by at 12:22