Spring, wenn du dich traust!

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Aug. 162014
 

2014-08-13 17.06.24

Bezaubernde Augenblicke, herrliche Gespräche zwischen Jung und Alt, zwischen Russen, Ukrainern und Deutschen konnte ich wieder bei meinem letzten Aufenthalt am Fluss Moskwa in Russland erleben, der soeben zu Ende gegangen ist! Als unerschöpfliche Quelle von Kontakten und Überraschungen erweist sich wieder einmal die Tarzanka am Fluß  bei uns in Nikolina Gora. Die Kinder springen voller Wonne, voller Selbstvertrauen in den Fluss, einige klettern mit unfassbarer Behendigkeit die Stämme hoch, um das Seil mal höher, mal tiefer zu legen, je nachdem, wer gerade springt, schaukelt oder schwingt!

„Können Sie eigentlich auch springen?“, fragt mich die achtjährige Natascha. Und ihr Blick sagt: „Spring, wenn du dich traust!“  „Ja!“, erwidere ich. Aber meine Springversuche sind viel zu zaghaft, sie rufen eher Belustigung als Bewunderung hervor. Sei’s drum. Für eine Ausbildung zum echten Tarzan bin ich etwas zu alt.

Die Zukunft an der Tarzanka und an allen anderen Orten gehört  den Kindern aus Russland, Ukraine, Deutschland – aus allen europäischen Ländern, ja aus allen Ländern der Welt überhaupt. Vielleicht ist dies eine Botschaft, die ich mit nachhause bringe: Wir Erwachsenen haben kaum eine wichtigere, kaum eine schönere Aufgabe, als den Kindern ein sicheres, geborgenes Hineinwachsen in die Freiheit des Springens zu ermöglichen.

Umgekehrt versuche ich in der Datscha zu punkten beim kleinen Tima, der im Alter von 6 Jahren bereits erste Fremdsprachenkenntnisse erworben hat. Unsere Konversation läuft schon ganz gut, doch bei den Abschiedsgrüßen, die wir auf Russisch, Deutsch und Polnisch austauschen, sieht er mich plötzlich forschend, unverwandten Blicks an und stellt auf Russisch die Frage: „Können Sie eigentlich auch Englisch?!“

Ich war in der Zwickmühle. Was sollte ich antworten? Würden meine Englischkenntnisse ausreichen, um ihm das Wasser zu reichen? Ich gehe das Wagnis ein und sage: да! Und jetzt kommt der ultimative Test für mich!

Tima sagt in hellem, klarstem Englisch zu mir:  „Goodbye!“

Und stellt euch vor: Ich wusste die Antwort darauf. Ich war nicht überfordert! Das also wenigstens konnte ich.

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Der Lichtgesang des lachenden Engels

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Aug. 042014
 

Beim Betrachten mir zugesandter Post fällt mir heute der Lachende Engel aus dem Ostchor des Bamberger Doms in die Hände. Mir ist, als wollte hier der Engel in ein Zwiegespräch mit einem unbestimmten Gegenüber eintreten.

Wer mochte dieses Gegenüber des Engels sein – ein noch zu findendes Du, ein anderes Ich, ein anderes Dich – ein Dichter?

Am ehesten hat wohl Eduard Mörike den unvergleichlichen Schmelz, den bannenden Reiz solcher Begegnungen mit einem engelartigen Wesen eingefangen:

Wenn ich, von deinem Anschaun tief gestillt,
Mich stumm an deinem heilgen Wert vergnüge,
Dann hör‘ ich recht die leisen Atemzüge
Des Engels, welcher sich in dir verhüllt,

Und ein erstaunt, ein fragend Lächeln quillt
Auf meinem Mund, ob mich kein Traum betrüge,
Daß nun in dir, zu ewiger Genüge,
Mein kühnster Wunsch, mein einziger, sich erfüllt?

Von Tiefe dann zu Tiefen stürzt mein Sinn,
Ich höre aus der Gottheit nächt’ger Ferne
Die Quellen des Geschicks melodisch rauschen.

Betäubt kehr ich den Blick nach oben hin,
Zum Himmel auf – da lächeln alle Sterne;
Ich kniee, ihrem Lichtgesang zu lauschen.

Quelle:
Eduard Mörike: An die Geliebte. In: Eduard Mörike. Werke. Herausgegeben von Hannsludwig Geiger. Deutsche Buch-Gemeinschaft. Berlin, Darmstadt, Wien 1961, S. 110-111

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Freuden eines Frühschwimmers: gute Nachrichten!

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Juli 242014
 

Eine gute Nachricht zuerst: es gibt jetzt wieder den ermäßigten Eintrittspreis für unerschrockene Frühschwimmer am Kreuzberger Prinzenbad. Eine gute Stunde Aufenthalt im Prinzenbad vor neun Uhr kostet statt € 5,50 nur € 3,50; im Gegenzug atmet der ganze Mensch erfrischt auf, der Tag beginnt mit freudig-zupackender Gelöstheit und Stärke. Das Sportbecken bot der eifrig kraulenden und paddelnden Gemeinde der Frühschwimmer heute doch immerhin 23° C, so schien mir: alles bestens, alles paletti im Prinzenbad zu Kreuzberg! Ihr seht: Kreuzberg liefert heute nur gute Nachrichten – im Gegensatz zum Rest der Welt.

Ich drängte heute meiner Lieblings-Zeitungsverkäuferin vor dem Bad den vollen Kaufpreis für die heute triefend prall mit schlechten Nachrichten gefüllte Tageszeitung auf. Und – es regnete zum ersten Mal seit Tagen! „Aber er ist doch nass … Ihr braucht den Tagesspiegel nicht voll zu bezahlen …!“ Ich ließ mich auf keine Debatten ein und  bezahlte den vollen Kaufpreis für all die schlechten Nachrichten. Wieso sollten den Zeitungsverkäuferinnen daran leiden, was andere verbockt haben? Ich habe mich durchgesetzt. Ein Sieg der Vernunft!

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Der überglückliche Kalkant Bachs in Eisenach

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Mai 022014
 

2014-05-01 17.26.47

Heut bin ich recht froh, sintemalen ich gestern mich in Eisenach bei unserem Martin LUTHER und unserem Johannes BACH gestärkt habe. Wer – Johannes Bach? Warum nicht Johann Sebastian Bach? Nun, ich betrachtete genau das Schülerverzeichnis der Eisenacher Lateinschule, die Johann Sebastian Bach ab dem Alter von 8 Jahren  besuchte. Der schulamtliche Name unseres Meisters aller Gattungen lautet dort – handschriftlich eingetragen-  nicht „Bach Johann Sebastian“ sondern „Bach Johannes“. 

Denkt Euch nur: Ich durfte am 1. Mai 2014 nachmittags um 17 Uhr im Bachhaus am Frauenplan zu Eisenach an diesem vielleicht von Bach selbst einmal traktierten oder vielleicht inspizierten Orgelpositiv des Jahres 1650 als tüchtiger Kalkant musizieren. Der Organist vertraute mir. Er glaubte mir auf mein gutes Wort hin, dass ich ein guter Kalkant sein werde! Das ist Glauben, ist Vertrauen: „Ja, du schaffst das schon! Kalkant – das kannst du!“, sagten die Augen des Organisten. 

Damit fängt alles an.

Ich strahlte: Ich ein Kalkant im Bachhaus am Frauenplan zu Eisenach! Herrlich, überherrlich! „Empfangt den heiligen Hauch!“, sagte es in mir – und das ist akkurat, was im Evangelio des Johannes 20, 22 steht! Es ist eine der Osterbotschaften Jesu. Das lateinische Spiritus bedeutet Hauch, griechisch Pneuma, hebräisch Ruach.

Omnis spiritus laudet te!

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Max Raabe? Dem möcht‘ ich gern Paroli bieten

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März 292014
 
2014-03-29 14.10.40
Der Tag war insgesamt sehr gut. Die Sonne strahlte! Kreuzberg leuchtete.
Im Pflegeheim in der Wilhelmstraße versammelten sich die Altersweisen, die Kranken, die Schwerkranken und die Gesunden und zwei jüngere Musiker, eine Sängerin mit Gitarre – nennen wir sie die Ursel –  und ein junger spannenlanger Hansel mit der Geige. Wir spielten und sangen im hellen Sonnenschein Volkslieder für die Alten und Kranken: Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt, Komm lieber Mai und mache die Bäume wieder grün, Der Kuckuck und der Esel, aber in einem zweiten, gewagteren Teil auch Lieder, wie sie der von vielen, von leider  allzu vielen Fauen angehimmelte Max Raabe zum besten bieten mag, etwa Veronika, der Lenz ist da, Ich hab ’nen grünen Kaktus, und zu guter letzt die Capri-Fischer: Wenn bei Capri die Sonne im Meer versinkt. Schlicht, nicht frei von Sentiment, tastend in den Akkorden und Harmonien, in den improvisierten Glissandi und hingehauchten Smorzandi der Fiedel! Potz! Einem Max Raabe möcht‘ der spannenlange Hansel gern Paroli bieten!
Mannigfache Dialoge zwischen Alt und Jung umspannen die Lieder:
„Und woher kommen Sie eigentlich?“, fragt die Ursel eine der Altersweisen.
„Aus Berchtesgaden.“
„Und spielen Sie auch ein Instrument?“
„Ja!“
„Welches?“
“ Warten Sie … warten Sie … mmmhh …“, zögerte die Altersweise.
„Man braucht zehn Finger und zwei Hände dazu. Es ist groß. Wer weiß es?“, schaltete der Hansel sich ein.
„KLAVIER! Richtig, ein Klavier ein Klavier!“
Große Freude, dass wir alle diese Aufgabe gemeinschaftlich gelöst haben.
Der Kreuzberger Hansel hatte heute noch einen Erfolg mit seinem Gemüseauflauf, den er völlig in eigener Regie gekocht hatte: Kartoffeln, 2 große Stangen Lauch, Gewürze, geriebenen Käse, zwei Scheiben gehackte Salami, eine Ei-Sahne-Sauce darunter gehoben – siehe Foto. Dann ab, 40 Minuten in der Röhre überbacken, bis eine leichte goldbraune Färbung sich einstellte … Per-fekt.
„DAS schmeckt LECKER“, sagten die beiden 11-jährigen Jungs, die der Hansel heute  zu bekochen hatte. Ein großer Erfolg für den kochenden Kreuzberger Vater, denn es war völlig richtig, dass es gut schmeckte. Der Gemüseauflauf  ist auch noch gesund. Dazu gab es ungezuckerten frischgekochten Kräutertee. Alles bestens. Alles in Butter.
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Here come YOUR music makers

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Nov. 192013
 

2013 11 16 Te deum

So, jetzt hört uns mal alle genau zu: „We are the music makers, the dreamers of dreams!“

Das war das TE Deum Anton Bruckners im Berliner Dom am 16. November 2013. Und irgendwo gab es IHN doch, auch wenn man IHN nicht immer hörte und den Kopf drehen musste, um IHN zu sehen. Den kleinen Mann an der Orgel, weit droben! Ja, vielleicht ist ER so etwas wie der kleine Mann auf der Orgelempore. ER hört, was wir unten treiben, ER hört uns, und wir drehen den Kopf und fragen: Hörst DU uns überhaupt?

Oder sind wir lärmende Musikmacher, traurige Traumtänzer, Verzichtbare? –

wandering by lone sea-breakers,
And sitting by desolate streams;
World-losers and world-forsakers,
On whom the pale moon gleams.

Den überströmendsten Traurigkeitsgenuss hat Edward Elgar in dieses Gedicht von Arthur O’Shaughnessy hineingewebt. Noch heute, während ich dies schreibe, höre ich die Klänge in mir weiterklingen. Der Chor erfüllte mich mit dem Anhauch des Unnennbaren.

Und DU? Hast DU uns gehört? Hat es Sinn, sich zu DIR nach oben zu wenden? DU – bist DU der Sense-Maker für uns Music-Makers, the great Listener?

Das Bild zeigt vorne: Die Junge Philharmonie Kreuzberg. Mitten drin der Mann mit umgewandtem Kopf, das ist der hier Schreibende, fotografiert von seiner Schwester.

Hinten: Die studiosi cantandi Berlin, alle geleitet von Norbert Ochmann

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Grauwacke

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Okt. 022013
 

2013-09-29 15.20.34

Der Kreuzberger Hausfreund begegnete gestern mit seiner Mutter im Park hinter dem Blumenmarkt an der Friedrichstraße einem stummen Menschen, einem Mann etwa seines eigenen Alters, der kein Wort sprechen, sondern nur unverständliche stammelnde Laute hervorbringen konnte. Hinter sich drein zog er seine Habe des Augenblicks auf einem Einkaufsschleppkarren. Mit seinen Armen redete er uns an. Weit ausholende Gesten ersetzten eine Aussage. Er wollte uns etwas erzählen! Und er erzählte! Wir erwiderten ihm erst mit Worten, dann mit Gesten, dann mit Berührungen. Seine Umarmung zum Abschied war so warm, das fühlte sich so gut an. Drei glückliche Menschen im Spätsommerschein!

Aus dem Munde der Stummen schaffst du dir Lob. Ja, die Stummen, die Dummen, die ganz Alten, die ganz Kleinen, das sind die meinen! Die sind meinesgleichen. Bei denen bin ich zuhause. Das ist die Heimat, die Menschen einander bieten. Aus der Grauwacke des Alltags sprießt spontan das Samenkorn des Menschlichen.

Bild: Grauwacke mit Spontanvegetation, Park am Gleisdreieck, Kreuzberg

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Das Labyrinth der Welt und das Lusthaus des Herzens in Böhmisch Rixdorf

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Mai 062013
 

2013-05-04 13.23.05

Labyrint světa a lusthauz srdce – das Labyrinth der Welt und das Lusthaus des Herzens. Dieses Buch des Jan Amos Komenský fiel mir vor zwei Tagen ein, als ich dankbar den Wanderweg zum Comenius-Garten in Böhmisch Rixdorf, dem heutigen Berliner Bezirk Neukölln einschlug.

Dem großen Comenius versuche ich immer wieder die Werbetrommel zu rühren! Er ist für die Tschechen das, was der große Lomonossow für die Russen ist. Ein sich vereinigendes Europa sollte nicht nur an scheppernd klingende Euros, Target-II-Salden, Defizitsünder, Geldhaus-Rettungen denken – sondern auch den Denkern und Lehrern danken! Man denke auch an die golden klingenden Taler des guten, gelingenden Wortes! Man höre sie!

Komenský war wohl einer der ersten, vielleicht sogar der erste große europäische Denker und Erzieher, der die Pädagogik ganz vom Kind her dachte – getreu dem Wort seines Meisters: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr das Paradies des Herzens nicht erlangen.

Ganzheitliche Erfahrung, Unterweisung und Pflege nicht nur in der lingua franca, dem Lateinischen, sondern auch in der lingua materna, also in seinem Fall dem Tschechischen, sinnlich gestützte Erfahrung, … ich komme gar nicht zu Ende, wenn ich schildern soll, weshalb sich die Befassung mit Iohannes Amos Comenius heute noch für alle überzeugten Europäer in vielerlei Hinsicht lohnt!

Ein Besuch im Comenius-Garten in Böhmisch Rixdorf kann der erste Anlass dafür sein. Gerade im Mai 2013 sollte man das Tor zum Herzensparadies, zum Raj srdce, zum Orbis sensualium pictus freudig und zuversichtlich durchschreiten!

via Labyrint světa a ráj srdce – Wikipedie.

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Sora nra matre tra – Schwester unser Mutter Erde

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März 142013
 

page2-405px-Cantico_delle_Creature.djvu

Ein großes Vergnügen bereiten mir seit jeher die frühesten volkssprachlichen Texte – etwa des Althochdeutschen oder auch des Italienischen. Es ist ein tastendes Ungefähr zu spüren, ein Sich-Hineinfügen, ein Sich-Hineinlassen aus dem Bildungssprachlichen, dem Vatersprachlichen (etwa aus dem Lateinischen) in das Muttersprachliche, das Volkssprachliche, das zugleich die natürliche, die „gewachsene“ Sprache darstellt.

So hat dies staunend und doch ergreifend damals der Poverello d’Assisi, der gerade heute wieder ins Licht gerückte Francesco Giovanni di Pietro Bernardone – unser Franz –  geschafft.

„Sora nra matre tra“

lautet ein winziges Bruchstück aus seinem geistlichen Gesang. Das Manuskript zeigt wie damals üblich keinerlei Zeilenbruch und verwendet auch die Zusammenschreibungen, welches der Leser selbst auflösen muss zu

sora nostra matre terra

schwester unsere mutter erde

Auf Neuhochdeutsch:

Unsere Schwester Mutter Erde.

Das ist kaum auszuschöpfen, was das bedeutet.

File:Cantico delle Creature.djvu – Wikipedia.

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„Ich glaube immer, dass noch etwas geht…!“

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Okt. 182012
 

Ich glaube immer, dass noch etwas geht…“ So äußerte sich der Schwede Zlatan Ibrahimovic nach der furiosen Aufholjagd seiner Mannschaft beim 4:4 gegen Deutschland im Berliner Olympiastadion. Mann o Mann! Neuer Schwede! Wie cool ist das denn!

Ich übersetze den Neuschweden-mit-Migrationshintergrund Ibrahimovic mal etwas umständlicher: „Ich vertraue darauf, dass wir etwas schaffen können, trotz aller strukturellen Benachteiligung“.

Diese mitreißende Kraft des Glaubens an den Menschen, des Vertrauens in die Macht des Wortes erscheint am Morgen danach rätselhaft, wie wir Deutschen uns mit Leichenbittermiene eingestehen müssen.

Ibrahimovic schnappte sich nach dem 1:4 den Ball und spurtete zum Mittelkreis – wobei er seine Mitspieler zur Eile antrieb: „Da geht noch was. Ich vertraue uns Menschen!

Ausgerechnet in Berlin, das ja auf Schritt und Tritt von struktureller Benachteiligung spricht,  ward ein strahlender Beweis der Wirkungsmacht des einzelnen Menschen erbracht! Against all odds – wider alle Unkenrufe der Strukturanalytiker! In Berlin höre ich fast nur das ewige Lied von der Benachteiligung, von der Diskriminierung, von der strukturellen Ungerechtigkeit, von der Armut  usw. usw. „Entdecke deine Benachteiligung, erkenne, dass du keine Chance in diesem System hast!“ So unaufhörlich die alte linke Leier in der Berliner Schuldebatte, in der Berliner Migrantendebatte.

„Schau dir doch unsere Schulen an – wie sollen es da unsere benachteiligten Kinder aus Hartz-IV-Familien oder aus kinderreichen Alleinerziehendenfamilien schaffen? Die Lehrer sagen doch schon in der ersten Klasse: Du wirst es nicht schaffen. Mit einem Hauptschulabschluss allein kannst du gar nichts anfangen! Die Statistik beweist es. Das wäre so, als wolltest du in 30 Minuten einen 0:4 Rückstand gegen die deutsche Nationalmannschaft noch aufholen“.

So hätten die Schweden  nach dem 0:4 auch sagen können: „Wir müssen entdecken, dass wir keine Chance haben, wir sind strukturell benachteiligt, in 30 Minuten kann man den Rückstand von 30 Jahren verfehlter Strukturentwicklungspolitik nicht aufholen! Die Statistik beweist eindeutig, dass wir Schweden jetzt keine Chance mehr haben!“

Wir schaffen das, das traue ich uns zu!“ Ich hege keine Zweifel, dass es im wesentlichen dem Glauben, dem Vertrauen des guten neuen Schweden Zlatan Ibrahimovic zu verdanken ist, dass die Schweden mit hoch erhobenem Kopf und stolzgeschwellter Brust das Stadion verlassen durften. Nebenbei: Ibrahimovic – der Sohn des Abraham oder des Ibrahim, wie er auf Arabisch bzw. Bosnisch genannt wird: Abrahams Sohn … schon im Namen konnte man diese Kraft des Bundesgedankens ablesen.

„Menschen – schließt ein Bündnis miteinander, dann holt ihr jeden Rückstand auf!“ Der Fußballer Zlatan Ibrahimovic hat den Bundesgedanken zu einem strahlenden Erfolg geführt. Er hat bewiesen, wieviel das Vertrauen in den Menschen, der Glauben an das lebendige Wort und die mitreißende Kraft des lebendigen Vorbildes bewirken können!

Was folgt daraus? Sollen wir jetzt alle Fußballspieler werden und versuchen, in die Nationalmannschaft zu kommen?  Nein, da würden zu viele auf der Strecke bleiben.  – Es sei denn in einem übertragenen Sinne: Im mannschaftlichen Miteinander, im Vertrauen auf die Macht des mutmachenden Wortes und auf die Kraft des Vorbildes können wir auch schwierige Situationen meistern. Der Spirit macht es, der Geist macht es!

Nehmen wir ach so benachteiligten Berliner uns ein Beispiel an Zlatan Ibrahimovic!

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„Ich habe dazu Ja gesagt“

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März 182012
 

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Sehr guter, sehr schöner Tag heute! Mit Eltern und Kindern unserer Lomonossow-Schule wandern wir gemeinsam um den Schlachtensee und die Krumme Lanke, nebenbei verfolge ich über das Schlaufon die Bundespräsidentenwahl. „Kinder, lasst uns ein Lied singen!“ rief ich bei der Mittagsrast aus, zu der wir uns im Schatten der amerikanischen Munitionsbunker aus dem Kalten Krieg niederließen.

Ich verteilte Zettel und gemeinsam sangen wir

„Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt,
er setzt seine Felder und Wiesen instand.“

Darauf sangen die russischen Eltern zu meiner großen Freude alle gemeinsam zum Abschied ein russisches Volkslied, während ich schon allein losmarschierte, da mich berufliche Pflichten vorzeitig nach Kreuzberg abriefen.

Manche fragen: „Wofür steht Joachim Gauck?“

Lest doch mal das Kapitel „Freiheit, die ich meine“ aus Gaucks Autobiographie. In diesen zehn oder zwölf Seiten hat er eingefangen, was für ihn zählt.

Nach der Heimkehr briet ich Fisch zur Feier des Tages und lauschte den Tönen des heimatlichen Kreuzberg: ein zaghafter Drummer im Hinterhof, ein brutzelnder Fisch in der Pfanne, später höre ich erste Regentropfen nach all dem herrlichem Sonnenschein.

Ich habe heute zu allem Ja gesagt!

Ansprache des neuen Bundespräsidenten: Gaucks Antrittsrede im Wortlaut – Politik – Tagesspiegel

Bild: die Ostsee bei Dierhagen, aufgenommen im Juli 2011

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Dez. 242011
 

καὶ εἶπεν αὐτοῖς ὁ ἄγγελος· Μὴ φοβεῖσθε· – Und der Bote sagte ihnen: Habt keine Angst (Lukas 2,10).

Dieses gestern aufgenommene Bild zeigt ein paar elektrische Lichter in der Dunkelheit, einen Hinweis auf einen Storchenparkplatz und einen Pfeil, der den Weg zur Brandmeldezentrale weist. Wir sehen: Für Geburten gibt es heute Krankenhäuser mit gut ausgeschilderten Storchenparkplätzen, das Risiko der Feuersbrünste ist gemindert durch Warnmelder, echte Dunkelheit gibt es nicht, da Strom und Licht überall vorhanden sind. Wir dürfen sogar das allgegenwärtige Handy einmal abschalten. Wir könnten uns zu Weihnachten alle entspannen und locker chillen.

Wie haben wir es doch so herrlich weit gebracht in den letzten Jahrzehnten!

Mein aus Ägypten stammender Freund, der die Ereignisse des letzten Jahres am Tahrir-Platz miterlebt hat,  sagt es mir schroff und klar ins Gesicht: „Zu diesem Weihnachten bleiben zwei Zimmer dunkel: meins und das von Jesus.“ Ein großartiges, ein geradezu herzbezwingendes Wort: es führt die Nähe zu Jesus vor Augen. Denn wie sonst könnte Hamed etwas über Jesu dunkles Zimmer sagen?  Und zugleich zeigt diese Aussage die absolute Ferne von Jesus, die schlichte Wahrheit: „Ich kann nichts mit eurem Weihnachtsfest und eurem Jesus-Gebimmel anfangen. Bleibt mir damit vom Leibe!“ Ich muss sagen, ich mag all diese Menschen, die den Weihnachtsrummel in voller Überzeugung oder gar angewidert ablehnen.

Doch meine ich, dass man durchaus hinter die Glitzer- und Rummelfassade hineinleuchten kann. Nicht alles ist schon ein abgekartetes Spiel, nicht alles ist schön aufgeräumt und glühweinselig. Es gibt Zweifel und Unsicherheiten auch im bestausgeschilderten Parkplatz.

Liest man etwa die Beschlüsse des Europäischen Rates vom 09.12.2011 genauer durch, so wird man erkennen, dass sie von mannigfachen Ängsten getrieben sind: Angst vor dem Auseinanderbrechen der Währung, Angst vor dem Staatsbankrott, Angst vor dem Bedeutungsverlust und der Verarmung Europas. Die Staats- und Regierungschefs haben offenkundig den Überblick über das komplizierte Gefüge der Staatsfinanzen verloren. Sie weisen in ihrem Abschlussdokument ausdrücklich die zentral regulierte Währungs- und Wirtschaftspolitik als das entscheidende Fundament der europäischen Integration aus. Gedeih und Verderb der Europäischen Union hingen also am Geld. Politik bestünde also  darin, Geldwerte zu sichern, bestünde darin, den höchsten Wert für sich und seine Schäflein herauszuholen.

Nicht zufällig erschüttern immer wieder und gerade auch  in den letzten Wochen Geschichten über den falschen oder leichtfertigen Umgang mit dem Geld die Glaubwürdigkeit einzelner Politiker und auch der Politik insgesamt. Politik wird am Umgang mit Geld gemessen, das Geld und die Geld-Gerüchte liefern das Maß für den Wert der Politik.  Mit starrem Blick aufs Geld steigen und fallen die Kurse der Politiker.

Ist Geld alles?

„Fürchtet euch nicht!“ Die Geburt Jesu ereignete sich nach der ausmalenden Schilderung des Lukas  in notdürftigsten Umständen als erlebte Freude unter den Armen und Angstgeplagten des Altertums, den Hirten, die des Nachts ihre Herden hüteten. Für Jesus stand kein Storchenparkplatz bereit. Er wurde vorerst in einen Futtertrog abgelegt, und der Raum, in dem er geboren wurde, war wohl eine Ein-Raum-Wohnung, in der mehrere Menschen und allerlei Vieh den Platz teilen mussten.

Eine Brandmelde-Zentrale gab es nicht: die Hirten, die von einer Licht- und Feuererscheinung in Panik versetzt wurden, konnten keine Notruftaste drücken. Ihnen blieb nichts anderes als dem Wort des Boten zu vertrauen: „Jetzt geratet nicht in Panik. Fürchtet euch nicht.“ Und diese Botschaft wirkte. Das gesprochene Wort war für die Hirten stärker als die begreifliche Angst vor dem Unerwarteten.

In einem Kinderlied heißt es: „Die redlichen Hirten knien betend davor?“ Wieso redliche Hirten? Redlichkeit, das kommt von Rede, dem Reden vertrauen, sein Reden vertrauenswürdig machen. Redlichkeit ist das, was wir von den Hirten lernen können.

Sollen wir vertrauen? Heißt es nicht zu recht: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Ich erwidere: Vertrauen in das redliche Wort ist nicht alles. Aber ohne Vertrauen in die redliche Kraft des Wortes ist alles nichts. Wenn wir dem grundsätzlich nicht mehr vertrauen können, was andere uns sagen, können wir uns alle Staaten und alle Staatenbündnisse oder Bundesstaaten und alle Europäischen und sonstigen Unionen gleich abschminken. Dann nützen auch Rettungsschirme und automatische Kontrollen nichts mehr.

Hat uns materiell unvergleichlich reicheren Europäern des 21. Jahrhunderts die Angst- und Armutsgeschichte des Lukas mit den redlichen Hirten heute noch etwas zu sagen?

Ich meine: ja! Der Evangelist Lukas rahmt die Geburtsgeschichte Jesu in einen staatspolitischen Rahmen höchster Stufe. Eine steuerliche Erfassung der Vermögenswerte aller Bürger war der Anlass der Wanderung von Maria und Josef. Der regierende Kaiser hatte offenkundig – wie die Regierenden in unserer Zeit – den nötigen Überblick über Soll und Haben verloren. In diese Ausnahmesituation fällt die Geburt Jesu. Spannend! Wie verhält sich der Erzähler Lukas zu den drängenden finanzpolitischen Fragen seiner Zeit? Welches Ergebnis brachte die Steuerschätzung? Wir erfahren es nicht.

Es ist enttäuschend: Die großen weltpolitischen Fragen werden ausgeblendet. Statt auf den Kaiser und seine großen Nöte richtet der Erzähler seinen Blick auf das Kleinste, Jämmerlichste, Ärmste und Unscheinbare.

Die Weihnachtsgeschichte spielt in einer Zeit größter Unsicherheit, größter finanzieller Risiken. Aber sie schlägt doch einen deutlich anderen Ton an als den Ton des großen und des kleinen Geldes, der heute unsere Medien und oft auch unser Denken beherrscht. Ich finde, die Weihnachtsgeschichte ist eine unterirdisch wühlende, wenn auch sanftmütige Kritik an der Anbetung des Geldes und der Macht.  Sie bereitet die Umwertung aller Werte vor, welche der Einbruch des Christentums für die damalige Welt und später für ganz Europa bedeutete.

Johannes, der vierte Evangelist, angeblich der Mann des Wortes, legt allergrößten Wert darauf, das Wirken Jesu in Jerusalem mit einer beispiellosen, ja gewaltsamen Tat beginnen zu lassen: mit dem Hinauswurf der Händler und Banker aus dem Tempel, der nicht nur religiöses Zentrum, sondern auch wirtschafts- und finanzpolitische Zentrale war. „Setzt euer Vertrauen nicht ins Geld, sondern in geistig-geistliche Werte!“  So deute ich diese Geschichte.

Die Geschichte von der Geburt Jesu  kann uns klarmachen, worin ein Sinn-Kern der Geschichte Europas besteht. Fürchtet euch nicht, habt keine Angst. Das sind wohltuende Worte in diesen wie wahnsinnig durcheinanderflatternden, viel zu aufgeregten Zeiten!

Wenn man sich heute, im Jahr 2011, in einen Zug setzt und von Moskau nach Lissabon fährt, wird man mehrere Zeitzonen durchmessen und Schlafwagenschaffner in 12 verschiedenen Sprachen Tee anbieten hören. Findet man Zeit auszusteigen und innezuhalten, wird man in allen Städten – ob nun in Moskau, Kiew, Warschau, Wien, Genf, Madrid oder Lissabon – chromstarrende Banken und Paläste finden, prachtvolle Schlösser und tuckernde Omnibusse. Aber man wird auch in allen diesen Städten Kirchen finden. Diese Gebäude sind gebaute Wahrzeichen,  die letztlich auf jene unscheinbare Geschichte in einer gedrängt vollen Einraumwohnung zurückgehen und auf jene Geschichten vom Vertrauen in das Wort verweisen: Fürchtet euch nicht. Diese Geschichte ist eine jener Geschichten, die Europa zusammenhalten könnten, wenn wir bereit wären, auf sie zu hören und einen Augenblick das Handy abzuschalten und innezuhalten.

Ich wünsche uns allen diese Fähigkeit, hinzuhören, Kraft zu schöpfen aus dem einigenden, dem redlichen Wort: Fürchtet euch nicht. Sicher: die weltpolitischen Fragen und Nöte sind nicht gelöst. Hunger, Tod und Krankheit, Krieg und Naturgewalten lauern.

Aber seien wir ehrlich: es geht uns in der Europäischen Union noch oder auf absehbare Zeit unvergleichlich gut. Kein neugeborenes Kind, so ersehnt wie sie alle sind, braucht heute in einem Futtertrog abgelegt zu werden. Der Storchenwagenparkplatz steht doch jederzeit bereit. Nahezu alle Menschen in der Europäischen Union sind dank Rechtsstaat, Demokratie und Marktwirtschaft von Not und Armut befreit. Wir könnten uns eigentlich freuen und versuchen, möglichst viele Menschen außerhalb unserer 27-Länder-Wohlstandsinsel zu ähnlichen demokratisch-rechtsstaatlichen Verhältnissen zu führen, wie wir sie genießen.

Warum haben wir nicht mehr Glauben, mehr Zuversicht? Ich vermute, es hat damit zu tun, dass wir der Angst noch zu viel Platz einräumen. Angst lähmt. Angst um des Geldes willen ist die lähmendste Angst. Für diese Angst besteht kein echter Grund. Denn Angst ängstet sich zuletzt um sich selbst.

Zu Weihnachten bietet sich uns nun die große Chance, diese Grundlosigkeit der Angst zu durchbrechen. Wir werden die Ängste nicht los, ebenso wenig wie wir unsere Not und unsere realen Schulden schnell loswerden. Aber wir dürfen erkennen, dass es etwas Größeres, etwa anderes als die Angst gibt: Vertrauen in das Wort, Vertrauen in den Nächsten, Hoffnung auf unsere Veränderbarkeit, Hoffnung, dass die Wanderung zu einem sinnvollen Ziel findet.

Wir setzen also der kalten Faust der Angst unser unerschütterliches Vertrauen in die Kraft des befreienden Wortes, in die Tüchtigkeit der europäischen Bürger, in den unverwüstlichen Friedenswunsch der Völker entgegen.

Das Glockengeläute, das man in Moskau, Kiew, Wien, Madrid oder Lissabon hören kann, ist nicht das lärmende Jesusgebimmel, vor dem mein ägyptischer Freund vom Tahrir-Platz sich zu recht scheut. Es ist ein Zeichen für das andere der Angst, ein Weck- und Merkzeichen der Freude. Das Glockengeläute sagt:  „Freut euch vorläufig, mindestens solange diese Glocke läutet. Lasst sie hineinläuten ins dunkle Zimmer.

Mit einer Wendung, die ich einem ergreifenden Choral im Weihnachtsoratorium Johann Sebastian Bachs entnehme, rufe ich Euch und Ihnen  zu:

„Seid froh dieweil!“

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Meine Seele hört im Sehen

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Nov. 172011
 

„Meine Seele hört im Sehen … “ – was für eine schöne Grundhaltung. Das in diesem Blog mehrfach gepriesene „hörende Herz“ stellt sich dabei ein.

Genau diese Arie von Georg Wilhelm Friedrich Händel werde ich morgen auf meiner Geige mit hörendem Herzen mitspielen dürfen. Die drei Accolada-Damen aus den drei Ländern haben mich – den armen Kreuzberger Geiger – zu drei Stücken hinzugebeten. Kommt und hört im Sehen!

KONZERT
Freitag, 18. November 2011, 20.30 Uhr
Klassische Duette und Arien

Angelina Billington, Sopran

Irina Potapenko, Mezzosporan
Lala Isakova, Klavier

Ort:
Noymann Miller
Hauptstraße 89
Berlin-Friedenau

Eintritt frei, Spenden erbeten

Hier das Programm:

1.G.Carissimi „Rimanti in pace“
2.G.Carissimi „Lungi omai“
3.G.F.Händel „Meine Seele hört im Sehen“
(Geige – Johannes Hampel)
4.G.F.Händel „Süße Stille“(Geige – J.Hampel)
5.H.Purcell „Shepherd“
6.H.Purcell „Lost is my quiet for ever“
7.H.Purcell „We,the spirits of the air“
8.H.Purcell „No resistance is but vain“
Pause
1.H.Purcell „Musik for a while“
2.A.Vivaldi „Nisi dominus“
3.A.Vivaldi „Gloria patri“(Geige – J.Hampel)
4.Purcell „Rondo“
5.G.Caccini „Amarilli“
6.G.Caccini „Ave Maria“
7.G.F.Händel „O lovely peace“

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