Tretet uns bei, o Brüder und Schwestern!

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Mai 122009
 

Als geliebte Brüder und Schwestern sprach der türkische Ministerpräsident immer wieder  seine Landsleute in seiner berühmten Kölner Rede im Februar 2008 an. Er vermittelte ihnen ein warmes Gefühl der Zugehörigkeit, ermunterte die 3 Millionen in Deutschland lebenden Landsleute, sich kraftvoll und geschlossen für die Interessen der türkischen Volksgruppe einzusetzen, an ihrer türkischen Identität getreulich festzuhalten und nicht das Verbrechen der Assimilation  zu begehen.

Die Süddeutsche Zeitung berichtet heute unter dem Titel „Und ewig lockt die Heimat“ auf Seite 2 über den Rückgang der Einbürgerungszahlen:

Einbürgerung – Und ewig lockt die Heimat – Politik – sueddeutsche.de
Wer in diesen Tagen mit Beratern für Einbürgerungswillige spricht, bekommt immer wieder zwei Hinderungsgründe genannt: die Sprachanforderungen. Und die Pflicht für die meisten Bewerber, ihre alte Staatsangehörigkeit aufzugeben.

„Wenn man diese Punkte ändert, könnte sich die Zahl der Antragsteller verdoppeln oder verdreifachen“, sagt Ali Güngör, Einbürgerungsberater der Arbeiterwohlfahrt in Nürnberg. Gerade dass die Bewerber nun einen schriftlichen Deutschtest zu bestehen hätten, hält viele ab.

Zweimal hat der Gesetzgeber in den vergangenen zehn Jahren die Sprachanforderungen verschärft: zunächst mit dem neuen Staatsangehörigkeitsrecht aus dem Jahr 2000, das „ausreichende Deutschkenntnisse“ verlangte.

Während wir in diesem Blog immer wieder recht heftige Pfeile gegen die Finanz- und Wirtschaftspolitik der gegenwärtigen Bundesregierung abgeschossen haben, gibt es ein Feld, in dem ich weitgehend zufrieden mit der Bundesregierung bin: die Integrations- und Einbürgerungspolitik. Ich halte das bewusste Werben um Einbürgerung für goldrichtig, ich halte es ebenso für richtig, dass vor der Einbürgerung mindestens geringe deutsche Sprachkenntnisse und auch von den 18- bis 23-Jährigen durch Rückgabe der Nicht-EU-Staatsbürgerschaft eine Loyalitätsbekundung zu Deutschland erwartet wird.

Die Bundesrepublik Deutschland hat mithilfe ihres gut ausgebauten Sozialsystems eine zahlenmäßig starke Bevölkerungsgruppe herangezogen, die sich dieser Gesellschaft noch nicht wirklich zugehörig fühlt. Eine echte Parallelgesellschaft ist entstanden. Es ist angebracht, dass unser Staat als minimale Gegenleistung für den hohen Wohlstand, den jeder in Deutschland Lebende ohne zwingend vorgeschriebene Anstrengung genießt, eine kleine Gegenleistung, ein individuell zu erbringendes Bemühen um das eigene Glück einfordert.

In der Politik muss man auch mit Zahlen umgehen! Allen Unkenrufen der Linkspartei zum Trotz: Das Sozialsystem der Bundesrepublik wird auch weiterhin eine kaum geminderte  Anziehungskraft entfalten. Dies ergibt sich schon aus dem direkten Vergleich der Einkommensverhältnisse. So liegt das Pro-Kopf-Einkommen in der Türkei derzeit bei etwa 7.000 US-Dollar im Jahr. Im Falle der Langzeitarbeitslosigkeit und der Erwerbsunfähigkeit gibt es keine soziale Grundsicherung. Das heißt, wer seinen Lebensunterhalt nicht selbst verdienen kann, ist in der Türkei und in anderen Nicht-EU-Staaten nahezu vollständig auf die Unterstützung der Familie angewiesen.

In Deutschland beträgt das  Pro-Kopf-Einkommen etwa 34.000 Dollar/Jahr. Das durchschnittliche Brutto-Erwerbseinkommen beträgt etwa 24.000 Dollar/Jahr. Nun gilt als Faustregel: Die Langzeitarbeitslosen und Erwerbsunfähigen verfügen in unserem Sozialstaat etwa über die Hälfte eines Durchschnittseinkommens, also etwa 12.000 Dollar/Jahr. Für den Volkswirtschaftler ergibt sich also: Jeder Erwerbslose, der es geschafft hat, in die deutsche soziale Grundsicherung hineinzukommen, bezieht durchschittlich fast das doppelte Einkommen eines Erwerbstätigen in der Türkei. Warum soll man malochen in der Türkei, wenn es einem in Deutschland ohne Arbeit finanziell doppelt so gut geht, und zwar ökonomisch um so besser, je mehr Kinder da sind?

Für einen dauerhaft Erwerbslosen aus Ländern ohne soziale Grundsicherung wie etwa Russland, Libanon oder Türkei gibt es weiterhin keinen besseren Tipp als die Sozialsysteme in Deutschland oder einem anderen EU-Land. „Ich möchte Hartz IV werden“, dieser Satz eines türkischen Kindes ist keineswegs ironisch gemeint, sondern ergibt sich geradezu zwingend aus der ökonomischen Logik der Einkommenskluft zwischen Deutschland und den wichtigsten Herkunftsländern.

Immer wieder äußern Linke-Politiker die brennende Sorge, dass durch die demütigenden Hartz-IV-Gesetze Menschen in Not getrieben werden. Deshalb verlangt ja die Linke in ihrem am Wochenende verabschiedeten Wahlprogramm auch die sofortige Aufstockung der Regelsätze auf 500 Euro. Volkswirtschaftlich lässt sich die Sogwirkung, die sich durch eine Aufstockung der sozialen Grundsicherung ergibt, in einer zu erwartenden Zunahme der Zuwanderung von nicht qualifizierten Migranten ausdrücken.

Oh ihr lieben Linken: Besucht uns, geht zu den türkischen und arabischen Familien in Kreuzberg, Neukölln und Wedding! Schaut rein in die Kinderstuben der Nation, in die Grundschulen Kreuzbergs! Folgt nicht dem Ratschlag des Berliner Bürgermeisters Wowereit, der da sagte: „Ich würde meine Kinder auch nicht in eine Kreuzberger Schule schicken.“ Fragt diese seit langem bei uns wohnenden türkischen und arabischen Familien mithilfe eines Dolmetschers, sofern ihr kein Arabisch und Türkisch könnt, ob sie sich gedemütigt fühlen!

Ohne Sorge seid ohne Sorge! Ihr findet genug Menschen, denen ihr beim Weg in die Integration helfen könnt. Auch wenn Hartz IV nicht aufgestockt wird. Das Geld reicht schon jetzt. Und zwar dicke.

Wichtig ist: Wir müssen alles tun, damit diese Kinder nicht abgleiten in Ghettomentalität und Langzeitarbeitslosigkeit und leider auch Kriminalität, wie das für einen Teil der türkischen und arabischen Jugendlichen in Berlin leider der Fall ist. Und auch diese Kinder, diese Jugendlichen, diese Eltern müssen wesentlich mehr tun, um hier anzukommen. Sie brauchen die klare Ansage: Tut endlich was für eurer Glück! Lernt Deutsch von Anfang an! Lernt einen Beruf! Geht arbeiten!

Dazu halte ich es für unumgänglich, dass die Landessprache Deutsch allen hier aufwachsenden Kindern vom ersten Lebenstag an beigebracht wird. Wie Renate Künast und ihre Grünen es neuerdings formulieren: „Du musst Deutsch können!“ Damit drohen die ach so bürgerlichen Grünen die ach so bürgerliche CDU rechts zu überholen! Dürfen die das überhaupt? Geht das nicht gegen die Rechts-Links-Lagerordnung?

Sinnvoll wäre es auch, wenn die Türkei und Libanon allmählich eigene Systeme der sozialen Grundsicherung aufbauten.

Für echte Integration halte ich eine Teilassimilation der fälschlich Migranten genannten Familien für unumgänglich. Sie ist kein Verbrechen, sie ist eine Notwendigkeit! Sie ist die einzige Chance, um aus dem Teufelskreis von erlernter Hilflosigkeit, Opfermentalität und Mitnahmedenken auszubrechen.

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Die Eltern müssen ran

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Apr. 222009
 

Noch einmal überlese ich das gestrige taz-gespräch zwischen Christian Füller und André Schindler. Meine Sympathien liegen in diesem Fall auf Seiten des Fragestellers. Wundert euch das? Christian Füller verlässt hier sehr mutig die Rolle des Stichwortgebers und bringt die entscheidenden Fragen aufs Tapet: Was tun die Eltern? Welchen Anteil tragen die Eltern an der Bildungsmisere? Ich bin selbst mittlerweile zur Einsicht gelangt, dass die staatlichen Institutionen, also die Schule, die Ämter und auch die Lehrer, kaum mehr tun können als sie ohnehin tun. Der Staat kann mangelnde Sprach- und Lernfähigkeit bei den hier aufgewachsenen Kindern auch mit viel Geld nicht nachholen. Der Fehler liegt wohl darin, dass man den Staat stets von neuem auffordert, noch mehr für die angeblich Benachteiligten zu tun. Die derart Entmündigten verharren in ihrer Passivität. Die deutsche Gesellschaft zerfällt, zeigt sich peilungslos. Wieso sollte irgend ein Türke, irgend ein Libanese sich bei uns integrieren? Was haben wir denn zu bieten außer erklecklichen materiellen Vergünstigungen und einer üppigen Absicherung vor Hunger, Krankheit und Elend?

Oh ihr deutschen linksalternativen und ökobewegten Miteltern! Habt ihr denn nie – wie der Verfasser dieses Blogs – in einer Elternversammlung mit türkischen und arabischen Muttis gesessen? In eurer Kita oder eurer Schule? Nicht wahr, das Gefühl kennt ihr nicht, denn ihr haltet eure Kinder ja für etwas anderes als die Kreuzberger muslimische Mehrheit!

Am 27.06.2008 berichtete dieses Blog von einer Elternversammlung in der Kreuzberger Passionskirche. Damals meldete ich mich nicht in der Versammlung zu Wort, sondern sprach nur nachher mit einigen Leuten über unsere mögliche Verantwortung für dieses Stadtviertel, und  ich notierte damals:

Es herrschte eine insgesamt zwischen Ratlosigkeit, Empörung, Zuversicht und Entschlossenheit schwankende Atmosphäre. Niemand ergriff wirklich beherzt das Wort: “Wir leben hier in diesem Bezirk, wir stehen in der Verantwortung. Gemeinsam schaffen wir es. Was können wir zusammen tun?”

Und heute – bin ich dieser Niemand!  Ich halte es für schade, dass meine Kreuzberger deutschen Miteltern jeden Trick und jede Täuschung anwenden, nur um ihre Kinder nicht in eine Klasse mit türkischer und arabischer Schülermehrheit zu stecken. Ich lehne diese Ohne-mich-Haltung ab und deshalb geht unser Sohn jetzt in eine Klasse, in der überhaupt kein Kind mehr „ohne Migrationshintergund“ sitzt – dank der herrlichen linkskonservativen Eltern in unserem fröhlich-bunten, ach so alternativen Stadtviertel. Na und? Was ist so schlimm daran? Wovor habt ihr solche Angst? Ist dies nicht ein linker Stadtteil? Wo sind all die Ideale der Solidarität und des multikulturellen Miteinanders hin verschwunden? „Solidarität“ (ich sage lieber: Verantwortung) beweist sich zuerst in der eigenen Familie, im eigenen Haus, im eigenen Wohnviertel, gegenüber all den Menschen, mit denen man nun einmal zusammenlebt. Auswahl und Ablehnung darf es dabei nicht geben.

Warum nicht mal bei Staaten wie Türkei, Saudi-Arabien, Libanon und ähnlichen nachgucken? All diese Staaten pflegen ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl, das mit massiver Propaganda durchgesetzt wird. Keiner darf sich ausschließen. Allerdings: Ich bin gegen Erziehungsdiktaturen, wie sie etwa die DDR, die Türkei oder die Sowjetunion darstellten oder darstellen. Wir leben in einem freiheitlichen Staat. Aber ich vertrete mit allem Nachdruck die Meinung, dass eine Gesellschaft von allen in ihr Lebenden die Bemühung um den eigenen Erfolg, eine gewisse Loyalität, ein Mindestmaß an Selbstverantwortung  einfordern muss – etwa in der Form, dass die Eltern die Kinder darauf vorbereiten, wie sie selbst ihr Lebensglück erarbeiten können. Und zwar hier in Deutschland, nicht im sozialstaatlichen Nirwana.

Die Äußerungen des Landeselternsprechers André Schindler geben keineswegs meine Haltung wider. Ich habe Herrn Schindler nicht gewählt und ich würde ihn auch nicht wieder wählen. Für besonders verhängnisvoll, ja fast unanständig halte ich seine Grundhaltung, mit dem Finger auf die Schulen, den Senator, die Lehrer zu zeigen, als wollte er sagen: „Nu mach mal, Staat, gib dir Mühe!“

In einer Leserzuschrift an die taz schrieb ich:

Die Hauptverantwortung für die in Teilen schwierige Lage in den Schulen liegt jetzt vor allem bei den türkischen, arabischen und deutschen Eltern und bei den Jugendlichen selbst. Nicht bei der Schule, nicht bei den Lehrern, nicht beim Staat, sondern bei uns türkischen, arabischen und deutschen Eltern als Bürgern. Die Schulen und die Lehrer sind weitaus besser, als sie meist – etwa von Herrn Schindler – dargestellt werden. Ich meine: Es ist falsch, die türkischen und arabischen Familien in ihrem Sonderbewusstsein zu bestärken, wie das heute immer noch geschieht, etwa durch amtliche türkischsprachige Elternbriefe oder durch das unselige Etikett „mit Migrationshintergrund“. Wir sollten nachdrücklich darauf hinwirken, dass alle hier aufwachsenden Kinder sich als deutsche Kinder auffassen. Dies schließt ein, dass die verpflichtende Erstsprache Deutsch von den ersten Lebenstagen jedes Kindes an gepflegt wird (gerne auch mit Türkisch und Arabisch zusätzlich).

Berliner Elternsprecher über Schulen und Eltern: „Die Grundschulen bringens nicht“ – taz.de

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Apr. 042009
 

Die Türken leben in ihrer eigenen Welt. Nein, dies ist kein Kommentar zum Nato-Gipfel, sondern ein Befund, den ich nach vielen Jahren Kreuzberg leider feststellen muss. Den Kreuzberger Deutschen ist es egal, was die Türken denken, tun, handeln, wie sie ihre Kinder erziehen, wie sie und ob sie Deutsch lernen. Die Kreuzberger Türken wiederum haben es sich behaglich eingerichtet in ihrer Klein-Türkei. Eine Notwendigkeit, gutes Deutsch zu erlernen, Kinder die angebotenen Chancen wahrnehmen zu lassen, sehen sie nicht. Lieber lassen sie über ihre Organisationen verkünden, sie würden von der Mehrheitsgesellschaft benachteiligt. Ein echtes Zusammenleben gibt es nicht. Man lebt nebeneinander her, teils in Gleichgültigkeit, teils in Ablehnung.

Wie im Kleinen, so funktioniert auch im Großen der Dialog nicht. Siehe Nato-Gipfel. Wie sollte er auch? Ich konstatiere allenthalben bei den Deutschen eine erschreckende Unkenntnis über türkische Geschichte, türkische Politik, türkische Kultur – oder soll ich sagen: kurdische, alevitische, jesidische, arabische, assyrische, tatarische usw. Geschichte und Kulturen? Denn die Türkei ist ein multiethnisches Land, die gewaltsame Türkisierung und erzwungene Assimilation konnte nicht verhindern, dass unter dem Firniß der einen großen Vaterlandsnation zahlreiche Sonderidentitäten bis zum heutigen Tage weiterbestehen. Gerade in diesen Tagen werden im Osten der Türkei riesige Massengräber entdeckt, in denen die paramilitärische JİTEM in den neunziger Jahren Hunderte, vielleicht Tausende von ihr ermordete unschuldige Zivilisten verscharrt hat.

Günstige Zahlen kann mein Heimatbezirk allerdings in der neuesten Berliner Sozialstatistik, dem sogenannten Sozialstrukturatlas, erwirtschaften: Wir haben uns um zwei Plätze nach vorne gekämpft, sind nicht mehr das Schlusslicht. Besonders erfreulich: Zusammen mit Pankow liegen wir im sogenannten Statusindex ganz vorne. Das heißt, der durchschnittliche Bildungsgrad ist hoch, und der Bezirk zieht mehr Menschen an, als aus ihm wegziehen. Das zeigt sich auch daran, dass man nicht mehr mitreden kann, wenn man nicht das Wort Gentrifizierung mindestens 5 Mal ohne Stocken in einem Satz unterbringt.

Auffallend aber, in höchstem Maße alarmierend ist der Rückgang der Kinder im Alter von 0-6 Jahren um 41 Prozent, der innerhalb von nur 3 Jahren eingetreten ist! Die Kinder ziehen mit ihren Familien weg. Der Bezirk bietet den Kindern offenbar keine Zukunft. Hier schlägt die dauernde Negativpropaganda über die Kreuzberger Grundschulen voll durch. Die deutschen Familien ziehen aus dem Ortsteil Kreuzberg weg oder melden sich zum Schein um. In der Klasse, die mein Sohn besucht, gibt es praktisch nur noch noch türkische und arabische Namen. Ich habe bisher weder einen deutschen Vater noch eine deutsche Mutter in dieser Klasse gesehen (mich selbst natürlich ausgenommen). Dabei wohnen wir noch in einem Umfeld, wo der Ausländeranteil sicherlich nicht über 30% liegt. Aber die deutschen Eltern tun alles, um nicht mit der türkischen Schülerpopulation in einen Topf geworfen zu werden.

Die Berliner Türken leben nunmehr dauerhaft in ihrer eigenen Welt. Das Motto könnte lauten: Türkei muss auch in Kreuzberg erkennbar sein!

Bei meinen Reisen durch die Türkei habe ich auf vielen Bergesgipfeln, auf noch dem kleinsten Eiland riesige türkische Flaggen gesehen, häufig auch Spruchbänder, die es über viele Kilometer hin verkündeten: „Die Türkei ist unser Vaterland!“ VATAN! „Überall, wo wir sind, ist Türkei“, in genau diesem Sinne hat sich auch der Staatspräsident Gül bei seinem Besuch in Köln geäußert.

Bezeichnend dafür ist das kleine Legoland, das ich vor wenigen Tagen in einer Kreuzberger Grundschule entdeckte: Groß und prächtig prangt die türkische Flagge neben zwei anderen, nicht näher erkennbaren Phantasieflaggen.

Die Deutschen interessieren sich nicht für die Parallelgesellschaft, die sich fest etabliert hat, sondern verschließen die Augen, ziehen lieber weg und geben viel Geld für Kongresse über Integration aus.

Das Bündnis Pro Reli ficht wacker für islamischen, christlichen und jüdischen  Religionsunterricht an staatlichen Schulen, ohne auch nur im mindesten islamische Lehrpläne, islamische Partnerverbände oder deutschsprachige Religionslehrer namhaft machen zu können. Haben alle, die da so vehement für Religionsunterricht streiten, den Islam wirklich kennengelernt? Haben sie den Koran gelesen?

Das niederschmetterndste Alarmzeichen für unseren Bezirk ist, dass die Kinderzahl wegbricht. Das heißt, der Bezirk wird für Familien unattraktiv, ja abstoßend. Der Bezirk verliert mit den Kindern seine Zukunft. Wer bleibt? Eine zunehmend gleichgeschaltete, gleichgekleidete, gleichdenkende, uniformierte Gesellschaft aus jungen und nicht mehr so jungen Erwachsenen, die ihren immer gleichen Parolen nachhängen, die in ihren immer gleichen „Freiräumen“ träumen und gegen Windmühlen kämpfen. Diese deutschen, kinderlosen, vom Staat oder den Eltern alimentierten Singles mit einer zum Tic verfestigten Trotzhaltung bestimmen zunehmend das Geschehen im Bezirk. Wer ihnen nicht passt, wie etwa der türkische Restaurantbetreiber Özkan Nas, wird verdrängt. Durch mafiaartige Einschüchterungsversuche werden die Menschen nach und nach vertrieben. Dann schmeißt man Buttersäure in Lokale, zündet Autos an (vgl. tip Nr. 08/2009, S. 19).

Unverbunden daneben her existiert eine türkisch-arabische Schicht, die sich immer stärker von der deutschsprachigen Gesellschaft abgekoppelt hat. Die Türken und Araber nehmen keinen Anteil am öffentlichen Leben des Bezirks. Die Kreisläufe der Kommunikation sind unterbrochen, Erstarrung macht sich breit.

Wie sieht es mit dem Kreislauf des Wirtschaftens aus? Der Bürgermeister Franz Schulz sagt:  „Der Kreislauf, dass Hauseigentümer mit dem Kauf und der Sanierung ihrer Häuser Profit machen können, muss unterbrochen werden“ (tip Nr. 08/2009, S. 8). Man lese diesen Satz zwei Mal! Mit Kauf und Sanierung von Häusern soll kein Profit gemacht werden – sondern, ja was? Verlust? Ein Nullsummenspiel? Ja, warum sollte dann überhaupt jemand sein Haus sanieren, wenn er damit nicht Geld verdienen kann?

Zu dem egoistischen Moralismus der Buttersäure-Werfer tritt also nun noch ein rabiater Dünkel gegen das Profitstreben. Mittelalterlichen Bußpredigern gleich, verwirft der Bürgermeister das Streben nach Gewinn, nach Besserung der Wohn- und Arbeitsverhältnisse. Alle sollen im Grunde von einer Art Subsistenzwirtschaft leben, z.B. von Hartz IV. Entwicklung wird abgelehnt. Das christliche Zinsverbot lässt grüßen, übermäßiger Gewinn galt bekanntlich als böse und wurde nur den Juden zugestanden. Es soll alles beim alten bleiben.

Lest selbst aus dem Bericht in der FAZ vom 3. April 2009, macht euch ein Bild. Vor allem: Versucht über den Tellerrand hinauszublicken, sprecht mit Kreuzberger Bürgern, den deutschen und den türkischen!

Aufstieg: Kreuzberg wird immer schicker – Hintergründe – Gesellschaft – FAZ.NET
Kreuzberg-Friedrichshain aber bildet eine eigene Kategorie: Die soziale Belastung ist hoch, aber insgesamt entwickelt sich der Bezirk günstig. Er hat die höchste Bevölkerungsdichte: Auf einem Hektar wohnen 217 Personen. Er gewann am stärksten an Bevölkerung: 12,6 Prozent zwischen 2002 und 2006. Seine Haushaltsgröße ist am kleinsten: 1,55 Personen (1,8 in Berlin). Er verlor viele Kinder (41 Prozent) unter sechs Jahren, hat aber anteilsmäßig die wenigsten Rentner und Pensionäre: 12,4 Prozent (22,5 in Berlin). Die Ausländerquote von Kreuzberg-Friedrichshain ist die zweithöchste Berlins: 23,23 Prozent. Der Bezirk hat die niedrigste Quote von abhängig Erwerbstätigen (59,7 Prozent, Berlin: 66,9), aber den höchsten Abiturientenanteil (45 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank zwischen 2002 und 2006 um 6,4 Punkte. Das Pro-Kopf-Einkommen gehört zu den niedrigsten in Berlin: 825 Euro im Monat, nur in Mitte ist es niedriger – 800 Euro. In den Quartieren Wassertorplatz, Askanischer Platz, Mehring-, Oranien- und Moritzplatz leben die meisten Kinder in Hartz-IV-Haushalten, mehr als 70 Prozent. Die Lebenserwartung ist die niedrigste, 80,7 Jahre (statt 82) bei Frauen, 74,4 bei Männern (76,7 in Berlin).

So weit die Daten des Elends. Anders sieht es beim „Statusindex“ aus, der vor allem die Wanderungsbewegungen und die Schul- und Ausbildungsabschlüsse abbildet: Demnach sind die statushöchsten Bezirke Pankow und Kreuzberg-Friedrichshain. Letzterer gehört zu den vier Berliner Bezirken, in denen mehr als 70 Prozent der Bevölkerung in Gebieten mit überdurchschnittlich günstiger Sozialstruktur leben.

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März 312009
 

„Das von der „Aktion Mensch“ geförderte Talent-Projekt richtet sich an Kinder zwischen acht und zwölf Jahren, die neugierig sind und Fragen haben, die ihnen ihre Eltern nicht oder nur begrenzt beantworten können. Zwischen einem halben Jahr und einem Jahr sollen sich die Paten und die kleinen Talente treffen und in einem Online-Tagebuch ihre Erfahrungen dokumentieren.“

Gute, sehr gute  Sache das – diese Patenschaften!  Man könnte fragen: Wären nicht Freundschaften ausreichend? Muss das Ganze so regelhaft, sozusagen öffentlich organisiert werden? Meine Antwort: ja. Von selber ergeben sich die unterstützenden, regelmäßigen Kontakte nicht. Was war das doch immer für eine Aktion, wenn uns mal ein moslemisches Kind besuchte – vieles musste bedacht werden, insbesondere beim Essen. „Wir sind ja Moslems, das wissen Sie hoffentlich.“ Aus lauter Angst aß das uns besuchende Kind aus der Kita überhaupt nichts.

Das Bild im Tagesspiegel heute auf S. 16 zeigt eine Szene, wie ich sie selbst als Kind hunderte Mal erleben durfte: Junge Erwachsene, Studentinnen und Studenten meist, spielten mit uns; sie waren unsere Miterzieher – in Gruppen, Vereinen, und auch bei uns zuhause. Meine Eltern hatten ein geschicktes Händchen darin, andere in die Erziehungsarbeit für uns vier ungebärdige Rangen „einzuspannen“. Folge: Wir waren selten einander ganz allein überlassen, es gab immer Erwachsene, die etwas mit uns unternahmen.

Heute klappt das offenbar nicht mehr von selbst, man muss es in die Wege leiten. Und dafür finde ich dieses Neuköllner-Talente-Projekt vorbildhaft. Toll! Gibt es sowas auch bei uns? Wir leben hier in Kreuzberg doch auch in einem ach so finsteren Problembezirk! Muss mich mal drum kümmern …

Die Paten von Neukölln
„Jedes Kind hat ein Talent im Sinne von Gaben, Wünschen und Interessen – auch die Kinder aus Neukölln“, davon ist Efe überzeugt. Wie beispielsweise die siebenjährige Meltem, die so gerne tanzen und Klavier spielen lernen will und deren Mutter sich den Unterricht nicht leisten kann. Oder der hochbegabte Sahi, der Schwierigkeiten hat, Anschluss zu finden. „Ich sehe hier Kinder, die permanent die Erfahrung machen, nicht dazuzugehören, ob das jetzt ökonomisch oder kulturell bedingt ist“, sagt die 33-Jährige. Sie habe selbst erfahren, wie sehr ein anderes soziales Umfeld die eigene Entwicklung beeinflussen kann.

Die Deutschtürkin ist in Kreuzberg aufgewachsen und hat ein Gymnasium in Tempelhof besucht. Das von der „Aktion Mensch“ geförderte Talent-Projekt richtet sich an Kinder zwischen acht und zwölf Jahren, die neugierig sind und Fragen haben, die ihnen ihre Eltern nicht oder nur begrenzt beantworten können. Zwischen einem halben Jahr und einem Jahr sollen sich die Paten und die kleinen Talente treffen und in einem Online-Tagebuch ihre Erfahrungen dokumentieren. Die Bürgerstiftung steht den Paten unterstützend zur Seite, und einmal im Monat gibt es ein Patentreffen für den gemeinsamen Austausch. Um die Studenten bei ihren Unternehmungen finanziell zu entlasten, gibt es 20 Euro im Monat.

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Sind die Ostasiaten alle von Natur aus schlauer als wir Europäer?

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März 202009
 

Fast drängt sich dieser Schluss auf, wenn man sich die Schulleistungen zum Maßstab nimmt. Denn sowohl in den USA als auch in Deutschland hängern die Kinder aus vietnamesischen, chinesischen und koreanischen Zuwandererfamilien die türkischen, deutschen und arabischen Einheimischen locker ab.

Sind also wir Berliner Türken, Deutsche und Araber dümmer? Nichts wäre falscher als das! Aber ich merke es immer wieder bei persönlichen Gesprächen: Bei den Vietnamesen und auch bei den Russen spielt Bildung und Ausbildung eine viel größere Rolle als  bei uns Deutschen. Ich verallgemeinere hier – aber die Zahlen erlauben eine solche Verallgemeinerung. Während es für manche einheimische Männer nichts Tolleres zu geben scheint, als mit einem tiefergelegten BMW durch die Straßen Kreuzbergs oder Neuköllns zu schaukeln und die Umwelt mit ihren Subbass-Woofern zu bedröhnen, sitzen andere gleichalte junge Männer aus der ersten oder zweiten Zuwanderergeneration zuhause und büffeln für den Mathe-Leistungskurs.

Auf die Einstellung, auf die Wertsetzung kommt es an. Ich meine, wir Deutsche und Türken sollten uns ein bisschen was von den vietnamesischen Einwanderern abkucken.

Jeder kann etwas für seinen Erfolg tun, Herkunft ist kein Schicksal.Ich sehe hier in Kreuzberg und Neukölln auf Schritt und Tritt die Hochschätzung des otium cum dignitate, der Muße, der von Arbeit befreiten Existenz: für so manchen wohlhabenden Römer der Kaiserzeit das höchste erstrebenswerte Ziel.  Aber die Mittel für diese dem Müßiggang geweihte Daseinsform müssen erarbeitet werden – und zwar durch andere. In der Antike waren es die Sklaven, die man aus den unterworfenen Völkern heranschleppte.  Und heute?

Die Berliner Zeitung berichtet heute:

Bildung statt BMW – Berliner Zeitung
Ngoc An Nguyen und der 16-jährige Thang Vu Duc besuchen die 11. Klasse des Barnim-Gymnasiums in Falkenberg. Ihre Eltern kommen aus Vietnam, so wie die Mütter und Väter von 136 anderen Kindern dieses Gymnasiums. 17 Prozent der Kinder an der Schule sind nichtdeutscher Herkunft, davon 75 Prozent aus Vietnam. Ihr Anteil steigt. In der siebten Klasse sind ein Drittel der Kinder vietnamesischer Herkunft. Und die sind in der Regel die Besten ihrer Klassen.

Keine andere Einwanderergruppe kann in der zweiten Generation mit solchen Schulerfolgen aufwarten. Etwa 50 Prozent der vietnamesischen Kinder schaffen es in Deutschland aufs Gymnasium, in Brandenburg sind es sogar 74 Prozent. Damit sind sie ihren deutschen Mitschülern weit überlegen – von Kindern anderer Einwanderergruppen ganz zu schweigen.

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Schuld sind immer die anderen

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März 152009
 

Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Laschet wunderte sich kürzlich laut Spiegel online über die weitverbreitete Judenfeindschaft bei den in Deutschland lebenden arabischen und türkischen Jugendlichen und klopfte an die eigene Brust: „Der islamische Antisemitismus in Deutschland ist hausgemacht.“ Im Klartext: Wir Deutsche sind selber schuld, wenn die in Deutschland aufgewachsenen Moslems den Juden spinnefeind sind.

Das halte ich für zu kurz gesprungen, werter Herr Minister. Ich halte den Antisemitismus unter den moslemischen Jugendlichen für aus den Herkunftsländern importiert, nicht für „made in Germany“. Beleg: In der arabischen Welt erfreut sich ein gewisser Adolf H. weiterhin großer Beliebtheit; wer davor die Augen verschließt, dem rate ich: „Reise hin, sprich mit den Leuten. Die Leute werden sich wundern, weshalb du als Deutscher nicht stolz auf Adolf H. bist.“

Umgekehrt sticht natürlich die Karte „Rassismus“ immer dann, wenn es gelingt, sich selbst als Opfer des Rassismus auszugeben. Genau das versuchen offenbar die Migrantenverbände. Wenn ein Betrieb einen in Deutschland aufgewachsenen Jugendlichen nicht einstellen will, weil er weder die Grundrechenarten kann noch ein hinreichend korrektes Deutsch schreibt und spricht – ist das natürlich Rassismus.

So zementiert man die Opfermentalität bei ganzen Generationen von arabischen und türkischen Jugendlichen. Necla Kelek hat diesen Sachverhalt erneut in einem Artikel in der heutigen taz benannt:

Muslime missbrauchen Rassismusbegriff: Der menschliche Makel – taz.de
In den türkischen Zeitungen und dem inzwischen inhaltlich von der AKP dominierten staatlichen Rundfunk TRT werden täglich ausführliche Berichterstattungen über die angeblichen Diskriminierungen der Muslime, besonders in Europa, gesendet. Der Ton gegenüber Deutschland und Europa wird zunehmend anklagender, es scheint ein gezieltes Interesse daran zu bestehen, die Muslime aus der europäischen Gemeinschaft auszugrenzen. Täglich führt man den Landsleuten vor: Seht her, man will euch nicht.

Islamfunktionäre, die einerseits in allen möglichen staatlichen Gremien und Konferenzen sitzen und die Integrationspolitik mitbestimmen, beklagen sich wortreich darüber, in Europa ausgegrenzt zu werden.

Die türkische Tageszeitung Hürriyet schreibt täglich darüber, wie schrecklich es den Türken und Muslimen in Deutschland geht, gibt aber gleichzeitig Tipps, wie man nach Deutschland kommen kann, ohne einen Deutschkurs zu belegen. Nämlich: Man wird schwanger. Es gibt im Türkischen ein Sprichwort, das lautet: „Die Katze, die nicht ans Futter kommt, sagt, es sei verdorben.“ So kann man sich auch einem Dialog entziehen, indem man Kritik zu Beleidigungen umdeutet und der Bevölkerung ein Feindbild suggeriert, weil die eigenen Konzepte scheitern.

Erneut kann ich nur sagen: Jeder in Deutschland aufgewachsene muslimische Jugendliche kann hier in Deutschland eine Schulbildung bis hin zum Universitätsstudium absolvieren – weder der Staat noch die Mehrheitsgesellschaft und schon gar nicht die Juden hindern ihn daran. Es liegt an den Migantenverbänden, diese schlichte Wahrheit bei ihren Schäflein ankommen zu lassen, statt ihnen ständig erneut das Bewusstsein der Ausgrenzung einzuimpfen. Diese Ausgrenzung ist von den Migranten selbst erzeugt und betrieben: durch die Weigerung, die Landessprache zu erlernen, durch die Verweigerung des Lernens überhaupt, durch weitreichende Nicht-Teilnahme am öffentlichen Leben dieses Landes.

Noch einmal: Wer diese Sicht nicht teilt, dem empfehle ich nachdrücklich, das Gespräch mit muslimischen jungen Männern in Neukölln oder Kreuzberg zu suchen. Es wird ihn nachdenklich stimmen – so wie mich.

 Posted by at 22:16
März 072009
 

Endlich mal jemand, der die Sache so ähnlich sieht wie ich, denke ich beim Lesen des Buches von Necla Kelek. Im Gegensatz zu den meisten Lobbyisten, Elternverbänden, Migrantenverbänden und gutmeinenden Bekenntnispolitikern fordert sie nicht erneut eine noch bessere Alimentierung, Betreuung, Versorgung und Sozialarbeiterisierung der ach so benachteiligten Migrantengruppen. Im Gegenteil:

 

Die Argumentation, die Migranten seien grundsätzlich noch nicht so weit und man könne ihnen bestimmte Anpassungsleistungen nicht abverlangen, man würde sie damit nur überfordern, hat sie auch zum Mündel einer vormundschaftlichen Politik gemacht. Das „Verstehen“ ihrer Besonderheiten, wofür vor allem Kirchen, Stiftungen und Wissenschaftler und jetzt vor allem die Migranten-Organisationen selbst plädieren, führt letztlich dazu, dass die Migranten in ihrer eigenen Rückständigkeit eingemauert werden. In diesem System alimentierter Versorgung gibt es für sie keinen Anreiz, sich aus ihrem Herkunftsmilieu herauszuarbeiten, sich zu entwickeln und wirklich eine „eigene Geschichte“ zu erwerben.

(Kelek, Die verlorenen Söhne, München 2007, S. 21)

Dem kann  ich nur zustimmen! Ich habe zwei Söhne im Abstand von 20 Jahren. Beide besuchten bzw. besuchen eine normale Kreuzberger Grundschule. Ich meine also, die ungefähre Lage einschätzen zu können. Mein großer Irrtum bei der Schulanmeldung meines zweiten Sohnes war es anzunehmen: „Ich habe doch in drei Jahren Italien-Aufenthalt immerhin so gut Italienisch gelernt, dass ich als professioneller Dolmetscher arbeiten kann. Jetzt sind die Türken 10 Mal so lange, also 30 Jahre hier in Kreuzberg, sie werden doch mittlerweile Deutsch gelernt haben. Denn die Türken sind auch nicht dümmer als ich.“

Ein großer Trugschluss! Ich kann mich mit den türkischen Miteltern heute weniger unterhalten als vor 20 Jahren. Ich tue es zwar immer wieder, ich lege größten Wert darauf, die immer zahlreicher werdenden Mütter mit Kopftuch und schwarzen Gewändern von mir aus anzusprechen, aber das Niveau der Sprachbeherrschung hat in den zwei Jahrzehnten meiner Beobachtung deutlich abgenommen. Das besagen auch die wissenschaftlichen Erhebungen.

Meine bittere Erkenntnis: Die Türken und die Araber wollen es in ihrer Mehrheit nicht. Sie haben es in ihrer großen Mehrheit nicht geschafft, aus ihrem selbsterwählten Ghetto auszubrechen. Der deutsche Sozialstaat unterstützt sie großzügigst in diesem Sonderstatus. Die deutschen Familien verlassen weiterhin diese Gegenden – Neukölln, Kreuzberg, Wedding – sobald die Kinder das Schulalter erreichen.

Die Ursachen dieser massiven Verdrängung der deutschen Bevölkerung werden zumeist nicht erkannt und nicht benannt. Die wenigen Frauen, die offen darüber sprechen, wie etwa Necla Kelek, Kirsten Heisig oder Seyran Ates werden weder von den Deutschen noch von den Türken ausreichend unterstützt. Die staatlichen Kitas und Schulen leisten herausragende Arbeit, können aber auf sich alleine gestellt das Problem nicht bewältigen. Der Ball liegt jetzt bei den türkischen und arabischen Eltern, Kindern und Jugendlichen.

Was soll man tun? Erneut sage ich: Wir müssen massiv an die türkischen und arabischen Eltern ran! Erziehung der Eltern, Zwangsmittel gegen die Eltern, wenn sie die Kinder nicht im Einklang mit unseren Gesetzen erziehen, verpflichtende Elternschule, Verpflichtung zum Deutschlernen auf eigene Kosten – das sind die angezeigten Mittel. Der verpflichtende Sprachtest für aus den Herkunftsländern vermittelte Ehefrauen weist in die richtige Richtung – selbst wenn er, wie der stets wohlmeinende Hans-Christian Ströbele behauptet – vielleicht doch nicht ganz grundgesetzkonform ist.

Necla Kelek ist eine der wenigen, die Tacheles reden, die klare Regeln, wie etwa Deutschpflicht in Schule und Kindergarten, Elternschulen, Ächtung der Mehrehe, Verbot der körperlichen Gewalt und dessen Durchsetzung fordern (Die verlorenen Söhne, S. 238-248).

Necla Kelek will, das Integration gelingt. Ich will das auch. Bisher ist die Integration der türkischen und arabischen Immigranten  zum allergrößten Teil gescheitert. Das können wir uns nicht mehr leisten.

 Posted by at 23:49
Feb. 242009
 

Beherzt willkommen geheißen – so wachsen wir in die neue Schule hinein. Heute war Faschingsfest – auch wir Eltern waren eingeladen. Alle steuerten etwas Leckeres bei, die Kinder und Lehrerinnen machten Spiele, ich selbst führte wieder einmal den unverwüstlichen Stier Ferdinand samt meiner Geige auf. Außerdem hatte eine Prinzessin Geburtstag, da brachten wir ein Ständchen dar.

Ich lernte einige türkische Mütter kennen, und in der Parallelklasse gibt es sogar ein Kind, dessen Muttersprache Deutsch ist – bisher das einzige. Ich war heute übrigens der einzige Vater, der gekommen war, und ich bin der einzige mit deutscher Muttersprache unter allen Eltern meiner Klasse. Gut finde ich: Die türkischen und arabischen Mütter sprechen mindestens ein paar Brocken Deutsch. Man kommt ohne weiteres ins Gespräch, auch als Mann, auch dann, wenn sie – wie die Mehrheit der Mütter hier – Kopftuch und schwarze Kleidung tragen.

Aber eines ist auch klar: In solchen Siedlungen gibt es keinen zwingenden Grund, sich zur Realität „Bundesrepublik Deutschland“ hin zu öffnen. Man ist ja bereits bestens integriert – untereinander!

Mein Türkisch – ist weiterhin höchst mangelhaft, drei oder vier Wochen Urlaub haben bei weitem nicht ausgereicht, um mich an unserer Grundschule der Mehrheitsgesellschaft anpassen zu können.

Wo schicken eigentlich die vielen deutschen Eltern meines Viertels ihre Kinder in die Schule? Das ist doch unsere normale Grundschule, das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg hat unsere Straßenseite genau dieser Schule zugewiesen. Es gibt doch in unserem Viertel so viele Grünen-Wähler! Die Berliner Grünen haben doch jahrzehntelang fröhliches Multikulti gepredigt, lehnen verpflichtende Sprachtests für zuwandernde Ehefrauen ab. Wo seid ihr hin verschwunden?

Oder könnte es sein, dass alle diese guten Menschen Multikulti predigen, aber heimlich deutsche Eliteschule praktizieren …? Von den Bezirkspolitikern ist dies öffentlich bekannt – in allen Parteien.

Egal – WIR SIND DABEI – wir kommen ins Gespräch! Wir LEBEN weiterhin die Realität, von der viele immer nur quatschen und brabbeln. Das ist auch gut so!

So freuet euch an dem Bild von unserem heutigen Karneval!

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Feb. 062009
 

… das sind die Namen von vier Türken in Deutschland, die in der heutigen Frankfurter Allgemeinen Zeitung auf S. 12 aus ihrem Leben plaudern. Ausgerechnet im Wirtschaftsteil, den ich eigentlich gewohnheitsmäßig wegen meiner Neugierde darauf aufschlage, was Vater Staat und Mutter Bundesrepublik nun wieder einfällt, um die unartigen Banken aus ihrem Unglück zu erlösen, welche Opfer der Finanzkrise geworden sind!

A propos Vater und Mutter: Die Politologin Gülden Sahin, die (wie ich) aus Bayern stammt und an einem bayerischen Gymnasium Schülersprecherin war (wie ich), wird mit folgenden Aussagen zitiert: „Die Opfermentalität mancher Landsleute geht mir schon auf die Nerven. Mir kann keiner erzählen, dass es nicht genug Beratungsstellen für türkische Eltern gibt. Es ist doch Aufgabe der Eltern, für die Bildung der Kinder zu kämpfen.“ Den Fettdruck habe ich mir selbst erlaubt.

Dem stimme ich zu. Trotz allem, was unsere Migrantenverbände gerne behaupten: Der Ball liegt bei den türkischen Eltern und bei den Schülern. Das deutsche Schulwesen bietet allen genügend Chancen an. Wir, die Gesellschaft, brauchen den Erfolg, das Glück aller dieser Kinder, der türkischen, der deutschen, der russischen, der arabischen. Aber das wichtigste dabei ist: Individuelle Anstrengung auf beiden Seiten, sowohl bei den Vätern und Müttern einerseits wie bei den Söhnen und Töchtern andererseits. Staatliche Maßnahmen und Angebote sind genug vorhanden.

Was uns zurückbringt zur Frage: Was kann der Staat tun, um die dritte Generation der Migranten aus ihrem Unglück zu erlösen, wie es die bekannte Studie des Berlin-Instituts vor wenigen Tagen dargestellt hat? Ich sage: Die Frage ist falsch gestellt. „Unglück“ ist das falsche Wort, „erlösen“ ist das falsche Wort. Der Staat kann es nicht packen.

Man lese doch die vier Lebensgeschichten von Hüseyin, Sadet, Kaya und Gülden in der heutigen FAZ! Sie haben von Kindesbeinen an gelernt und gearbeitet, haben Rückschläge und Niederlagen weggesteckt, ihnen wurde nichts geschenkt oder in die Wiege gelegt.

Was sagt Kökcü über die dritte Generation? „Was ich von der dritten Generation der Türken sehe, stimmt mich pessimistisch. Man sieht wenig Akademikerpotential, aber man hört viel Gejammer.“

Was macht eigentlich mein Türkisch? Immer wieder bin ich entzückt über den poetischen Reichtum türkischer Namen. Heute also – Gülden. Was bedeutet der Name?  Gül heißt Rose, –den ist das Suffix, welches Herkunft bedeutet. Gülden also – die aus der Rose Stammende – die Rosenentsprungene. Hoffentlich ist meine Deutung richtig. Das ist ein herrlicher Name! Und ein wunderschönes Foto von Gülden bringt die FAZ ebenfalls. Sie trägt diesen Namen zu recht!

Der Name erinnert mich an uralte griechische Namen, wie ich sie an meinem bayerischen Gymnasium kennenlernte – die rosenfingrige Eos etwa aus der Ilias der Homer. Und die Ilias, die versetzt uns ja ebenfalls in das Land, das heute Türkei heißt … Das ist uralter Mutterboden unserer Kultur!

Unser Foto zeigt einen rosigen Schimmer an der Küste der türkischen Ägäis, aufgefangen vom Verfasser im Sommer 2008.

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Nov. 162008
 

Wird Barack Obama Hillary Rodham Clinton zur Außenministerin machen? Es wäre ein genialer Schachzug, um die Geschlossenheit der Demokratischen Partei wiederherzustellen. All die früheren Murrer und Mahner würden verstummen. Es gäbe Rückenwind für den Neustart. Eine kluge und kompetente Frau, eine ehemalige Gegnerin, als Frau an der Seite des Wahlgewinners? Warum nicht? Wenn eine Partei nach außen geschlossen wirken will, dann müssen alle wesentlichen Strömungen und Lager auch in der Führung vertreten sein.

Nie darf auch nur der Eindruck entstehen, als hätte eine einzige Seilschaft, ein einziger gut gepflegter Freundeskreis die Geschicke einer Partei in der Hand.

Würde der neue Präsident seine ehemalige Gegnerin zur Außenministerin ernennen, wäre das genauso, als würde ein neuer Parteivorsitzender einer heillos zerstrittenen Partei eine kluge, politisch erfahrene und sympathische Frau, die mit konstruktiven Vorschlägen zu einem Neuanfang nach vorne getreten ist, am nächsten Dienstag zur Generalsekretärin ernennen. Die beste Kritikerin wird dann zur Verbündeten. Statt pflegeleichter, loyaler Gehilfen – eine Frau, die in Konzepten denkt und auch widerständig sein kann! Alle diejenigen, die da schier verzweifeln und  behaupten: „Es ändert sich ja doch nichts! Das ist doch ein Treppenwitz!“ – sie wären mit einem Schlag Lügen gestraft. Der Laden könnte wieder zusammengehalten werden.

Wir sind gespannt, Herr Präsident!

World news Feed Article | World news | guardian.co.uk
Sen. Hillary Rodham Clinton is among the candidates that President-elect Barack Obama is considering for secretary of state, according to two Democratic officials in close contact with the Obama transition team.

Clinton, the former first lady who pushed Obama hard for the Democratic presidential nomination, was rumored to be a contender for the job last week, but the talk died down as party activists questioned whether she was best-suited to be the nation’s top diplomat in an Obama administration.

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Uyum, Leute & Gurbetciler! Denkt dran: Hepimiz insaniz!

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Feb. 122008
 

Richtige Wellen hat der Besuch des türkischen Ministerpräsidenten in der Bundesrepublik ausgelöst. Da ich fast kein Türkisch kann und bei den Auftritten nicht dabei war, habe ich die deutsche Presse der beiden vergangenen Tage durchforscht. Viel mehr oder minder Gutes und Beherzigenswertes fand ich darin, überwiegend Zustimmenswertes, aber am meisten gelernt habe ich aus drei Kommentaren der FAZ, in denen die Autoren unter Beweis stellen, dass sie den Blick in beide Länder hinein wagen können, dass sie das Eigentümliche des Sprechens und Redens sowohl auf deutsch wie auf türkisch zu erfassen vermögen. „Assimilation ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, soll Erdogan gesagt haben. Wirklich? Hat er nicht Türkisch geredet? Was hat er damit gemeint? Hier helfen die drei genannten Kommentare weiter. Lesen Sie Auszüge:

Rainer Hermann in der FAZ:

Problematischer ist noch der Umgang mit dem Begriff Integration. Hier zeigen sich Verständigungsschwierigkeiten: Meist gebrauchen dafür die türkischen Medien und Politiker den Begriff „uyum“, Harmonie also. In Harmonie kann man nebeneinander leben, ohne dass man integriert ist. Je konkreter aber die Integrationspolitik der Bundesregierung geworden ist, desto stärker ist auch die türkische Regierung gefordert, es ihr gleichzutun.

In ihrem Lebensgefühl trennen die Türken in der Türkei und in Deutschland aber Welten. „Begriffe verraten das Denken“, sagt der türkische Dramaturg Aydin Engin, der nach dem Militärputsch von 1980 einige Jahre in Frankfurt im politischen Exil gelebt hatte. Auch am Montag schrieben die türkischen Zeitungen wieder von den „gurbetciler“, vor denen in Köln Erdogan gesprochen habe: Die regierungsnahe Zeitung „Zaman“ ebenso wie das Massenblatt „Hürriyet“. Erstmals tauchte der Begriff des „gurbetci“, des in der Fremde Lebenden, in den sechziger Jahren auf, erinnert sich Engin, als ungebildete Männer aus ihren ostanatolischen Dörfern aufbrachen, einige Monate in den Großstädten auf dem Bau arbeiteten und dann mit vollen Taschen in ihre Heimat zurückkehrten.

Volker Zastrow in der FAZ:

Hepimiz insaniz – das heißt: Wir alle sind Menschen. Diese Worte hat der türkische Ministerpräsident Erdogan in Ludwigshafen den zumeist türkischen Zuhörern zugerufen, über das Fernsehen haben sie Millionen weitere Türken und Deutsche erreicht. Seither hat Erdogan bei den Deutschen vermutlich einen Stein im Brett – und wenn er nicht Türke wäre, sondern Amerikaner oder Franzose, würde man seinen Namen in einem Atemzug mit dem Kennedys und de Gaulles nennen, die es einst auch vermocht hatten, das richtige Wort zum richtigen Zeitpunkt zu finden.

Zastrow meint darüber hinaus, Erdogan sei ein Staatsmann, dem kaum jemand das Wasser reichen könne, obwohl man den „Tag nicht vor dem Abend loben solle“. Erdogans gemäßigter Islamismus sei das Gegenteil des gewaltbereiten Fundamentalismus. Nun, mit ganz ähnlichen Worten habe ich mich schon im Herbst letzten Jahres geäußert, öffentlich, in der Blogosphäre, und auch privat. Damals erntete ich keine Zustimmung. Das könnte sich ändern. In jedem Fall bleibe ich dabei: Wir Europäer müssen uns „natürliche Verbündete“ schaffen, wo immer dies möglich ist – gerade in der Türkei. Dort sind Erdogan und mehr noch der Staatspräsident Gül gute Kandidaten.

Berthold Kohler in der FAZ:

Doch muss die Republik sich inzwischen eine noch unbequemere Frage stellen: Was, wenn die Mehrheit der Türken sich gar nicht integrieren will, und zwar nach unserem, ohnehin ausgesprochen liberalen Verständnis? Wenn sie, wie von Erdogan dazu angespornt, türkische Schulen und Universitäten in Deutschland verlangt? Wenn sie eigene Parteien fordert und das Türkische als Amtssprache in Berlin-Kreuzberg? Noch meiden es alle, von einer eingewanderten ethnischen Minderheit zu sprechen. Doch weit entfernt davon sind wir nicht mehr.

Dieser letzte Kommentar schließt also mit der Frage, ob wir nicht mancherorts in Deutschland eine echte, mittlerweile autochthone ethnische Minderheit hätten, der dann – so füge ich hinzu – natürlich nicht die Rechte einer anerkannten Minderheit zu verweigern wären, wie z.B. den Deutschsprachigen Italiens im heutigen Südtirol/Alto Adige, den Deutschen in der früheren CSR bis 1939. Dazu würde etwa Türkisch als Amts- und Schulsprache gehören. Kohler meint: Wir stehen nahe davor.

Und was meint ihr?

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Es geht doch: Ahmadiyya bindet sich noch weiter in Zivilgesellschaft ein

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Nov. 272007
 

Die taz bringt heute auf S. 23 einen guten Hintergrundbericht über die gelungene Beilegung der Konflikte um den Moscheebau in Heinersdorf: Dank eines Vertrages darf die Polizei Sprechstunden in den Räumen der Gemeinde abhalten; die Polizisten erhalten Einführung und Beratung in den Belangen dieser weltoffenen Gemeinde, die ja in einigen islamischen Ländern als verfolgte Minderheit einzustufen ist. Die Vorbeter, die häufig aus anderen Ländern kommen, werden in 32 Wochen mit Kursen über „das politische System Deutschlands, das Bildungssystem, Familie in Deutschland, Sozialsysteme und Altersvorsorge“ fit gemacht. Unsere freiheitliche Grundordnung fährt wieder Punkte ein! In diesem Blog hatten wir bereits am 20.10.2007 über das Wiesbadener Modell – mit wechselseitiger Öffnung auf vertraglicher Grundlage – berichtet und es ausdrücklich auch für Pankow empfohlen. Ein gutes Beispiel!

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Wiesbaden: Integrationsvereinbarung mit den Muslimen

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Okt. 202007
 

Im Hause meines Vaters finde ich Publikationen, an die ich sonst nie geraten wäre! (Liest er sie noch? Fraglich.) Darunter auch „Publik-Forum. Zeitung kritischer Christen“ (www.publik-forum.de). Ein vorbildliches Blatt, weil es sich nicht einordnen lässt, quer zu den Lagern steht! Nummer 19 vom 12. Oktober 2007 berichtet auf Seite 11 über eine Vereinbarung zwischen der Stadt Wiesbaden und neun islamischen Gemeinden vor Ort. Das Papier umfasst elf Paragraphen. Das Leben der Moscheen soll durchschaubarer werden, die Veranstaltungen sind grundsätzlich der Öffentlichkeit zugänglich. Die Moscheegemeinden wollen sich für die Teilnahme muslimischer Mädchen am Schulsport und an den Klassenfahrten einsetzen. Im Gegenzug fördert die Stadt die Integration, etwa durch Fortbildungsangebote, und wirbt für die Akzeptanz neuer Moscheen. Hätte man so etwas auch in Heinersdorf ausprobieren können? Bin am kommenden Wochenende in Pankow eingeladen. Es geht um „Positive Kommunikation“. Ist dies ein wegweisendes „Wiesbadener Modell“? Was meinen Sie? Bin gespannt, was passiert.

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