Okt. 032010
 

Die massiven Belästigungen, Beleidigungen und selbst Verletzungen, von denen auf der GEW-Tagung berichtet wurde, muss ich leider bestätigen. Leider begehen die islamischen Verbandsvertreter erneut den alten Trick, das gehäufte Mobben durch muslimische Schülermehrheiten als „Reflex gesellschaftlicher Zurücksetzung“ zu deuten und mehr Verständnis, mehr Schulung der Lehrer anzufordern.

Das halte ich für Unfug. Wenn ein einzelner nichtmuslimischer Schüler systematisch bespuckt, gehänselt, missachtet und geschlagen wird, ist das nicht Schuld der Gesellschaft, sondern Schuld derjenigen, die ihn bespucken, schlagen, hänseln und missachten.

Das alles haben wir uns lange genug bieten lassen. Und dann sind wir gegangen.

Ich erwarte, dass ein einziges Mal die muslimischen Verbandsvertreter mäßigend und belehrend auf ihre Schäfchen wirken. Das tun sie nämlich nicht.

GEW-Tagung: Lehrer beschäftigen sich mit „Deutschenfeindlichkeit“ – Schule – Berlin – Tagesspiegel

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Sep. 112010
 

Jedes Berliner Kind nichtmuslimischen Hintergrunds, das in eine muslimische Schülermehrheit hinkommt, muss lernen, wie es mit der Minderheitenposition umgeht, in die es von der Mehrheit hineingedrängt werden könnte.

In der Urania: Sarrazin kommt auf Touren – und attackiert Merkel – Berlin – Tagesspiegel
Noch mehr Applaus, als Sarrazin dem 1975 Geborenen entgegenhielt, dass deutsche Kinder, auf vielen Schulhöfen die Minderheit, mit Verbalattacken von türkischen und arabischen Mitschülern leben müssten.

Ich weiß: Selbstverständlich  wird auf Kreuzbergs Schulhöfen viel geprügelt. Die Kinder tragen die in den Familien aus Vaterhand erlebte Gewalt in die Schule hinein.

„Warum werde ich immer angespuckt von den älteren Mädchen?“

„Warum werde ich gehänselt? Warum wollen die Jungs immer meinen Penis sehen?“

Bis hin zur absoluten Eskalation: „Ich werde hier nur verprügelt, weil ich ein Christ bin.“ So berichteten es mir Ohrenzeugen. Das sind typische Sätze, die ich von nichtmuslimischen Schülern gehört habe.

Das häufige Mobben, Hänseln, Spucken und Prügeln ist ein wichtiges Thema behutsamer interkultureller Arbeit.

Motto muss lauten: „Mein Freund heißt Fritz.“

bla bla bla blubber blubber blubber

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Na, Jungs, ich hoffe ihr habt durchgehalten!

 Islam  Kommentare deaktiviert für Na, Jungs, ich hoffe ihr habt durchgehalten!
Sep. 092010
 

Vom Sinn des Fastens sprach ich vor Tagen mit einigen arabischstämmigen Jungs, mit denen mein Sohn und ich bolzten: Einsicht in echte Armut, Demut, Selbstbeherrschung, Zucht.  Ihr habt es geschafft.

In diesem Sinne:

Ein gesegnetes Fest des Fastenbrechens! عيد مبارك سعيد و كل عام و انتم بخير
Bayraminiz kutlu olsunuz! 

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„Wir verwenden keine Ausdrücke am Ramadan!“

 Das Gute, Deutschstunde, Islam  Kommentare deaktiviert für „Wir verwenden keine Ausdrücke am Ramadan!“
Sep. 052010
 

Eine längere gute Unterhaltung mit sechs Kreuzberger Kindern und Jugendlichen führte ich am heutigen Ramadan-Tag! Das wichtigste Thema wird zuerst von den Kindern aufgeworfen: Sex und andere schlimme Gedanken. Dass gerade im Ramadan Porno und Sex bei den Jugendlichen und Kindern eine riesige Rolle spielt, darf nicht verwundern. Ficken, wichsen, blasen, drunter geht es nicht. Das sind eigentlich schon Standardwörter, mit denen die Kreuzberger Kinder und Jugendlichen beweisen, dass sie dazugehören, dass sie Bescheid wissen.

„Woher kennt ihr diese Ausdrücke?“, frage ich. „Aus der Schule“, lautet die Antwort. „Die Schule verdirbt uns alle. Früher war sie gut, heute verdirbt sie unsere kleinen Brüder alle!“, versichern die 14-17-Jährigen.

„Könnte es sein, dass ihr sie aus dem Internet habt?“, frage ich. „Ja, auch, aber von den Filmen im Internet kommen sie in die Schule.“

„Ist heute nicht Ramadan?“, frage ich. „Was sagt der Prophet?“, frage ich. „Hat er nicht gesagt, ihr dürft vor der Ehe keinen Sex haben und sollt auch nicht daran denken?“

„Ja, eigentlich schon. Aber die Schule verdirbt uns alle.“

„Haltet ihr den Ramadan?“ Ja, alle, auch die Kinder unter 12! „Was ist der Sinn des Ramadan?“, frage ich.

Der älteste antwortet mir: „Der Ramadan dient dazu, sich in Geduld, in Enthaltsamkeit zu üben. Der Ramadan soll den Kindern helfen, den langen Atem zu bekommen. Und außerdem sollen wir erfahren, was Armut wirklich heißt: nichts zu essen und trinken zu haben.“

„Dann dürftet ihr eigentlich solche Ausdrücke, wie ich sie gerade von euch gehört habe, am Ramadan nicht verwenden. Sonst seid ihr keine guten Moslems.“

Nun ja, dem stimmen sie zu. Es herrscht Einigkeit: „Wir dürfen am Ramadan keine Ausdrücke verwenden. Sie sind eine besonders schwere Sünde.“

Wir sprechen über Schule, über Berufsaussichten. Ich erkläre, dass sie sehr gut Arabisch und sehr gut Deutsch lernen müssen, dann können sie später vielleicht einmal als Dolmetscher arbeiten.

Ich lade sie alle zu unserem nächsten Konzert am kommenden Samstag in der Schwartzschen Villa ein.

„Und wenn wir uns morgen wiedersehen sollten, werde ich euch fragen, ob ihr gute Moslems seid! Ich werde euch fragen, ob ihr Ausdrücke verwendet habt oder ob ihr die Gebote gehalten habt“, damit verabschiede ich mich. Wir geben uns alle die Hand. Dann gehen wir nachhause.

Das Ende dese Fastens ist heute um 19.59 Uhr angesagt.

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„Was für ein Glück! Hier ist ein Junge!“

 Islam, Joseph und seine Brüder, Kinder  Kommentare deaktiviert für „Was für ein Glück! Hier ist ein Junge!“
Sep. 022010
 

„Ich bin so unerträglich schön“ , sang und summte gestern die kleine Madschida, als sie mit ihrer selbstgebastelten Puppe uns besuchte und durch die Wohnung schwirrte. Sie meinte natürlich die Puppe aus Pappmaschee. Aber insgeheim dachte sie wohl „Auch ich bin unerträglich schön. Auch ich möchte unerträglich schön sein.“

Genau das fiel mir ein, als ich soeben die Yusufs-Geschichte aus dem Koran wieder las (Sure 12, Vers 19). Der Wasserschöpfer findet beim Eimer-Hinunterlassen ein verlassenes Baby völlig verängstigt und zitternd am Boden sitzen. Er ließ seinen Eimer hinuter und sagte: „Was für ein Glück! Hier ist ein Junge!“ Ein herrlicher Satz, den leider die ursprüngliche Quelle des Korans, nämlich die jüdische Bibel, nicht enthält (Buch Bereschit/Genesis 37, Vers 28).

Wie geht es weiter mit Yusuf? Das Baby wird zu einem Schnäppchenpreis verkauft, und der Käufer, ein Ägypter, sagte zu seiner Frau: „Nimm ihn freundlich auf. Vielleicht kann er uns einnmal nützlich werden, oder wir nehmen ihn als Sohn an.“

Kinder sind ein Schatz – auch im materiellen Sinn! In der alten Welt waren sie die entscheidende Ressource für die Alterssicherung.

Neben all dem Zauber, den Kinder sowohl in der jüdisch-christlichen als auch der islamischen Welt zugesprochen erhalten, sollten wir nicht vergessen, dass sie auch im materiellen Sinne unverzichtbar waren. Gesellschaften erhalten sich über ihre Kinder. Die Erziehung und Heranbildung der Kinder ist eine der tragenden Aufgaben jeder Gesellschaft, die an sich selbst glaubt und deren Menschen sich selbst erhalten wollen.

Diese Einsicht gilt auch in jenen modernen Gesellschaften mit Sozialversicherungssystemen, die auf der Ebene des Individuums die Altersvorsorge und das Kinderhaben entkoppelt haben. Der Einzelne braucht keine Kinder mehr, um im Alter materiell abgesichert zu sein.

Kollektiv gesehen brauchen Gesellschaften aber sehr wohl Kinder, um ihre materielle Existenz zu sichern. Koran Sure 12 und Bibel Genesis 37 haben mich daran erinnert, und dafür bin ich beiden Büchern dankbar.

Quelle: L.Kaddor/R.Müller: Der Koran für Kinder und Erwachsene. München 2008, S.  111

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Sep. 012010
 

Ich habe meinen Sohn 4 volle Jahre lang in eine Schöneberger Kita und in eine Kreuzberger Grundschule geschickt, in denen der Anteil muslimischer Kinder nichtdeutscher Herkunftssprache bei mindestens 80% lag. Manche erklärten mich für verantwortungslos. „Du willst doch deinen  Sohn nicht bei DENEN so verheizen!“, warf mir eine Freundin vor, Mitglied der Linkspartei.

Verheizen! Was für ein Wort! Bin ich elitär, weil ich jahrelang gegen den Strom geschwommen bin und alle anderen Eltern gebeten habe, ebenfalls ihre Kinder zu unseren muslimischen Migranten zu schicken?

Ich glaubte fast schon an eine Verschwörung der linken und grünen Eltern gegen meine Araber, gegen meine Türken, gegen meine Muslime, überhaupt eine Verschwörung der linken und grünen Politiker gegen uns Migranten, weil sie – wie bekannt – ihre eigenen Kinder nie und nimmer  zu uns in die NDH-Eliteschule mit 90% Anteil muslimischer Kinder schicken würden.

In der aktuellen zitty Berlin berichtet die Sängerin Judith Holofernes  auf S. 20 von ihrer „Heidenangst„, ihren Sohn in eine stinknormale örtliche Schule mit über 90% NdH-Anteil zu schicken. Und die Kreuzberger Bildungsstadträtin sagt auf S. 23 ebenfalls über uns Eltern: „Sie haben eine Heidenangst, eine falsche Entscheidung zu treffen …“

Heidenangst – was ist das?  Angst vor den Heiden? Ich würde eher sagen: Angst der Heiden vor den deutschen Muslimen. Sogar Güner Balci will ihren Sohn nicht seiner Integration in die deutsche muslimische Kindermehrheit „opfern“ und hat ihren und meinen Heimatbezirk Kreuzberg verlassen. Sie will ihren Sohn halt nicht in die ganz normale Kreuzberger muslimische Mehrheit integrieren. Schade!

Hierauf kann ich nur sagen: Habt doch keine solche Heidenangst vor den deutschen muslimischen Kindern! Ihr werdet eure kleinen Söhne nicht auf Lebenszeit vor Prügeleien, vor Mobbing, vor Isolation, vor Peniskontrollen und Angespucktwerden durch ältere Mädchen beschützen können. Da müsst ihr, da müssen eure Kinder schon durch, wenn es euch ernst mit der Integration ist. Wenn ihr da durchgeht, könnt ihr zu wunderbaren Freundschaften, zu wunderbaren Erlebnissen des Annehmens und des Angenommenwerdens gelangen.

Wir haben das alles auch durchgemacht.

Lasst euch doch nicht entmutigen! „Der Mensch ist von Natur aus ängstlich“ (Sure 70,19). Wenn ihr oder eure Kinder angegriffen werdet, gedenkt der Worte des Propheten und rezitiert sie laut:

Ihr wart verfeindet, und er stiftete Freundschaft unter euch, damit ihr Geschwister wurdet (Sure 3, 103).

Der arme Kreuzberger Blogger und Radfahrer Johannes Hampel bittet somit in aller Unterwürfigkeit seine Mitbürger Raed Saleh, Michael Müller, Birgit Homburger,  Lamya Kaddor, Güner Balci, Judith Holofernes und Sigmar Gabriel, ihre eigenen Kinder, Patenkinder, Nichten und Neffen, Freundes- und Enkelkinder für mindestens 3 Monate in eine ganz normale staatliche Kita oder Grundschule mit ganz normalen 90% muslimischen deutschen Kindern nichtdeutscher Herkunft zu schicken. Es hülfe sehr!

Ich rege hiermit ein Integrations-Pflichtjahr für nichtmuslimische Schüler deutscher Herkunft in unseren ganz normalen Berliner staatlichen Grundschulen an. Alle nichtmuslimischen Grundschüler deutscher Herkunft sollten demnach mindestens ein Schuljahr in einer normalen staatlichen Schule mit den üblichen 50-90% muslimischer Kinder nichtdeutscher Herkunft ableisten, etwa im Neuköllner Rollbergviertel, im Soldiner Kiez oder in Kreuzberg SO 36. Auf dass unser gemeinsames Vaterland Deutschland, unsere gemeinsame Heimatstadt Berlin  zusammenwachse!

Nach Ableistung dieser Integrations-Dienstpflicht der nichtmuslimischen Kinder deutscher Herkunft für die Muslime und an den Muslimen wären die Kinder bzw. deren Eltern frei in der Schulwahl.

Diese selbstauferlegte Dienstpflicht zur Integration in die muslimische Mehrheit haben wir selbst 4 Jahre lang abgeleistet. Ich versichere euch: Es hilft allen. Es hilft euch, hilft euren Kindern, hilft unserem Land. Es verleiht all euren Parteiausschlussanträgen und Empörungsanfällen erst die rechtschaffene Glaubwürdigkeit.

Ihr habt doch nichts gegen deutsche Muslime? Ihr seid doch keine Angsthäsinnen und Angsthasen?

Noch einmal: Kommt zu uns! Habt keine Angst! Habt doch keine solche Heidenangst vor den deutschen Muslimen!

Quellenangabe: Der Koran für Kinder und Erwachsene. Übersetzt und erläutert von Lamya Kaddor und Rabeya Müller. C.H. Beck Verlag, München 2008, hier: S. 197

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Aug. 302010
 

Er ist einer der intelligentesten Politiker, die Berlin je hatte. Seine Frageansätze sind brillant, seine Faktenkenntnis ist in einigen Feldern unübertroffen. Er ist zäh, sorgfältig und fleißig. Er argumentiert strategisch, aber er reagiert taktisch nicht immer optimal.

Aber er „verrennt sich“ allzu leicht, verprellt wohlgesonnene Zuhörer und Menschen, die ihm zu folgen versuchen. Ihm fehlt vielleicht das echte Du. Ich meine: Wir müssen den irrenden Menschen zurückholen in unsere Wertegemeinschaft!

Wenn er doch nur einmal zu uns in die Kreuzberger Fanny-Hensel-Schule käme und statt einer PowerPoint-Präsentation ein Märchen aus 1001 Nacht erzählte, die Herzen der durchweg muslimischen Kinder würden ihm zufliegen! Und sein Herz flöge ihnen, den Kindern zu, als flöge es nachhaus. Und wenn er dann noch ein Gedicht aus dem West-Östlichen Divan von Goethe vortrüge, flöge vor einem einzigen Wort der ganze unsägliche Wirrwarr der entstellenden Kommentare fort.

Er würde Empathie für die Muslime entwickeln können, die ihm leider offenbar noch fehlt.

Es gibt doch kaum etwas Schöneres, als diesen unseren so schmählich übersehenen, links liegen gelassenen „libanesischen“ Kindern, ich sage bewusst „unseren Kindern“, Freude und Zukunftshoffnung zu schenken! Ich weiß es, denn wir durften es immer wieder versuchen.

Ich glaube an diese Kinder.

Diese muslimischen Kinder sind der größte Schatz, der uns anvertraut ist! Wir stehen alle in der Verantwortung.

Aber ich bleibe dabei: Seine Fragenansätze sind spannend, er ist einer der intelligentesten Politiker, die Berlin in den letzten Jahren hatte.

Wer ist gemeint?

 Posted by at 15:52

Entdeckt die Muslime – besser: entdecke einen Moslem!

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Aug. 242010
 

Meine eigene Beziehung zum Islam nährt sich zuallererst aus den vielen Begegnungen mit einzelnen Moslems, mit Kindern, Vätern und Müttern muslimischen Glaubens in Kreuzberg, daneben, etwa gleich stark, aus dem Studium des Koran und der Hadithe. Und selbstverständlich verfolge ich die aufgeregte Debatte in den Feuilletons, in BILD, in Spiegel und im ZDF Nachtstudio.

Den Islam schlechthin gibt es eigentlich nicht als abgeschlossenes System. Es gibt Muslime. Mit diesen sollte jede und jeder den Gruß, das Gespräch, die fürsorgliche Hilfe füreinander suchen. Ich habe so viele schöne Gespräche, Begegnungen und echte wechselseitige Bereicherung erfahren in unverhofften Begegnungen mit Muslimen!

Den Islam als politische, als staatsprägende Macht insgesamt hingegen kann man kritisch sehen. Ich sehe ihn in der Tat kritisch. Dazu sollte man immer wieder muslimisch geprägte Länder besuchen, Nachrichten zur Kenntnis nehmen: etwa aus Marokko, Türkei, Syrien, Saudi-Arabien, Afghanistan, Algerien, Pakistan, Indonesien. Wie leben die Menschen in diesen Ländern? Wie steht es um die Freiheit? Wie steht es um die Bildung? Wie steht es um die Frauenrechte? Wie leben die Christen, die Angehörigen anderer Religionen, die Konfessionslosen in jenen Ländern? Was mir Kreuzberger assyrische Christen kürzlich über ihre frühere Lage in Syrien erzählten, stimmt mich besorgt. Sie fühlen sich mehr oder minder an den Rand gedrängt, gleiches galt ehedem für die Christen in der Türkei, die bei der Staatsgründung noch ein Drittel der Bevölkerung ausmachten.

In Deutschland könnte ein weltoffener, aufgeklärter Islam entstehen, der bestenfalls sogar in die Herkunftsländer ausstrahlt.

Kritik am Islam ist sehr wohl vereinbar mit der Sorge um die deutschen Muslime, mit der Zuneigung zu deutschen Muslimen.

Das Wichtigste aber ist die Frage: Wie finden die Menschen zueinander? Wie kümmern sie sich umeinander? Wie gelingt das Leben jedes einzelnen Menschen in unserem Land? Welchen Beitrag kann jede und jeder dazu leisten?

Vergessen wir das hohe Gut der Fremden- und Gastfreundschaft nicht! Denn viele schon haben im Fremden einen Engel aufgenommen, ohne dessen gewahr zu werden.

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Deutsche Lehrerin bietet Geert Wilders ein öffentliches Forum in der Schule!!

 Islam  Kommentare deaktiviert für Deutsche Lehrerin bietet Geert Wilders ein öffentliches Forum in der Schule!!
Juli 282010
 

Sie steigt und steigt in meiner Hochschätzung. Wer? Lamya Kaddor. Wie das? Neben vielen anderen richtigen Einsichten, die sie in ihrem Buch ausbreitet, hat sie es gewagt, den Film „Fitna“ von Geert Wilders im islamisch-christlich gemischten Religionsunterricht einer zehnten Klasse vorzuführen – als „problemorientierten Einstieg in das Thema religiöse Vorurteile“. Wohlgemerkt ohne einen Vorab-Kommentar zu liefern!

Als der Abspann lief, hatte die ganze Klasse Fragezeichen in den Augen“ (S. 124).

Eine Journalistin einer namhaften deutschen Tageszeitung war anwesend, spitzte die Ohren.

Aber so sind wir doch gar nicht“ – so die einhellige Reaktion der Klasse, die zu 80% aus muslimischen Jugendlichen bestand. Dennoch entspann sich ein lebhafter, im Streit geführter Dialog.  Ein Dialog zwischen rassistischen Vorurteilen, verletztem Stolz und – allmählichem Umdenken auf seiten des „Rassisten“.

Ich halte das Vorgehen Kaddors für vorbildlich. Den Gegner auf seinem Feld stellen, Vertrauen in das offene Wort setzen, vorhandene negative Empfindungen anerkennen, ernstnehmen – und im Gespräch und mit viel Geduld eine Wandlung, eine Läuterung im Gegenüber herbeiführen. Diese Wandlung durch Umdenken ist ein zutiefst jüdisch-christlich-muslimischer Gedanke!

Andreas, der Schüler, der offen rassistisches Gedankengut geäußert hatte, meldete sich zu Wort: „Also, ich wollte euch und Ihnen, Frau Kaddor, noch etwas sagen. Was ich da gesagt habe, mit den Ausländern und den Arbeitsplätzen und so, das tut mir leid.“

Staunen in der Klasse, dann brandete Applaus auf!

Ich empfehle allen, die in Berlin mühsam um ein Zusammenkommen der drei abrahamitischen Religionen ringen, die Seiten 124-128 in dem Buch „Muslimisch – weiblich – deutsch“ zu lesen.

Lamya Kaddor: Muslimisch – weiblich – deutsch. Mein Weg zu einem zeitgemäßen Islam. Verlag C. H. Beck. München 2010

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Sein Name sei Burâq!

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Juli 282010
 

14052010004.jpg Ein äußerst verlässliches, leistungsstarkes Ross ist in alten Darstellungen der Burâq: halb Pegasus, halb Kentaur, vereint er ein Menschenantlitz mit dem Körper eines Pferdes, das mit Flügeln begabt ist. Die antike griechische Vasenmalerei bringt zahlreiche Darstellungen dieser fabelhaften Mischwesen, Goethe lässt den Kentauren namens Chiron im zweiten Akt des Faust II wertvolle Dienste als Leichtflugzeug und enzyklopädisch gebildeten Berater erbringen.

In nur einer Nacht konnte ein solcher Burâq genannter Kentaur seinen Reiter von Mekka nach Jerusalem und wieder zurück bringen.

Wir haben beschlossen, unser himmelblau und nachtschwarz geschecktes Stahlross mit dem Namen Burâq zu benennen. Bergab läuft Burâq so schnell und sicher, dass man in der Tat abzuheben meint. Auch bei Geschwindigkeiten weit jenseits der 50 km/h hält er den Geradeauslauf trefflich, schluckt Unebenheiten gutmütig weg. Wittert er den Stall, so legt er noch ein Quentchen zu. Dies stellte er am vergangenen Sonntag beim Zieleinlauf in der Brühlschen Gasse am Terassenufer in Dresden unter Beweis:

dresr10ost00571.jpg

Unsere Darstellung ganz oben zeigt den Burâq unserer Wahl auf dem Flugfeld Tempelhof, bereit zum Abheben.

Wer an älteren Darstellungen des Burâq interessiert ist, der sei auf zwei persische Darstellungen aus dem 15. Jahrhundert verwiesen, die bequem in folgendem Fundort nachzuschlagen sind:

Der Koran für Kinder und Erwachsene. Übersetzt und erläutert von Lamya Kaddor und Rabeya Müller. C.H. Beck Verlag, München 2008, S.  87 und S. 221

 Posted by at 18:41
Juli 232010
 

Einige Male habe ich schon muslimische Bekannte gefragt: „Bist du bereit, über den Islam öffentlich zu diskutieren?“ Ich bekam bisher nie Zusagen. Fast alle öffentlichen Debatten über den Islam finden deshalb ohne Beteiligung von Muslimen statt. Das macht dieses Geschäft so unendlich mühsam.

Der Islam ist mittlerweile eine deutlich sichtbare Macht hier in Kreuzberg-West: Nikab und Burka habe ich hier schon des öfteren gesehen, – sofern die Frauen ausnahmsweise die Erlaubnis zum Verlassen der Wohnung erhalten haben. Ich habe auch einige Male versucht, mit diesen Müttern ein Gespräch zu führen. Na, was glaubt ihr, wie solche Versuche ausgehen, ausgehen müssen?

Die streng observante Form des Islam, der wahabitische, saudisch geprägte, den es vor zwanzig Jahren bei uns noch nicht gab, ist deutlich spürbar. Kitas und Schulen haben sich auf die muslimische Kindermehrheit eingestellt, während die nichtmuslimischen Kinder allzu leicht in die Minderheitenposition gedrängt werden.

Die Behauptungen des Geert Wilders über Wesen und Erscheinungsformen des Islam sind zweifellos überspitzt. Aber sie verdienen es, öffentlich diskutiert zu werden. Sie sind keineswegs als billige Polemik abzutun.

Bei einem öffentlichen Auftritt in Berlin sollte Wilders  jedenfalls einen kompetenten Gesprächspartner von muslimischer Seite vorfinden, der ihm widerspricht.

Die populistische Etikettierung als „Rechstpopulist“ ist ganz sicher verfehlt. Sie nimmt die Aussagen des Geert Wilders schlicht nicht zur Kenntnis.

Die gewaltigen Schwierigkeiten, die unsere Gesellschaft mit den türkischen und arabischen Zuwanderern hat, sind – so meine ich – nicht durch die Religion bedingt, sondern durch ein komplexes Gefüge aus Schwäche, Unkenntnis, Vermeidungs- und Ausnutzungsverhalten auf beiden Seiten, wobei das größte Problem die durch unser Sozialsystem geförderte, alle Begriffe sprengende Trägheit ist.

Einige Thesen, die Geert Wilders in seinem durchaus lesenswerten Blog äußert, sind zweifellos richtig, andere hingegen verdienen es, durch Muslime und Christen erörtert, korrigiert und auch zurückgewiesen zu werden.

Die ersten beiden Aussagen, die hier nachstehend zitiert werden, halte ich übrigens für zutreffend:

Auch ich meine:

1) Der Begriff der persönlichen, der individuellen Freiheit ist im Islam – so wie er sich heute präsentiert – unterentwickelt.

2) Die meisten Muslime, die ich kenne, neigen zum Fatalismus. Sie begreifen ihr Leben als „schicksalsgegeben“, sie arbeiten nicht an der Umgestaltung ihres Lebens, sie arbeiten nicht an der Umgestaltung der Welt, in der wir leben.

Es gibt von Wilders viele andere Aussagen, die ich bestreiten würde, aber diese beiden, die zunächst kommen, kann ich nur unterstreichen – und zwar aufgrund meiner langjährigen Erfahrungen, Begegnungen und Interaktionen mit Berliner Muslimen.

Weblog Geertwilders – Wilders: my message to Muslims
Without individual freedom, it is not surprising that the notion of man as a responsible agent is not much developed in Islam. Muslims tend to be very fatalistic. Perhaps – let us certainly hope so – only a few radicals take the Koranic admonition to wage jihad on the unbelievers seriously. Nevertheless, most Muslims never raise their voice against the radicals. This is the “fearful fatalistic apathy” Churchill referred to.

 Posted by at 23:07
Juli 212010
 

21072010006.jpg Na na na, ob da wohl mal wieder die Phantasie durchdreht!? Interessante Sendung jedenfalls am kommenden Freitag. Aber dass die deutschen Eltern und die nichtmuslimischen Schüler sich „nicht so anstellen“ sollten und „endlich in die türkisch-arabische Mehrheit integrieren“ müssten, das hören wir immer wieder mal.

Mal kucken, was sie uns da wieder an Horrormärchen auftischen. Aus den Fingern werden sie sich das ja nicht gesaugt haben. Und einige dieser Beobachtungen kann ich durchaus bestätigen.

Bild: U-Bahnhof Möckernbrücke.

Das Erste
Freitag, 23.07.10
03:40 – 04:25 (45 Min.)
Kampf im Klassenzimmer
Deutsche Schüler in der Minderheit

Kampf im Klassenzimmer – Das Erste | programm.ARD.de
Manchmal werden sie verhöhnt, manchmal sogar geschlagen. Mit ihnen wird in der Klasse kaum geredet, sie ziehen sich zurück, sagen kaum noch ihre Meinung – kurz, sie sind nicht integriert: Deutsche Kinder an einer Hauptschule in Essen.

„Sie werden nicht jeden Tag mit dem Messer bedroht, … aber die Kinder mit Migrationshintergrund haben hier eindeutig das Sagen“, so die Direktorin der Schule. „Red nicht mit der, das ist bloß eine deutsche Schlampe“, so hören es auch die Lehrerinnen. „Wenn Ramadan ist, ist Ausnahmezustand. Beim letzten Mal ging es soweit, dass sie uns ins Essen gespuckt haben“, berichtet die Hauswirtschaftslehrerin.“

 Posted by at 15:45
Juli 202010
 

Ein harter Brocken, was hier in der Überschrift steht! Dennoch gefällt mir dieser philosophisch-theologische Brocken. Immer wenn ich, der sehr schwach praktizierende, der sehr schlechte Knecht des Christentums mit Muslimen spreche oder mit ihnen bildhaft gesprochen zusammenrumple, wird mir das sofort klar, ebenso auch beim Studium der Hadithe, des Talmud oder der paulinischen Briefe.

Mehr oder minder zufällig finde ich daneben immer wieder Bundesgenossen in dieser Sicht, so etwa seit Jahren in Jacques Attali, oder neuerdings (?) auch in Angelika Neuwirth.

Angelika Neuwirth (FU Berlin) hat sich nämlich aufsehenerregend bei der Tagung „Beyond tradition“ in Münster hervorgetan.  Thema „Aufgeklärte islamische Theologie möglich in Deutschland?“ (FAZ, 16.07.2010, S. 34). Sie sagt,

der Koran sei sowohl in seiner überlieferten Textform als auch in seiner mündlichen Vorform vor allem als „europäisches Vermächtnis, als Auslegung und Neuformulierung bereits bekannter biblischer und nachbiblischer Traditionen zu betrachten. Inhaltlich handle es sich um eine ergebnisoffene Mitschrift von Diskussionen zwischen dem Propheten Mohammed und seinen Hörern. Es gelte demnach, den Koran als europäischen Grundtext in die (westliche) Spätantike-Vorstellung aufzunehmen.

Wow! Das entspricht genau meinem Empfinden, das entspricht genau meinem bildungspolitischen Programm für Berlins Grundschüler. Koran ist also Bestandteil der europäischen Überlieferung ebenso wie frühchristliche Literatur, da sowohl Christentum wie später Islam aus der
Verschmelzung von „Jerusalem“ und „Athen“ hervorgehen.

Welch ungeheure Chance böte sich den Berliner Grundschulen, wenn sie altgriechische, jüdische, islamische und christliche Geschichten in ihren Lesestoff aufnähmen! Ulysses meets Mohammed. THAT is IT. Sie, die Berliner Stadtgesellschaft, erwürbe sich nahezu ewigen Ruhm, wenn sie die unselige Spaltung zwischen muslimischen und nichtmuslimischen („christlichen“) Kindern überwände.

Aber sie tut es nicht. Sie scheut die Grundtexte der europäischen Überlieferung wie der Teufel das Weihwasser.

Koran kann gelesen werden wie die Vorlesungsmitschriften etwa des Aristoteles. Und in der Tat gab es im 11. bis 12. Jahrhundert eine Hochblüte arabischer Gelehrsamkeit, die genau das versuchte – die Synthese koranischen und aristotelischen Wissens.

Spannend, spannend … aber noch nicht Allgemeingut.

Bild: Sowjetisches Ehrenmal für den „Ewigen Ruhm“ in russischer Sprache, Ort: Erkner, Neu-Zittauer Straße.

 Posted by at 11:35