Ruhe sanft, ruhe im Forst: Bilder des Todes

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Apr. 242011
 

Der Karsamstag  führte mich erneut ins Havelländische Luch. Von Spandau aus lenkte ich das Rennrad, den treuen Burâq, quer über die Dörfer, hin zum immer wieder gesuchten, immer wieder verfehlten Radfernwanderweg Havelland. Endlich, in einem der zahlreichen Ortsteile von Schönwalde hatte ich das asphaltierte Band, die „Fahrradstraße“ erreicht. Was für ein Vergnügen! Nun flog ich rauschend mit meinem Burâq dahin, was die Beine hergaben. Rapsfelder, Kiefernwälder, Büsche, Luche, zart belaubte Birken, Dörfer und Hütten rauschten vorbei.

Bei Paaren bog ich – abweichend von der ausgeschilderten Führung – Richtung Nauen. Was mich leitete? Kein Plan, nur das Gefühl, dort noch etwas  entdecken zu können. Und wirklich, nach wenigen Hundert Meter entdeckte ich den RuheForst Nauen. Was war das?

YouTube – RuheForst Nauen entdecken23042011158

Ruhe sanft, ruhe forst! Hier war der RuheForst Nauen. Kein Geräusch störte den Besucher. Schweigen umfing mich. Nach wenigen Minuten entdeckte ich die Tafel, welche die Bewandtnis erklärte.

Ich war auf eine Weihestätte der neuesten Natur-Religiosität gestoßen – sterben, und dann wieder zurücksinken, ohne eine dauerhafte Spur zu hinterlassen! Die Idee hat etwas Verblüffendes. Anders als Faust, der sich noch brüstete

Es kann die Spur von meinen Erdentagen
Nicht in Äonen untergehn

versucht der heutige Naturgläubige, alle Last, die er für die Mutter Natur gebracht, wegzunehmen. Der Naturgläubige sagt:

Es soll die Spur von meinen Erdentagen
nicht in Äonen noch bestehn.

Denn „Jeder Mensch, der geboren wird, ist doch nur eine zusätzliche CO2-Quelle.“  In Abwandlung jenes bekannten Mephisto-Wortes könnte man sagen:

So ist denn jeder, der entsteht,
Auch wert, dass er zugrunde geht.

Durch den Tod zahlen die Menschen die Schuld, die sie durch Ressourcenverbrauch eingegangen sind, an die Natur zurück. Und der naturnahe Wald ist die CO2-Senke, die Grabsenke, das Zu-Grunde-Gehen des Störfaktors Mensch! Es ist genau dieses Denken, das in den Kreisen gebildeter deutscher Akademiker durchaus großen Anklang findet. Ich nenne es: das neopagane Denken, welches häufig mit der antideutschen Ideologie ein verschwiegenes Bündnis eingeht.

Weiter fuhr ich in den Kathedralen-Saal des deutschen Nachhaltigkeitsdenkens: den deutschen Wald im Havelländischen Luch. Es wehte ein entgotteter Karfreitagszauber um die Speichen. Verse von Rilke kamen mir in den Sinn:

Nur wer mit Toten vom Mohn
aß, vom ihren,
wird auch den leisesten Ton
nicht mehr verlieren.

Tröstung rann mir aus diesen Versen, aus diesem planlosen Dahinfahren. Und das Sterben? Ich stellte es mir in jenem Augenblick so vor: das Zufahren auf ein großes Portal, hinter dem der Weg in einer Biegung weitergeht. Der Tod als solches muss nichts Schreckliches sein, wenn man ihn so fasst: ein Sich-Einfügen in das, was vor uns war und nach uns sein wird. Das Zugehen auf eine Biegung, hinter der noch etwas kommt. Genau dies erfuhr ich im Fahren im alten Holze:

RuheForst Nauen erfahren

Vom Ruheforst aus kehrte ich nach Berlin zurück. Ab Niederneuendorf bis nach Spandau, von Spandau wiederum bis nach Berlin-Mitte führt der vorbildlich ausgeschilderte Radweg fast durchweg am Wasser entlang, erst an der Havel, dann am Hohenzollernkanal und schließlich am Spandauer Schifffahrtskanal entlang. Ein überwältigend schönes Erlebnis im Abendsonnenschein!

Ein ganz anderes Todesbild steuerte ich auf der letzten Etappe an: gleich zwei der vom ADFC aufgestellten Geisterräder entdeckte ich bei der Querung der Seestraße. Hier muss der Tod furchtbar schrecklich, dumpf, unfassbar, qualvoll  gekommen sein. Eine Radfahrerin war hier – obwohl vorfahrtberechtigt – durch einen rechtsabbiegenden LKW erfasst worden, die andere war beim Queren der Straße erfasst worden.

Ich murmelte einige Worte des Gedenkens. Nicht allen ist das sanfte Sterben und Zurücksinken vergönnt. Manche werden getroffen und mitgeschleift. Wie und wann es uns treffen wird, können wir nicht wissen – sehr zu unserem Besten.  Aber die Vorbereitung, die können wir sicherlich leisten, etwa durch das bewusste Uns-Öffnen für die verschiedenen Arten der Todesbewältigung.

Meinen letzten starken Eindruck von der Fahrt nahm ich ausgerechnet vom Reichstag mit. Die Fassade leuchtete plastisch und deutlich skulptural in sandigem, warmem Braun auf. Und gerade hier am Reichstag gelangte mein Radausflug zu einem versöhnlichen Abschluss: Denn als ich anhielt, um das Foto zu machen, hörte ich vor mir eine spanische Gesellschaft, hinter mir eine russische Gesellschaft sich unterhalten. Dass hier und heute Spanier, Russen und Deutsche sich bei der Betrachtung dieses Monuments, das nicht frei von düsteren Schatten ist, treffen und verbinden können, war für mich eine starke, eine ermutigende Botschaft: Ich sehe den Menschen nicht als schädliches Ereignis in der Natur, sondern als etwas Gutes. Die Menschen sind hier willkommen. Denn ich glaube: Das menschliche Leben ist über die gesamte Länge der Fahrt hinweg etwas Gutes, das es zu hegen, zu schätzen und zu pflegen gilt.

Wisse das Bild! Fasse das Leben. Du hast Rückenwind!

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Apr. 062011
 

Im Jahr 1972 las ich erstmals als 12-jähriger Gymnasiast den Bericht des Club of Rome. Die Botschaft war eindeutig: Wenn wir so weitermachen, zerstören wir die Erde! Ein dumpfes Gefühl der Angst beschlich mich. War es noch zu verantworten, Kinder in die Welt zu setzen? War es nicht unverantwortlich von unseren Eltern, uns Kinder in eine derart von Umweltzerstörung, Kriegen und Atomunglücken geprägte Welt hineinzugebären? Würden wir im Jahr 1990 noch leben? So fragten wir nicht nur stillschweigend, sondern ganz offen!

Die tiefe Verunsicherung, welche die damals entstehende Ökologie- und Anti-Atom-Bewegung in die Kinderseelen einpflanzte, hat eine ganze Generation geprägt. Diese Generation der etwa 50-Jährigen stellt heute das Führungspersonal in großen Teilen der Parteien. Diese Bangnis überlagerte in mir nach und nach wie Mehltau das tiefe Urvertrauen, das ich in meiner frühen Kindheit erlebt hatte. Bis zum heutigen Tag entdecke ich in vielen Deutschen eine völlig überflüssige, eine lähmende Zukunftsangst und Kleinmütigkeit. Sie stürzen sich mit Wollust auf Unglücksnachrichten, quälen sich mit düsteren Ahnungen und vergessen dabei, das Leben wie es kommt und ist anzupacken. Ganz zu schweigen davon, dass niemandem, der in Not ist, geholfen wird, wenn er wieder und wieder hört: „Die Welt ist bedroht. Du bist Opfer. Böse Mächte haben uns alle im Griff.“ In meinem Bekanntenkreis hatten wir vor wenigen Jahren einen schrecklichen Selbstmord zu beklagen. Der Jugendliche hatte ausdrücklich die unaufhaltsame Umweltzerstörung und die weltweit tobenden Kriege als Auslöser seines Freitodes genannt!

Heute wissen wir: Die Voraussagen des Club of Rome waren viel zu düster. Sie sind nicht eingetreten. Ihre Voraussetzungen waren teilweise wissenschaftlich falsch, teilweise wurde durch das Handeln der Menschen Abhilfe geschaffen. Das Ausmaß der Umweltschädigung in den sozialistischen Staaten hingegen war größer als bekannt. Die Abhilfe gegen die unleugbare Umweltzerstörung war in den freien Marktwirtschaften besser, effizienter, als man damals annahm. Insbesondere die natürlichen Ressourcen haben sich als viel größer herausgestellt als damals angenommen. Der Hunger, die Kindersterblichkeit, die Zahl der Kriege sind seit 1970 zurückgegangen, obwohl die Erdbevölkerung zugenommen hat.

Aber diese düstere Grundstimmung wird weiterhin in die Kinderseelen eingepflanzt. Soeben sah ich mit meinem Sohn logo, die Kindernachrichten des öffentlichen Fernsehens KiKa. Aufmacher der ganzen Sendung: „Verseuchtes Wasser quillt unaufhörlich aus dem AKW Fukushima in das Meer, Radioaktivität wird von Fischen aufgenommen, gelangt in die Nahrungskette.“ Unterschwellige Botschaft an die Kinder: „WIR SIND ALLE BEDROHT.  Die japanischen AKWS fügen uns unermesslichen Schaden zu!

Diese Angst der Deutschen vor Verunreinigung, vor Verseuchung, vor Zerstörung durch fremde Mächte hat schon sehr viel Unheil bewirkt. Ist es eine typisch deutsche Angst? Ja! Genau diese Angst hat zu den größten Demonstrationen in der Geschichte der Bundesrepublik geführt!

Ich halte diese Panikmache bei den Kindern, wie sie etwa KiKa einflößt, für unverantwortlich. Mit teilweise unhaltbaren, teilweise falschen Aussagen wird den Kindern, die den KiKa kucken, eine tiefe Weltangst eingepflanzt. Die Aufmerksamkeit der Kinder wird auf einen einzelnen fernen Punkt in Japan fokussiert. Fukushima – das ist das Böse. Das tiefe Leid der Menschen, die durch den Tsunami (nicht durch den Unfall im AKW) ihre Habe und ihr Obdach verloren haben, wird überhaupt nicht erwähnt. Das ist obendrein zynisch.

Toll dagegen, wie Schalke gestern Abend Inter Mailand zerlegt hat!  Rangnick hat die Mannschaft gedreht, obwohl Magath große Verdienste um den Spielaufbau erworben hat. Magath kommt in der Darstellung meist zu schlecht weg, finde ich. Die Grundeinstellung stimmte einfach! Sie haben sich durch das frühe Tor nicht entmutigen lassen. Eine Zuversicht, ein Glück des Gelingens war in den allermeisten Spielzügen zu erkennen. Keine Spur von Zukunftsangst! Sehr gut!

KI.KA – Fernsehen – logo

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März 102011
 

Sitze in Hamburg im Hotel. Schaffte es gestern noch bequem mit Rad&ICE hierher. Schaffner im ICE drückte sein lebhaftes Unverständnis für den Streik aus: „Wir sind nicht gemeint. Bei den Privaten sind nur wenige Lokführer in der GdL organisiert.“

Die LKW- und PKW-Industrie wird sich freuen über den neuen Beweis der verlässlichen Verweigerungshaltung.

Heute Forderung nach Tempolimit durch Özdemir! Klar ist: der vom damaligen Umweltminister Trittin geförderte Einsatz des Biokraftstoffe ist eine ökologische Sackgasse, die vor allem ethisch nicht zu verantworten ist. Unpopulär im besten Falle, klimaschädlich nach Meinung mancher Wissenschaftler.

Extrem unpopulär ist auch die Forderung nach einem Tempolimit bei den Deutschen, noch unpopulärer bei den Türken, die ja bekanntlich ihr Auto als unverzichtbaren Teil des Alltags sehen – wie die Süddeutsche gestern unter dem Titel „Alles süper“ berichtete. Der Reporter konnte dort während seines gesamten mehrmonatigen Aufenthaltes in Istanbul nur einen einzigen Radfahrer entdecken – einen Deutschen! Trotzdem gefällt es mir an Özdemir, dass er Forderungen stellt, die ihm nicht die Herzen und Stimmen der Autofahrer zufliegen lassen werden. Bitte weiter unbequem sein!

Ich würde mir wünschen, … dass, ja was? Dass die Autofahrer sich in der Fastenzeit an die Geschwindigkeitsbeschränkungen halten. Und dass sie auch außerhalb der Fastenzeit den seitlichen Mindestabstand zu den Radfahrern halten. Beides ist jetzt einfach im Durchschnitt nicht der Fall.

Rita Mohr-Lüllmann, CDU-Spitzenkandidatin in Bremen, erfreute mein Herz, während ich mir gerade Butter auf die Semmel schmierte: „Also müssen wir mehr tun; mehr lernen; länger lernen.“ Na endlich eine Kandidatin, die den Bürgern nicht nur Honig ums Maul schmiert, sondern mehr Lernen, mehr Arbeit, mehr Einsatz fordert. Ich halte das für richtig. Ich würde Mohr-Lüllmann wählen. Bitte weiter unbequem sein, Rita Mohr-Lüllmann!

Mein eigener Vorsatz zur Fastenzeit: Ich will mich mehr abstrampeln für meine Familie, meine Angehörigen, meine Freunde.  Ich möchte weniger mit dem mahnenden Finger auf andere zeigen und mehr andere mehr loben, stärken und fördern

Abgeschlagene Optimistin – Nachrichten Print – DIE WELT – Politik – WELT ONLINE
Also müssen wir mehr tun; mehr lernen; länger lernen. Ich plädiere deshalb für die Rückkehr zum Sonnabend als Schultag.

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„Es war ein permanenter Ausnahmezustand“ (2)

 Ausnahmezustand, Carl Schmitt, Grünes Gedankengut, Klimawandel  Kommentare deaktiviert für „Es war ein permanenter Ausnahmezustand“ (2)
Feb. 192011
 

Das Wort „permanenter Ausnahmezustand“ verwendete Joschka Fischer nicht im Sinne von Carl Schmitt, sondern im persönlichen Sinne: das Leben als Minister habe sich wie ein permanenter Ausnahmezustand angefühlt. Insofern war die Parallele zwischen Carl Schmitt und Joschka Fischer durch dieses Blog bewusst falsch ausgelegt. Sorry, Joschka.

Sachlich bleibe ich dabei, dass die Bündnisgrünen – soweit sie das Rechtsstaatsprinzip ablehnen, also wie etwa der junge Joschka Fischer und nicht wenige der heute aktiven Grünenpolitiker  – sich durch den Ausnahmezustand legitimieren wollen, und zwar in einem Sinne, wie dies Carl Schmitt tat.

Der rechtsbruchlegitimierende „Ausnahmezustand“ herrschte jedoch nicht wie zu Carl Schmitts Zeiten an der Front der NATION, der RASSE, der KLASSE usw., sondern an der Front der NATUR, des KLIMAS usw.

Ich lehne – wie gesagt – den Rekurs auf den angeblichen rechtsbeugungslegitimierenden Ausnahmezustand ab. Das Gespenst der „zubetonierten Republik“ durfte niemals auch nur einen einzigen Steinwurf, eine einzige gelockerte Eisenbahnschwelle rechtfertigen.

Interessant: In exakt denselben Worten wie der ehemalige Bundesaußenminister Fischer äußert sich 2 Tage danach auch der ehemalige Bundeswirtschaftsminister  Glos.

Politikveteran Glos: „Ich habe Kollegen durch Alkohol sterben sehen“ – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Politik
Ein Abgeordnetenleben in der Hauptstadt sei „ein permanenter Ausnahmezustand“

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„Es war ein permanenter Ausnahmezustand“

 Ausnahmezustand, Carl Schmitt, Grünes Gedankengut, Klimawandel, Staatlichkeit  Kommentare deaktiviert für „Es war ein permanenter Ausnahmezustand“
Feb. 182011
 

„Es war ein permanenter Ausnahmezustand“ – Berliner Zeitung
Es war Ausnahmezustand, und zwar überall. Auch innenpolitisch.

So äußert sich der grüne Politiker Joschka Fischer im  Interview mit der Berliner Zeitung. PERMANENTER AUSNAHMEZUSTAND – das scheint in der Tat eine wichtige Legitimation für besonderes Verhalten zu sein.

Ausnahmezustand, das mögen wohl auch die Blockierer, Randalierer und Steinewerfer sagen. „Wir wissen, dass dies ein Ausnahmezustand ist, und deshalb brechen wir die Gesetze.“ Wenn der Feind droht, darf das Gesetz gebrochen werden. Z.B.:

„Wenn der faschistische Atomstaat droht, darf man Bahngleise schottern und sich an Gleise ketten, obwohl es vom Recht verboten ist.“
„Wenn eine neue Startbahn am Frankfurter Flughafen droht, darf man Polizisten mit Steinen bewerfen, obwohl es verboten ist.“

„Wenn terroristische Angriffe drohen, darf man Menschen foltern.“

„Wenn der bolschewistische Überfall droht, darf man Bolschewisten ins KZ sperren, obwohl es verboten ist.“

„Wenn der Klimakollaps droht, darf man Geländewagen abfackeln.“

Ich lehne alle diese fünf Begründungen ab. Keine der fünf Rechtfertigungen erkenne ich an. Da kann jeder kommen und sagen: „DIES ist ein Ausnahmezustand.“

Ich bin ein leidenschaftlicher Anhänger der Rechtsstaatlichkeit. Ganz im Gegensatz zur grünen Partei. Deswegen habe ich immer wieder Schwierigkeiten mit grünen Menschen wie Joschka Fischer, Hans-Christian Ströbele und vielen vielen anderen Grünen, von manchen Berliner Grünen ganz zu schweigen.

Es gibt 1000 Bedrohungsszenarien, mit denen die Theoretiker des „permanenten Ausnahmezustandes“ ihre Rechtsbrüche legitimieren.

Der große Theoretiker des Ausnahmezustandes ist übrigens Carl Schmitt – ein maßgeblicher Anreger der nationalsozialistischen Ideologie. Auch die nationalsozialistische Ideologie stützte sich – ähnlich wie die kommunistische Ideologie – maßgeblich auf die Lehre vom Ausnahmezustand und rechtfertigte damit eine unendlich lange Kette von Rechtsbrüchen und Gewalttaten.

 Posted by at 12:44

Ist der Mensch ein „Dauergehwesen“? Geht es auch ohne Fahrradfahren?

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Feb. 052011
 

21082010016.jpg Jeden Tag ging der Königsberger Philosoph Immanuel Kant ab Punkt 15 Uhr mindestens 1 Stunde zu Fuß spazieren. Die Bewohner „konnten ihre Uhr danach stellen“, wie es so schön heißt. Ein Mal hingegen nahm er eine Einladung zur Kutschfahrt an, die Rückkehr verzögerte sich, er kehrte erst am Abend nachhause, sein Tagwerk mußte einen Tag lang ruhen. Dies verdroß ihn zutiefst und er nahm danach keinerlei Einladungen mehr an, die ihn an seinem täglichen längeren Spaziergang gehindert hätten. Er ging weiter täglich an der frischen Luft spazieren und schrieb seine Werke, darunter die drei berühmten „Kritiken“, über die heute noch Kongresse abgehalten werden.

Die verblüffende Geschichte einer 93-jährigen russischen Wissenschaftlerin wurde mir erzählt: Sie ging jeden Tag 90 Minuten quer durch die Stadt zu Fuß zur Arbeit, und nach getanem Werk wieder 90 Minuten zurück. Bis zum heutigen Tag hat die Dame keinerlei ernsthafte körperliche oder seelische Beschwerden, jedoch gelingt ihr das Schreiben nicht mehr so rasch und flüssig wie noch vor 20 Jahren, sodass die Redaktionen sich bisweilen gedulden und eine Nachfrist zur Einreichung der angeforderten wissenschaftlichen Beiträge einräumen müssen.

Verblüffende Erkenntnis der Paläo-Biologen: Der homo sapiens (also wir, die homines sapientes) verdankt seine Überlegenheit gegenüber dem Neandertaler, ja sein Überleben  möglicherweise seiner besseren Lauffähigkeit – bedingt durch eine längere Achilles-Sehne, geringeres Gewicht und längere Beine. Dies habe ihm in Zeiten des Klimawandels bei der Jagd auf Beute einen evolutionären Vorteil gegenüber den Kurzstrecklern verschafft, etwa gegenüber den hominibus neandertalensibus. Lest selbst:

Running Past Neandertals – Science News

Scientists already knew that, relative to Stone Age people, Neandertals weighed more, had shorter legs and had smaller inner-ear canals that would have affected the balance needed to coordinate body movements, all obstacles to endurance running. Raichlen’s study „provides a new line of evidence that Neandertals were not as adept at long-distance running as modern humans were,” remarks anthropologist Herman Pontzer of Hunter College in New York City.

Wie dem auch sei: Es gibt eine überwältigende Fülle an Belegen dafür, dass tägliche mäßige körperliche Bewegung an frischer Luft über mindestens eine Stunde wahrhaft segensreiche, nicht unbedingt revolutionäre, aber doch evolutionäre Vorteile entfaltet.

Ob man dieses Pensum nun durch Radfahren, Spazierengehen, Schwimmen oder Holzhacken erfüllt, ist sicherlich zweitrangig. Entscheidend bleibt: Der homo sapiens braucht täglich ausreichende Bewegung an frischer Luft – bei jedem Wetter, in jeder Jahreszeit. Wie Immanuel Kant.

Bild: Ein Blick auf den neuen Flughafen BBI – Berlin Brandenburg International.

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Ist krude alternativlos?

 Deutschstunde, Fahrrad, Italienisches, Klimawandel, Latein, Musik, Sprachenvielfalt, Verdummungen  Kommentare deaktiviert für Ist krude alternativlos?
Jan. 212011
 

18012011289.jpgDas Unwort des Jahres soll „alternativlos“ sein. Gut gemacht. Dieses Blogs bester Beleg dafür – entnommen der Broschüre „Sicher im Sattel“ von unseren durchweg akademisch gebildeten Berliner Grünen (siehe dieses Blog am 25.06.2010):

Die uneingeschränkte Förderung des Radverkehrs ist klimapolitisch alternativlos.

HERR-licher Satz! Alternativlos glücklich macht er den Liebhaber des Radverkehrs.

Ein reines Bildungsbürgerwort ist auch das Wort „krude“. Ich schlüg es gern als Unwort vor, ich grüb es gern in jedes Rindenalbum unfreiwilliger Begriffsduselei ein. Als Gymnasiast las ich eifrig Theodor W. Adorno und schnappte dort das fetischartig als Waffe verwendete Wort „krude“ auf. In den Deutschaufsätzen verwendete ich ich das Wort krude recht fleißig. Mancher Lehrer schalt mich darob: „Verwende nicht so viele Fremdwörter!“

In Italien, während meiner Gastarbeiterjahre, lernte ich geschmäcklerisch zwischen rohem und gekochtem Schinken, zwischen prosciutto crudo und prosciutto cotto zu unterscheiden.

In der Tat: Sowohl das deutsche Wort krude als auch das italienische crudo stammten vom lateinischen crudus ab.

Ist das Wort krude wirklich so alternativlos, dass Hinz und Kunz es auf Schritt und Tritt polternd verwenden müssen? Sarrazins krude Thesen, wie der SPIEGEL einige tausend Mal schrieb, Lötzsch‘ krude Theorien – das Wort hat einen schwindelerregenden Höhenflug hingelegt – möge es jetzt zerplatzen wie ein Meteor am Himmel der Geistesarmut! CSU-General Alexander Dobrindt hat jetzt schnurstracks das typische Salonkommunisten-, Toskanafraktions-  und Bildungsbürgerwort „krude“ postwendend an die Linke zurückgeschickt und damit diesem Unwort ironisch-eifernd das unübertreffliche Sahnehäubchen aufgesetzt! Lest:

Kommunismus-Debatte – „Der Linken ist die eigene Vorsitzende peinlich“ – Politik – Berliner Morgenpost – Berlin
Dobrindt kritisierte die fehlende Bereitschaft der Linken, „ihre kruden Kommunismustheorien“ offen und ehrlich im Bundestag zu diskutieren.

Welche anderen deutschen Wörter bieten sich als Alternativen zu krude an?

Hier kommen einige wenige:

roh, ungeschliffen, grobschlächtig, blutig-anfängerhaft, blutig, unbehauen, tumb, dreist, dumm, tölpelhaft, polternd, grob, unbesonnen, vorschnell, unbedacht, unklug, täppisch, einfältig, grob, holzschnittartig, gewaltsam vereinfachend, bärbeißig, strohdumm, unbeholfen, hölzern, gewaltsam, tolpatschig, ungeschlacht, flach, engherzig, kaltherzig, duselig, dusslig, vorgestanzt, gefühllos, hartherzig, unbelehrbar, unbelehrt, uneinsichtig, sinnfrei

Es hülfe bereits, wenn man in Wendungen wie „Sarrazins krude Thesen“ oder „Lötzsch‘ kruder Theorie“ das Wort krude durch ein anderes Wort ersetzte! Versucht es! Spielt mit Worten! Erkundet die Klangfülle der deutschen Sprache! Schreibt weniger voneinander ab!

Sucht selbst weitere Alternativen zu krude! Bedenkt: Weniges im Leben – außer dem Tod – ist alternativlos.

Bild: Roher Bretterboden, kurz vor dem Auftritt des Artemis-Quartetts im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie, aufgenommen vorgestern


 Posted by at 15:25
Okt. 252010
 

Freunde, ist folgendes logisch:

Die Berliner Zeitung berichtet heute auf S. 17 über die in Berlins Innenstadtbezirken verbotenen Heizpilze. Ein einziger Heizpilz ist genauso klimaschädlich wie ein ganzes Auto! Und doch soll es etwa 1000 illegale Heizpilze  in Berlin-Mitte geben! 1000 Heizpilze sind also genauso schädlich wie etwa 1000 Autos!

Wieviel Autos mag es wohl legal in Berlin-Mitte geben? 50.000, 90.000? Die wären also so klimaschädlich  wie etwa 50.000-90.000 Heizpilze. Wieviel gewönne man für den Klimaschutz, wenn man diese Autos verböte?

„Selbst wenn wir täglich 100 Euro bezahlen müssten, würden wir die Strafe durch fünf vollbesetzte Tische wieder reinkriegen“, sagt der anonyme Küchenchef eines Restaurants.

5 vollbesetzte Tische entsprechen vielleicht einer halben Servicekraft zusätzlich. 10 vollbesetzte Tische entsprechen vielleicht einem zusätzlichen Arbeitsplatz.

Was soll man tun? Heizpilze ganz verbieten? Autos ganz verbieten?

Ich meine: Am besten ist es, den Gästen warme Decken anzubieten!  Wir haben dieses Angebot selbst vor 1 Woche gerne genutzt, und zwar bei einem Kinobesuch am Potsdamer Platz, wo wir „Die Konferenz der Tiere“ sahen. Dort lagen die Decken aus, es gab keine Heizpilze. Wie schön! Wie klimaschmeichelnd!

Übrigens: Wir fuhren per Fahrrad ins Kino – zumal wir autofrei leben und der Film ohnehin vom Klimaschutz handelt.

Fahrräder verbrauchen bei der Herstellung Energie. Für die Reifen und Ventile werden Erdölvorräte unwiederbringlich verbraucht. Durch die verstärkte Atmung beim Radfahren stößt jedeR Radfahrende mehr klimaschädliches Kohlendioxid aus.

Wie klimaschädlich ist Radfahren?

Ich gehe vermutungsweise davon aus, dass 150.000 Fahrräder (über den Lebenszyklus gerechnet) etwa so klimaschädlich sind wie ein Auto. Verbietet man 150.000 Fahrräder, hat man also schon so viel für den Klimaschutz getan wie wenn man 1 Auto oder 1 Heizpilz verbietet.

Ist doch logisch.

Oder?

Kühles Pils unterm heißen Pilz – Berliner Zeitung

 Posted by at 11:13
Juni 212010
 

13062010.jpg Lachend winkt Karl-Theodor zu Guttenberg  ab: „Eine rein sportliche Betätigung.“ Es geht ihm nicht so sehr um Klimaschutz oder Umweltschutz, sondern nur um sportliche Betätigung und frische Luft.

So berichtet es der aktuelle gedruckte Spiegel auf S. 169.

Tja. Der Beitrag, den der einzelne zum Klimaschutz leisten kann, ist in der Tat bescheiden. Aber man sollte deswegen nicht gleich die Flinte der Klimarettung ins Korn der geringen Zahlen werfen. Mit jedem getretenen Kilometer, den der PKW zuhause steht, leistet  jeder seinen winzigen Dienst an der Pflege und Erhaltung des Weltklimas. Wenn einer Rad statt Auto fährt, fällt es nicht ins Gewicht. Wenn Tausend andere seinem guten Beispiel folgen, bewegt sich die Waagschale einer Stadt schon um eine halbe Haaresbreite nach oben. Wenn eine halbe Stadt aufs Rad umsteigt – wird eine halbe Stadt gesünder sein, wird eine halbe Stadt 50% aller zusätzlichen Diabetes-Erkrankungen vermeiden.

Denn eine Stunde Bewegung an frischer Luft pro Tag – rettet nicht das Weltklima. Geschenkt, Herr Minister. Aber eine Stunde Bewegung an frischer Luft pro Tag – etwa durch das Fahrradfahren – schützt wirksam vor den wichtigsten Herz-Kreislauferkrankungen, beugt Übergewicht vor und schenkt Freude. Und – das Fahrradfahren schenkt und sichert lange politische Karrieren im Bundestag und anderswo, wie wir in Kreuzberg wissen.

Welcome to the club, Minister! When will you join the ADFC?

SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Mein SPIEGEL

 Posted by at 18:15

Sag Ja zum Nein! Halt das Steuergeld beisammen!

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Mai 032010
 

Im Handaufhalten sind sie alle schnell. Jeder verlangt gerne Geschenke vom Vater. Dafür liefert die Morgenpresse jeden Tag Beispiele. 5000-6000 Euro will Jürgen Trittin (er war einmal Bundesumweltminister) jedem Käufer eines Elektro-Autos schenken (dieses Blog berichtete am 18.04.2010). Und der Berliner Bürgermeister Wowereit bittet ganz lieb bei Bundeskanzlerin Merkel, sie möge Berlin zur Modellstadt für Elektromobilität hochfördern (und nebenbei seine Chancen auf Wiederwahl im Jahr 2011 beflügeln). Das berichtet die Berliner Morgenpost heute auf S. 8. Es ist klar: Die E-PKWs werden zunächst – also mindestens für ein Jahrzehnt – als Zweitautos für Besserverdienende zum Einsatz kommen und eine zweite Stromnetz-Infrastruktur neben der bestehenden erdölgestützten Infrastruktur verlangen. Das alles wird viel kosten. Platz, Raum, Land und Geld. Und das Geld hat immer einer – der Staat! Denn wer Griechenland hilft, kann auch die massive Zweitauto-Kampagne unterstützen, als deren Befürworter sich hochangesehene Politiker wie Jürgen Trittin und Klaus Wowereit darstellen.

Ich kann doch keine Prämie für ein Auto ausloben, das noch gar nicht auf dem Markt ist!„, weist Bundesverkehrsminister Ramsauer solche lieb gemeinten Ansinnen zurück. Ein höfliches Nein. Und dafür gebührt ihm höchstes Lob! Dass ein Politiker den PKW-Förderwünschen der Joschka-Fischer-BMW-Jürgen-Trittin-5000-Euro-Lobby widersteht, hat Seltenheitswert. Das hätten wir gerne auch bei der Abwrackprämie unseligen Angedenkens gesehen.

Wir meinen: Statt des Zweitautos mit Elektroantrieb sollte man das Erst-Fahrrad mit Muskelantrieb werblich fördern. Mindestens mit guten Worten, nicht mit (Steuer-)Geld.

Und eine sinnvolle Fahrrad-Infrastruktur kostet nicht die Welt. Jede Autobatterie eines reinen Elektro-Autos kostet heute etwa 10.000 bis 15.000 Euro. 6 Kreuzberger Bügel, ordnungsgemäß anstelle eines PKW-Stellplatzes auf die Straße platziert, kosten etwa 1000 Euro. Ein sicherer Radstreifen, reserviert für Pedaleure, ist schnell aufgemalt und kostet nicht die Welt.

Ein gutes Fahrrad kostet weniger als 1.000 Euro! Prämien von Vater Staat sind dafür nicht nötig.

Und noch etwas: Wie wäre es damit, statt der Modellstadt für Elektro-Mobilität einen Modellbezirk für den Radverkehr zu schaffen? Mit wenig Geld – und mitten in Berlin. Denn der Verkehr in den Städten muss menschenfreundlicher werden. Die Förderung von privaten Zweit-PKW mit staatlichem Geld ist der falsche Weg. Richtig ist es, den Fuß- und den Radverkehr zu mindestens gleichberechtigten Verkehrsarten zu machen.

 Posted by at 09:35

Mach es selbst – çok iyim!

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Feb. 102010
 

Klagen über Eiszeit in Berlin! Alles strauchelt, alles stürzt! Wer ist schuld? Rechtslage eindeutig: Grundeigentümer zuständig für Gehwege. Klappt nicht. Organisierte Verantwortungslosigkeit: Jeder schiebt den Schwarzen (oder weißen?) Peter weiter.

Also – der Staat muss ran.  Tu doch endlich was, Staat! Staaaaat!   HILF UNS! Wir GLAUBEN an DICH! Wir glauben an DIE POLITIK! Die alte Staatsgläubigkeit in Reinkultur.

Ein türkischer Zeitungshändler in meiner heimatlichen Großbeerenstraße berichtet mir, er habe Eis und Schnee vor seinem Laden weggehackt, sodass nun alle unbehindert und ungefährdet gehen können. Ich lobe ihn über den grünen Klee. Der Saarländer sagt: Sou musset sin. Oder wie der Türke sagt: çok iyim!!

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Gibt es neben Menschenrechten auch Menschenpflichten?

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Dez. 012009
 

„Sie ist einfach ein toller Politiker, noch wichtiger: als Mensch für mich ein echtes Vorbild, sie hat einen starken Begriff von Pflicht und Hingabe – und das Ganze präsentiert sie obendrein mit einem Lächeln. Jungs, da können wir (noch) nicht mithalten.“ So schrieb ich kürzlich einer werten Freundin nicht ins Stammbuch, aber sehr wohl ins Facebook. Anlass: ein klitzekleines Revirement an der Spitze zweier Bundesministerien. Wer war gemeint? Egal! Auffällig jedoch, dass es mir herausrutschte: „Ein starker Begriff von Pflicht und Hingabe.“ Damit bezog ich mich insbesondere auf die Tatsache, dass diese Politikerin die Pflege ihres demenzkranken Vaters in die Familie hineingenommen hat.

Also frage ich zum Frühstück: Gibt es neben Rechten und Ansprüchen auch Pflichten? Große Frage! Schaut man sich um im Lande, möchte man meinen: Die Frage ist offen. Nur wenn man mit einzelnen Menschen spricht, werden sie einem doch meistens zustimmen: „Ja, es gibt gewisse Pflichten. Aber nicht zu viele.“

Gibt es neben individuell einklagbaren Menschenrechten auch individuell einzufordernde Menschenpflichten? Ich meine damit sittliche Pflichten im öffentlichen und privaten Bereich, etwa die vom Einzelnen zu fordernde Pflicht zur Generationengerechtigkeit, die individuelle Pflicht zur Umweltgerechtigkeit, die individuelle Pflicht zur Fürsorge für die eigenen Kinder und Eltern? Kann man erwarten oder verlangen, dass Kinder sich um die demenzkranken Eltern kümmern?

Viele werden zugeben: „Wir müssen etwas gegen die Erderwärmung tun!“ Aber kann man dann verlangen, dass man den Privat-PKW abschafft und nur noch Fahrrad, Bus und Bahn fährt?  Denn der private Kfz-Verkehr trägt ganz erheblich zur privaten „Kohlendioxid-Verschuldung“ bei – ganz abgesehen von den sonstigen Folgekosten.

Wir müssen darüber sprechen!

 Posted by at 10:08

Kinder (und Erwachsene) brauchen Geschichten

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Juni 052009
 

20072008.jpg  „Dass man erzählte, das muss vor meiner Zeit gewesen sein“, diese Eintragung aus Rilkes Malte Laurids Brigge kommt mir immer wieder in den Sinn. Und doch meine ich: Wir brauchen Erzählungen. Es gibt kaum etwas Überzeugenderes, als wenn sich einer hinstellt und sagt: „Das ist meine Geschichte. Das bin ich.“ Kindern eine Geschichte zu erzählen, ist für mich etwas vom Schönsten, was ich erleben kann.

Deshalb freue ich mich schon auf die nächste Erzählstunde. Diesmal nicht in einem Klassenzimmer, nicht kurz vor dem Einschlafen, sondern in etwas größerem Rahmen. An der Hauptbühne vor dem Brandenburger Tor. Ein bisschen aufgeregt bin ich schon, denn am Brandenburger Tor aufzutreten, das wird nicht jedem vergönnt! Ich spüre eine große Demut.

Wird es gelingen, die Brücke zum Thema des Umweltfestivals zu schlagen? Es ist ein einfaches ukrainisches Volksmärchen! Hat es uns heute noch etwas zu sagen? Kommt hin!

„Klimaschutz erleben!“

Umweltfestival 2009 Berlin

 

7. Juni 2009 11-19 Uhr

   

Hauptbühne am Brandenburger Tor

 

11.00

Eröffnung des Bühnenprogramms durch Stefan Richter (Geschäftsführer GRÜNE LIGA Berlin)

11:05

Folksvertretung (Folk Rock )

11:30

Talk zu Berliner Hofgärten

11:40

Folksvertretung (Folk Rock )

12:00

Inforunde Bioenergie, Tank oder Teller? mit Jürgen Maier (Geschäftsführer Forum Umwelt & Entwicklung) u.a.

12:15

Der Rabenkönig, ein Volksmärchen mit Geige erzählt von Johannes Hampel

12:40

Kochshow BIOSpitzenköche

 Kleine Bühne:

13:00

Galli-Theater: Die Clownprüfung

14:00

Percussion: Sambaholics

14:30

Der Rabenköni,g ein Volksmärchen mit Geige erzählt von Johannes Hampel

15:30

Percussion: Sambaholics

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